Warnstreiks ab Dienstag

Gut das ich mich damals in der Ausbildung geweigert habe in eine Gewerkschaft zu gehen obwohl die IG Medien massiv Werbung an der Berufsschule gemacht hat, die ist ja dann in die Ver.di aufgegangen...

 

Wow, noch unterm Inflationsausgleich geblieben. *golfclap*

 

Dafür haben in der neuen Entgeltordnungen ab 01.01.2017 die Leitungen von Krankenpflegeschulen einen massiven Aufschwung erfahren, den sich eigentlich keiner so recht erklären konnte.
Die werden nun alle pauschal in E15 eingruppiert!

Auch in Krankenpflegeschulen mit gerade mal 3 Klassen und 60 offiziellen Schulplätzen (von denen meist nur 80-90% belegt sind).

 

Die Inflation der letzten drei Jahre lag im Schnitt bei 1,23%

 

Die Inflationsrate des Stat. Bundesamtes ist aber nur mit erheblichen Einschränkungen als Index für die Lebenshaltungskosten zu gebrauchen, das sollte doch inzwischen allgemein bekannt sein. Die Kerninflation ( ohne Energie und Lebensmittel ) lag übrigens im September bei 0,6% und gerade bei Energiepreisen ist es fraglich, ob die Rückgänge überhaupt bei den Verbrauchern ankommen. Ich kaufe jedenfalls nicht jeden Monat Heizöl...

 

Das Ziel sind aber 2% pro Jahr.

 

Ja gut, von irgendwas als Basis für Verhandlungen muss man ausgehen.

 

Klar - Nur soll man sich dann bitte nicht wundern, wenn man in und nach der Verrentungswelle in den nächsten Jahren dann keine Leute mehr findet und die öffentliche Verwaltung komplett kollabiert.

 

Der Staat entmachtet sich immer weiter. Und bei der nächsten Krise ist man noch mehr von privaten Gönnern und großen Konzernen abhängig. Es ist so vorhersehbar wie traurig.

 

Anmerkung am Abend:

Bei den Tarifverhandlungen waren viele der sogenannten systemrelevanten Berufe betroffen. Für die großtönig Lohnsteigerungen und Bonuszahlungen versprochen wurden.

Was daraus geworden ist, sieht man ja. Dann doch lieber Klatschen. Weiter möchte ich das nicht kommentieren, denn dann würde ich zwangsläufig ausfällig werden. Außer das ich mich beim nächsten Mal wohl öfter mal krank melden werde, als meinen Kopf hinzuhalten.

 

Andererseits: Die Jobs im ÖD sind wenigstens überwiegend sicher bis bombenfest. In der freien Wirtschaft kann es durchaus zu üblem Kahlschlag kommen, va. wenn die Coronalage jetzt doch noch einmal eskaliert und dann alle Rettungskredite nichts bringen.

Trotzdem enttäuschend, was aus den Forderungen von ver.di letztlich wurde.

 

Ich bin offiziell nicht im öD, von daher ist mir das egal. Viele Pflegekräfte ebenfalls nicht.

 

Bedingt: Ich bin bis September 2021 Beamter auf Probe. Was passiert mit mir, wenn ich an COVID19 erkranke und ggf. sogar Folge- und Langzeitschäden davon trage. Werde ich dann überhaupt noch verbeamtet? Worst Case: Wer übernimmt die Verantwortung, wenn die Infektion im schulischen Umfeld passiert?

 

Das wird sich wohl nicht zweifelsfrei nachweisen lassen. Ist eh die Frage, was der Staat macht, wenn da jetzt massenhaft Klagen von geschädigten und vllt sogar berufsunfähigen Beamten auf ihn zukommen. Immerhin gibt es auch eine Fürsorgepflicht seitens der Dienstherrn.

 

Tazächlich gibt es im ÖD einen deutlich höheren Anteil an befristeten Arbeitsverträgen als in der freien Wirtschaft. Da wird dann nicht gekündigt, sondern einfach nicht verlängert.

 

Zumal man Befristungen mit Sachgrund beliebig oft aneinander reihen kann.
In den medizinischen Berufen liegt der Frauenanteil so um die 70-75%, da findet sich immer eine Elternzeitvertretung, aufgrund deren man jemand befristen kann.

In der Forschung und Lehre wird oft Projekt bezogen befristet. Da findet man durchaus Leute, die seit 20 Jahren da und immer noch befristet sind. Eben für das fünfte oder sechste Projekt in Folge.

Die sachgrundlose Befristung geht für maximal 2 Jahre, dass wird auch gerne als eine Art verlängerte Probezeit genutzt.

 

In der Pflege gibt's doch 8,7% und in der Intensivpflege 10% mehr Lohn wenn ich das richtig gelesen habe. Das ist doch allerhand.

 

Ich meine das hier. Scheint aktuell zu sein:

https://www.verdi.de/presse/pressemitteilungen/++co++df6f2fd0-16ad-11eb-bacd-001a4a160129

 

Ist es:
https://taz.de/Tarifabschluss-fuer-oeffentlichen-Dienst/!5720642/

Für den Großteil der Beschäftigten, inklusive mir, ist das aber halt maximal ein Inflationsausgleich.

 

Der Fokus von Verdi lag offenbar bei den Pflegekräften, was zu Lasten der anderen Berufsgruppen ging.

 

War schon in der letzten Tarifrunde so, wenn auch nicht so ausgeprägt.
Da hat man z.B. an der Schraube für die Zusatzurlaube bei Wechselschicht gedreht (bisher max. 6 Tage/Jahr, nun stufenweise auf bis zu 10 Tage/Jahr).

Ist vermutlich eine der Berufsgruppen im ÖD mit relativ hoher Mitgliedsquote bei verdi.