War Selection - Geistiger Nachfolger von Empire Earth? Dem RTS-Genre ein würdiger Mitstreiter?

Dieses Thema im Forum "Spieleforum" wurde erstellt von Solomon Raz, 30. Dezember 2020.

  1. Solomon Raz

    Solomon Raz
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    Das Genre der Echtzeitstrategiespiele hat schon seit längerer Zeit einen Durchhänger. Die allgemein beliebten Titel wie Age of Empires 2, Warcraft 3, Company of Heroes und Der Herr der Ringe Schlacht um Mittelerde haben alle schon ein paar Jahre auf dem Buckel.

    Groß gemacht haben diese Spiele unter anderem die Abwechslung durch die verschiedenen spielbaren Fraktionen welche oft durch Zugang zu einzigartigen Einheiten, Gebäuden oder Fähigkeiten bestimmte Strategien ermöglichten oder verstärkten. Die Möglichkeit, zwischen mehreren Strategien eine zu verfolgen oder mehrere zu kombinieren um den Gegner zu bezwingen, vermag es viele Spieler zu begeistern und ein Spiel immer wieder zu spielen um alle Strategien zu meistern oder zumindest jede mal ausprobiert zu haben und sich dann zu spezialisieren.

    War Selection konzentriert sich auf diesen Aspekt im RTS-Genre und setzt die Latte hoch.

    Während jeder Spieler zu Beginn in der Steinzeit Zugriff auf die gleichen Einheiten und Gebäude hat, so dürfen wir uns für die Bronzezeit bisher zwischen Europa und Asien (geplant sind außerdem noch Afrika und die Eingeborenenstämme Amerikas) entscheiden welche sich nur noch in wenigen Bereichen ähneln. Beide können unter anderem Speerkämpfer, Bogenschützen und Reiter rekrutieren, welche je nach Fraktion unterschiedliche Werte aufweisen, darüber hinaus hat aber nur Asien Zugriff auf berittene Bogenschützen, während Legionäre als Schwere Infanterie den Europäern vorbehalten sind. Ein weiterer Unterschied macht sich im Rekrutierungsprozess bemerkbar. Als europäischer Bronzezeitler rekrutieren wir Einheiten bekanntermaßen indem wir eine Einheit ausbilden lassen, die nach einem festgegebenen Zeitrahmen der meistens zwischen 20-40 Sekunden liegt aus der Kaserne spaziert und kampfbereit ist. Asiatische Kasernen funktionieren anders, hier wird beim Bau der Kaserne bereits ein Balken pro verfügbarem Einheitentyp gefüllt, läuft der Balken einmal voll ist ein Speerkämpfer bereit eingezogen zu werden, Ressourcen bezahlen wir dabei noch gar keine. Erst wenn wir durch Mausklick den gewünschten Speerkämpfer rekrutieren wollen zahlen wir die Ressourcen und der Speerkämpfer erscheint in wenigen Sekunden. So können pro asiatischer Kaserne bis zu 3 bzw. nach Erforschen des entsprechenden Upgrades bis zu 4 Einheiten auf Vorrat ausgebildet und dann bei Bedarf rekrutiert werden. Dies ist besonders praktisch wenn wir uns mit unserer Armee ins Getümmel werfen und dabei jeder letzte Soldat vom Gegner abgemetzelt wird. Dank unserer Kasernen steht ein neues Heer in unserer Basis schon nach 10 Sekunden bereit für das nächste Gefecht, sodass unsere Basis niemals schutzlos dem Feind ausgeliefert ist. Dieses Prinzip hält sich in den asiatischen Fraktionen des Mittelalters, mit wenigen Ausnahmen die das nicht können, wie die Elefanten Westasiens, und wenigen Ausnahmen die das auch noch im Industriezeitalter dürfen.

    Nach Erreichen der Eisenzeit können wir uns wieder für eine von zwei Unterfraktionen entscheiden als die wir das frühe und späte Mittelalter bestreiten wollen. Die beiden Fraktionen lassen sich hierbei in eine westliche und eine östliche Variante einteilen. Um nur mal ein paar einzigartige Einheiten der verschiedenen Fraktionen zu nennen hat beispielsweise Westeuropa Zugriff auf Langbogenschützen, Triböcke und Bombarden, während Osteuropa besonders durch ihre Reiterkultur mit berittenen Bogenschützen, Husaren und Kosaken hervorstechen. Nur als Westasien können wir Kriegselefanten ins Gefecht schicken, die wahlweise zu lebenden Rammböcken oder mit Bogenschützen und im späten Mittelalter auch mit Arkebusenschützen zu mobilen Gefechtsstationen umfunktioniert werden können. Wer Samurai ins Gefecht schicken will muss sich für Ostasien entscheiden welche obendrein auch Handkannoniere und berittene Bogenschützen bekommen, die als einzige berittene Fernkampfeinheit des Mittelalters während des Reitens feuern kann, wodurch sie dank ihrer Geschwindigkeit zu einer lästigen Plage der eigenen Arbeiter werden, was so manchen Gegner schonmal in die Verzweiflung treibt. Da hilft es nur noch die Arbeiter in einem Turm vor feindlichen Angriffen zu schützen und zu warten bis der Gegner mit seiner Bogenschützenkavallerie weiterzieht.

    Am Ende des späten Mittelalters steht uns die letzte Entscheidung auf unserem Weg offen. Für das Industriezeitalter gilt es nun sich zu einer der verfügbaren Nationen, von welche jede mit 5-10 einzigartigen Einheiten und unterschiedlichen wirtschaftlichen Voraussetzungen ausgestattet ist, weiterzuentwickeln. Frankreich und Großbrittannien sind nur über Westeuropa zu erreichen, Russland nur über Osteuropa und Deutschland ist dank seiner zentralen Lage über beide Fraktionen auswählbar.
    Die Türkei liegt natürlich im westlichen Teil Asiens und China wird nicht ohne Grund als der ferne Osten bezeichnet. Indien kann man wieder sowohl über Westasien als auch Ostasien erreichen.
    Das Industriezeitalter ist seinerseits wieder in zwei zeitliche Abschnitte unterteilt welche die erste und zweite industrielle Revolution genannt werden und dabei auf den 1. und 2. Weltkrieg hindeuten.

    Da sich War Selection als pseudohistorisches Spiel versteht kann es sich beim Erschaffen von Einheiten lose an die Vorbilder halten ohne sich dabei historische Korrektheit anzumaßen. Dies kommt dem Spielvergnügen zu Gute denn wir wissen ja, dass der Panzerkampfwagen VIII (Maus) niemals im Gefecht eingesetzt wurde, aber damit mal über die Spielkarte zu rattern und einen artilleriegleichen Knall bei jedem Schuss zu hören erfreut doch ein jedes Gamer-herz. Sogar das Eisenbahngeschütz "Schwerer Gustav" hat es als statische Kolossal Kannone ins Spiel geschafft darf aber pro Spieler nur einmal gebaut werden, sogar Hans mit seinem Flammenwerfer können wir als Deutschland rekrutieren und im zweiten Industriezeitalter mit einer Rüstung gegen Kugelfeuer nahezu unverwundbar machen. Die Franzosen bekommen schon im 1. industriellen Zeitalter einen schweren Panzer und Großbrittannien hat neben ihrem verstärkten Schlachtschiff als einzige Nation die Möglichkeit auf Wasser Gebäude zu bauen, die bekannten Seefestungen können die Seeüberlegenheit in der Standardvariante gegen Schiffe verteidigen oder zu Flak-Geschützen aufgewertet werden, wodurch sie ihr Artillerie-Geschütz jedoch verlieren. Russland hat den auch als Stalinorgel bekannten Raketenwerfer-Truck, die T-34 Panzer aber auch Kavallerie und aus jedem Haus kommt bei Bedarf ohne Ressourcenkosten ein Partisan der mit einer Schrotflinte bewaffnet bereit ist für Mütterchen Russland zu sterben.
    Die Türkei hat besonders mobile Artillerie, Mörsergeschütze und Scharfschützen die sich einbuddeln können um ihre Rüstungswerte zu verbessern.
    China hat berittene Schützen, die während des Reitens feuern können - die mongolischen Reiterbogenschützen lassen grüßen - kostengünstige Infanterie mit kurzen Ausbildungs- und Rekrutierungszeiten und wie Russland kostenlose Milizen, die bereit sind sich mit einem Schwert ins Gefecht zu stürzen. Panzer und Haubitzen kann China selber keine produzieren. Fabriken hat China überhaupt keine, stattdessen bauen wir ein riesiges Unterstützungszentrum in dem wir Handel mit bis zu 4 europäischen Großmächten etablieren können und danach abgespeckte Varianten zu vergünstigten Ressourcenpreisen erst produzieren und dann einschiffen lassen wie bereits beim Speerkämpferbeispiel von oben.
    Indien benutzt auch im industriellen Zeitalter noch Elefanten um Feinde niederzustrecken und stattet diese sowohl mit Maschinengewehren oder Minenwerfern aus, welche beide während des Reitens feuern können. Wem das noch nicht bunt genug ist kann aber in der Fabrik einen ganz besonderen Lastwagen produzieren lassen. Dieser bildet auf mystische Weise Tiger in seinem Laderaum aus und kann dann bei Bedarf bis zu 10 Tiger auf einmal ausladen welche wir nun kontrollieren können um beispielsweise feindliche Infanterie und Arbeiter anzugreifen aber auch das Bekämpfen von Wildtieren wie Bären, Krokodilen und sogar ihren Artgenossen ist möglich. Diese sind von der Map oft in der Nähe von Ressourcenpunkten platziert und stellen eine echte Gefahr für unsere Wirtschaft dar. Das schwächste Wildtier, das unseren Arbeitern an den Pelz will ist das Wildschwein und sollte nicht mit weniger als 6 Arbeitern angegangen werden. Andernfalls führt weglaufen noch zum günstigsten Ergebnis. Bei Bären muss man da schon das Doppelte an Arbeitskraft aufwenden oder noch besser man schickt gleich das Militär. Manche Tiere wie das Wildschwein, das Krokodil und auch das Mammut hinterlassen eine festgelegte Menge Nahrung die unsere Arbeiter dann aufsammeln können, diese wird auch nicht weniger wenn ein Soldat statt einem Jäger das Tier tötet oder es über lange Zeit der Witterung ausgesetzt ist. Andere Tiere wie Kühe und Rehe hinterlassen auch Fleisch und gefährden unsere Arbeiter in keiner Weise. Tiger und Bären hinterlassen kein Fleisch, sie sind lediglich dazu da unsere Geduld auf die Probe zu stellen.

    Jede im Spiel implementierte Einheit erfüllt einen besonderen Zweck besonders gut oder kann mehrere Dinge aber davon nichts perfekt. Sodass unsere Strategie zu jedem Zeitpunkt optimiert werden kann und muss. Kommt mein Feind mit besonders viel Infanterie brauche ich entweder enorm viele Schützen, viele Scharfschützen, einige Maschinengewehre oder nur wenige gepanzerte Flammenwerfer. Scharfschützen können neben Infanterie aber auch Flugeinheiten wie Bomber-Zeppeline, Jäger und Bomber vom Himmel holen. Mit dem Flammenwerfer geht sowas nicht. Der Flammenwerfer kann meinen Einheiten wiederum den Weg durch Wälder ebnen indem er sie mit seinem Feuerstrahl kurzerhand niederbrennt. Ein Minenwerfer kann gegen feindliche Infanterie verteidigen aber auch gegnerische Gebäude aus sicherer Instanz unter Beschuss nehmen. Packe ich den Minenwerfer aber auf einen Elefanten kann er das immer noch und wenn ich mit ihnen vor anrollenden Panzern weglaufe so schaffe ich es unbeschadet sie zu vernichten. Hat sich ein Spieler als Deutschland mit Bunkern und Dicken Berthas verschanzt kann ich entweder meine Bomberflugzeuge den gegnerischen Flakgeschützen und Jägern aussetzen oder ich war so clever mich für Russland zu entscheiden und lasse meine Stalinorgeln ein Ständchen spielen.

    Ein Team-Match oder ein Free-For-All in War Selection geht fast nie länger als 90 Minuten, wobei 60 Minuten pro Partie eher der Durchschnitt ist. Es treten zwischen 4-32 Spielern gegeneinander an und das Team, das als erstes das Wunder baut kann nach frühestens 90 Minuten nach Spielstart oder 30 Minuten nach Errichten des Wunders den Sieg für sich beanspruchen, sodass dem Gegnerteam genug Zeit bleibt das Wunder zu zerstören. Das Wunder ist übrigens die letzte Entwicklung des Hauptgebäudes, sodass dieses erst nach Erreichen des letzten Zeitalters möglich ist. Im gleichen Gebäude rekrutieren wir aber auch Arbeiter und erforschen ein höheres Populationslimit, sodass ein schnelles Wunder in der Regel schlecht geschützt ist und demnach auch schnell eingerissen werden kann. Ist das Wunder bzw. das Hauptgebäude eines Spielers zerstört so hat er verloren und kann keine Einheiten mehr bewegen, außerdem werden all seine Einheiten passiv, sodass die limitierten Ressourcen nicht durch den Abbau seiner Arbeiter im Nirvana landen und ein bereits besiegter Spieler immer noch seine Armee in Feindesland schicken kann. Wir sollten uns also gut überlegen wo wir in der Steinzeit unseren Tempel bauen, in welchem wir dann die Bronzezeit Europas oder Asiens erforschen und der dann zu unserem Hauptgebäude wird. Ist ein Team komplett vernichtet ist das Spiel natürlich für alle noch nicht besiegten Spieler des anderen Teams gewonnen, sodass ein Wundersieg nur in Hängepartien in denen kein Team so wirklich Boden gewinnen kann relevant wird.

    In den frühen Zeitaltern erlaubt das Spiel in der Regel nur kleine Scharmützel, während das letzte Zeitalter große Schlachten zulässt. Das Populationslimit kann durch den Bau von Häusern bis zu einem Maximalwert gesteigert werden. Wir fangen mit einem Populationslimit von 12 an, mit 10 Arbeitern und 1 Späher die wir zu Beginn haben empfiehlt es sich sofort ein weiteres Haus zu bauen, welches dann 3 weitere Arbeiter beherbergen kann. Durch den Häuserbau können wir in der Steinzeit bis zu 60 Arbeiter und Soldaten haben. In jedem weiteren großen Zeitalter (Bronzezeit, Mittelalter, Industriezeit) kommt in unserem Hauptgebäude ein Bevölkerungsupgrade hinzu, das nach Erforschen bis zu 90/150/250 Bevölkerung zulässt. China und Indien haben außerdem in der zweiten industriellen Revolution Zugriff auf die spezielle Forschung: "Traditionelle Großfamilien" was dieses Limit auf 330 ansteigen lässt.

    Zur Monetarisierung:
    War Selection ist ein free to play-Titel auf Steam und so ergibt sich natürlich die Frage: Wie macht Glyph Worlds genug Geld um den Laden am Laufen zu halten?
    Hier kann man einen einwandfreien Vergleich zu League of Legends ziehen. Denn alle Inhalte die den Spielfluss beeinflussen können mit ingame-Währung, die wir basierend auf unserer individuellen Leistung am Ende eines Matches erhalten, erspielt, oder für eine Zeitersparnis auch direkt mit dem Inhalt unseres Steam-Wallets gekauft werden. Hierbei gilt, dass alle Fraktionen von Steinzeit bis zum späten Mittelalter bereits kostenlos für alle Spieler zur Verfügung stehen. Für die Industriezeit hat außerdem jeder Spieler Zugriff auf das abstrakte Land, welches das volle Sortiment von Basisversionen aller Einheiten bietet, während die Nationen nicht alle Basiseinheiten produzieren können, dafür aber eben Zugriff auf die nationsspezifischen Einheiten haben die manchmal eine Basisversion ersetzen. Nur die Nationen der industriellen Revolution können durch Mikrotransaktionen freigeschalten werden. Beim Erscheinen von neuen Nationen genießen zahlende Kunden einen temporären Frühzugang von 2 Wochen. Dies verhindert praktischerweise, dass jeder Spieler im Match die neueste Nation spielt, weil man sie ausprobieren will, was zu unverhältnismäßigen Stärken oder Schwächen auf beiden Seiten führen könnte. Wer sich für einen Einmalpreis die Imperial Edition kauft schaltet automatisch alle Nationen (mindestens 8) die zum Release verfügbar sind frei und hat den frühzeitigen Zugang sicher. Obendrein erhält man Zugriff auf verschiedene Spiel-Modi wie Survival, Multiplayer Sandbox und auch die sich noch in der Entwicklung befindliche Kampagne des Spiels.
    Neben inhaltlich relevanten Mikrotransaktionen werden auch kosmetische Gegenstände angeboten die keinen Einfluss auf das Spielgeschehen nehmen, wie beispielsweise ein Weihnachtsbaum, eine Gruselstatue mit Kürbiskopf, Feuerwerkskracher oder die Fähigkeit für die eigenen Arbeiter zu tanzen.

    Beispielsweise kann man den Weihnachtsbaum sowohl Freund als auch Feind in die Basis platzieren um ihn in eine festliche Stimmung zu versetzen. Mit der Gruselstatue weisen wir einen Feind darauf hin, dass wir bald mal zu Besuch kommen und wenn unser Hauptgebäude kurz vorm Untergang steht lassen unsere tanzenden Arbeiter den Feind wissen, dass wir trotzdem eine spaßige Partie hatten. Fiese Kerle würden vor dem Hauptgebäude eines fast besiegten Feindes ein Freudentänzchen veranstalten. Mehr als eine Albernheit können zahlende Spieler hier nicht erwarten und mehr haben nicht-zahlende Spieler auch nicht zu befürchten.

    Graphisch ist War Selection veraltet, mit einem kleinen Entwicklerteam hat sich Glyph Worlds hier eindeutig dazu entschieden den Fokus auf das Gameplay zu setzen. Dies wird sicherlich manche Spieler enttäuschen, aber für jene die einfach nur mal wieder ein richtig gutes Echtzeitstrategiespiel erleben wollen, in dem Entschiedungen an jeder Ecke zu unterschiedlichen Spielerfahrungen führen können, wird die Graphik ausreichend sein.

    Persönlich habe ich viele Jahre keine Echtzeitstrategiespiele mehr gespielt. Und wenn dann nur gegen KI. Mir war bei dem Gedanken unwohl in eine Community einzutreten und dort als Neuling gegen erfahrene Spieler anzutreten, die mir haushoch überlegen sind und mich gnadenlos fertig machen. Aber bei War Selection, das erst seit etwas über einem Jahr im early access ist sind viele neue Spieler dabei, die auch im RTS-Genre noch nicht allzu bewandert sind. Die Community ist sehr hilfreich und ich trage mittlerweile meinen Teil dazu bei. Leute die schon immer mal große Echtzeitstrategieschlachten a lá Empire Earth oder Age of Empires in größeren Teams schlagen wollten sind hier genau richtig.

    Ich hoffe dieser Beitrag weckt bei euch das Interesse War Selection auszuprobieren.
    Es ist kostenlos im Steam Store zu finden.

    auf der offiziellen Webseite könnt ihr außerdem den ganzen Tech Tree sehen, der sowohl bereits vorhandene Nationen als auch die noch geplanten Nationen zeigt.

    Es gibt einen internationalen und einen deutschen Discord.

    Hier kriegt ihr Ankündigungen und könnt euch selber mit Vorschlägen zur Verbesserung einbringen.
    Außerdem gibt es Events wie Turniere, chaotische Riesenschlachten und informative Events bei denen ein erfahrener Spieler zusammen mit einem Anfänger als eines von vielen Teams in ein privates Match starten und dann 2v2v2v2v2v2 spielen, quasi ein Team-Free-For-All, das darauf ausgelegt ist, dass Anfänger leichter ins Spiel hineinfinden.

    Außerdem gibt es Youtube-Tutorials auf Englisch von denen ich manche selber schneide und bei denen es immer mal wieder durch Giveaways eine Nation kostenlos zu ergattern gibt.
     
    Zuletzt bearbeitet: 30. Dezember 2020
  2. Pain553

    Pain553
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    ung fehlgeschlagen
    Mein RIG:
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    Das Problem sind die geringen Spielerzahlen. 1000 Leute, wovon der Grossteil schon länger dabei ist. Hinzu kommt der fehlende Singleplayer bzw. überhaupt irgendwelche Bots. Man ist als Neuling gezwungen gegen Leute mit mehr Erfahrung zu spielen. Das macht keinen Spaß, vor allem nicht wenn man noch versucht ins Spiel zu finden und schon wird in der eigenen Base vom Gegner alles zugebaut.... p2W ist es nicht, aber die Leute haben alle ihre Völker, während man als Neuling noch die ganzen Fraktionen kennen lernt. Wenn man im 2. Versuch aufgrund der Spielerzahlen dann wieder auf den gleichen Gegner trifft, der einem die Runde vorher schon mit berittenen Bogenschützen hinweggefegt hat, dann ist man mit dem Spiel schon durch.

    Ich schau es mir vielleicht nochmal an wenn ich es gegen die AI spielen kann. Ohne AI bleib ich dem ganzen aber fern.
     
  3. momjul

    momjul
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    Das ist ein guter Punkt, der auch zum Release von Iron Harvest von einem der Entwickler gemacht wurde: Viele Strategiespieler spielen einfach gern Einzelspielerkampagnen oder gegen die KI im Skirmish.
    Ich werd's mal im Auge behalten, denn Empire Earth und den quasi-Nachfolger Empires: Die Neuzeit habe ich damals rauf und runtergespielt. Solche "klassischen" RTS fehlen mir aktuell ein bisschen.
     
  4. Solomon Raz

    Solomon Raz
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    Was die Frage angeht ob das Spiel ein pay2win Angebot hat wäre ich überrascht sollte sich die Meinung durchsetzen, dass das der Fall ist.
    Der Zeitpunkt ab dem kaufbare Inhalte den Spielausgang entscheiden können ist frühestens nach 25-30 Minuten erreicht, da alle Inhalte vor dem Erreichen der ersten industriellen Revolution jedem Spieler gleichermaßen kostenlos zur Verfügung stehen. Wer also nicht hinten sitzt und wartet was passiert, sondern die Chance zum Angriff nutzt, was in solchen Spielen ohnehin immer erfolgsversprechender ist als eine lange Mauer zu bauen, dem wird es egal sein, ob er mit Legionären oder Axtkämpfern einen Spieler bezwingt der gerne zu Deutschland oder Frankreich statt dem abstrakten Land aufgestiegen wäre.
    Spieler die ihre Ressourcen sparen und lediglich durch die Zeitalter forschen sind in der ersten halben Stunde oft auch hilflos. Da kann es auch mal vorkommen, dass Legionäre aus der Eisenzeit oder Leichte Ritter aus dem frühen Mittelalter Osteuropas einen Spieler rausnehmen, der schon bald mit Panzern hätte anrücken wollen.

    Obendrein sind ja alle freischaltbaren Inhalte des industriellen Zeitalters mehr oder weniger ausbalanciert.
    Jede Nation hat Schwächen und Stärken. Das heißt wenn eine Nation Zugriff auf ein paar besondere Einheiten hat, heißt das immer, dass sie Zugriff auf manche Einheiten verliert.
    Nur das abstrakte Land, welches jedem Spieler zur Verfügung steht hat Zugriff auf alle Basis-Einheiten.
    Es gibt sogar Spieler, die in manchen Situationen das abstrakte Land bevorzugen, da manche Länder mit wirtschaftlichen Einschränkungen oder ohne Zugriff auf gewisse Einheiten für entsprechende Situationen schlechter ausgestattet sind.

    Also da bin ich mir recht sicher, dass dieses Spiel keinen Pay2Win-Ruf verdient hat und hoffentlich auch nicht bekommen wird.
     
  5. Solomon Raz

    Solomon Raz
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    Das Fehlen einer KI, die man in einem Custom Match bekämpfen darf ist natürlich bedauerlich.
    Momentan gibt es Private Matche gegen andere Spieler, wo man gegeneinander trainieren kann. Da sprechen sich manche Leute über Voice ab, nach welchen Regeln sie denn spielen möchten etc.

    Außerdem gibt es den Sandbox Modus, in welchem man einfach ohne Druck mal ausprobieren, hochspielen und den Stand sogar abspeichern kann, falls man sich später nochmal etwas anschauen möchte. Das würde ich momentan auch für ganz neue Spieler empfehlen.

    Dann gibt es noch den Survival Modus, der im "Special Modes" Paket käuflich ist.

    Das geht im Singleplayer aber auch Koop im Multiplayer mit verschiedenen Schwierigkeitsstufen wobei der härteste Schwierigkeitsgrad wohl gar nicht schaffbar ist.

    Da kann man sich aufbauen und wird nach wenigen Minuten von KI angegriffen. Die schicken allerdings nur Einheiten.
    Also kann man dort nur Verteidigung üben. Eine Basis haben die wohl nicht.

    Ein Scharmützel gegen KI wäre natürlich entspannter, so ist das Ganze etwas umständlich.
    Ansonsten eben in PvP spielen und sich danach das Replay aus der Sicht eines anderen Spielers anschauen, so kann man deren Schritte etwas nachvollziehen.
    Also wer lernen will, der kann das auf jedenfall.

    Um den Zugang für mehr Spieler zu erleichtern ist das Tutorial und auch die Singelplayer-Kampagne die bereits in Arbeit ist (allerdings auch nur für Käufer) unabdinglich.

    Ich werde diesen Beitrag aktuell halten und Neuerungen erwähnen oder entsprechend neue Beiträge schreiben wenn es größere Updates gibt.
     
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