Raser = Mörder?

Dieses Thema im Forum "Smalltalk" wurde erstellt von KellogsFrosties, 17. November 2019.

  1. Fiesfee Mitmobsterin

    Fiesfee
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    Mein Problem mit der Resozialisierung ist, dass sie auf die insgesamt recht fluffige deutsche Standardbevölkerung zugeschnitten ist.

    Wenn aber ein 20Jähriger vor Gericht steht, der seit seinem 14. Geburtstag Dauergast bei Polizei und Gericht war und nun seinen 3. Menschen ins Krankenhaus geprügelt hat, wirken die Anwendung des Jugendstrafrechts und eine (als Freispruch empfundene) Bewährungsstrafe für mich nun mal einfach wie Justizversagen. Welche REsozalisierung erhofft man sich denn da? Es gibt in solchen Fällen offenbar keine akzeptable Grundsozialisierung, zu der jene Person irgendwann hoffentlich zurückkehren könnte.

    Um noch mal zum Thema Führerscheine zu kommen: Wenn der Schein für mich wichtig ist, habe ich selbstständig den Verbleib der Fahrerlaubnis sicherzustellen. Insbesondere, wenn ich beruflich drauf angewiesen bin. Wenn ich genug Mist baue um den Lappen zu verlieren, darf mMn absolut nicht zur Debatte stehen, welche Unannehmlichkeiten mir dadurch entstehen könnten, sondern einzig der Schutz der anderen Verkehrsteilnehmer.

    Interessanterweise schaffen es die Deutschen Deppen ja doch bei Überquerung der dänischen Grenze das Gehirn wieder einzuschalten. Woran mag das nur liegen?
     
    godehardt, FainMcConner und cevap_i_luk gefällt das.
  2. abelian grape Normalteiler

    abelian grape
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    Ein Amoklauf ist ein Mord, also eine vorsätzliche und bewusste Tötung anderer Menschen. Die entsprechenden Täter haben sich selbst so weit von der Gesellschaft entfernt, dass da nur schwer über eine Resozialisierung geredet werden kann, bzw., dass da wenig Verständnis in der Gesellschaft vorherrscht, wenn andere Menschen von Resozialisierung reden. Ähnlich sieht es ja auch bei Terroristen aus. Ein besseres Beispiel wären also irgendwelche Vollhonks gewesen, die mit automatischen Waffen in den Wald jagen gehen, dort wild rumballern und dabei irgendwelche Wanderer abknallen.
    Bei diesen "Todesrasern" ist die Motivlage aus der Ferne schwierig zu beurteilen. Wenn jemand grundsätzlich keine Tötungsabsicht hatte - oder noch stärker, wenn er die Absicht hatte, niemanden zu töten - und dann in einer völlig bescheuerten Fehleinschätzung seines Könnens, gepaart mit einem Überschuss an Testosteron die Risiken unterschätzt, dann kann man zumindest noch hoffen, dass hier eine "Resozialisierung" möglich ist. Resozialisierung heißt in dem Fall nämlich nicht "Er hat nun gelernt, unsere freiheitlich demokratischen Grundwerte zu akzeptieren", sondern vielmehr "Er ist nun ruhiger geworden und hat gelernt, solche absurden Risiken nicht mehr einzugehen". Nach neun oder zehn Jahren (Gefängnis plus Führerscheinentzug) ohne ein Auto zu führen darf man hier zumindest einen Fortschritt erhoffen.

    Damit will ich nicht sagen, dass man solche Täter per se möglichst mild bestrafen sollte, weil das nunmal arme Jugendliche sind, die es nicht besser wissen konnten. Eine Abschreckung erachte ich als sinnvoll und daher finde ich auch den neuen Paragraphen gut. Es ist aber in meinen Augen schwierig, alle Fälle über einen Kamm zu scheren und eine allgemeine Aussage zu treffen. Wer sich der Risiken bewusst war und darauf geschissen hat, der muss in meinen Augen hart bestraft werden. Wer zu dumm war, um die Risiken ordentlich einzuschätzen, der darf gerne milder bestraft werden, sollte aber beweisen, dass er gelernt hat, bevor er wieder in ein Auto darf.
     
  3. Also findest du es nicht bedenklich, dass jemand wie dieser Jaguar Fahrer Stunden zuvor noch mit 270km/h noch über die Autobahn gebrettert ist, das alles einhändig mit Handy aufnimmt um daraus ne Instagram Story zu machen? Ich kann mir die Geschwindigkeit von 270km/h nicht mal vorstellen bzw. würde sie nicht mal fahren WOLLEN, weil es mir wichtig ist, sicher am Ziel anzukommen. Nebenbei hab ich Familie und die wollen mich auch sicher und wohlbehalten zu Hause sehen. Stunden später brettert er erneut mit 165km/h durch die Stuttgarter Innenstadt und diesmal verursacht er einen tödlichen Unfall.
    Während der Zeugenbefragungen brach es wohl aus einem Mitangeklagten bzw. Kumpel von Mert T. heraus "Was musste dieses Auto auch gerade DA stehen, wo Mert entlanggefahren ist?? Wäre diese "Scheißkarre" da grad nicht gewesen wäre nichts passiert!!".
    Quelle müsste ich raussuchen, aber das zeigt doch nur, dass den Beteiligten andere Mitmenschen vollkommen egal sind, Hauptsache man kommt mit heiler Haut davon.
     
  4. Fiesfee Mitmobsterin

    Fiesfee
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    Ähnliches musste ich auch in meinem genannten Beispiel erleben. Das Problem für den Typen war nicht sein Scheißverhalten, sondern dass er anschließend aufgehalten und dann auch noch die Polizei gerufen wurde.
     
  5. das_opa Aushilfs Student

    das_opa
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    Es kann auch einfach nur eine Überforderung mit der Situation sein.
    Afaik scheist der LKW Sascha den Fahrer in seinem Unfall auch ordentlich zusammen
     
  6. abelian grape Normalteiler

    abelian grape
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    Bitte? Wo liest du das denn aus seiner Aussage heraus? Er spricht sich dagegen aus, dass diejenigen, die nicht der "Hängt ihn höher!"-Fraktion angehören, sich vorwerfen lassen müssen, keine Empathie zu haben. Dein Einwurf geht an diesem Punkt völlig vorbei.

    Ohne Quelle ist die Aussage erstmal wenig wert. Aber selbst wenn der Satz so gefallen ist: Die Aussage heißt ja gerade nicht, dass es den Beteiligten vollkommen egal ist, was da passiert ist. Sonst wäre die Reaktion eher ein "Ja, und wenn schon" gewesen. Natürlich ist die Aussage Mist, aber irrationale Wut ist nach einem schlimmen Ereignis nichts seltenes. Menschen machen nach traumatischen Erlebnissen allen möglichen Dingen Vorwürfen: Da wird die Ehefrau wütend angeschrien, dass sie doch gefälligst nicht private WhatsApp anschauen soll, nachdem sie völlig unbeabsichtigt über eine Nachricht seiner Geliebten gestolpert ist; da wird dem Arzt, der sich vergeblich um das Leben eines Menschen bemüht hat vorgeworfen, ihm wäre es scheißegal gewesen und er hätte zig Fehler gemacht, usw. Klar sind die Beispiele nicht 1:1 übertragbar, aber mir geht es nur um den Punkt: Menschen verhalten sich nach dramatischen Erlebnissen oft genug völlig bescheuert irrational. Wobei die Erlebnisse da nicht einmal dramatisch sein müssen - eine entsprechende Emotionalität lässt sich auch bei nichtigeren Anlässen beobachten.
     
  7. Nach so einem Unfall gehst du nirgends mehr hin, trotzdem hat er sich (meines lückenhaftes Wissens) zuerst um sich selbst gekümmert, bevor er geschaut hat, was mit den Unfallopfern passiert ist. Er ist ja ohne eine Schramme ausgestiegen, auch wenn der Jaguar danach auch Schrott war. Das Pärchen, das er gerammt hat, ist ja entweder sofort oder kurz nach dem Unfall verstorben und ich will mir die Wucht erst gar nicht vorstellen, wenn jemand mit so einem Geschoss und 165km/h auf dem Tacho in ein stehendes Fahrzeug knallt.

    Ich selbst war mal in einem Unfall mitverwickelt, allerdings saß ich hinten auf der Rückbank. Wir waren auf dem Weg in den Holiday Park und der Vater meines damaligen Schulfreunds ist gefahren. Der war damals schon ü70 (also der Vater :ugly: ) und trotz roter Ampel ist er auf die Straße und dann hat's gerummst. Das steckt mir bis heute in den Knochen.
    Vor 3,5 Jahren ist mir ein Führerschein-Neuling ebenfalls in die Seite geknallt, nicht besonders schnell (vielleicht 30km/h wenn's hoch kommt) aber es hat gereicht, dass ich mich um 180° gedreht habe.

    Mit 165km/h will ich mir das erst gar nicht vorstellen...

    Sorry, dann hab ich mich vertan. Hab's wohl im falschen Zusammenhang gelesen.

    Und es zeigt erneut, dass von Reue keine Spur zu finden ist. Es geht den Beteiligten lediglich um sich selbst. Sie dachten nicht "Oh Scheiße, wegen uns sind nun zwei Menschen und ein Ungeborenes tot!" sondern "Fuck so ne Scheiße ey, wieso stand die Scheißkarre ausgerechnet grad dort????"

    Keinerlei Mitgefühl, keine Reue, nix. Auch während des Prozess' nix.
     
  8. Nochmal, ich hätte darauf endlich gerne mal ne Antwort....

    Ich schieße mit dem Gewehr blind aus dem Fenster, weil ich ein Ziel hinter einer belebten Straße treffen möchte und bringe dabei wen um. Wenn du magst, mit Aussagen wie "Musste der Depp da grade zum Arzt gehen?!"

    Sollte ich das Ding nach 4 Jahren wieder zurück bekommen?
     
    Zuletzt von einem Moderator bearbeitet: 18. November 2019
  9. das_opa Aushilfs Student

    das_opa
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    @mike81 Ist es nicht eher gut wenn jemand mit 170 Sachen einen Unfall baut und dann noch so klar denken kann, das er nach den anderen Beteiligten schauen kann bzw das überhaupt realisiert :hmm:
     
  10. Sagen wir es mal so: Wäre er nicht in einem Jaguar sondern in einem Smart unterwegs gewesen, wäre er eventuell gar nicht mehr aus dem Auto ausgestiegen. Ich kann mir nen Unfall mit 170km/h nicht im Geringsten vorstellen, wie bereits beschrieben fußen meine "Erfahrungen" lediglich auf Unfällen mit maximal 30-50km/h und selbst da hat es schon ordentlich gescheppert.
    Das Ganze mit 170km/h ist für mich schlicht unvorstellbar, dennoch ist es passiert und Mert T ist ohne Kratzer ausgestiegen. Soweit ich es noch im Kopf habe hat er sich lieber um "seinen" Jaguar gekümmert als zu sehen, was mit den Opfern geschehen ist, denen er in die Seite gedonnert ist.
     
  11. abelian grape Normalteiler

    abelian grape
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    Auch hier: Das lässt sich aus der Ferne schlecht beurteilen. Ich habe keine Ahnung, wie ich nach einem heftigen Unfall reagieren würde, weil ich in dem Moment ziemlich sicher unter Schock stehen würde. Das sind absolut extreme Situationen, daher gibt es bei der Unfallflucht ja auch die 24-Stunden-Regelung: Kontaktiert man als Unfallverursacher 24 Stunden nach dem Unfall die Polizei oder das Unfallopfer, so kann die Strafe gemildert oder ganz ausgesetzt werden.

    Kommt drauf an. Ich kann dir da ehrlich keine pauschale Antwort geben, weil sowas stark von der Person abhängt. Wenn entsprechende Psychologen sich sicher sind, dass du deine Lektion und einen verantwortungsvollen Umgang mit der Waffe gelernt hast, warum nicht? Ok, ein Grund, warum man Autos und Waffen anders behandeln könnte würde mir einfallen: Autos sind alltäglich Nutzgegenstände, Waffen nicht.
    Abgesehen davon erhältst du es ja auch nicht nach 4 Jahren zurück, sondern nach 8-9 oder so, weil du dich mindestens wegen fahrlässiger Tötung strafbar gemacht hast.
     
  12. das_opa Aushilfs Student

    das_opa
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    Das ist nun aber genau das Gegenteil von deinem obigen Satz. Der war ja eben das er sich zuerst um sich selbst gekümmert hat bevor er zu den Anderen kam. Jetzt auf einmal waren ihm die Anderen "egal".
     
  13. Problem ist, ich finde in der Google Suche auch nix eindeutiges mehr, genauso wenig davon, dass sein Kumpel nen Wutausbruch vor Gericht hatte. Ich habe das aber definitiv gelesen.
    Glaube ich sollte mir solche Quellen einfach mal notieren, sonst komme ich immer wieder in Quellen-Not.
     
  14. das_opa Aushilfs Student

    das_opa
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    Es kann ja schon so oder so sein. Allerdings würde ich auch verstehen wenn jemand nach einem Unfall eben nicht rational handelt und direkt den Gesundheitszustand der anderen Verunfallten prüft. Der LKW Sascha zB ist normalerweise ja auch ein geselliger Genosse der bei seinem Unfall dennoch den Fahrer zusammenscheist als gäbe es kein Morgen und da war er nichtmal direkt beteiligt
     
  15. Fiesfee Mitmobsterin

    Fiesfee
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    Unmittelbar nach dem Unfall mag das verständlich sein, aber während der Gerichtsverhandlung wäre das ein für mich ein eindeutiger Mangel an Reflexion.
     
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  16. Nun, wie gesagt: Ich sehe das anders. Ein Psychologe wird hier auch gar keine verlässliche Antwort geben können, denn immerhin könnte ich dem ja auch erzählen was er hören will....
     
  17. Megamind

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    Update zum Raserunfall von München:

    Fahrer ist nun in der Psychiatrie.

    https://www.pnp.de/nachrichten/baye...ll-Fahrer-in-psychiatrischem-Krankenhaus.html

    Das wars dann wohl mit den Vorwürfen zu versuchtem Mord ect. Wenn er sich nicht ganz dumm stellt und ein Psychologe wieder gut arbeitet, kommt er mit Unzurechnungsfähigkeit davon. Die Richter haben dann wieder keine Handhabe, weil man ja auf das Gutachten vertrauen muss. Die immergleiche Leier.
     
  18. das_opa Aushilfs Student

    das_opa
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    Schwierig, so pauschal und absolut zu bewerten. Wer weiß schon welchen psychischen Knax da manch einer mitnimmt.
     
  19. Fiesfee Mitmobsterin

    Fiesfee
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    Ist mir persönlich recht egal, weil am Ende für mich das gleiche Ergebnis steht: Dieser Mensch soll nicht (so bald) wieder motorisiert im Straßenverkehr unterwegs sein. Es ist mir dabei wurscht ob es ein Arschlochmensch oder psychisch angeknackster Mensch ist.

    (Mir geht's dabei nur um die Fahrerlaubnis, nicht die anderen, strafrechtlichen Folgen)
     
  20. Was den LKW Sascha angeht: Er hat direkt danach auch gesagt, dass er die Situation falsch gesehen hatte und dass der PKW schuld war. Im ersten Moment sieht es halt auch sehr heftig aus und ja, in einer solchen Situation reagiert nunmal jeder anders. Klar hat er den LKW Fahrer angeschissen, weil er ja selbst Ahnung von LKWs hat, aber im Nachhinein hat es sich nunmal rausgestellt, dass der PKW dran schuld war.
    In seinem Video hat er das auch nochmals klargestellt.

    Wir reden hier von jemandem, der wie bereits zichmal erwähnt Stunden zuvor mit 270km/h einhändig auf der Autobahn unterwegs war und dann mit 170km/h durch die Stadt düst.
    Sorry, aber da von nem psychischen Knacks zu reden. Erzähl das mal den Hinterbliebenen, die springen dir aber mit dem nackten Arsch ins Gesicht, wie man sowas noch verteidigen kann.
     
  21. Fiesfee Mitmobsterin

    Fiesfee
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    Nicht gleich so aufgeregt. Er verteidigt da ja gar nix und genaugenommen würde ich auch sagen, dass jemand mit 170km/h in der Innenstadt nicht ganz klar im Kopf ist. Die Frage ist dann eben nur was man juristisch daraus macht. Aber wie bereits gesagt spielt dieses Thema für mich bei der Frage der zukünftigen Fahrerlaubnis keine Rolle (bzw. erst nach sehr langer Zeit).
     
  22. das_opa Aushilfs Student

    das_opa
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    Nun, es ging ja um die Aussage das selbst im Gericht keine Spur von Reue, Reflexion und der Gleichen stattgefunden hat. Das die nicht stattgefunden hat, muss eben nicht zwingend Absicht und Gewollt sein.

    Eben, wer aber sagt denn das dieses Verhalten nun jeder haben muss und danach völlig klar denken und handeln kann? Klar ist es nicht ausgeschlossen das die Beifahrer einen Waffel haben, es ihnen völlig egal ist war da passierte und die Schuld bei den Opfern suchen. Das es aber nur so sein kann, halte ich für ein Gerücht.

    Die direkt Betroffenen sind doch vermutlich idR die letzten die irgendwas interessiert wenn es darum geht die Gegenseite zu verteidigen oder nicht direkt den schwarzen Peter zu zuschieben. Wieviele Eltern gibt es denn so relativ neutral und objektiv an die Sache herangehen wenn sie sehen wer ihr Kind getötet hat?
    Und ich verteidige gar keinen, sorry falls das so rüberkam.
     
  23. Ich rege mich nicht auf, das ist hier im Schwäbischen einfach eine Redensart ;)
    Laut Gerichtsurteil darf er 4 Jahre nachdem er aus der Haft raus ist kein Fahrzeug mehr führen. Bei so einem Verhalten, wie er es an den Tag gelegt hat, würde ich ihn den Rest seines Lebens laufen lassen. Also wenn fahren, dann mit den Öffentlichen. Für mich hat er mehr als klar gezeigt, dass er zum verantwortungsvollen Führen eines KFZ nicht geeignet ist.
     
  24. Fiesfee Mitmobsterin

    Fiesfee
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    Ich bleibe dabei: Wenn jemand mit einem Auto Menschen umgebracht hat und keine Einsicht o.Ä. zeigt würde ich ihm für sehr lange Zeit die Erlaubnis zum Führen eines Autos entziehen.:nixblick:
    Ähnliches in @NeM Waffenbeispiel. Wenn er vor Gericht nur "Was laufen die auch da lang?" von sich gäbe ist unabhängig von seiner juristischen Schuldfähigkeit zumindest die unverzügliche Entwaffnung für mind. viele, viele Jahre angesagt.
     
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  25. das_opa Aushilfs Student

    das_opa
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    Über die Konsequenzen gab es doch überhaupt keine Diskussion, nur allein darüber das die nicht vorhandene Reue bzw. die falsche Schuldzuweisung nicht zwingend damit zusammenhängt muss, dass jemand ein Arsch ist, der seinen selbigen retten will.
     
  26. Megamind

    Megamind
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  27. abelian grape Normalteiler

    abelian grape
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    Gutachten bestehen ja nicht nur aus einzelnen Interviews. Da geht es ja auch darum, wie die Personen sich in den letzten Jahren geführt haben, wie sie sich bspw. in der Strafanstalt verhalten haben, ob es Beschwerden gab, wie sie sich nun in ihrem Job verhalten, ob sie allgemein ein Umfeld haben, in dem sie Verantwortung zeigen müssen, etc.
    Wenn wir jetzt mal einen Fall nehmen, wo ein 20 Jähriger hypothetisch aus purer Blödheit, die Risiken sinnvoll abzuschätzen, andere Menschen totgerast hat, dann ist der mit fast 30 in den meisten Fällen ein deutlich anderer Mensch - gerade nach Gefängnisaufenthalt. Wenn der dann in der Zeit nach dem Gefängnis eine Familie aufgebaut und einen brauchbaren Job erhalten hat; dazu ein stabiles soziales Umfeld, in dem machohaftes Verhalten nicht gut gelitten ist, dann wäre ich nicht per se abgeneigt, ihm noch eine Chance auf den Führerschein zu geben. Natürlich sind das viele große Eventualitäten, aber das sind halt auch komplexe Sachverhalte.

    Was heißt das denn eigentlich konkret? Wenn ich unter Alkoholeinfluss einen Unfall gebaut habe, bekomme ich nach dem Ablauf des Führerscheintentzugs ja auch nicht einfach den Führerschein wieder in die Hand gedrückt. Wie sieht das hier in dem Fall aus? Er wird den vermutlich neu machen müssen, aber gibt es da nicht evtl. auch noch weitere Auflagen, bspw. ein psychologisches Gutachten und lebenslange Bewährung?
     
    Rofl Copter gefällt das.
  28. That's the big Question :nixblick:

    Ich vermute er muss sich Minimum einer MPU unterziehen und selbst das wird hart genug. Hab mal nen Bericht dazu gesehen von Leuten, die den Lappen aufgrund von Alkohol und überhöhter Geschwindigkeit verloren haben. Da hat nur etwa die Hälfte des Führerschein wiederbekommen.
    Heißt ja jetzt nicht, dass er sich nicht trotzdem wieder ans Steuer setzen wird.
     
  29. Megamind

    Megamind
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    Kommt immer drauf an, wie man sich anstellt.

    Ich habe in meinem Bekanntenkreis mehrere, die den Schein aufs erste mal wieder hatten und den Wiedererhalt gleich mal mit einer sauberen Sauforgie feierten und nichts aus ihrem Fehlverhalten gelernt haben. Im Gegenteil, die machen genauso weiter wie vorher. Auch im Verwandtenkreis habe ich das erlebt, selbst bei mir sehr nahen und nahestehenden Verwandten. Wo ich nur den Kopf schütteln kann.

    Bei dem ein oder anderen ist es nur eine Frage der Zeit, bis wieder was passiert. Beim ersten oder zweiten mal waren halt nur Auto und der Fahrer selbst die Leidtragenden. Irgendwann leiden halt auch andere und was dann? Darf man dann die Psychologen zur Rechenschaft ziehen, die sich haben täuschen lassen? Die Führerscheinstelle, die aufgrund deren Gutachten die Fahrerlaubnis wieder erteilt hat?

    Solche Menschen denken halt primär an sich und nicht an andere. Wenn ein Verwandter, der gerade 200.000 Schulden wegen Hausbau hat, da jemanden im Suff, weil es ja so toll ist, während der Arbeit auf der Baustelle zu trinken, jemanden auf der Heimfahrt tot fährt, ist halt die Kacke richtig am dampfen. Möglicherweise wird er als Wiederholungstäter weggesperrt, Frau und zweijähriges Kind hocken dann mit Schulden da, die sie nie abzahlen können. Sein Job ist mit Sicherheit auch weg und von dem Leid, das über andere Familien gebracht wird, möchte ich jetzt noch gar nicht reden. Natürlich bleibt man mit Alkohol auf sämtlichen finanziellen Ansprüchen der Hinterbliebenen zurück.

    Da kann man sich dann eigentlich nur noch den Strick nehmen. Wobei, das wäre dann ja wieder nur an sich selbst gedacht, denn man lädt die ganze Schuldbegleichung dann nur auf die eigene Familie um.
     
  30. das_opa Aushilfs Student

    das_opa
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    Afaik regelt das (abgesehen von Auflagen durch ein Urteil oÄ) die jeweilige Führerscheinstelle individuell. Neue Prüfung, MPU, regelmäßige Alkoholtests,...
    Vor allem muss er ihn aber selber neu beantragen und bekommt ihn nicht "automatisch" zugeschickt und dem Aufruf die prüfnug neu zu machen.
     
  31. "Kein unbeschriebenes Blatt:
    Unerlaubtes Entfernen vom Unfallort
    Gefährdung des Straßenverkehrs
    Nötigung im Straßenverkehr
    (...)
    Nicht deswegen verurteilt wurde"

    Soviel mal dazu.... Wie ich das rausgehört habe, hat der Drogentest auch auf Gras und eine weitere Substanz angeschlagen.

    Man kann nur applaudieren.
     
  32. Ich wills mal so sagen: Als Führerscheinneuling war ich auch nicht grad der Zahmste, das will ich gar nicht behaupten. Mein erstes Auto war das meiner Eltern, ein 70PS starker Toyota Starlet Baujahr ~1990. Kein Servo, kein garnix. Aber gefahren ist er wie ne 1. Dadurch dass der so leicht ist bin ich teils auch schneller gefahren als erlaubt, aber sicherlich keine 100 in der 50er Zone. Was ich geschafft habe war 80km/h laut Tacho in der 50er Zone, aber das alleine war schon Blödsinn genug.

    Heute bin ich 38 Jahre alt, habe Frau und Kind und fahre ne Mercedes C-Klasse aus dem Jahre 1993. Das Ding wird regelmäßig von Autos neueren Baujahrs versägt und es stört mich kein Bisschen. Wer rasen will, soll das tun, im Endeffekt spart man sich auf dem Weg zur Arbeit allerhöchstens 5 Minuten, kommt aber umso gestresster an. Ich sehe es doch jeden Tag auf dem Weg zur Autobahn hoch, sofort wird auf die linke Spur gewechselt und versucht, den Vordermann anzuschieben, obwohl der auch nicht schneller kann.

    Was mir zur Zeit aber richtig auf den Senkel geht, wenn auf der A81 Stau ist abends Richtung Heilbronn und mein Navi mir sagt "komm, über Land geht's schneller" und dann hängt entweder vor mir wieder ein dicker LKW, der mit 40km/h vor mir hertuckert oder hinter mir kommt der nächste Familien SUV und hängt mir im Heck, obwohl es kuhnacht ist und man kaum was sieht, zudem die Geschwindigkeit auf 70-80km/h begrenzt ist. Ich seh das so oft, wie vor Kurven überholt wird ohne dass derjenige sehen KANN, ob Gegenverkehr kommt.

    Was ich mit meinen Ausführungen eigentlich sagen will: Wenn man älter wird und es kommt noch die eigene Familie dazu wird man aller Wahrscheinlichkeit auch vorsichtiger, weil man etwas zu verlieren hat. Nur bin ich mir da in "manchen" Fällen auch nicht ganz so sicher :rolleyes:
     
  33. Rofl Copter gesperrter Benutzer

    Rofl Copter
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    + Alkohol.
    Dürfte sich noch strafmildernd auswirken :no:
     
  34. das_opa Aushilfs Student

    das_opa
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    pseudo-intälligentz gesegnet
    Den google Bildern zu urteilen wäre man in der Mühle auch mit 50km/h tot. Erinnert mich an nen Cuore eines Kumpels wo man schon im Stadtverkehr immer Angst hatte selbst von einem Smart getötet zu werden :ugly:
     
  35. Faulpelz II

    Faulpelz II
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    Was ist das für eine Frage? Wie kommst du darauf, dass ich das "nicht bedenklich" finde? Ich verabscheue ein solches Verhalten und bin der Meinung, dass der Mann eine saftige Strafe verdient hat und nie mehr oder zumindest sehr lange Zeit nicht mehr fahren dürfen sollte.

    Nichts aus meinem Posting lässt auf das Gegenteil schließen, also wie kommst du darauf? Ich bezog mich auf Nems Vorwürfe, alle die auch nur ansatzweise den Resozialisierungsaspekt miteinbringen seien "Täterfreunde", denen zudem die Opfer sonstwo vorbeigehen. Ein sehr schäbiger Vorwurf, der weit unter die Gürtellinie zielt und zudem im Kontext der hier geäußerten Meinungen nicht ansatzweise gerechtfertigt ist.
     
    Zuletzt bearbeitet: 18. November 2019
  36. Dickes sorry, ich hab dich ganz eindeutig falsch verstanden.

    In der Tat sah er so in etwa aus :D
    https://www.autoscout24.at/auto/toyota/toyota-starlet/technische-daten/

    Echt ein Flitzer und für nen Fahranfänger teils fast schon zu schnell :D

    Ich wollte allerdings keinen Unfall mit dem Ding haben.
     
  37. Makekith gesperrter Benutzer

    Makekith
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    Also Stuttgart ist voll mit Blitzern, fest installierte und auch improvisierte.
     
  38. Makekith gesperrter Benutzer

    Makekith
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    Wo schießen denn hier in Deutschland Leute nachts rum mit scharfen Waffen.
    In Amerika hat das mal ein Päärchen gemacht und in Instagram geteilt. Wurden beide verhaftet und glaub zu 2 Jahren verknackt. Hier in Deutschland würde die Strafe aufgrund der Führung und abfeuern von Scharfen Waffen wahrscheinlich schon höher ausfallen.
     
  39. Makekith gesperrter Benutzer

    Makekith
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    Die mit ihren Schicken (meist geliehenen), Pump Autos Nachts hier in stgt durch die Gegend rasen um anzugeben haben jedoch mehrheitlich einen migrations Hintergrund.
     
  40. mo_ne o_O

    mo_ne
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    der Muffe gepufft
    Nichts gegen einen Cuore. Mein gelber Briefkasten beschleunigte an der Ampel schneller als richtige Autos. Und man hatte go kart feeling.
     
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