Euer 25-Jahre Need for Speed 1-Artikel

Dieses Thema im Forum "Fragen an die Redaktion" wurde erstellt von patricklibuda, 3. September 2019.

  1. patricklibuda

    patricklibuda
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    19. Juli 2017
    Beiträge:
    1
    Hallo,

    eine blöde Frage: auf was für einem Rechner habt Ihr NFS1(SE?) gespielt? Welche DOSBox-Version? Ich habe bei anderen Rennspielen bemerkt, dass DOSBox in puncto Timing etwas seltsam ist. Besonders in den 1990ern war es üblicherweise so, dass Arcade-Rennspiele am einfachsten waren, je schneller der Rechner.

    Auch später ist mir der Effekt aufgefallen und ich kenne nur eine Ausnahme: Outrun 2006/Outrun 2 - da hängen Timing und spielinterne Stoppuhr an der Bildwiederholrate. Voreinstellung 60Hz. Das Spiel ist recht knackig, was den Schwierigkeitsgrad angeht. Wenn man also meint, dass man das Spiel einfacher machen kann, wenn man einfach die Bildwiederholrate höher stellt, muss man feststellen, dass plötzlich auch die spielinterne Uhr entsprechend schneller geht - Spiel schneller und Uhr gleich lassen und Spiel damit einfacher machen, weil mehr Zeit gegen die Uhr zur Verfügung, funktioniert hier also nicht.

    Nach diesem kleinem Exkurs zurück zu DOSBox.

    Ich habe einen i7-3770 und eine R9 390. DOSBox-Version 0.74. Wenn ich die Cycles auf 90.000 stelle, meint der alte PC-Player-DOS-Benchmark, ich hätte einen P200. Wenn ich jedoch beispielsweise die PC-Version von Lotus (mittlerweile Freeware und daher hervorragend zum Testen geeignet!) spiele, läuft die Grafik vergleichsweise langsam und das Spiel ist ziemlich schwer auf schwereren Strecken - mit Cycles auf Max wird es etwas schneller und einfacher. Wenn ich besagtes Spiel jedoch auf meinem echten (ja, er läuft noch einigermaßen ;-)) alten P133 (ASUS TP4N Triton 1 Chipsatz), 48 MB (für die jüngeren unter Euch, die dies lesen, das war seinerzeit verdammt viel - 16MB galt schon als vergleichsweise feudal), Tekram UltraSCSI-Festplatten-Controller (SymbiosLogic-Chip, deutlich geringere Prozessorlast als IDE/EIDE/BUSMASTER IDE), 4GB IBM-UltraSCSI-Platte, Voodoo3 2000 PCI Grafikkarte (sehr schnell unter VGA und VESA - jeweils 84Mb Durchsatz unter Vidspeed) laufen lasse, läuft es gefühlt quasi doppelt so schnell, wie unter DOSBox (selbst unter Max) - und das, obwohl die CPU eigentlich langsamer sein soll. Und schließlich ging es bei Lotus vor allem auch um den Geschwindigkeitsrausch.

    (Vidspeed unter DOSBox (bei 90.000): 180.000 bei read und 360.000 bei write (bei einem echten DOS-Rechner von damals unmöglich, weil PCI einen Gesamtdurchsatz von 133MB/sec (für alles) hatte))

    (Wenn man den DOS-Benchmark der PC-Player mit Cycles auf Max ausprobiert, bekommt man 82.0 fps als Ergebnis (mit erheblichen Grafikfehlern, weswegen ich üblicherweise Max meide) - für den P200 werden in der Erklärung Ergebnisse zwischen 20,5 und 23,3 fps angegeben - für den P133 Ergenisse zwischen 11,8 und 16,9 fps)

    Auch Gremlin's Fatal Racing / Whiplash ist mit 90.000 Cycles fast unspielbar schwer - mit Cycles auf Max wird es plötzlich deutlich einfacher. Leider läuft die 3Dfx-Version nur mit einer echten Karte.

    (Max läuft auch so, aber falls man mit 90.000 oder anderen Werten experimentieren will, Cycles für den Programmstart auf 40.000, sonst stürzt Lotus ab. Danach kann man deutlich höher gehen - beispielsweise halt 90.000.)

    (Ich mag 90.000, weil sich da die Midi-Lags auf meinen Roland MT-32/SC-55/SCD-7 (letzteres mit einem WaveBlaster-Anschluss auf Midi-Adapter von einem sehr netten belgischen Ingenieur - alle drei mit einem Midi auf USB-Adapter von Roland) -Modulen noch in sehr erträglichen Grenzen halten (SF2 via SB X-Fi ist da deutlich problematischer... außerdem läuft alles grafikmäßig ziemlich sauber, so wie man es von damals kennt (Grafik: openglnb und 2x normal) - Max läuft witzigerweise hier teilweise sehr viel besser).)

    Nun zurück zu NFS1. Ich habe selbst noch meine CD der SE-Version. Auch da habe ich den Eindruck, dass das Spiel auf meinem alten P133 schneller lief.

    Zum Abschluss noch ein Wort zu DOSBox, auch um eventuelle Missverständnisse zu vermeiden. Trotz oben genannter Timing-Seltsamkeiten habe ich großen Respekt vor den Leuten, die dieses Kleinod zusammenprogrammiert haben. Es läuft mittlerweile quasi fast alles und auch das Editieren der DOSBox-Konfigurationsdatei ist ein Fliegenschiss im Vergleich zum Tüfteln an Config.SYS und Autoexec.BAT seinerzeit, wenn es darum ging, an möglichst viel freien Speicher unter echtem DOS zu kommen. DSA2-Sternenschweif, das auf meinem echten P133 auch mit Tricks nicht mehr laufen will, läuft unter DOSBox, als sei es das einfachste auf der Welt.

    (Da ich die mitgelieferten Strecken von Lotus PC nicht mochte, habe ich mir seinerzeit einfach per beigefügtem Editor ein persönliches Best-Off der Strecken gezimmert, die ich in 2 (Amiga) und 3 (PC - 1 und 2 sind bekanntlich nicht auf dem PC erschienen) besonders mochte. Im Freundeskreis wurde es seinerzeit Default statt der mitgelieferten.

    Buchstaben und Zahlen unter DEFINE eingeben:

    1) WZQDDZKKZ-40
    2) L OITIKKJ-45
    3) TSZDZKKKB-50
    ---------------
    4) ZGLJLFKKF-55
    5) VTMOUVKKK-60
    6) FUGODGKKD-65
    ---------------
    7) NQWZFEKKG-70
    8) MEFBAUKKL-75
    9) JDSLDLKKU-80

    Kleine Anmerkung: Die Hügel sind im 1-Spieler-Modus extremer.)

    Falls Ihr noch irgendwo einen alten PC herumstehen habt, könntet Ihr vielleicht feststellen, dass auch NFS1 vielleicht doch nicht ganz so schnarchig ist, wie es heutzutage unter DOSBox vielleicht den Anschein haben möge. Alternativ wäre vielleicht auch FreeDOS auf einem moderne(re)n Rechner eine Alternative. Aber das habe ich selbst noch nicht ausprobiert.
     
    Zuletzt bearbeitet: 5. September 2019
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