Die von Onlineapotheken gewährten hohen Rabatte gefährden die Wirtschaftlichkeit deutscher Apotheken

Ist in der Schweiz nebenbei nicht anders. Erst Letztens wurde eine Medikamentenvergünstigung abgelehnt, die über 100 Mio im Jahr gespart hätte. Einen stichhaltigen Grund für die Ablehnung konnte man nicht nennen, wir zahlen auch weiterhin die meiste Marge weltweit. Da haben die Lobbyisten wieder einmal ganze Arbeit auf Kosten der Allgemeinheit geleistet.

Die Chemieunternehmen werden auch weiterhin Rekordumsätze melden, während viele Leute ihre Krankenkassenbeiträge nicht mehr zahlen können oder unter Druck kommen.

 

ist doch das selbe in österreich. hier ist es nach wie vor nicht erlaubt, medikamente woanders als in apotheken zu verkaufen.
ein staatlich geschütztes monopol also.

 

Tjo. Und dann schimpft man auf den Markt, obwohl das Problem grade dessen Überregulierung ist. Man könnte auch endlich Apothekenketten zulassen.

 

Ich verstehe auf dem Arzneimarkt so einiges in Deutschland nicht. Auch zum Beispiel, dass Medikamente wie Ibuprophen, Immodium, Nasenspray und so nur über die Apotheke zu erhalten sind während man sie im Umland in jedem Supermarkt erhält.
Die aufgerufenen Mondpreise gegenüber dem Onlinehandel und der bewusste Nichtverkauf viel günstiger Generika sind auch der reinste Witz und als Kunde weiß man nie, ob man wenn man das günstigste Generika fordert das auch wirklich bekommt. Im Vergleich zu Onlinepreisen habe ich daran häufig erhebliche Zweifel, kann aber nichts tun wenn ich nicht gerade über die Ladentheke springe und den PC an mich reiße.
Als Beispiel: Loperamid-Generika deutscher Hersteller gibts online um 1 Euro herum. In Apotheken kostets hingegen oft um die 4 Euronen.

 

Wobei Medikamentenfälschungen ein unglaubliches Milliardengeschäft ist. Ich weiss nicht mehr welche Doku ich dazu sah, aber es war durchaus bedenklich wie hoch die Fälschungszahlen sind.

Indien mit seinem Generika sollte doch eigentlich auch teilweise für Europa machbar sein. Die Krankenkassenkosten zumindest sind irgendwann nicht mehr bezahlbar, falls die Politik nichts unternimmt.

 

Wenn man von Wettbewerb überhaupt reden will, dann müssten gleiche Regeln für Versand- und niedergelassene Apotheken herrschen. Also: keine Preisbindung, Abschaffung der vorgeschriebenen Nacht- und Notdienste, Zulassung von Ketten auch für deutsche Apotheker. Bislang unternimmt man seit Jahren alles, um die Versandapotheke zu pushen, schafft aber keinen fairen Markt für die heimische Apotheke. Als würde man Saturn vorschreiben, Kaffeemaschinen zum Mindestpreis zu verkaufen, während Amazon aus sonstwo importieren und gnadenlos rabattieren dürfte.

 

Niemand schimpft auf den Markt. Es geht um die Doppelmoral.

 

Tja ein Musterbeispiel dafür warum Deutschland bei der Digitalisierung den Anschluss verdient. Es gibt eine Möglichkeit, dass Oma Mariane Ihre Medikamente billiger bekommt ohne in den Bus zum Nachbarort steigen zu müssen, oder der Student spart es sich halt wegen einer Packung Aspirin zur Apotheke laufen zu müssen. Dann fält auf, dass man dadurch das es für den Kunden besser wird, weniger verdient und dann wird dagegen gearbeitet.

Ich habe ja fast noch genug guten Willen um der Politik zu unterstellen, dass Sie damit Arbeitsplätze in den Apotheken schützen will. In ein paar Jahren werden die unsinnigen Marktgrenzen dann von der EU mit dem Verweis auf faire Marktbedigungen innerhalb der EU gekippt und dann kommt ein Startup mit etwas Statkapital oder Amazon und die Apotheken machen allen reihenweise dicht.

 

Ja, das ist das Problem. Man verschleppt notwendige Reformen und verhindert, dass die Apotheken sich fit machen.

 

Die Apotheken machen bereits heute reihenweise dicht.

 

Und ich gönns ihnen.

Die Preise dort sind jenseits von Gut und Böse. Kein Vergleich mit anderen Ländern...

 

Verschreibungspflichtige Sachen sind für die niedergelassenen (und NUR für die niedergelassenen) gesetzlich preisgebunden, da haben die Apotheken keinen Einfluss drauf. Und beim Rest ist es wie überall - hier in meiner Landapotheke kostet mein Antiallergikum weniger als am Bahnhof in der Großstadt.

 

Kenne Apotheken da gibt's Lutschbonbons für fast das doppelte wie im Laden nebenan. Muss man sich nicht wundern.

 

Es überrascht auch nicht. Ich weiche mittlerweile wenn ich auch nur irgendwie planen kann was bestimmtes zu brauchen auf Onlineapotheken aus. Da sehe ich was im Angebot ist und werde nicht mit teuren Medikamenten abgespeist, die als Generika mit gleicher Wirkung auch fur ein Viertel des Preises erhältlich wären.
Und dafür muss ich noch nicht einmal Onlineapotheken außerhalb Deutschlands wählen.

 

Hier sind 4 Apotheken im Umkreis von ca 600 Meter. Es wird sich vermutlich bald was ändern.

 

Da ich letztens erkältet war, habe ich mal wieder Bekanntschaft mit den schlechten Apotheken gemacht. Da ich natürlich ein digitalisierter Mensch bin, habe ich mich im Internet vorher kundig gemacht, was zu meinen Symptomen passen würde.

Erst will die Trulla mir irgendwelche völlig überteuerten Sachen andrehen, die noch nicht mal genau für das wirken was sie sollten, wird beleidigt, wenn ich dieses verneine und ihr eine genaue Liste von Produkten nenne die ich will und dann sind die auch noch sauteuer.

z.B. sowas triviales wie Nasenspray kostet heutzutage fast 6€ in der Apotheke. Im Internet kriegt man das gleiche für 2,99€.


Ich mache in den nächsten Tagen eine große Bestellung bei einer deutschen Onlineapotheke an Standardsachen. Die meisten Sachen halten eh bis Anfang 202X. Also 3-4 Nasensprays, Ibu 400, usw. Dann habe ich es immerhin auf Vorrat, wenn was ist.

 

Das liegt dann tendenziell an deiner Apotheke, nicht an den Apotheken - für die sind Generika zum günstigen Preis gut, weil sie tendenziell besser daran verdienen, als an den Originalen, die im Einkauf teurer sind. Ich z.B. kriege meine verschreibungsfreien Sachen vor Ort fast immer zum Online-Preis. Ansonsten ist's halt wie überall: irgendjemand ist immer billiger. Das gilt für Medikamente wie für Grafikkarten.

Ganz generell: Deine Apotheke würde bei verschreibungspflichtigen Medikamente gerne Angebote machen - wie andere Einzelhändler oder der Onlinehandel - darf sie aber nicht.

Deine Apotheke würde sich gerne preislich dem Internet anpassen, wenn du mit einem Rezept ankommst und einen günstigeren Preis kennst. Darf sie aber nicht.

Deine Apotheke würde gerne selber entscheiden, ob sich Nacht- und Notdienste finanziell lohnen, weil Versandapotheken da weder Geld noch Personal rein investieren müssen. Darf sie aber nicht.

Vielleicht würde deine Apotheke gerne selber zur Versandapotheke oder zur Kette werden, wenn sich das lohnen würde. Darf sie aber nicht. Vielleicht würde sie auch gerne am Großhandel vorbei bestellen - möglicherweise sogar im Ausland - um mit dem Onlinehandel mithalten zu können. Darf sie aber nicht.

Alles, was deine Apotheke machen kann, ist teure Lutschbonbons anzubieten und persönliche Kundenbeziehungen aufzubauen, um möglichst vom Apothekensterben verschont zu werden. Ansonsten guckt sie zu, wie der Onlinehandel so ziemlich alles darf, und kann halt nix machen, außer sich zu beschweren.

 

Hab ich auch mal versucht auf Vorrat zu kaufen, aber gibt (leider) Begrenzungen die maximal bei einer Bestellung geliefert werden darf. Soweit ich mich erinnere waren das z. B. maximal zwei Nasensprays. Sofern man mehr bestellt kriegt man dann halt ein Zettel mitgeschickt, dass xy nicht mitgeliefert wurde.

 

Auch paarweise würde mir reichen. Dann bestellt man alle paar Monate und hat einen Vorrat.

 

Die Schweiz ist beim Thema Marktzugang sowieso eine einzige Katastrophe

 

Das hängt davon ab, wie man sie nutzt. Der Online-Versand versteht jedenfalls nicht die krakelige Handschrift meiner Ärztin, die irgendeine Salbe anrühren lassen will. Apotheken geben ja nicht nur stumpf Ware aus.

 

Der Onlinehandel liefert dir auch keinen Ibu-Saft, wenn dein Baby nachts hochfiebert.

 

Und den bekommst Rezeptfrei? Oder musst damit zum Arzt oder ins Krankenhaus?

 

Ibu-Saft? Gibt es rezeptfrei. Ich komme nur auf das Beispiel, weil unsere Kleine letztens Abends einen Infekt bekam, massiv hochfieberte und wir nur noch Reste hier hatten. Da hätte ich natürlich für die Nacht im Netz bestellen und auf die Lieferung nach 1-3 Werktagen warten können.

 

Apotheken können auch Medikamente empfehlen. Sie sind nicht einfach nur Medikamenten-Kioske.

Apotheken machen ca. 80 % ihres Umsatzes mit verschreibungspflichtigen Medikamenten. Wenn da der Online-Versender preislich unterbieten darf, ist das schon ein Schlag ins Kontor.

Die Preisbindung ist halt immer so eine Frage. Bücher und Zeitungen sind in Deutschland auch preisgebunden. Da hält sich jeder dran, auch die Großen von Aldi, Lidl, Amazon und Thalia. Wenn Versandhändler Bücher ohne Preisbindung verkaufen dürften, wären die Buchläden vermutlich auch nicht gerade begeistert.

Süßkram ist Nebengeschäft.

 

Wenn das passiert und man nichts da hat fahre ich aber im Zweifel gleich in die Notaufnahme und nicht erst zur Notfallapotheke um auszuprobieren, ob der Saft das Problem beheben kann.

Ich denke, deren Wichtigkeit wird etwas übertrieben. Es soll sie ja geben, aber da reicht auch ein 24 Stundenschalter wie an der Tankstelle.

 

Einige. Wenn ich leicht erkältet bin, keinen gelben Schein brauche und meine Halsschmerzen loswerden möchte, setz ich mich nicht eine bis drei Stunden beim Arzt hin und blockiere dort Leute, die den Arzt dringender brauchen.

Da frag ich den netten Apotheker oder den netten pharmazeutisch-kaufmännischen Angestellten. Da stehen keine Verkäufer oder Einzelhändler hinter der Theke.

 

Zitierfehler

 

Und wer soll da stehen? Eine 400-Euro-Kraft?

korrigiert.

 

Ich weiß nicht, ob du Kinder hast, aber würdest du wegen jedem Fieber in die Notaufnahme fahren, wäre ist das äußerst ungewöhnlich - und würde auch die Ressourcen der Notaufnahmen für echte Notfälle sinnlos verbraten. Das ist ein völlig unrealistisches Szenario.

Ist ein gutes Beispiel. Tankstellen dürfen selber entscheiden, ob sich ein Nachtschalter lohnt - Apotheken werden dazu gezwungen, und da kann natürlich keine ungelernte Aushilfe wie an der Tanke stehen, sondern es muss ein Apotheker sein. WENN man wirklich die Apotheke vor Ort abschaffen will, muss man da zuerst Lösungen schaffen. Oder halt sagen, dass es in Deutschland ab sofort nachts keine Versorgung mit Notfallmedikamenten mehr gibt. Ich finde das rückständig, aber vielleicht bin ich auch nur altmodisch.

 

Vielleicht wären die Hausärzte nicht mehr unfassbar überlastet, wenn nicht jeder mit laufender Nase zum Arzt gehen würde, sondern zur Apotheke?

Hier ich! Anfang des Jahres etwa, sollte ich eine Rede halten und hatte extreme Probleme mit der Stimme aufgrund eines Infekts. Natürlich kann ich mich dann 5 Stunden ins Wartezimmer setzen. Oder bei Google erfahren, dass ich Fußkrebs habe. Oder aber ich rede 2 Minuten mit der Dame in der Apotheke, die seit 30 Jahren Medis ausgibt und schon alles gesehen hat diesbezüglich.

 

Nette Geschichte. Aber wenn ich Probleme mit der Stimme habe, muss ich trotzdem zum Arzt. So wie ein Großteil der Bevölkerung. Weil man nämlich dann krank ist und nicht arbeiten oder zur Schule gehen kann.

 

Aber wofür oder wogegen soll das ein Argument sein?

 

Das in dem Fall die Bertung für die meisten Menschen kein Argument ist?

Ich könnte jetzt übrigens ein paar Anekdoten mit Fehlinformationen einwerfen.

 

Und dann? Sag doch mal, wo du argumentativ hin willst.

 

Das die Beratung für die wenigsten Leute eine Rolle spielt. Und der Notfallschalter auch nicht wirklich. Gut Bequemlichkeit. Aber wieso soll ich dafür Mondpreise zahlen?

 

Du meinstest ja das mit den teuren Versionen wäre ein Problem meiner Apotheke, nein ist es nicht. Gemessen an den Onlinepreisen ist es ein Problem eines Großteils der Apotheken, die Motivation überhaupt erst nach günstigeren Generikan zu schauen hält sich in Grenzen. Und die Beratung als Argument für das alleinige Verkaufsrecht von verschreibungsfreien Medikamenten ist neben der Verfügbarkeit von Onlineapotheken kaum haltbar. Plausibel als Grund dafür, dass Supermärkte anders als z.B. in Frankreich solche Mittel nicht auch führen dürfen, ist es erst recht nicht.
Das alles soll Apotheken ihren Sinn nicht in Abrede stellen. Viel mehr geht es mir um den gesetzlichen Ausschluss anderer Vertriebswege.

 

Ich habe in der Vergangenheit öfter mal in der Apotheke gute Tipps bekommen wie, wann und was ich zu verwenden habe. Insofern sehe ich den Nutzen auch. Beispielsweise hatte ich mal Zahnschmerzen und da wurde ich ziemlich gut beraten welche (verschreibungsfreien) Schmerzpillen mir da am besten helfen bis zum Zahnarzttermin.

Altbekanntes bestelle ich online.

 

Hab ich. Aber nach dem ersten Mal 40 Grad Fieber ohne Ibu (wo wir dann an einem Sonntagvormittag zwar nicht ins Krankenhaus, aber tatsächlich recht schnell zum kinderärztlichen Notdienst gegangen sind), haben wir immer Ibu-Saft da. Und Zäpfchen. Und was weiß ich noch alles