[Netflix] The Witcher (Buchspoiler bitte in Spoilertags!)

Das ist aber Spiel und nicht Buch. Ich würde behaupten im Wald ergibt Braun so viel Sinn wie Grün. Aber ja, grüne Haut hätte sie noch besonders gemacht, so hätten das einfach normale Menschen sein können, die im Wald abhängen.

Da die Serie sehr gut angekommen ist, gehe ich auch nicht davon aus, dass die Serie plötzlich deutlich besser wird. Halt durchschnittliches Fantasy, was man sich anschaut, da es kaum Alternativen gibt und nicht schmerzt, da nur jedes Jahr ein paar Folgen.

Ich schau mal in die zweite Staffel rein und dann

Bis dahin hat man vielleicht auch schon - oder bald - Herr der Ringe, Rad der Zeit oä (falls das besser sein wird).

 

Denke wird schon besser werden. Die Bücher gehen später ja auch in einer Richtung die zu einer Serie besser passt. Das wird schon deutlich angenehmer zum kucken werden.

 

Für mich hat sich die Serie halt völlig falsch entwickelt. Die ganzen Grauzonen und die Feinheiten der Kurzgeschichten sind überhaupt nicht vorhanden. Da hatte ich mir wirklich viel mehr aus der Vorlage erhofft.

Ich hoffe wirklich, dass die HdR Serie gut wird. Deren Vorteil ist natürlich, dass sie sich aufgrund des gewählten Zeitalters größere Freiheiten herausnehmen können.

 

Die Kurzgeschichten sind aber auch schwer als Serie umzusetzen. Geht ja vorallem darum klassische Märchen düsterer zu gestallten und mit geselschaftskritischem Humor zu verfeinern.

 

Komisch, vor ein paar Jahren, wo Einzelfolgen noch groß in Mode waren, wären die Kurzgeschichten noch das Einfachste in der Umsetzung der Saga gewesen. Heute traut man sich das nicht mehr.

 

Das. Oder diese zwischendurch einstreuen und abhandeln (ähnlich wie die Folge mit der Fliege aus BB, auch, wenn dies eher dem Budget geschuldet war ). Möglichkeiten hätte es gegeben, aber man entschied sich, die Kurzgeschichten lieber - teilweise zu stark - zu beschneiden, um andere Dinge einzufügen, die eventuell gar nicht nötig gewesen wären.

 

Man hätte meiner Meinung nach manche Kurzgeschichten auch komplett streichen, nur unterschwellig erwähnen oder die ein oder andere an den Anfang der zweiten Staffel legen können.

 

Eigentlich hat man sich die wichtigsten Kurzgeschichten rausgesucht - eben die Stories, die sich auf Ciri und Yen beziehen + "Das kleinere Übel" für die Vorstellung Geralts und "Der Rand der Welt" für die Einführung von Rittersporn und den Elfenkonflikt. "Ein Eisplitter" wäre noch schön als Einschub zwischen "Der letzte Wunsch" (Djinn) und "Die Grenze des Möglichen" (Drachenjagd) gewesen, um die Beziehung zwischen Geralt und Yennefer (und Istredd) besser zu beleuchten. Aber man hatte nur 8 Folgen, in denen man jeweils 30 bis 50% der Laufzeit für Dinge verwendet hat, die in der Vorlage nur angerissen werden oder gar nicht vorkommen.

 

Kommt darauf an wie ernsthaft man das Thema Rassismus thematisieren will. Wenn es einfach "nur so" im Hintergrund präsent sein soll, dann passt das schon. Aber wenn man eine nachvollziehbare und ernsthafte Auseinandersetzung mit dem Thema will, dann muss man sich nun mal viel Mühe geben. In der TV Serie werden ja nicht nur Elfen diskriminiert, ebenso Hexer und auch relativ leicht behinderte Leute wie die junge Yen. Und auch "Mutanten" wie Renfri bekommen ja einiges an Diskriminierung ab. Und denselben Leuten, die all dies tun, soll die Hautfarbe egal sein? Schwer zu glauben.

 

Ich denke wenn man mit jemand von Beginn an zusammenlebt, dann treten solche Unterschiede nicht so zutage, wie in unserer Welt, wo die Dunkelhäutigen halt ihren Kontinent hatten und die Hellhäutigen ihren eigenen - und auch noch technologisch überlegen waren/sind. Wir sind es historisch gewohnt so zu separieren und auch heute wird diese Trennung oft von den Gruppen selbst via geografischer und/peer kultureller Abgrenzung vorgelebt.

Der eine Nachbar hat dunkle Haut, der andere knallrote Haare, wieder eine grüne Augen. Wenn die Hautfarbe nicht als trennedes Element erlernt wurde, dann trennt sie auch nicht zwischen Menschen.

Kinder gehen da ganz offen ran. Da wird maximal zwischen Jungen und Mädchen unterschieden, weil das auch im Kindergarten als Trennung erlebt wird, aber keineswegs die Haar- Augen oder Hautfarbe.

Insofern glaube ich schon, dass es in so einer Welt, in der die Hautfarbe niemals ein trennendes Element a la "dort leben die, hier leben wir" war, sondern (anders als eine Behinderung) einfach Alltag ist, ein Rassismus nach der Farbe der Haut nicht entstehen würde, wenn gleichzeitig Elfen in ihren Reichen Leben und Trolle, oder was weiß ich, in deren Höhlen.

Hier ist das trennende Element, das die Gesellschaft aufrecht erhält und in jede Generation weitergibt, die Linie "Mensch vs Nicht-Mensch". Die Anderen lebten und neben in ihren eigenen Kommunen. Aber nach Hautfarbe waren die Menschen niemals separiert.

Jemand aus so einer Welt würde sich wohl die Stirn runzeln und eben anmerken, dass man dann wohl auch nach Haarfarbe trennen könne.

 

Wir kennen seit 1000 von Jahren blonde Menschen, trotzdem haben wir gegen sie Vorurteile, genau wie gegen Rothaarige.

Menschen bilden eben Gruppen mit Gleichgesinnten und Grenzen die aus, die eben anders rüberkommen.

Als Brillenträger wird man ja in der Klasse schon gemobbt, oder als Dicker..oder oder

 

Vorurteile zu haben - ich würde eher sagen Stereotype - ist aber nicht gleich Diskriminierung.

Ich verstehe das Problem eigentlich nicht. So viele PoC gab es in Witcher doch gar nicht. Ich kann mich nur an den Typen in Cintra, Fringilla (+ihr Vater) und den Elfen erinnern - abgesehen von den Brokilon Spinnern.

 

Vorurteile sind was anderes als Rassismus etc.

 

Bei mir stört es halt die Immersion wenn in nem Mittelalter Setting dunkelhäutige auftauchen. Außer als Händler aus dem Süden oder sowas. Ist für mich so als ob du Bradpit hinstellst und mir sagst der ist nen afrikanischer Stammeskönig.

Oder die weiblichen Soldaten in Battlefield V im WW2 Setting.


Hängt aber auch stark vom Fantasygrad des Universums ab. Witcher ist für mich einfach Europa etwas modifiziert.

 

Es ist aber eben nicht "unser" Mittelalter und selbst in Europa gab es zu der Zeit nicht nur weiße Menschen.

 

Durch das Sphärenkonjugdingens sind doch auch Menschen in die Welt gekommen. Offenbar nachdem sie ihre eigene Welt vernichtet hatten. Wenn sie dort schon den Rassismus überwunden und eng zusammengelebt haben, oder es deren Nachfahren eben nicht anders kannten, dann ist das alles andere als unplausibel.

Es ist absolut kein "Europa im Mittelalter".

 

Für mich ist die Witcher Welt in erster Linie Polen im Mittelalter mit Fantasy Elementen. So wie Westeros halt England ist.


Die Umsetzung von Witcher 3 war da halt schon relativ perfekt. Gab ja im Addon auch die Besucher aus dem arabischen Land.

Die Witcher Welt nimmt halt die Realität, baut die Map etwas um und packt Fantasy Elemente rein, aber gibt ja im süden auch ne Art Afrika und Nilfgard ist eben das römische Imperium aus dem Mittelmeerraum, während im Norden die Wikinger leben.

 

Ais welchen Versatzstücken die Welt gebaut ist, ist eben Sache der Erfinder oder denen, die den Stoff neu interpretieren. Genau so wie die einzelnen Figuren und deren Hautfarbe.

Warum stören dich dann die ganzen Elfen, Trolle und Drachen nicht? Das ist nicht grade "Europa im Mittelalter".

Letztendlich stört dich das eine, aber nicht das andere. Das erscheint mir etwas selektiv. Trolle sind OK, aber dass Schwarz und Weiß ohne Rassismus zusammenleben, ist jenseits aller Logik?

 

Wichtig zu betonen ist, dass es eben für dich so ist. Denn es ist belegt, dass dunkelhäutige Menschen im Mittelalter in Europa gelebt haben und dies nicht nur als Sklaven oder Diener. Siehe die iberische Halbinsel oder die Ausbreitung des römischen Reichs und der Einfluss davon, in den Generationen danach. Da haben wir einfach ein falsches Bild im Kopf, da in der Vergangenheit, eben immer nur weiße Menschen abgebildet wurden, wenn es um das Mittelalter ging (warum wohl ...). Dann kommt eben noch dazu, dass wir eben die Reise der Menschen aus einem anderen Universum haben, wo wir nicht wissen, wie dieses historisch/gesellschaftlich strukturiert war.

Wir müssen immer beachten, dass es einen großen Einfluss hat, was unsere eigene Hautfarbe ist. Da wir hier (vermutlich) alle weiß sind, schreiben wir diese Hautfarbe meist allen Charakteren zu, wenn diese nicht spezifiziert wurden.

 

Game of Thrones hat das optisch wunderbar gemacht. Leute die ähnlich aussehen gehören zusammen. Gibt einfach bestimmte Kulturen die ich bestimmten Hautfarben gerne zuordne.

Und wenn Aussehen und Kultur nicht zusammen passen, wirkt das für mich immersionsbrechend.

 

Nein.

Spoiler

Menschen kommen von einerm Land hinter dem großen Meer. Es wird nie gesagt von wo genau, aber sie sind mit Schiffen her gekommen. In der neuen Welt treffen sie auf die Elfen und lernen von ihnen Magie zu nutzen. Machtgelüste der neuen Herrscher führen zum Bruch mit den anderen Rassen. Das führt zu einem Krieg unter Magiern die den Elfen beistehen und den menschlichen Reichen. Das alles erfährt man in "Die Zeit der Verachtung" als Vilgeforz und Geralt eine Halle von Gemälden in Thanned entlang gehen und Vilgeforz Geralt über die Gemälde die Ankunft der Menschen erklärt. Die Sphärenkonjunktion hingegen ist so was wie das überlappen von Parallelwelten und hat magische Wesen wie höhere Vampiere in die Welt von The Witcher gebracht. Nur Wesen die mit der Sphärehkonjunktion gegekommen sind, oder magischer Natur sind, sind gegen Silber empfänglich. Die Elfene des "älteren Blutes" / Wildejagt stammen ebenfalls von einer anderen Welt und können mittels Magie zwischen den (Prallel)Welten reisen. Aber weil die Wildejagt keine echten "Wissenden" mehr haben, können sie nicht vollends materialisieren und erscheinen deshalb als Skelette / Geister (TW3 ändert das). Ciri hat diese Macht und daraum will die Wildejagt sie haben. Es sind die Elfen der Wildenjagt, welche plündernd durch die Welten ziehen und wenn es da nichts mehr gibt, sich eine neue suchen. So findet Ciri auf deren aktuellem Domizil einen riesigen Berg von Menschen Knochen - die Bewohner dieser Welt, die bis auf ein paar Sklaven alle abgeschlachtet wurden.

 

Das ist dann nun wirklich dein Problem. Und nicht das der Serie.

Offenbar bin ich dann auf Elfenpropaganda reingefallen

 

Sorry, aber die Aussage klingt verdammt rassistisch. Das Ummünzen von Kultur auf Aussehen ist einer der Kernbestandteile von Rassimus. (Der im Mittelalter ganz anders definiert war, nur zur Info).

Danke. Ich hatte es tatsächlich auch falsch im Kopf.

Aber es ist irre: die Menschen sind seit 1500 (!) Jahren anderen Rassen ausgesetzt. Kann man da nicht akzeptieren, dass sie in dieser Zeit Rassismus gegenüber anderen Hautfarben abgelegt haben könnten, da der Feind von tatsächlich anderen Rassen vor der Tür steht?

Die sagen, die Menschen kämen aus einer anderen Welt. Ich hatte das auch immer so verstanden, dass sie von einem anderen Planeten/Universum reden und nicht einem anderen Kontinent.

 

Stell dir ein Königreich mit arabischer Kultur und im tausend und eine Nacht Look vor, nur das alle Leute dort wie Nordmänner aussehen?

Wirkt das auf dich nicht irgendwie komisch?

 

Die Scoia'tael sind über all!! Glaube nur den Weisen von Meister Rittersporn!

 

Aber warum sollte das so sein? So ist es bei Witcher nicht. Du hast eine Handvoll dunkelhäutige Menschen, die noch nicht mal Hauptcharaktere sind. Natürlich würde das auf mich komisch wirken, aber primär deswegen, da in einer solchen Lage die Personen nicht weiß wären (Sonne und so weiter). Witcher hat da ja eine ganz andere Historie, mit Völkerwanderung, 1500 Jahre seit der Conjunction etc

 

Die Menschen der Witcher Welt halten sich für die überlegene Rasse! Aber wie auch in der Realen Welt, sind nicht alle so rassistisch veranlagt und wünschen sich eigentlich eine Koexistenz.

Spoiler

Die Scoia'tael hingegen werden ja von Emhyr gezielt benutzt Stunk gegen die Menschen zu machen. Er verspricht Francseca Findabir, genannt Enid "die Aster", Elfen Königin und Magierin des Kapitels, neues Land, wenn sie ihm helfen. Mit den Angriffen will Nilfgaard die nördlichen Königreiche schwächen um sie leichter überrennen zu können. Nach dem 2ten Angriff auf Sodden, den Emhyr gewinnt, zeigt er seine Wahren Farben und hält "die Aster" an kurzer Leine mit immer weiteren, leeren Versprechen, damit sie weiter ihre Jugend in den Kampf ziehen lässt.

Wie gesagt "Die Zeit der Verachtung" erklärt wie die Meschen ankommen, als Vilgeforz und Geralt auf Thanedd ein Gespräch haben.

 

Kann mich ganz dumpf an die Szene erinnern, ist aber schon 10 Jahre her, dass ich die Bücher gelesen habe. Würde ich gerne nochmal lesen, aber sie wurden verliehen und nicht mehr zurückgebracht und darauf die neuen Ausgaben zu kaufen, habe ich gerade keine Lust.

 

Dafür assoziere ich die Witcher Welt für mich zu sehr mit Polen und da werden derzeit ausländisch aussehende Personen auf der Straße gejagt und das hat der Autor für mich eben auch sehr stark kritisiet. Und wenn diese Gesellschaft die dort im Buch dargestellt wird für mich die polnische sein soll, dann passt zusammen Leben zwischen Hautfarben einfach nicht.


Ist aber auch nen allgemeiner Kritikpunkt an der Serie, dass man im Gegesatz zu den Spielen hier Polen nicht so ganz wiedererkennt

 

Ich lese das gerade, daher weiß ich es, denn ich habe erst Gestern den Putch auf Thanedd gelesen, kurz davor ist das Gespräch von Vilgeforz und Geralt gewesen.

 

Ähm... es wäre vielleicht vernünftiger wenn der Beitrag von hawkS73 (# 1274) in Spoilertags gesetzt würde? Da ist schon sehr viel Spezeifisches aus den späteren Bänden der Reihe drin (inkl. dem, was es mit Ciri auf sich hat).

Und mal allgemein: Ich denke es stört nicht übermäßig, wenn wir uns darüber unterhalten, was die Serie aktuell anders als ihre Vorlage macht, aber Dinge aus dem Material vorwegzunehmen, was die Serie erst später in irgendeiner Form adaptieren wird, ist ohne entsprechenden Hinweis gegenüber den Serienzuschauern unfair.

 

Das Polen von heute ist aber weder das Polen als Sapkowski die Bücher geschrieben hat, noch das Polen des Mittelalters. Wie gesagt, Rasse wurde im Mittelalter ganz anders gesehen als heute (der Begriff entstand auch erst im 16. Jhr) und The Witcher soll eben, bzw kann, nicht 1:1 unser Mittelalter sein.

 

Kein Ding, habs in Spoiler gepackt.

 

Das wird doch sogar einmal in der Saga thematisiert, wo Elfen- und Menschenkinder ohne Probleme miteinander spielen.

 

Also für mich bezieht sich Sapkowski eben doch sehr stark auf das aktuelle Polen.

 

Skellige -> Polen
Toussaint -> Polen

 

Wäre schon möglich, ja. Aber seltsam bleibt es meiner Meinung nach trotzdem. Es ist eben schwer nachvollziehbar das manche körperliche Merkmale zu Rassismus führen, andere aber nicht. Echte Rassisten verhalten sich doch auch nicht so. Ein Buckel ist ganz schlimm, schwarze Haut aber nicht? Kleinwüchsige haben es schwer, aber die einzige Blondine weit und breit erregt keine größere Aufmerksamkeit? Das alles ist für mich schwer nachvollziehbar und wirkt auf mich ziemlich seltsam.

Diese Länder spielen in den Büchern so gut wie keine Rolle.

 

Damit Diskriminierung aufgrund der Hautfarbe entstehen kann, muss sie ein relevantes Abgrenzungskriterium sein. Das ist sie nicht, wenn Menschen unterschiedlicher Hautfarbe schon ewig zusammenleben. Dann gibt es dafür keine Historie. Oder diskriminieren braunhaarige die Blonden?

 

Mittlerweile ist ja die offizielle Timeline von Netflix raus, aber auch diese erklärt nicht mein Problem, dass ich mal vor 2 Wochen beschrieben hatte:

Spoiler

Gerald trifft Ciri im Grunde zeitgleich mit der Schlacht von Sodden Hill. Er ist aber ebenso direkt nach der Schlacht dort zu sehen, wie er nach Yennefer sucht, da brennt es sogar noch. Wie passt das zusammen?
Eine andere Timeline sieht die Verwundung durch die Ghouls vor der Schlacht, das Treffen mit Ciri kurz danach. Das würde dann bedeuten, Gerald steht mal schnell vom Wagen auf, humpelt auf das Schlechtfeld, ruft ein paar mal nach Yen, legt sich wieder auf den Wagen und lässt sich dann weiter zu Ciri fahren. Auch das macht keinen Sinn.