Penzhorn hört auf...

Moment, bevor sich das festsetzt: Hier wurde niemand gefeuert.

 

Ok, dann verstehe ich wieder gar nichts mehr

 

Doch - @VEGA vor langer Zeit.

Spoiler

 

Es ist meine Meinung. Akzeptier sie oder lass es. Aber sprich sie mir nicht ab.

 

An keiner Stelle habe ich dir deine Meinung abgesprochen. Dafür interessiert sie mich viel zu wenig.

 

Hrgnnnn was postet ihr hier schon wieder für merkwürdiges Zeug.

Es war nicht meine Absicht, die Community jetzt zu Mutmaßungen und Verschwörungstheorien anzustacheln, ich wollte auch nie irgendwie als Märtyrer hingestellt werden oder, "hey, der Penzhorn hat so krass Rückgrat, der geht, weil er Prinzipien hat" oder was auch immer.

Tatsache ist, dass ich seit einer ganzen Weile keinen großen Spaß mehr an meiner Arbeit hier hatte. Vor einer Weile habe ich ein Abschieds-Posting hier im Forum vorbereitet, dann wieder verworfen, aber immer wieder mit dem Gedanken daran gespielt, wollte sowieso weg.

Bevor es jetzt direkt wieder unterstellt oder falsch aufgefasst wird: Ich habe kein Problem mit irgendwelchen Kollegen, Chefs, Mitarbeitern, GameStar ist der beste Auftraggeber, den ich als jemand mit mehr als einem Dutzend Jobs im Lebenslauf je hatte. Ich habe nichts als den größten Respekt für die Redaktion und betrachte viele Mitarbeiter und auch einige Forenuser als liebe Freunde. Ich bin immer wieder erstaunt, wie Steffi so unglaublich viel Talent und Leidenschaft für den Job mitbringt. Fuck, Geraldine ist so übertrieben charismatisch, ist einfach für diesen Job geboren, ich fühl mich mit ihr im Cast so sicher, wie es mit Autismus und permanenten Angstzuständen in sozialen Interaktionen überhaupt geht. Petra hat mir durch einige sehr schwere Zeiten geholfen und ich liebe sie über alles, Peter ist ein herzensguter Mensch, der einen hervorragenden Job macht, auch wenn wir nicht immer derselben Meinung sein können. Wie erfolgreich der Weber ist, halte ich für eine absolute Frechheit und ich habe nie jemanden mit besserer handwerklicher Expertise gekannt als Heiko. Ohne ihn hätte ich niemals angefangen, Weezer zu verstehen. Oder zu kapieren, wie man Simcade buchstabiert. Die Mengen an Bullshit, die Mary jeden Tag erträgt, ohne anzufangen, wahllos in einem Einkaufszentrum auf Menschen zu schießen, sind unvorstellbar. Gloria hat von sich aus den Verfasser einer Kolumne angeschrieben, als der hanebüchenen Unsinn über meine Arbeit für den Test zu Baldur's Gate verfasst hat, einfach so, weil es ihr wichtig war.

So geht's mir aber auch mit euch hier im Forum. Ich habe größten Respekt vor Lurtz und seinen Meinungen. Er trifft nicht immer exakt ins Schwarze, aber er hält nichts zurück und legt den Finger gern voll in die Wunde. Das finde ich total unangenehm, aber halt auch irgendwie gut. Joss ist eine Bereicherung für unsere Community. Unsere Mods haben mich wieder und wieder ins Forum gezerrt, wenn ich mal wieder beschlossen habe, mich vollends zurückzuziehen, weil irgendein User rumgepöbelt und dann mein Echo nicht vertragen hat und "iCh mELde DiCh deR RedAKTioNsLEiTunG!1" Obwohl ich ihnen eigentlich den Stress ersparen wollte, meinen Scheiß irgendwie moderieren zu müssen, weil mir unsere Netiquette schon immer egal war. Rirre, Nobody, Crimok und der ganze Rest, ihr seid die absolut größten Vollhonks im gesamten Forum und ich werde auf ewig bereuen, nicht mal ein paar Runden mit ein paar von euch gezockt zu haben, weil ich einfach zu antisozial für sowas bin. Mit einigen von euch unterhalte ich mich gern und viel privat, ganz abseits von GS und vom Forum. VaniKa und ich schicken einander seitenweise Emails, sie erweitert regelmäßig meinen Horizont, ist ein liebenswerter und faszinierender Mensch, den ich ohne GSPB nie kennengelernt hätte. Die Liste lässt sich noch ewig lange fortsetzen, sowohl für die Redaktion als auch fürs Forum.

Ich will kein Öl ins Feuer gießen, Menschen verletzen oder irgendwen bloßstellen. Ich halte es aber auch nicht für zielführend, dass jetzt darüber spekuliert wird, was wie warum passiert ist. Darum mache ich das, was ich immer mache, was ich schon immer gemacht habe und sage ganz einfach, wie es ist.

Ich bin kein Fan davon, wie GameStar seit einer Weile aussieht und abläuft. Habe neulich ein sehr cooles Indie-Game entdeckt, das hat irgendwie 98 Prozent positive Bewertungen auf Steam, ich bin total begeistert davon, wollte es testen. Die Reaktion darauf war: "Ja, aber wie verkaufen wir das am besten?" Die Verkaufe. Headlines. Das macht mich als Spieletester wahnsinnig. Manchmal will ich einfach nur über ein geiles Spiel schreiben, will einfach nur sagen: "Hey, seht mal her, da ist ein richtig cooles Spiel, von dem ihr vielleicht noch nichts wusstet!" Versteht man das? Ich will nix verkaufen, sondern einfach nur das machen, was eigentlich mal mein Job war. Eine Art Dienstleistung anbieten. Ich erzähle euch über Spiele, als eine Art Kaufberatung oder meinetwegen als Warnung vor Titeln, die vielleicht nicht so prall sind. Mir als Schreiber sind die Klickzahlen egal, mir ist die Verkaufe egal, mir ist egal, wie der Artikel performt. Ich will einfach nur mein Ding machen.

So funktioniert das heutzutage aber alles nicht mehr. Für mich fühlt es sich an, als sei die einzige Metrik für Erfolg heutzutage die Menge an Klicks. "Hey, dein Artikel hat heute soundso gut performt!" Hurra, danke. Finden die Leser ihn gut oder werde ich im Kommentarbereich hart für eine Headline getrollt, die ich niemals geschrieben habe? Headlines müssen zum Anklicken motivieren, sollen Emotionen auslösen. Sie stammen immer seltener aus meiner Feder, werden oft ohne jede Rücksprache abgeändert, manchmal mehrmals am Tag. Meine Artikel werden eingepflegt, hochgeladen und live gestellt, Änderungen, Kürzungen, gestrichene Gags und dergleichen sehe ich in den meisten Fällen erst dann, wenn der Text live ist. Als ich in diesem Job angefangen habe, war es mal vollkommen normal, dass mir nach dem Korrekturlesen jemand eine Word-Datei mit allen Änderungsvorschlägen geschickt und meine Zustimmung abgewartet hat. Passiert heutzutage nicht mehr.

Darüber beschwerst du dich intern eine Weile, akzeptierst irgendwann, dass es nix bringt und lebst damit. Passierte übrigens auch, wenn ich auf Rechtschreibfehler in Headlines, auf faktische Fehler in Artikeln und anderen Krempel aufmerksam machen wollte. Manchmal hab ich dann entsprechende Anmerkungen frustriert in die Kommentare geschrieben, das gab selbstverständlich Ärger, man kreidet nicht öffentlich Fehler an. Don't shit where you eat. Oh hey, auch das meine ich nicht irgendwie als Angriff gegen diejenigen, die halt mehrmals täglich die Headlines ändern, wenn sich ein Artikel nicht gut genug klickt, aber: Unter diesen Artikeln befindet sich mein Name und mein Gesicht! Legt mir doch bitte nicht ohne jede Vorwarnung Worte in den Mund oder tätigt in meinem Namen ohne jede Rücksprache Aussagen zu Spielen!

Im Forum sehe ich regelmäßig Beschwerden über die Headlines. Über Tech. Bin oft derselben Meinung, aber was sollst du groß sagen? Und hey, "die Zahlen geben uns recht", Tech ist halt etwas breiter gefächert, das ist nicht für jeden, manchmal bedeutet Tech halt auch, dass Milch und Osaft für mehr Hydration sorgen als Wasser oder so, keine Ahnung.

Ich habe nichts gegen die Menschen hinter Tech! Aber, bei aller Liebe, bei allem Respekt, ich ertrage Tech nicht. "So verbessert ihr umgehend die Bildqualität eures Fernsehers: Laberlaber, fünf Absätze, SCHALTET DAS LICHT IN EUREM ZIMMER AUS." Sowas ärgert mich. Nein, ich will den Verfasser damit nicht irgendwie kränken, ich will niemanden auf menschlicher Ebene angreifen, aber bei solchen Artikeln vergeht mir alles. Bei vielen Tech-Artikeln habe ich außerdem den Eindruck, dass sie überhaupt niemand mehr gegenliest, weil sie oft auch ganz einfach nicht besonders gut geschrieben sind und viele Rechtschreibfehler enthalten. Nobody is perfect, ich mache auch regelmäßig Fehler, aber dort fiel es mir eben immer wieder auf.

Und ja, am Wochenende kam dann eben der sprichwörtliche Tropfen, der das Fass zum Überlaufen brachte, in Form des Alufolie-Artikels. Den habe ich auf Facecbook zerpflückt, weil ich sauer war. Ich soll die Folie vom Schoko-Weihnachtsmann einlagern. Die Uhr läuft "im Dauerbetrieb". "Entfernt die alte Batterie, bevor ihr die neue einlegt." Statt den Artikel offline zu nehmen, wurde er dann erst mal um ein paar Warnungen und Kommentare eines "Experten" bereichert. Um sämtliche Spekulationen zu killen, alle Fragen aufzulösen und ganz klar zu sagen, was passiert ist, zitiere ich mich hier jetzt mal selbst. Nicht, um irgendwen zu verletzen, um irgendwie Stimmung zu machen, sondern einfach nur, damit klar ist, worum es überhaupt ging. Ich habe folgenden Kommentar auf Facebook geschrieben: "Ich schäme mich dafür, wie scheiße GameStar Tech ist."

Dass das absolut undenkbar ist, kein Mitarbeiter, ob Freelancer oder in welcher Form auch immer, tragbar für solche Aussagen ist, versteht sich von selbst. War mir in dem Moment egal. Bei mir wurden vor gut einem Jahr Autismus und ADHS diagnostiziert, ich neige zur Selbstzerstörung, habe recht starke, ähem, Meinungen und halte diese für gewöhnlich auch nicht so stark zurück wie "normale" Menschen. Und wenn wir mal ehrlich sind, hat es im Job ja meistens auch nicht gestört, beispielsweise, wenn ich in einem Artikel Bethesda für Abzocke mit unendlichen Skyrim Re-Relases bashe. Wenn mich etwas ankotzt, dann sage ich es halt. In dem Fall hab ich es auf eine Art getan, deren Konsequenzen unausweichlich waren, das war mir von Anfang an klar. Ich will meinen Zustand auch überhaupt nicht irgendwie als Ausrede oder Schutzschild vorhalten, "Buhu ich kann doch nichts dafür, ich bin eben so" oder was auch immer. Aber Kontext ist wichtig.

Ich sage noch mal in aller Deutlichkeit, dass es zu keinem Zeitpunkt meine Absicht war, die Verfasser dieser Texte zu verletzen, irgendwen durch den Dreck zu ziehen, Menschen irgendwie zu schaden. Gleichzeitig bin ich aber so frustriert, ärgere mich über diese neue Richtung und kann und will nicht verstehen, wie sich das mit unserem Kodex deckt, wie man zu dieser Sorte Content stehen und ihn verteidigen kann. Ich will damit keine Revolution lostreten, irgendwas ändern oder bewirken und ich wollte mit Sicherheit keine Forenthreads wie diesen hier, wo versucht wird, mich irgendwie als Märtyrer hinzustellen. Ich habe GS mal sehr geliebt, bin sehr frustriert mit der Entwicklung, die dort stattfindet, habe auf die denkbar katstrophalste Weise meine Meinung dazu geäußert und trage jetzt die Konsequenzen - nicht mehr, nicht weniger.

Ich bin enttäuscht. Dass wir einerseits journalistische Integrität predigen, andererseits am Fließband Texte produzieren, die meines Erachtens ohne viel Mühe, Recherche oder Leidenschaft entstehen. Werbung. Klatsch. Ich bin mir auch bewusst, dass ich selbst Teil dieser Entwicklung bin, weil sich meine emotional geschriebenen Texte anscheinend besser geklickt haben als "trockenere" Artikel. Meine aktuellsten Tests sind seit einer ganzen Weile fast alle in der Ich-Form geschrieben, Emotion reißt mit, also muss sie in Headlines, muss in Tech, muss in alles. Wir entschuldigen uns prophylaktisch für Wertungen bevor Tests live gehen, schreiben ganze Artikel dazu. Finde ich bedenklich. Ich will zu einer Wertung stehen, das ist wortwörtlich der einzige Grund für meinen Test, das ist mein Job, mein Auftrag, das Spiel ist so gut oder schlecht, aufgrund der folgenden Punkte. Kein "Hahasorry, die Wertung werdet ihr nicht mögen." Ist egal! Ihr MÜSST meine scheiß Wertung nicht mögen, nur verstehen, wie sie zustande kommt! Wenn ich das nicht auf die Kette kriege, mache ich meinen Job nicht richtig. Aber steht als Autoren verdammt nochmal zu eurem Scheiß, ihr seid die Experten, ihr erklärt, was Sache ist, seid nicht so wischischwaschi. Nein, die Nachwertung zu Baldur's Gate fällt mir nicht "schwerer als gedacht". Ich habe wegen technischer Schwächen Punkte abgezogen, einige technische Macken bestehen noch, darum wird noch nicht aufgewertet, PUNKT! SCHLUSS! Aber es sagt mir ja keiner was, wenn die Headline geändert wird.

Ich liebe euch, ihr Pimmel! Als meine Diagnose kam, mein Rechner geklaut wurde, mein ganzes Leben im Arsch war, habe ich geheult wie ein Kleinkind, wollte einfach nur mein Leben zurück und die halbe Redaktion hat sich den Arsch aufgerissen, um mir zu helfen. Ich liebe unsere Community. Ich finde nichts geiler, als mit euch allen über neue Spiele zu diskutieren, Meinungen und Eindrücke zu vergleichen, zu sehen, wie ihr neue Titel erlebt, was sie mit euch bewirken, weil mir das wahnsinnig mit meinen Texten hilft! Ich habe keinen Hass auf irgendwelche Kollegen, auf die Redaktion, auf den Chef, was auch immer. Aber ich kann und will meine Meinung nicht zurückhalten, so tun, als fände ich irgendwas an unserer neuen Ausrichtung gut, als hätte ich Spaß daran, für Klicks meine Seele zu verkaufen. Nö, natürlich postet man sowas nicht "öffentlich" (halloooooo, es war friends only!), aber meine Fresse, wem soll ich mein Feedback denn noch schicken? Es hört keiner, es ändert sich nichts und ich ich halte es für vollkommen ausgeschlossen, dass die Redaktion nicht zu 100 Prozent weiß, wie es um den von mir kritisierten Content bestellt ist, ihr seid ja nicht blind, blöd oder existiert in einem Universum, in dem die Kritik der Leser nicht deutlich ist.

Muss aber auch ehrlich gestehen, dass mir die Form der Kritik hier im Forum teilweise auf den Sack geht. Es werden Threads gepostet, darin wird angekündigt, dass man weggeht, weil unzufrieden mit dem Content oder was auch immer, bleibt dann noch drei Monate und pöbelt ewig weiter. Wem soll das helfen? Macht's halt wie ich und verpisst euch.
Überhaupt ärgert mich seit einer Weile der Tonfall in der Community. Plus war für eine Weile meine Oase des Friedens, abseits der Flut an geistigem Dünnschiss im Kommentarbereich im Public-Sektor, aber inzwischen betrachten viele Plus als eine Art Schutzschild gegen Konsequenzen für Arschlochkommentare, ich bin zahlender User, mir kann nix passieren. Das ist, wie viele meiner anderen Kritikpunkte auch, ein grundsätzliches Problem im Internet und gar nicht speziell irgendwas mit GameStar. Und "höhö, er findet andere offen scheiße und heult rum, weil sie in den Kommentaren nicht nett zu ihm sind". Ja, ich weiß.

Nichts wird diese Richtungsänderung abwenden oder aufhalten. Weder ich, noch irgendwelche alten Säcke unter den Lesern, die Day 1 das Heft abonniert haben, spielen in dieser Entscheidungsfindung eine Rolle. Neue Zielgruppe, neuer Stil, du passt dich an oder gehst unter. Aber da passe ich nicht mehr rein, da gehöre ich nicht dazu, daran kann ich mich nicht anpassen, will dafür aber auch nicht stehen oder damit assoziiert werden. Mein Weggang ist die einzige logische Konsequenz. Ich habe keinen Spaß mehr an der Sache und die Redaktion hat aus vollkommen nachvollziehbaren Gründen keinen Bock auf meine negative Einstellung und entsprechende Äußerungen.

Und weil einige nach meiner Zukunft gefragt haben: Ich arbeite seit einem Jahr Vollzeit für ein kleines Entwicklerstudio und schreibe dort ein komplettes Spiel. Das zweite Standbein hat mir ein Kollege ans Herz gelegt, weil überleb doch mal als freiberuflicher Spielejournalist in Post-Brexit-England. Ich werde auch weiterhin bezahlte Spieletests schreiben, die ersten Aufträge dazu kamen fünf Minuten nach meinem Weggang, nur eben von einem anderen Auftraggeber. Wer mich vermisst, wird weiterhin Artikel und Tests von mir finden, nur eben unter anderer Flagge. Am Ende bin und bleibe ich Text-Söldner. Gegen Bezahlung bekommst du meine Arbeit, nicht meine bedingungslose Loyalität. Ich will stolz auf meine Arbeit sein und an das glauben können, was ich mache, auch wenn das vielleicht irgendwie albern und naiv ist. Und bei Orangensaft und Schokoweihnachtsmännern hört's bei mir halt irgendwann auf.

 

Für diesen ehrlichen Post über die Hintergründe der Situation hast du meinen vollen Respekt.

 

Danke.

 

Mein Körper ist immer willig und verfügbar für dich

 

Dass du ADHS hast, habe ich als ADHSLer ehrlich gesagt schon eine Weile vermutet, fand mich da bei einigem wieder. Nur habe ich die Diagnose wahrscheinlich viele Jahre länger als du. Auf Autismus hätte ich aber nicht getippt. Die Kombi ist natürlich auch krass. Aber sei ehrlich:

<- wenn nicht du, Sascha, wer denn dann?

Wenn man das System nicht verändern kann, gibt es nur drei Möglichkeiten: 1. Man wird selbst zum System. Ist pflegeleicht und scheiße zugleich. 2. Man geht unter oder verlässt das System. Ist nicht pflegeleicht und scheiße zugleich. 3. Man zwingt dem System das eigene System auf, aber so, dass es das nicht merkt. Ist nicht pflegeleicht, aber niemals scheiße.

Heisst im Klartext:
Warum den Dingen, die du nicht magst, nicht mit Sarkasmus begegnen und diesen verkaufen lassen? Also Kohle dafür bekommen, dass man den Scheiß, den man mag auf die Weise, die man mag, mit den Wörtern, die einem gerade einfallen, raus haut. Wird sich schon eine Nachfrage zu finden. Allein dieser Kommentar hier von dir: glaubst du, der ist Standard? Glaubst du, den hätte jemand anders besser hinbekommen?

Du wirst wieder kommen, du selber Pimmel
Und bis dahin wünsche ich dir alles Gute, ändere dich bloß nicht!

 

Das mit dem Wiederkommen dürfte schwierig werden, die Reaktion auf meine Kommentare war ein ziemlich deutlicher Rauswurf, dem ich ja auch zustimme.

 

Bin jetzt gerade regelrecht sprachlos und würde am liebsten einfach nur aufstehen, applaudieren und dabei eine Träne wegwischen. Nicht nur berührt mich dieser Post hinsichtlich des GSPB und der GS und dem ganzen Rest, der dazugehört, auch persönlich kann ich regelrecht mit dir mitfühlen, weil ich vor langer Zeit die gleiche Diagnose erhielt und jedes Mal mit den inneren "Dämonen" kämpfen muss, welche ungewollt immer wieder und wieder das Leben mitbestimmen, indem sie einem Knüppel zwischen die Beine werfen.

Daher fasse ich mich jetzt auch möglichst kurz und möchte dir nur noch ein aufrichtiges Danke und alles Gute für die Zukunft mit auf den Weg geben und vielleicht trifft/sieht man sich dann ja nach einigen Ecken wieder. Auf alle Fälle werde ich gespannt auf deine zukünftigen (Mit)Projekte blicken und diese zumindest weiterverfolgen. Möge deine kreative Ader auf immer brennen und deine Quelle der Inspiration niemals versiegen. Würde ja nur allzu gerne meinen Twitter-Account dafür nutzen, aber der wird eigentlich nur für andere Dinge verwendet...

 

Lieber Herr Penzhorn, lieber Sascha, liebes @Berserkerkitten !

Ich danke dir aufrichtig für dein mehr als ausführliches Statement und deine umfassende Erklärung zu den Umständen. Ich denke, nun sollten wirklich auch die letzten Fragen beantwortet sein und völlige Klarheit herrschen.

Sogar in deinem Statement zu einem eigentlich sehr ersten Thema merkt man, wie viel Herzblut und Leidenschaft du in einen Text steckst. Ich hoffe, dass du diese Gabe niemals verlierst.

Ich wünsche dir nach wie vor von Herzen alles Gute für deine Zukunft! Mach's nicht gut, mach's besser!

 

Warte ab, Menschen lernen dazu, Menschen sind vergesslich, Menschen erinnern sich erst später, was sie an einem hatten, man entwickelt sich selbst auch weiter, zumindest macht man sich das vor, was ja auch schon etwas ist - und irgendwann geht wieder was. Schließlich sieht man sich immer zwei mal im Leben, was in jedem zweiten Glückskeks steht. Es ist nicht einfach für Normalos mit solchen wie uns klar zu kommen und daher auch für uns so schwierig anders herum. Aber schwierig ist nicht unmöglich.

 

Schon mal über eine neue Identität nachgedacht? Ich kenne da jemanden, der bekommt super neue Ausweisdokumente hin. Führerschein, Perso, Reisepass. Deutsch, polnisch, spanisch. Alles, was du willst.

 

Nicht schon wieder. Ich habe diesen Job ja ursprünglich mal als Frau angefangen.

 

Alles Gute @Berserkerkitten.

Ich hoffe wir sehen uns wieder.

 

Was soll man nach so einem Statement eigentlich noch schreiben?!
Ich denke, das spricht vielen Usern/Lesern aus dem Herzen, in Bezug auf die Entwicklung im Gamingjournalismus, nicht nur bei der GS. Aber die Zeiten lassen sich wohl nicht zurückdrehen und "nur" mit Kaufberatung lockt man die breite Masse nicht an. Da fühlt man sich als als alter Sack wie ich, der seit über 30 Jahren Spielemagazine liest, schon etwas auf der Strecke geblieben.

Mach´s gut, Sascha. Auch wenn du das vielleicht nicht hören bzw. lesen magst, aber mit dir verliert die GS nunmal ein Stück Identität.
Ich freue mich trotzdem darauf, an anderer Stelle deine Tests lesen zu können.

 

Zurückdrehen vielleicht nicht und vielleicht wäre das nicht mal so gut, sonst geht es wieder von vorn los. Trotzdem darf man einfach die Mechanik der Marktwirtschaft nicht vergessen: zuerst ist das Angebot knapp, die Nachfrage aber hoch. Dann ist es ausgeglichen. Dann ist das Angebot hoch, aber die Nachfrage knapp. Dann wird das Angebot verändert und angepasst. Und irgendwann ist wieder das Angebot knapp und eine hohe Nachfrage da.

Schau dir das bei Tonträgern an: erst Schallplatten, dann Kassetten, dann CDs, dann USB-Sticks und MP3-Player, dann diverse Dienste - und siehe da, Schallplattenläden machen wieder auf. Nicht genauso, wie beim ersten mal, sind nicht was für jeden, wollen sie auch nicht unbedingt sein, tragen sich aber, weil es für sie wieder eine Nachfrage gibt. Ich könnte mir vorstellen, dass irgendwann der Markt durch das, was da ist, völlig übersättigt, fragmentiert und zerschossen ist. Und dass genau dann eine Nachfrage entsteht nach dem ganz klassischen mit vlt. ein paar Abänderungen ggb. früher. Das muss auch gar nicht dieselbe Generation sein, die diese Nachfrage erzeugt, so wie bei den Schallplatten das ja auch nicht in allen Fällen Leute waren, die in den 1960er Jahren und davor jung gewesen sind. Bei Games dasselbe Phänomen. Warum sollte es hierbei also anders sein? Die Frage ist also eher nicht, ob so etwas kommen wird, sondern vielmehr wann. Vielleicht nach unserer Zeit.

 

Reine unprofessionelle Mutmaßung von mir, ich bin nur Krümel und hab kein Interesse daran, Kuchen zu sein, aber:
Wenn du auf Ewigkeit nur "Content" produzierst, wird die Blase irgendwann unweigerlich platzen. Weil du dich nicht mehr von der Masse absetzt, dein Alleinstellungsmerkmal verlierst, weil es für alle um dich herum sehr easy ist, ebenfalls "Content" zu produzieren. Wenn irgendwann alle gleich sind und alle denselben Kram anbieten, gibt's keinen Grund mehr, dein Angebot anstelle von Inhalten der Konkurrenz zu nutzen.

 

Außer dein Name ist groß genug, dann kannst du damit oftmals noch davonkommen. Zumindest ist das mein Gefühl, wenn ich mir die Bücherwelt angucke, wo mitunter Ähnliches veranstaltet wird. Anfangs voller Leidenschaft und Herzblut und nach Jahren liest man dann mal wieder ein Buch von solch einem Autor und dann kickt die Realität erstmal hart... *hustMarkusHeitzhust*

 

Kannst / darfst du sagen, welches das ist, wenigstens die Richtung, womit es zu tun hat?

 

Hat noch keinen Namen. Mobile Game. Nichts in einer Größenordnung, die auf GS Erwähnung finden würde.

 

Ach, was. Im Tech Bereich könnte man das Spiel bestimmt mit einem Newsartikel behandeln. Auch ohne Fakten.

 

Einfach in ein Gacha-Spiel unwandeln, dann finden sich zumindest im Forum sicher welche.

 

Also ich bin da bissel hin- und hergerissen, und kann da nicht ins allgemeine Schulterklopfen einsteigen.

Die Kritikpunkte sind zwar alle mehr oder weniger nachvollziehbar, wenn auch grösstenteils nicht neu, aber ein paar Tage nach dem (zwangsläufigen) Ende des Beschäftigungsverhältnisses noch mal im Forum - zumal noch mit Mitarbeiter-Flag - zu schreiben, was nicht alles scheisse an gamestar ist, find ich den Ex-Kollegen gegenüber unfair.

Und auch wenn aus einer zeitweisen Beschäftigung nicht bedingungslose Loyalität eingefordert werden sollte: Wenn schon bevorgehoben wird, wie sehr einem die Redaktionskollegen an manchen regnerischen Tagen geholfen haben, darf man doch auch von Ex-Freien Mitarbeitern ein Stück weit Diskretion erwarten, und oben klingen ja schon ein paar (Halb)-Interna durch, die zumindest mir nicht bewusst haben.
Auch wenn ich selten mit ihm einer Meinung bin: Das haben Heiko und Co aus meiner Sicht nicht verdient, zumal sie für die kritisierte inhaltliche Ausrichtung den Hals in alle Richtungen hinhalten müssen.

 

Mag sein, dass du recht hast. Mein Anliegen war, Unterstellungen und Mutmaßungen in einem Thread über mich, den ich nie wollte, zu beenden. Es ist jetzt vier Uhr früh, ich habe keine Minute geschlafen. Wollte es nicht noch schimmer machen. Manchmal ist es besser, nichts zu sagen.

 

Wie wäre es parallel oder anschließend mit einem Buch?

Zum Beispiel:
"Die beklopptesten Spiele aller Zeiten - ein Verriss auf 300 Seiten: unschön, unfair und unbeschreiblich, genau wie die Spiele"

Ich weiß nicht, wie man einerseits Kritik nachvollziehen kann, nur um sie andererseits im nächsten Satz wieder ungeschehen lassen zu wollen und ich weiß auch nicht, was genau für Heiko & Co. an Saschas Post so respektlos sein soll.

Nicht nur hat er sie ausdrücklich gelobt, nicht nur hat er ihnen nichts Persönliches vorgeworfen, niemanden die Schuld für irgendwas gegeben, das gesamte Personal, ja sogar uns Leser in Schutz genommen (bis auf die, die ein eigenartiges Verhalten an den Tag legen, aber da sind die selbst schuld), er hat auch nur gesagt, womit genau er Probleme hat, was keine Person bei GS / Webedia ist, sondern eine Ausrichtung, für die letztlich niemand wirklich etwas kann, die auch gar nicht anders machbar ist, was er ebenfalls darstellte. Die letztlich eine Folge der Medienkrise ist, die mit dem Boom des Internets und dessen Veränderung begann, was v.a. Anzeigenpreise betrifft und damit auch Zwang für andere Einkunftsmodelle und Verlagerung des Fokus. Das ist ihm alles bewusst und nicht anders stellte er es dar.

Kurz: das Einzige, was persönlich war, war positiv. Die negativen Dinge waren nicht persönlich und dass sie nicht zu ändern sind, ist ihm selbst bewusst, sonst hätte er dazu geschrieben, was statt dessen anders laufen sollte. Doch das tat er nicht, weil ihm die Zusammenhänge klar sind. Er hat auch darauf hingewiesen, dass er mit diesem Modell ein Problem hat und nicht jeder Mensch auf der Welt, also auch keinen Absolutheitsanspruch hingelegt. Was er also letztlich tat, war nur für Klarheit zu sorgen, für Ehrlichkeit und für Respekt ggb. den Kollegen, aber auch uns Lesern und gleichzeitig zu verhindern, dass irgendwelche Gerüchte sich breit machen, die dann unter Garantie kontra GS-Personal schießen würden.

Möchtest du also vielleicht nochmal deinen Kommentar überdenken?

 

Ja, ich will auch gar nicht den Stab über Dich zu brechen. Wie gesagt bin mir nicht ganz so sicher, was ich davon halten soll, war vielleicht eher als Denkanstoss gemeint, keine Ahnung.

Ich glaube, ins Bett zu gehen und dann ausgeschlafen nochmal zu gucken, ist immer eine gute Idee.

 

*Räusper*
Und schon wieder sind wir bei den pauschalen Vor-Verurteilungen. Bitte unterlasst das.

 

Ich verstehe ihn schon, das sind Dinge, die macht und sagt man einfach nicht. Als Autist verstehe ich solche Normen und Erwartungen nicht immer, hinterfrage und breche sie. Ich hoffe in diesem Fall, dass es nicht wie ein persönlicher Angriff rüberkommt, denn so meine ich es nicht.

 

Das arrogante "Möchtest du also vielleicht nochmal deinen Kommentar überdenken?" kannst Du Dir beim nächsten Mal gerne schenken. Ich habe meinen ursprünglichen Kommentar bewusst mit dem ersten Satz abgeschwächt.

Im übrigen ist mir unklar, was daran so schwer zu verstehen ist. Ich wünsche mir von GameStar eine bestimmte inhaltliche Ausrichtung, bin mir aber zu 100% bewusst, dass diese Ausrichtung Gamestar nicht tragen wird. Neben der Bereitstellung eines inhaltlich möglichst hochwertigen Angebot trägt die Chefredaktion massgeblich dafür Verantwortung, dass das ganze wirtschaftlich erfolgreich bleibt; und offensichtlich folgt aus ersterem nicht automatisch zweiteres, was für die (Chef)-Redaktion nach einigen tollen Reportagen sicher frustrierend ist.

Zum anderen sind Sätze wie "Gleichzeitig bin ich aber so frustriert, ärgere mich über diese neue Richtung und kann und will nicht verstehen, wie sich das mit unserem Kodex deckt, wie man zu dieser Sorte Content stehen und ihn verteidigen kann." nun mal Fundamentalkritik an der Chefredaktion, da kann man drumherum noch so viel Blümchen streuen. Das rüttelt durchaus am Gebälk der journalistischen Integrität und ist sehr wohl etwas, auf das Gamestar Einfluss hat. Und das kannst Du einfach nicht 100% von den Personen trennen.

 

Das war Satire und mit deutlich als solche gekennzeichnet.

Ne. Weiß schon, was du meinst. Bin schon ruhig.
...Fand mich trotzdem witzig.
Ne. Ruhig. Bin schon ruhig. Pscht.

 

Es war wirklich eine höflich gemeinte Frage, genauso auch formuliert, so wie auch Sascha es nur höflich und gut gemeint hat. Arrogant war daran gar nichts, dann hätte ich es ganz anders formuliert. Ist natürlich im Internet immer schlecht, da du ja keine Gestik siehst oder Tonation hörst. Ich hätte mir die Frage gen Schluß auch sparen können, wäre das dann nicht eher arroganter gewesen, wie eine Art Urteil, dem du dich nur zu fügen hast? Wie du siehst, kann man sich leicht irren, du genauso wie ich, genauso wie Sascha, wie auch jeder. Wir sind alle nur Menschen. Ich kann nur schlicht nicht nachvollziehen, wie du darauf kommt - und ich schrieb auch warum.

Jetzt, mit deinem jetzigen Statement, wird es mir zwar klarer, v.a. der letzte Satz, aber da muss ich dir sagen, dass ich das vor diesem Hintergrund anders sehe: die journalistische Integrität sehe ich nicht angezweifelt, zumal ich nicht weiß, welche Stellen genau Sascha im Kodex meinte, es wird wohl nicht der gesamte gewesen sein. Und es ist nunmal kein Geheimnis, dass, vielleicht mal von NPOs abgesehen, die Redaktionen dieser Welt gleichzeitig an sich einen journalistischen Anspruch haben, gleichzeitig aber auch dafür Sorge tragen müssen, dass ihr Job auch morgen noch existiert. Also Monetas. Insofern sind Klickzahlen keine Kleinigkeit - und nein, das muss dem jew. Redakteur keinesfalls selbst gefallen, wird es wohl in vielen Fällen auch nicht. Und Redakteure sind auch nur Menschen, genau wie wir alle - und damit nicht fehlerfrei. Es kann also durchaus sein, dass ein Artikel, wie der um den es hier geht mit der Alufolie, beim ersten Lookup ganz ok aussah und wegen allgemeinem Stress niemand auf die Idee kam, dass dieser möglicherweise sehr problematisch sein könnte. An sich gibt es gegen derlei Interesse erzeugende Gadget-Sachen nix einzuwenden, sie generieren Content, sie passen ins Konzept, es wird wohl eine Nachfrage dazu geben, sonst gäbe es sie nicht.

Aber: in diesem einen Fall war Kritik angebracht und Sascha sagte dann noch, dass er diese Richtung für sich selbst generell nicht tragen kann. Da kann man sich dann darüber streiten, ob es so klug war das öffentlich zu machen, was tatsächlich streitbar ist. Denn ich bin GS-Leser seit Stunde 0 und werde es wohl bis Stunde Ultimo (meine oder deren) bleiben und habe in diesen über zwei Jahrzehnten unzählige Kritik an der GS mitbekommen, doch es gibt einen roten Faden, etwas das sie alle, so unterschiedlich sie im Einzelfall gewesen sein mögen, immer hatten: den Intransparenz-Vorwurf. Also das berühmte Geschmäckle, Gerüchte, Verschwörungstheorien. Egal in welchem Kontext, ob es um Vorwürfe angeblicher Korruption ging, um angebliche fachliche Unfähigkeit, weil die GS doch nicht definieren kann angeblich, was ein RPG zum RPG macht oder whatever: immer musste die GS, meist in Form von Heiko oder Michael seitenweise Erklärungen im Forum / Kommentaren dazu schreiben, damit nicht der Eindruck von Intrasparenz entstand. Das reichte einigen Leuten aber immer noch nicht, da ja auf diese Weise alle "linientreu" zu sein schienen. Wenn da also jemand daher kommt, der das ganz offensichtlich nicht ist, weil er direkt sagt, was er denkt, werden solcherlei "Bedenken" wesentlich effektiver zerstreut, als es 1000 Kommentare von Heiko je vermocht hätten, was nicht an Heiko liegt. Insofern ist also selbst so etwas streitbar, inwiefern das klug war. Das kommt auf den Standpunkt der Betrachtung an.

Und doch, man muss es sogar 100% von den Personen trennen. Diverse Redakteure hatten schon viele male gesagt, dass ihre persönlichen Interessen, beginnend schon mit Spielegenre-Favoriten sich nicht zwingend mit denen deckten, die sie fachlich / beruflich bearbeiten. Es konnte also durchaus geschehen, dass jemand einen ellenlangen Text über Call of Duty schreibt, dieser auch wohlwollender Natur ist, derjenige dieses Spiel aber persönlich nicht spielen würde. Genau diese Fähigkeit zurTrennung unterscheidet einen professionellen Spielejournalisten von einem Hobby-Rezensienten. Das betrifft alle Dinge, auch strategische Ausrichtungen. Denn nirgends ist ein Kommentar von Verantwortlichen, wie etwa Heiko zu finden, wo drin steht: "Jo, ich finde das selbst super / Jo, ich finde das persönlich selbst zwar kacke, aber" und nie wird man je so einen sehen. Abermals muss man da die Person und die Sache trennen.

Ich lese die GS nach so vielen Jahren immer noch. Hat mir deswegen immer alles gefallen, muss ich deswegen zu allem Ja und Amen sagen, immer mit allem überall konform gehen, immer derselben Meinung sein, wie die Chefredaktion, darf nie etwas kritisieren, nie auch nur mal sagen, dass mich das jetzt gerade nicht interessiert? Nö. Würde nie jemand so sehen, nie behaupten. Doch umgekehrt: würde ich je erwarten, dass meine Sicht für DIE SICHT gehalten wird, mein Gusto jetzt Umsetzung erfahren soll, weil es mein Gusto ist? Auch nicht. Und ich denke, nicht anders sieht es Sascha für sich.

 

Da muss ich jetzt wohl ein „Penzhorn“ in meinen Google Alerts Filter packen!

 

Da möchte ich intervenieren. Das gilt für absolute Härtefälle, aber nicht für Leute bei denen man nach 40 Jahren die Diagnose bekommt, die dann ein paar "ah, ja macht Sinn"-Reaktionen erzeugt.

Wir reden hier ja mittlerweile von einem Spektrum und auf dem sind verflucht viele unterwegs. Autisten und ADHSler kommen zusammen ja schon auf bummelig 7% Bevölkerungsanteil. Nimm da noch mal weitere Störungen, Krankheiten und co. dazu, die sich auf ähnliche Dinge auswirken, dann bleiben nicht viele Menschen für den "Normal"-Pool über.

Generell lernt man mit den Jahren, dass alle ihr Päckchen zu tragen haben und auch irgendeine Besonderheit mit sich bringen. Normalos gibt es nicht, normal ist das, was man bei Leuten sieht, die man NICHT wirklich kennt.

 

Hast du nicht! Du hast endgültig für Klarheit gesorgt und damit mit diesem Thema für dich und für die Community abgeschlossen. Das erspart uns jegliche weiteren Mutmaßungen, Theorien und Anschuldigungen, die sich hier wahrscheinlich noch über Wochen hingezogen hätten. Das war absolut richtig von dir und ich bin mit Sicherheit nicht der Einzige, der dir dafür dankbar ist.

 

Das ist auch komplex, wenn hier User Halbwissen und nicht zugängliche Quellen in die Diskussion einfließen lassen… und man sich dann Dinge zusammenreimen oder schlicht raten muss.

Hat sich ja auch seit Seite 2 entsprechend entwickelt.

 

Klar, hast völlig recht, ist auch nur ne Versimplifizierung - die aber trotzdem nicht völlig falsch ist. Denn was sind schon 7%, wenn du zu denen gehörst und alle um dich herum gerade nicht? Und was sind 7%, wenn du zu denen gehörst und die meisten um dich herum schon? Ist immer eine Frage, wie das im Kontext ist. Und du hast auch recht damit, dass jeder sein Päckchen zu tragen hat. "Normalo" schrieb ich nur, damit ich nicht, wie üblich, ellenlange Texte schreiben muss, wie das mein ADHS-Hirn eigentlich möchte Ich glaube in der Tat nicht an so etwas wie "Normalität", kann mir darunter nichts vorstellen, denke, dass es ein ähnlich abstrakter Begriff ist wie "Glück". Jeder meint zu wissen, was das ist, bis man ihn fragt

Generell gilt aber bei allen Dingen, die sich auf Geist, Umgang, Verhalten auswirken, dass es anders betrachtet wird von der Masse als rein physische Dinge, wie z.B. ein gebrochener Arm. Da läufste mit nem Gips rum und jeder weiß Bescheid, stellt keiner Fragen, höchstens wie das passiert ist, brauchst keine Entschuldigung, versteht jeder, hat jeder Verständnis dafür. Kommst du aber mit einem "Gips" um deine Psyche an, egal wie auch immer das im Einzelfall aussehen mag, dann isses janz janz anders ... Dann musst du dich halt mehr zusammen reissen, dann isses eine Frage des Wollens, dann hab dich gefälligst nicht so, kann doch nicht so schwer sein, Mann! - und so weiter. Du weisst, was ich meine.

Der böse Witz dabei ist: der broken arm verheilt von selbst und relativ schnell. Die strange psyche hingegen sehr langsam oder nie - und dann stehste da.