Rückblick auf das Filmjahr 2020

Normalerweise bin ich bei solchen Threads und Listen immer gleich dabei, aber dieses Jahr war nicht nur ein Jahr, in welchem ich unüblich wenige Filme insgesamt geschaut habe, sondern auch ein Jahr, in welchem ich gerade mal fünf Filme aus dem Jahr zusammenkratzen kann. Dabei bin ich mir bei Bacurau, den du auch nennst, gar nicht sicher, ob er überhaupt 2020 erschienen ist. Ich habe nachgeschaut und finde eher 2019 als Release. Die restlichen Filme sind Little Women, 1917, Knives Out und Weathering with You. Daneben noch Kurzfilme wie The Stunt Double (Damien Chazelle) und Goldman vs. Silverman (Safdie Brothers) oder das kurze "Comedy"-Special 8:46 von Dave Chappelle. Von neuen Filmen, die ich schauen will, wie Nomadland oder Minari, brauche ich gar nicht anfangen, wenn ich noch nicht einmal Uncut Gems, Portrait of a Lady on Fire usw. gesehen habe.

Von den oben genannten Filmen hat mir Weathering with You gar nicht gefallen, ebenso war ich von der, zugegeben imposanten, Technik von 1917 nicht begeistert genug und der Rest hatte meiner Meinung nach nichts zu bieten. Bacurau war ziemlich cool, hätte aber ruhig blutiger sein können. Little Women war mir zu sauber und hat sich trotz der Thematik zu sehr wie ein Disneyfilm angefühlt, aber emotional war er ganz stark; manche Szenen habe ich noch immer im Kopf (und auf YouTube ein paar Mal geschaut). Knives Out war sehr unterhaltsam und unglaublich (Daniel Craig) absurd.

Für mich also ein sehr schwaches Jahr und empfehlen kann ich daher nichts. Aber wie du sagst: es gibt so viele alte Filme, von denen, egal wie viel man schaut, immer reichlich vorhanden sein wird. Ich hab mehrere Filme geschaut, die ich schon lange schauen wollte und Regisseure kennengelernt, die ich schon lange kennenlernen wollte.

 

Dies sind meine Top 5 von Filmen aus dem Jahr 2020 (Reihenfolge ohne Wertung):

1. Tenet
2. The Gentleman (Deutschlandstart 2020)
3. Knives Out (Deutschlandstart 2020)
4. Invisible Man
5. 1917 (Deutschlandstart 2020)

Ich fande die alle recht sehenswert. Dementsprechend haben von mir auch alle eine recht gute Bewertung auf Letterboxd bekommen.

Folgende Filme habe ich auch noch gesehen, haben es aber nicht in meine Top5 geschafft:

• Cortex
  
• Birds of Prey
• Underwater
• Bloodshot
• Dolittle
• The New Mutants

Edit: 1917 in die Top5, Cortex raus

 

Hast ja schon häufig gesagt, dass du nicht so viele Filme gesehen hast dieses Jahr. Hoffentlich kommt die Lust nächstes Jahr zurück.

Bacurau ist 2019 auf vielen Festivals international gelaufen und in zwei, drei Ländern gestartet (unter anderem im Heimatland Brasilien). Ein offiziellen Release hat er in den meisten Ländern aber erst 2020 bekommen. In Deutschland konnte man ihn noch gar nicht im Kino sehen, ich werte daher den Release auf MUBI als ersten offiziellen deutschen Release, weshalb er einen Platz auf der Liste bekommt.
Ich kenne mich halt überhaupt nicht aus mit brasilianischen oder überhaupt süd-/mittelamerikanischem Kino und da sind ja auch viele Perlen zu finden. Von den 30 gesehen Filmen ist er sicher der exotischste. Und Neo-Western sieht man auch nicht alle Tage. Allein wegen dieser Aspekte war ich gut zu sprechen auf den Film. Hinzu kommt das unverbrauchte Setting, die systemkritische Botschaft und die rauhe Atmosphäre. Wirkt so ein bisschen wie ein räudigerer Tarantino. Muss unbedingt mehr von ihm sehen.

Knives Out war einfach ein riesiger Spaß. Klar gibt es bessere, cleverere, spannendere Whodunnits, aber ich fand der Cast, insbesondere Daniel Craig, waren so unterhaltsam, das hat alles wieder wett gemacht.

Im Übrigen denke ich nicht, dass es notwendigerweise ein schlechtes Filmjahr war. Insgesamt kam sicherlich weniger raus, aber gute Filme gab es dennoch zuhauf. Ich hab so wenig gesehen, dass ich das aber nicht abschließend beurteilen kann. Für asiatische Filme gab es neulich die folgenden Listen bei Asianmoviepulse und da sieht vieles ziemlich interssant aus.

https://asianmoviepulse.com/2020/12/the-20-best-korean-movies-of-2020
https://asianmoviepulse.com/2020/12/the-25-best-asian-films-of-2020/
https://asianmoviepulse.com/2020/12/the-20-best-sinophone-china-hong-kong-taiwan-movies-of-the-year/

 

Ich habe Bacurau vorhin nochmal auf einer Liste der besten Filme des Jahres gesehen und MUBI spricht auch von einem 2020er Release, ich fühle mich also überstimmt. Aquarius kann ich dir vom Regisseure noch empfehlen, der hat auch eine starke politische Note. Aus dem Stegreif hatte ich gar nicht mehr im Kopf, dass beide Filme vom gleichen Regisseur sind. Ansonsten bin ich bei südamerikanischem Kino auch wenig erfahren, von bekannten Filmen wie Tropa de Elite, City of God etc. abgesehen. Das Jahr an sich würde ich nicht als schlecht bezeichnen, nur eben für mich. Aber ich kann es auch, wie gesagt, nicht bewerten, da ich nur so wenig gesehen habe. Da ich ja eh keine Filme kaufe, kann es mir auch relativ egal sein, ob ein Jahr nun gut oder schlecht ist. Ich schaue was auf Streaming Plattformen erscheint und mehr nicht. Statt vielen Filmen habe ich dieses Jahr gut gelesen und möglicherweise mehr gespielt, das ist immer so ein bisschen ein Tauschgeschäft.

 

Definitv, so viele gute Schauspieler die einfach super miteinander harmoniert haben.
Ich hatte echt eine tolle Zeit im Kino Saal und werde ihn mir definitv nochmal anschauen.

Ich bin auch der Meinung, dass 2020 kein schlechtes Filmjahr war. Nur wurden die großen Produktion verschoben und die kleinen Perlen kamen gar nicht in die Kino Säle.

Leider war das kleines Programmkino, welches ich normalerweise immer besuche, vom Lockdown stark betroffen, so dass die Filmauswahl auch stark gelitten hat.
Dort gab es die letzten Jahre auch viele Filme zu sehen welche nicht aus dem deutsch und englisch sprachigen Raum kommen. Das habe ich diese Jahr schon sehr vermisst.

Ich werde bestimmt auch noch den ein oder anderen Film nächstes Jahr dann zuhause nacholen.

 

Dieses Jahr siutationsbedingt echt nur wenig im Kino gesehen, hier mal meine Liste in absteigender Reihenfolge:

Knives Out
Queen & Slim
Jojo Rabbit
Weathering With You
Little Women
The Gentlemen
1917

Dafür halt viele Filme im Streaming gesehen (Serien natürlich auch, aber um die geht es hier ja nicht). Streaming-Liste ohne Anspruch auf Vollständigkeit:

Da 5 Bloods
The Devil All the Time
Sound of Metal
Borat 2
How to Build a Girl
Marriage Story
Enola Holmes
Eurovision Song Contest: The Story of Fire Saga
Project Power
Tyler Rake: Extraction
SpongeBob Schwammkopf: Eine schwammtastische Rettung

Daneben wirklich sehr viele gute Serien gesehen und viele ältere Filme nachgeholt. Insgesamt kein schlechtes Jahr aus der Film- und Seriensicht, wobei mir Kinobesuche schon fehlen.

 

Der ist 2019, sonst wäre er bei mir auch aufgelistet (und der beste Film).

 

Ups, my bad. Soooooo toll fand ich ihn aber auch nicht.

 

Richtig, 1917 war ja auch Deutschlandstart 2020. Da muss ich meine Top5 nochmal anpassen.

 

Hier gehen die Meinungen ja auch gefühlt ziemlich auseinander. Es gibt einige, die sagen, dass Guy Ritchie zu alter Form zurückgefunden hat. Ich finde den Film aber maximal mittelmäßig. Für mich hat es sich angefühlt, als ob mir Ritchie über die gesamte Laufzeit eine Karotte vor die Nase hält. Selbstreferenzielles Zitieren der eigenen Filme, ohne jemals deren Brillianz kopieren zu können. Ich wurde jede Sekunde daran erinnert, wie geil Snatch und Bube, Dame, König, Gras waren und nicht eine Sekunde hat er es geschafft, die gleiche Atmosphäre, die gleiche Coolness zu erzeugen. Und ein Punkt, den sonst fast niemand erwähnt, für mich aber wichtig ist. Matthew McConaughey, Henry Golding und Charlie Hunnam wirken wie absolute Fremdkörper. Vielleicht kleinkariert, aber die Ritchie-Filme haben sich immer so ur-britisch angefühlt und McConaughey zerstört dieses Gefühl leider. Golding ist viel zu geleckt und, ganz ehrlich, zu uncool für einen Ritchie-Film. Hunnam mag ich als Schauspieler nicht.

Geht mir genauso. Ich glaube, allein deswegen konnte Tenet bei mir Bonuspunkte sammeln. Zum ersten Mal seit langem wieder Bombast in einem Kinosaal zu erleben, hat mich schon erfreut.


@HypNo5 Vergessen zu sagen. Minari lief ja auch nur auf Festivals bisher. In Deutschland hat den Film aber scheinbar noch überhaupt niemand gesehen. Nomadland hingegen konnten schon einige Journalisten sehen. Und der hat auch ein Releasdatum in Deutschland (meine irgendwann im Februar). Minari hat immer noch keins.
Im Übrigen würde ich dir mal ans Herz legen, The Forest of Love zu sehen. Einmal freie Hand für Sion Sono bei Netflix. Und das hat sich gelohnt. So viel Koks wie da wurde wohl an noch keinem Set gezogen. Dafür lohnt ein Abo.

 

Ich mochte ihn schon sehr. Die Filme von Noah Baumbach sind aber auch genau mein Fall und ich sehe Adam Driver (und Scarlett Johansson) sehr gerne; Driver in Paterson (). Emotional war der Film meiner Meinung nach richtig toll. Es war einfach ein sehr schönes Thema: trotz der desaströsen Scheidung, erkennt man noch immer die (ehemalige) Zuneigung und Liebe. Lustig war der Film dabei auch noch. Nachdem ich kurz in mein Review geschaut habe: an die Musik, die ich gelobt hatte, kann ich mich gar nicht mehr erinnern. Den Drang den Film nochmal zu schauen, habe ich aber vorerst nicht.

Der Regisseur von Love Exposure ... ²
Früher oder später werde ich sicherlich wieder ein Netflix-Abo haben, dann schauen wir mal (oder auch nicht).

 

Tenet

 

Wer weiß ob es 2021 noch Kinobesuche geben wird...aber 2020 habe ich keinen richtig guten Film gesehen. Ein paar Serien waren ganz gut (Mandalorien / The Boys..)

Hoffe Hollywood sieht das ganze als Chance und produziert keine 200 Millionen Blockbuster Superhelden Filme mehr, sondern mal wieder etwas kreativere für weniger Geld dafür mit mehr Leidenschaft.

 

Das kann ich grundsätzlich so unterstreichen. The Gentleman ist kein Vergleich zu den alten Filmen, allerdings habe ich mich einfach mal wieder gefreut eine solche Gaunerkomödie zu sehen.

Leider kann das meiner Meinung nach kaum jemand anähernd so gut wie Guy Ritchie. Selbst ein mittelmäßiger Guy Ritchie Film ist für mich immer noch ein guter Film.

 

Ansonsten verzichte ich auch wie in den Vorjahrenauf Wertungen und ordne lediglich in drei Kategorien. Natürlich gibt es innerhalb der einzelnen Kategorien nochmal qualitative Unterschiede, aber die werde ich nur erläutern, wenn Diskussionsbedarf besteht.


Gut:
Knives Out
The Gentlemen
The King of Staten Island
La Gomera
The Lodge
Der Unsichtbare
Yummy

Durchschnitt:
1917
Countdown
Die Farbe aus dem All
Guns Akimbo
Underwater
Weathering with you
SpongeBob Schwammkopf: Eine schwammtastische Rettung

Enttäuschungen:
Tenet
Bodycam
The Wretched
Coma
Project Power
I'm thinking of ending things (allerdings nach 45 Minuten abgebrochen)
The Old Guard
Hubie Halloween

Fazit
Schwaches Jahr, aber das war mir bereits klar, als ich mit dem Schreiben des Posts begonnen habe. Knives Out war das einzige richtige Highlight für mich und damit wohl auch der beste Film des Jahres. King of Staten Island hat mich positiv überrascht, imo stark underrated.
Und ich muss mir endlich abgewöhnen, Netflixproduktionen zu schauen. Der Cast und/oder die Prämisse klingen oft so vielversprechend und heraus kommt immer der selbe, langweilige Scheiß. Ärger mich jedes Mal über die verschenkte Zeit.

Filme aus 2018, die ich mir definitiv noch ansehen werde:
Arkansas, Birds of Prey, The New Mutants, Fatman, Host, The Mortuary, Borat 2, Sound of Metal, The Devil all the time, #Alive

 

Erwarte dir von dem nicht zuviel. Leider viel verschenktes Potenzial

 

Ja, darauf bin ich mehr oder weniger eingestellt.
Auch wenn die Prämisse eines X-Men-Spinoffs im Horrorgewand halt mehr als verlockend klingt.

 

Ein sehr schwaches Jahr - ich bin mir nicht mal sicher, ob ich überhaupt 10 Filme aus diesem Jahr gesehen habe (jedenfalls fallen mir fast keine ein).


Bestes Filmerlebnis überhaupt

Burning - kein anderer Film hat mich derart mitgenommen. Ganz großes Kino (kam aber schon vor 2020 raus).


Film des Jahres 2020

A Hidden Life - sehr überraschend, da Schwurbel-Malick die letzten Jahre kaum zu ertgagen war.


Unterhaltsame Filme

Knock Out - beginnt phänomenal, fällt dann auf hohem Niveau ab.

Bad Boys for Life - meine Freundin und ich haben Tränen gelacht.

Tenet - weniger elegant als Inception, aber immer noch intelligentes Blockbuster-Kino.

Extraction - solide Action mit ein paar schönen Szenen. Leider etwas zu lang.


Enttäuschungen

1917 - unglaubwürdiges Schlachtendiorama.

Jojo Rabbit - typischer Ami-Schrott mit doofen Karikaturnazi

 

Ich teile den allgemeinen Konsens darüber, dass sich das diesjährige Filmjahr doch eher überschaubar präsentierte. Wenn man der Statistik von moviepilot Glauben schenken darf, dann blicke ich auf 23 Filmproduktionen zurück, die im 2020 erschienen sind.

Die Highlights waren spärlich. Zurzeit thront The Trial of the Chicago 7 an der Spitze.

Disclaimer: Tenet und Knives out hole ich noch in den nächsten Tagen nach.