True Detective

Spoiler: Episode 7

Dass die Staffeln zusammenhängen ist mMn fast schon sowas wie eine Rettung für die Staffel; ansonsten wäre(/ist!) es doch nur eine thematische Wiederholung von S1 mit dem Pädo-Ring, der Verschwörung/Vertuschung einflussreicher Politiker und der Symbolik mit den Puppen. Aber wie du schon sagst passt die Verknüpfung mit dem anderen Fall, guter Move.
Jetzt bleibt nur noch eine Folge übrig und ich bin gespannt wie die das da alles einbauen wollen. Folge 7 endet ja mit einem vermeindlichen Mega-Cliffhanger, aber wir kennen Wayne ja als alten Mann und wissen daher, dass man ihn nicht abmurkst.
Wurde eigentlich schon über die Todesursache von Waynes Frau gesprochen? Gut möglich, dass ich das verpasst habe.
Was ich auch nicht verstehe, ist wieso old Wayne die Reporterin hinhält und sie nicht unterstützt. Wieso will er den Fall alleine mit Roland aufklären? (was wenn das alles gar nicht wirklich passiert und nur seinem dementen Hirn entspringt...)
Beim Fall an sich läuft es ja wohl darauf hinaus, dass die Mutter Purcell gemeinsam mit dem Cousin die beiden Kinder verkauft hat, aber wohl nur Lucy für den Käufer irgendeinen Zweck hatte und der Junge nicht und daher sofort getötet wurde.
Es steht ja auch noch die Aufklärung aus was mit der Tochter Hoyt und dem Keller auf sich hat und was dort wohl mit Lucy angestellt wurde.

 

So. Ich glaube das Finale wird die Fans Mal wieder spalten und ein bisschen einfach haben sie es sich gemacht. Aber: ich hstte extrem viel Spaß damit und fand auch den Ausgang vollkommen in Ordnung. Es macht einfach Spaß dem Gespann Ali und Dorff zu folgen und daher gefällt mir der Ausgang nochmehr .Vor allem trifft es seinen eigenen ton und erzählt doch etwas Recht frisches. Trotzdem: inhaltlich und auf Erzählebene wäre noch mehr drin gewesen und etwas tieferes writing hätte es zu meinem alltime Favourite machen können. So war es dann nur ziemlich cool und emotional gut umgesetzt

 

Spoiler: -

Für mich ist die letzte Folge so ein bischen das Opfer der Staffel; bis zum Schluss wird es ja immer undurchsichtiger und es werden immer mehr Fragen aufgeworfen anstatt welche zu beantworten, dann ist es natürlich fürs Finale schwer diesen Erwartungen gerecht zu werden.

 

Das würde ich nicht unterschreiben. Die Serie zeigt ganz viele Antworten und wie diese in falsche Richtungen laufen.
Es ist eben auch bzw vor allem eine Serie über "wahre Dedektive", also markige Charaktere...

 

Witzigerweise hab ich die Auflösung schon nach 2-3 Folgen mehr oder weniger vorausgesehen - es hat einfach zu viel an den Film

Spoiler

Gone Baby Gone

erinnert und es war klar, dass sie die Pädophilenringnummer nicht noch ein zweites Mal abziehen werden.

Schwach fand ich, dass es diesmal überhaupt keine Hinweise auf die "Täter" gab. Es war schon meine Kritik an der ersten Staffel, dass der Zuschauer keine wirkliche Möglichkeit hatte, den Täter vorab zu identifizieren, aber dort ist man ihm wenigstens schonmal begegnet und hatte so theoretisch eine Chance. In dieser Staffel tauchen alle wichtigen Figuren erst in den letzten beiden Episoden auf, selbst "Nebenfieslinge" wie den Ex-Cop trifft man erst sehr spät.

So wirkt der ganze Fall in der Rückschau ziemlich aufgebläht, vieles hätte man raffen können - besonders in der zweiten Hälfte der Staffel geht das Tempo irgendwie verloren, während immer mehr Figuren und Puzzlesteine entfernt werden (Woodard, die beiden Purcells, Harris, O'Brien...), außerdem wird das Red Herring-Trope arg überstrapaziert, besonders als dann sogar die vermeintliche Verbindung zur ersten Staffel auf den Tisch gelegt wird und sich sogar Hoyt als Sackgasse entpuppt.

Was bleibt? Eine handwerklich über weite Strecken hervorragend gemachte Staffel, die ihr Mysterium lange aufrecht erhält, gegen Ende aber enttäuscht ohne wirklich "schlecht" zu sein. Möglicherweise wird sie aber gerade wegen des schlichten Endes bei einem zweiten Durchgang noch besser.

 

Ich glaube auch das es noch etwas wächst. Die vielen nebebschauplätze sind vielleicht für den Fall nicht dienlich, bringen aber mehr Einblick in die Charaktere und die Gesellschaft, die die Staffel skizziert. Und da gibt's ja viele spannende Punkte, die besonders den Kampf um Integrität von Hays unterstreichen und füttern...

 

Ich habe jetzt noch mal die 1.Staffel geschaut und mir gefällt die 3. eigentlich fast noch besser. Die 1.Staffel hat halt Rust als als überragenden Charakter aber die lebt halt schon vom Hype und Mcconaughey. In der 3.Staffel hat man einen Durchschnitts-Schauspieler wie Dorff der alles aus sich herausholt und der Cast ist eigentlich im allgemeinen wesentlich besser. Schnitt, Kamaraführung, Musik etc ist natürlich topnotch und ich würde beiden Staffeln einen Neun geben.

Wer mehr möchte dem sei "Sharp Objects" ans Herz gelegt welche auch nach 8. Folge abgeschlossen ist.

 

Jup. Stephen Dorff war wirklich fantastisch. Hatte zunächst befürchtet, dass man einen Marty Hart-Verschnitt aus ihm macht (Hart war Cohle ja bis zuletzt einfach nur moralisch und intelektuell unterlegen) oder in irgendeinem absurden Twist verheizt, aber Roland West ist zum Glück erfrischend klischeefrei dargestellt und ergänzt Hays, statt ihn auszubremsen.

 

Sharp objects fand ich auch gelungen. Mindhunters würde ich noch ins Rennen werfen.

 

Spoiler: Roland West

Ich dachte auch bis zu den letzten ~2 Folgen, dass zu West noch irgend ein Twist kommt, als hätte er irgendwas zu verbergen. Er wurde ja zb auch stark befördert, ohne dass man erfährt wieso eigentlich. Ebenso säuft er, will die Frau nicht halten und wohnt dann alleine im Wald.

Als er in der letzten Episode Streit mit den Bikern anfängt musste ich soo lachen, das war klasse gemacht!
Den nachfolgende Zusammenbruch hätte ich allerdings so nicht erwartet, da hat ihn der Verlust seines Kollegen doch stark getroffen.
Das ist auch der Anfang mit seinen Hunden.

 

West ist wahrscheinlich schwul deswegen sagt er doch sowas wie: Muss schön seine Familie zu haben.

 

So, ich habe gestern Abend die 3. Staffel beendet und muss sagen, dass sie mir überwiegend doch recht gut gefallen hat. Ich empfand den Inhalt als etwas zu wenig für 8 Folgen, aber gerade das Ende der Staffel ist nach Folge 7 schon fast genial.

Spoiler

Nach dem Red Herring zu Staffel 1 ist die Auflösung eigentlicht recht simpel (wobei ich zugeben muss, dass ich das Grundkonzept schon als fast zu konstruiert empfinde, da übertreiben es die Zufälle dann doch ein bisschen zu sehr).

Immerhin wird alles aufgelöst und die Grundthematik "Liebe, Verlust, Umgang damit" konsequent beibehalten.

 

Fand es auch ein klein Stück weit zu konstruiert aber ich geb dem Ding ne 9/10, während die erste Staffel einfsch das non plus Ultra ist und bleibt

 

*entstaub*

Staffel 1: Russ trifft im Zuge der Nachbarschaftsbefragung unter anderem auf diese Person:

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Noch vor diesem unspektakulären Treffen wird Russ von Marty vorgeworfen einen Tunnelblick zu besitzen und nahe/einfache Hinweise nicht zu erkennen.
Über Russ´ ermittlerische Fähigkeiten brauchen wir nicht diskutieren, aber es ist letzendlich Marty der die entscheidende Verbindung zwischen dem "grün-ohrigem Spaghettimonster" und einfacher Wandfarbe herstellt. Auch wenn Russ vorher die zehntausend Puzzelteile fast alleine hingelegt hat. ^^

Bei dem eingangs beschriebenen Treffen sitzt Marty im Auto und Russ befragt den Lawnmowerman alleine. Am Ende der Serie sagt Russ er habe seine Narben wegen der Sonne nicht sehen können und seine Größe nicht abschätzen können weil der Mann auf dem Mäher gesessen hat.

Mein Gedanke; wenn Marty bei der Befragung dabei gewesen wäre; hätte er hier Witterung aufgenommen, hätte er andere Fragen gestellt, den Kerl richtig gemustert oder später zumindest weiter überprüft?

Bonus:

Spoiler

 

@Alex:

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Interessanter Punkt, muss ich noch mal drüber nachdenken. Wäre Marty aufgrund seiner eher konservativen Lebensweise beim Lawnmowerman pauschal misstrauisch geworden, immerhin kommt der Lawnmowerman schon ein wenig... "abnormal"/merkwürdig rüber? Wohingegen Rust sich spätestens seit seiner Undercover-Zeit nur noch mit Freaks umgibt und den Wald vor Lauter Bäumen nicht mehr sieht?
Hätte Rust auch nur den leisesten Verdacht gewittert, hätte Rust sich reingekniet und die Informationen rausgeholt komme was wolle (siehe den behinderten Kirchengehilfen) oder die Fassade vom Lawnmowerman wäre gefallen. Wohingegen Marty sich wohlmöglich bei einem Verdacht hätte besabbeln lassen.

Mh-mh.

 

Die erste Staffel ist nach wie vor auf meinem Serienolymp ganz weit oben und nun gibt es freudige Nachrichten:
Eine vierte Staffel ist in der mache und Jodie Foster wird die Hauptrolle übernehmen. Perfect fit wie ich finde, ich freu mich schon mega.

https://youtu.be/1aZSdNS7xwU

 

Fast genau ein Jahr später reaktiviere ich den Thread mal, denn in 10 Tagen kommt die 4. Staffel. Pizzolotta ist zwar nicht mehr dabei, dafür soll aber die neue Regie und Autorenschaft einen guten, 6 teiligen Thrill abgeliefert haben, der der ersten Staffel treu bleibt, aber genügend eigenständige Substanz hat. High Hopes

 

Ich fand ja die erste Folge bisher ganz gut, irgendwie haben sie sehr viele Themen gleich zu Beginn aufgemacht und der übersinnliche Part wirkt noch ein bisschen fremd, aber stimmungstechnisch ist es echt wieder sehr cool und der Cast... Mega

 

Zweite Folge echt vom pacing her noch besser. Die Leichen waren der Hammer, die Charaktere haben mehr Luft zum Atmen und die Vielschichtigkeit der Ermittler:innen macht Spaß. Die ganze Mythologie der Inupiat wird sicher noch spannend. Ich vermute , es hat direkt mit der Mine und der Forschungsstation zu tun, wahrscheinlich hat Annie k da was rausgefunden und sollte ruhig gestellt werden... Freue mich auf die kommenden Folgen

 

Werde mir morgen Folge 1 geben. Klingt schon einmal toll, was du da beschreibst.

 

Atmosphäre und Besetzung sind bei Season 4 erstklassig, so dicht war es zuletzt in S1. Das ganze Setting in einer verschneiten Kleinstadt bei Polarnacht ist natürlich dankbar, aber die Serie macht auch etwas draus. Schon in der zweiten Folge hat man das Gefühl, die Stadt und seine etwas speziellen Bewohner zu kennen.

Etwas erschreckend sind die inhaltlichen Parallelen zur deutschen Serie "Oderbruch", allerdings um Welten besser inszeniert. Es macht Spaß, Jodie Foster beim Ermitteln zuzuschauen. Ihre Figur ist auch schön ambivalent und ein bisschen gebrochen.

Zwei Dinge überzeugen mich aber noch nicht:
- Die Verbindungen zu S1 sind mMn unnötig. Als Gag oder Red Hering wäre es verschwendet, aber S1 muss auch nicht nachträglich um Storyelemente ergänzt werden, weil sie gut abgeschlossen wurde.
- Beim Übersinnlichen wird sehr dick aufgetragen, davon bin ich kein Fan. Denn je übersinnlicher, desto abgehobener wird auch die "natürliche" Erklärung sein. Spiritualität ist ja bei Krimis idR ein Red Hering. Mein Tipp:

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Es sind durch Bohrungen und/oder Klimawandel freigesetzte Mikroorganismen, die Halluzinationen erzeugen - das passt zumindest dazu, dass die Ereignisse erst plötzlich einsetzten

 

Hui, die dritte Folge hatte es ganz schön in sich.

Bin recht angetan, weil diese Staffel definitiv extrem spannend und unterhaltsam ist. Ständig passiert etwas, gleichzeitig kommen aber auch die Charaktere und das "World Building" nicht zu kurz, ohne dass einer dieser Teile überbetont wird (wie das Familien- und Eheleben in Staffel 3).

Vom Stil her erinnert es mit seinen engen Verflechtungen, der kaputten und oft unsympathischen Jodie Foster und der Dynamik zwischen den Ermittler(innen) etwas an Mare of Easttown, nur mit Mystery- und Horrorelementen.

Von letzteren bin ich aber nach wie vor nicht so recht überzeugt. Ich denke weiterhin, dass es eine natürliche Erklärung für die Ereignisse gibt und man es mit unzuverlässigen Erzählerinnen zu tun hat, die nur nicht alle mit ihren Visionen und Traumata hausieren gehen.

Spoiler

Ein Beispiel ist die Tatsache, dass Navarro niemand von ihrer Begegnung mit dem Eisbären erzählt. Sie weiß, dass er nicht echt war. Auch die lebende, redende (Halb)leiche war ziemlich sicher nur Einbildung.

Wenn sich das alles in diese Richtung entwickelt und das alles Teil der Charaktere, aber nicht der Welt ist, passt das für mich. Eindeutige Fantasyelemente à la Twin Peaks sind bei True Detective mMn aber fehl am Platz.

 

Ja den Mare of easttown Vergleich sehe ich auch total. Bin mir sehr sicher, dass sie den Mystery Teil gut einfangen werden. Wir sind ja schon bei der Halbzeit, die Staffel hat, glaube ich, nur 6 Episoden. Find das pacing echt gut und find's fast schade. Hab großen Gefallen an den Charakteren

 

Ich habe ja wirklich Bock auf die Staffel, aber die Horrorelemente, die es geben soll, schrecken mich etwas ab.

 

Jump Scares sind bisher keine dabei.

 

Es gibt eine echt krasse Szene (vielleicht zwei), aber es ist eher wirklich spannend statt Horror... Also nichts drastisches. Aber einige Szenen sind wirklich angenehm geladen mit Suspense

 

Krass im Sinne von brutal oder bedrückend? Ich bin ja schon froh, wenn es keine Jump Scares gibt. Die Staffel werde ich eh definitiv angucken, der Horroraspekt hielt mich bisher nur davon ab, sie direkt zu gucken.

 

Ich machs mal deutlich (es ist nicht wirklich ein Spoiler):
Man sieht ein paar eingefrorene Leichen, eine scheint förmlich dann doch noch am Leben zu sein. Und es gibt ein paar Szenen, in denen man so Schatten oder Menschen seltsam agieren sieht. Aber nichts davon ist so hart explizit wie in einem Horrorfilm oder so, es ist eher spannend. Sagen wir mal: krasser als im Film "Sieben" wird es nicht...

 

Habe bislang nur Staffel 1 gesehen. Was empfiehlt das GSPB? Staffel 2 + 3 oder nur Staffel 2 auszulassen?

 

Ich finde S3 und vor allem S2 bekommen zu viel Kritik ab.
JA beide kommen nicht an S1 ran, aber langweilig, schlecht oder gar dümmlich habe ich die beiden nie empfunden.

 

S2 fand ich wirr und einfach nicht gut gemacht. Es wird bis zurletzt nicht wirklich klar, was einem die Serie überhaupt erzählen will und warum ein zweifelnder Gangsterboss als dritte Hauptfigur in einer Serie, die True Detective heißt, eingebaut wurde. Auch die Figur von Taylor Kitsch war nicht gut geschrieben.

S3 war ok, hat sich aber mehr auf die Hauptfigur bzw das große Thema "Erinnerungen" statt den Fall konzentriert. Es gab dann auch viele Plots, die nicht wirklich was mit dem Cold Case zu tun hatten, aber sehr viel Raum eingenommen haben. Auch die Auflösung war dann etwas banal.

S4 ist hingegen sehr straight und schnörkellos erzählt, neu ist, dass die Mysteryelemente (die es in reduzierter Form auch in S1 gab), sehr viel Raum einnehmen.

 

Faulpelz hat eigtl alles gesagt. Ich hab ein Fable für Staffel 3, gut besetzt und spannend erzählt, aber faulpelz hat auch hier Recht. Bei der zweiten Staffel gibt es ein paar wenige richtige Highlights, aber insgesamt ist die einfach schlecht gemacht, zu dunkel und zu wirr erzählt. Was evtl mit dem Zwist von Fukanaga und Pizzolotta zu tun hat. Staffel vier kommt ohne beide aus und ist angenehm fokussiert und direkt...

 

Ich würde einfach alle Staffeln gucken und mir selbst ein Bild machen. Staffel 2 hatte es nach der grandiosen ersten echt schwer, mich hat sie aber insgesamt gut unterhalten. Verschwendete Lebenszeit ist das gewiss nicht

 

Die neue Folge war echt angenehm emotional und spannend. So langsam ergibt sich ein Bild, gleichzeitig sind einen die Charaktere ans Herz gewachsen. Hat auf jeden Fall das Zeug dazu, die zweitbeste Staffel der Serie zu werden. Die nächsten zwei Folgen werde ich leider erst in 3 Wochen schauen können, das wird tough

 

Ich fand die vierte Folge nicht gut, irgendwie ist die Serie jetzt falsch abgebogen mit den vielen ziemlich billig gemachten "Jump Scares" und der Tatsache, dass der eigentliche Kriminalfall in dieser Folge total auf der Stelle trat.

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Wie viele merkwürdig verhuschte Verdächtige, die verschwinden und nur Spiralsymbole oder mysteriöses Kauderwelsch hinterlassen, will uns die Serie noch präsentieren?

Die Figur der Schwester war jetzt leider auch nicht gut eingearbeitet. Um ihre tragische Geschichte nachvollziehen zu können, gibt es viel zu wenig Screentime und Background und ihr Tod scheint nur dazu da zu sein, Navarro aus der Bahn geraten zu lassen.

Gab es in den ersten drei Folgen abgesehen von einer Szene noch Hoffnung, dass das alles eher Richtung regulärem Thriller mit Mysteryelementen geht, sind wir jetzt voll im billigen Geisterhorror. Das passt mMn nicht zu True Detective, auch wenn sich langsam eine "rationale Erklärung" grob abzeichnet.

Spoiler

Aus den Mikroorganismen in den Fossilien werden wahrscheinlich irgendwelche Drogen/Medikamente hergestellt...eventuell ist auch das Wasser kontaminiert und traumatisierte Personen drehen durch

 

Hmmm das teile ich nicht so.

Spoiler

Ich finde, dass die Schwester durchaus gut eingeführt hat, um sie geht's ja auch gar nicht, sondern eigtl auch um die bereits psychisch kranke Mutter und durch den Tod der Schwester wird Navarro damit konfrontiert, dass das auch ihr Schicksal sein wird. Mag diesen Konflikt eigentlich. Die Horrorelemente sind einfach eine Steigerung dieser psychologischen Belastungen und fühlen sich für mich voll OK an. Generell mag ich die vielschichtigen Familienkonstellationen, gleichzeitig entlarvt man Stück für Stück mehr vom Fall. Die Höhlen z.b. fand ich großartig. Und das durch den Sturm die Expert:innen für die Autopsie spät kommen, find ich auch voll OK. Wahrscheinlich wird es, sobald die da sind, relativ schnell in die Richtung deiner Spekulation (Stichwort toter Wal oder vielleicht auch sll der Maschinerie im Frost) hinauslaufen,

aber das macht es für mich trotzdem interessant genug, weil die Charaktere auch in mir gut resonieren...

 

Ich habe damals Staffel 2 nach drei Folgen abgebrochen, weil sie mir überhaupt nicht gefallen hat und so anders als S1 war. Erst einige Zeit später habe ich mich nach einem rewatch von S1 noch einmal an S2 herangetraut und war am Ende entgegen meiner Erwartung begeistert.
Man muss sich halt im Klaren darüber sein, was man bekommt. Man bekommt nämlich kein True Detective bei dem zwei Polizisten einen Fall lösen, sondern man bekommt eher eine Art Fargo, bei dem es auch viel um die Stadt und alles drumherum geht.

Ich glaube, wenn man S2 unter einem anderen Namen vermarktet hätte, dann wären heute die Meinungen darüber positiver.
Insgesamt ist es nämlich alles andere als eine schlechte Serie (besonders im Vergleich zum beinahe allem, was in den letzten Jahren released wurde).
Qualitativ ist sie hochwertig, die Besetzung kann beinahe mit S1 mithalten, die Charaktere sind interessant, die Story ist gut, der Soundtrack passt perfekt und allgemein wirkt die Staffel stimmig. S1 lebt z. B. meiner Meinung nach zum Großteil von Matthew McConaugheys schauspielerischer Leistung. Nach dreimal ansehen nervt einen der Charakter Rust aber auch irgendwie und dann verliert die Staffel gleich einiges von dem, was sie ausmacht.

 

Ok, die Info genügt mir, um die zweite Staffel auszulassen.

 

Also diesen dunklen Fargo Humor hat sie nicht, wenn dich das an Fargo stören sollte.
Mir ging es dabei eher darum, wie die Staffel insgesamt aufgebaut ist. Von der Tonalität her, ist sie wahrscheinlich eher mit z.B. Street Kings zu vergleichen.
Sie ist eigentlich allgemein ziemlich düster und alle Charaktere sind total am Ende, aber ohne es dabei auf den Zuschauer zu übertragen.
Ist dabei aber sicherlich nicht für jeden etwas.