Neue Sau durchs Dorf: Kulturelle Aneignung

und Hugo Boss Ledermäntel

 

Ich nehme mal an du hast den damaligen Thread nicht weiter verfolgt? Wir haben hier nämlich wieder exakt das gleiche Problem. Du ordnest die Frisur fest der schwarzen Rasse zu, mir ging es um den real existierenden Zusammenhang zwischen sozialer Klasse und dieser Frisur, die als direkte logische Konsequenz aus der Rassentrennung existiert. Das ist doch das beste Beispiel für die missglückte Integration der Schwarzen in Amerika. Es wurde für Jahrzehnte von Seiten der Weißen aus Kultur und Rasse vehement vereinheitlicht und stark von der Eigenen getrennt. Jazz war Negermusik, der Afro war eine Negerfrisur etc usw. Genau das gleiche passiert jetzt im Umkehrzug von Seiten der schwarzen Bevölkerung aus, als Schutz- und Trotzhandlung sozusagen. Und ich habe nicht geschrieben dass ich das nicht verstehen kann. Das alles ist natürlich für mich moralisch besser nachzuvollziehen als das was die Weißen getan haben, aber trotzdem liegt dieser Denkweise die gleiche rassistische Grundhaltung zugrunde, und ist deswegen kontraproduktiv für die Bildung einer pluralen, durchmischten Gesellschaft in der Schwarze und Weiße gleichgestellt sind.

Ausserdem widerspricht diese Denkweise den Grundpfeilern unserer modernen westlichen Gesellschaft, die auf Aufklärung und den normativen Individualismus basiert. Der Mensch hat und ist als Individuum zu richten, was kann ein liberaler offener 18jähriger Raggaefan dafür was seine Vorfahren für rassistische Spinnereien verbrochen haben? Und überhaupt, wer bestimmt denn, was respektvoller Umgang ist und was nicht? Das ist doch in der Intention und in der Annahme eine völlig subjektive Geschichte, wie will man daraus bitte allgemeingültige Vorgaben oder gar moralische Urteile bilden?

Für die Bezeichnung Rassist fehlt hier der Bezug zur Rasse, und ja, ich weiß was du meinst und finde es teilweise auch befremdlich. Ich weiß aber auch, dass mein Geschmack nicht der Weisheit letzter Schluss ist, und dass die Subkultur der ich angehöre nicht mein geistiges Eigentum ist. Kultur ist ein Vermächtnis unserer Vorfahren für alle Menschen dieser Erde, niemand sollte davon ausgeschlossen werden, auch Hipsterpunks nicht.

 

Wir scheinen sehr unterschiedliche Erinnerungen an diese diskussion zu haben, ich erinnere mich primär noch an deinen "Google es doch"-Fail, bei dem ziemlich wenige Verbecher rauskamen

 

Die hat er ja nur gefertigt, nicht entworfen.

 

This past week, I actually had a student come forward after a university chapel service and complain because he felt “victimized” by a sermon on the topic of 1 Corinthians 13. It appears this young scholar felt offended because a homily on love made him feel bad for not showing love. In his mind, the speaker was wrong for making him, and his peers, feel uncomfortable.

 

Völliger Schmarrn.

Kultur gehört jedem und keinem. Dieses Besitzdenken ist hier völlig fehl am Platz.

 

So zieht man halt eine Generation heran die nicht in der Lage ist, Diskussionen zu führen, weil sie sich sofort angegriffen fühlt und dabei "sich angegriffen fühlen" mit "unzweifelhaft im absoluten Recht sein" gleichsetzen.

 

Und ich finde es wie damals äusserst erheiternd, dass du ernsthaft der Meinung bist Google Bildersuche wäre eine adequate Recherche . Hat man dir das auf der Uni so beigebracht?

So, und jetzt hab ich mich genug gezankt mit dir, da du ja eh nichts Gehaltvolles zum Thema beigetragen hast. Da wart ich lieber auf Ollis Antwort.

 

Und da haben wir auch schon den Grund für unsere unterschiedlichen Erinnerungen, du hast scheinbar verdrängt was für einen Unsinn du geschrieben hast

 

Hatten wir doch erst vor zwei Wochen nen Thread dazu?

Meine Meinung: Verbote sind doof ("sollen keine mehr tragen dürfen"), aber grundsätzlich ist schon was dran. Aber es wird halt wie so oft übertrieben.

Der Vergleich hinkt, weil das Machtgefüge Mehrheit / Minderheit eine wichtige Rolle spielt.

 

Google/=Google Bildersuche

Google verwendest du um Dinge in Erfahrung zu bringen, Google Bildersuche verwendest du wenn du hübsche Bilder/ Material für Photoshop brauchst. Die Bildersuche dürfte in diesem Fall zu 90% Werbebilder von Friseursalons ergeben

desweiteren
http://www.gamestar.de/community/gspinboard/showpost.php?p=17608912&postcount=207

 

Das erinnert mich an meine Facharbeit über Straight Edge: Das ist eine Jugendkultur, die aus dem Punk entstand, und die es in den Anfängen satt hatte, dass die ganzen Kids nur am Saufen, Drogen nehmen und Vögeln sind und dadurch nichts an der gesellschaftlichen Situation ändern. Also haben die Gründer der Szene "beschlossen", dass sie mit Saufen, Drogen und Rumvögeln aufhören, damit sie ihren Kopf frei behalten und etwas bewegen können. Im Prinzip eine guter Vorsatz, aber dann gab es dann wieder so Spinner, die angefangen haben Leute zu verprügeln, die mit einer Flasche Bier rumstanden.

Sich für Minderheiten einzusetzen, damit sie nicht ausgegrenzt und benachteiligt werden ist auch eine gute Sache. Aber die Ausführungen in dem Artikel sind bescheuert und ändern gar nichts zum Positiven. Im Gegenteil.

 

Ggü. der Trennung von Kulturen. Er vergleicht das mit dem Ethnopluralismus.

 

Muss man eigentlich in speziellen Facebook-Gruppen drin sein, um diese "Säue", die "durchs Dorf getrieben werden" auch wirklich immer mitzubekommen?
Denn ansonsten verpasst man das entweder komplett oder hat nicht genügend Gleichgesinnte, mit denen man sich so richtig in seinen Hass hineinsteigern kann.

Muss ganz schön anstregend sein, bezüglich Gender Mainstreaming, Feminazis, White Genocide, SJWs und Frühsexualisierung immer auf dem Laufenden zu bleiben.

 

Wie oben zu sehen ist, beziehe ich mich auf einen Artikel auf einer der größten deutschsprachigen Nachrichtenseiten. Wenn andere Leute mit Scheuklappen durchs Internet wandeln und nur in ihrer eigenen Meinungsblase leben, kann man halt auch nichts machen.

 

Im Großteil Europas ist das noch nicht wirklich angekommen, woanders (USA und teils auch Großbritannien) ist das an vielen Universitäten schon ein aktuelles Thema.

Da kannst du dir den Strohmann sparen und dich evtl. mal etwas besser informieren.

 

Wollte ich gerade schreiben.
Das ist eben eine Entwicklung, welche bei uns noch nich so verbreitet ist.
Aber die Erfahrung hat ja gezeigt, dass vieles was in den USA erst mal Fuß gefasst hat, auch zu uns kommt und somit isses nich unwahrscheinlich, dass wir in ein paar Jahren ähnliche Debatten haben werden. Also nix mit irgendwelchen obskuren Facebook Gruppen.

Und gerade Gender-Themen und religiöse Safe Spaces / Räume sind an vielen Universitäten auch bei uns schon Realität.

 

Klar kann man es kritisieren, ich kann es aber auch ein Stück weit verstehen. Und es ist ja mehr als nur trotz, Schwarze werden immer noch diskriminiert. Das die keine Lust haben dann auch noch Sachen mit der weißen Mittel und Oberschicht zu teilen, ja die sogar noch Geld damit verdienen kann ich gut verstehen. Die selben Leute, die denen nicht mal die Urzeit nennen, aus Angst der Schwarze klaut ihnen dann die Uhr.

Da dürfte der Status und das verhalten oft mehr eine Rolle spielen, als die "Rasse". Auch wenn es bestimmt auch einige schwarze Rassisten gibt, die diese Stimmung ausnutzen wollen. Ob das ganze jetzt sinnvoll ist und die Diskussion weiter bringt, ist die andere Frage.


Aporpos Hipster, bei sowas könnte ich kotzen.

http://wheretoget.it/link/1380954

War eigentlich froh, dass meine Subkultur halbwegs von diesem ganzen Modewahn verschont geblieben ist.

Punks wären da auch nicht wirklich toleranter, wieso jemanden akzeptieren, der auf sie herabschaut. Für die meisten Hipster sind Punks doch Abfall.

 

Wenn ich als Kulturdieb, der sich die Kultur von Minderheiten in einem Land aneignet in das Land zieht, in dem die Minderheit Mehrheit ist und ich dann dementsprechend der Minderheit angehöre.

Bin ich dann immer noch ein Kulturdieb

 

Seid ihr eigentlich völlig bescheuert, so einem hanebüchenem Schwachsinn auch nur mehr als 2 Sekunden Aufmerksamkeit zu schenken

Wenn mir jemand im echten Leben mit so einem Safe Space Unfug und Trigger Warnungen kommt, dann gehört der maximal ausgelacht. Schon das bloße Akzeptieren solchen offenkundigen Unfugs als diskutiertbare "Meinung" wertet das zu stark auf

Drei Seiten über so einen Schwachsinn... Festplattenspeicher ist noch viel zu billig

 

Übertrieben ist eher wie die fraglos vorhandenen Übertreibungen vom "die Gutmenschen/SJWs/linksgrün versifften schon wieder!"-Lager aufgeblasen werden.

 

Wirklich übertrieben ist wie die Übertreibungen über die Übertreibungen übertrieben werden.

 

Übertreib nicht .

 

In den USA "kämpft" man mit diesem Schwachsinn ja schon eine Weile.

Ich gehe in Teilen mit der Meinung konform, dass das Konzept des Verbotes der kulturellen Aneignung ebenfalls ein Ausdruck von Rassismus ist, da ultimativ am Ende die "Rassen"- oder Kulturtrennung steht.

http://blogs.spectator.co.uk/2015/11/this-obsession-with-cultural-appropriation-is-leading-us-down-a-very-dark-path/

 

Klar, aber auch wenn einem das viele Artikel und Anti-SJW Typen immer wieder weiß machen wollen, geht es den wenigsten Befürwortern von Cultural Appropriation um ein Verbot.

Es geht - wie quasi immer - um gegenseitigen Respekt und Rücksichtnahme. Und - wie immer - steht jedem frei, Rücksicht zu zeigen oder nicht. Und ebenso - wie immer - steht es allen anderen frei, sich über das Verhalten von anderen eine Meinung zu bilden.

Die Wahrheit liegt eben irgendwo zwischen "Ich vermeide alles, was irgendwen verletzen könnte" und "Ich lasse mir von niemandem mein Verhalten vorschreiben".

Edit: Und neu ist das ganze wirklich nicht. Erinnert sich jemand an "coole kids tragen keine Palitücher"?

 

Minderheiten in den USA werden stark diskriminiert, Farbige, First Nations, zu einem gewissen Grad auch Muslime und Frauen. Davor kann man in D vielleicht die Augen verschließen, aber in den USA ist das absolut an der Tagesordnung. Die grundsätzliche Idee der safe spaces sind da im Grunde eine nachvollziehbare Reaktion, die sich dann aber tatsächlich von dem anfangs ehrbaren Ziel (“diskriminiere keine Minderheiten!”) hin zu einem akademischen Kopf in den Sand stecken verbogen hat, das keinem hilft.

Das schlimmste ist, dass es nun wieder dazu kommen kann, dass Diskriminierungen wieder stärker werden: weil sich Leute aus dem rechten Spektrum darüber echauffieren, dass diese safe spaces und trigger warnings Bullshit sind und eine Ausgeburt der Political Correctness. Damit haben sie dann vielleicht auch gar nicht so unrecht. Und dann noch einmal SJW eingestreut und zack, können sie wieder genauso rassistisch und diskriminierend sein wie vorher. Insofern: Ziel verfehlt.

Zum Thema: Wenn cultural appropriation “cultural sensitivity” (was ja das eigentliche Ziel ist) hieße, würde sich da immer noch das halbe GSPB echauffieren?

 

Hast du dir gerade meinen Witz angeeignet?!

 

Sind aber wirklich beide Seiten scheiße.

 

Ja bitte. Wenn dann diese ganzen longboardfahrenden ekligen Siffer aus den Städten verschwinden soll mir auch so ne Schnapsbegründung recht sein

 

Rassist!

 

Vor einigen Monaten habe ich dieses Video gesehen, passt zum Thema:

https://www.youtube.com/watch?v=BAwSFv8e8K4

Meine Reaktion war:

 

Ob sie wohl den nächsten anschreit, weil er einen Baumwoll-Pullover trägt?

 

http://i.imgur.com/rTWDmuc.gif

 

...steht nirgendwo zur Debatte, außer in der hysterischen Phantasie der PI-Trolle. Nur so zur Erinnerung, in den USA sind nichtmal Hakenkreuzflaggen illegal


Eine andere Art des Umgangs mit Kulturen von Minderheiten war hingegen lange nicht nur legal, sondern verpflichtend: https://en.wikipedia.org/wiki/American_Indian_boarding_schools
https://en.wikipedia.org/wiki/Canadian_Indian_residential_school_system
https://en.wikipedia.org/wiki/Indian_termination_policy

Nach der physischen Vernichtung eines Großteils der Bevölkerung sollten die überlebenden Amerinds zwangsweise "zivilisert" werden, jegliches Zeichen indianischer Kultur war bestenfalls primitiv und schlimmstenfalls ein Grund den Radikalen (-> AIM) direkt zu erschießen. Und jetzt erklär mal einem Überlebenden dieser Politik, dass Leute auf dem Coachella sich Federkronen aufsetzen, weil sie es lustig finden...

 

Ich formuliere es mal so. Für manche ist das so, als würde als Dortmunder mit Schalketrikot rum laufen.

 

Das ist mir völlig klar. Mir ging es auch nur um genau diese "hysterischen PI-Trolle".

 

Oder wenn sich Leute, die Facebookspiele spielen, sich als Gamer bezeichnen.

 

Soll sich doch "Gamer" nennen, wer will. Jemand, der ernsthaft kompetitive PC-Spiele spielt, wird sich sowieso niemals als "Gamer" bezeichnen.