Warum wird nur das Logo farblich geändert?

Die Regenbogenfarben sind in höchstem Maße diskriminierend. Schließen sie doch mehr Personen aus, als ein. Möchte die Gamestar zur Inklusion beitragen, müsste das Logo in schwarz/rot/gold erstrahlen. Die Farben der Bundesrepublik stehen für jeden, welcher sich mit dem Land in dem er lebt identifiziert, unabhängig von Herkunft, Geschlecht, sexuelle Orientierung, Religion oder Hautfarbe. Durch die Verwendung der Regenbogenfarben im Logo wird dahingegen lediglich ein Personenkreis repräsentiert, während die restlichen ausgeschlossen werden, bzw nicht von der Toleranz/Solidarität der Gamestar erfasst werden.

 

Erstmal an alle, die denken gesellschaftliche Liberalisierung sei ein Nullsummenspiel: Das ist einfach falsch. Oder leidet ihr alle sehr darunter, dass ihr nicht den Beruf eures Vaters ergreifen musstet?

Und es ist eine krasse Umkehr der Verhältnisse zu behaupten, dass ein Awareness-Monat irgendjemand schlechter stellen würde. Das tun nicht mal ganz konkrete politische Veränderungen:
Zeigt mir mal die Hetero-Ehe, die seit 2017 geschlossen wurde, aber weniger Wert ist, weil auch gleichgeschlechtliche Paare heiraten können!

Und dann zum Argument, es sei ja schon alles so supi-dupi in Deutschland und die sollen den Ball flach halten. Ich glaube ja, dass jede/r aus seinem persönlichen Erfahrungen Beispiele für Diskriminierung hätte. Und sei es nur ein abfälliges verwenden von "Schwul" o. Ähnliches.

Aber wenn ihr das nicht sehen wollt, dann schmeißt doch Google an und informiert euch über die Lage bevor ihr hier eure Meinung abladet:
Dann stößt man auf Statistiken die zB ganz klar sagen, dass queere Personen zu 40 diskriminierung im Alltag erlebt haben. Jede/r Dritte am Arbeitsplatz und fast genau so viele beim Einkaufen/Dienstleistungen.

Diese Erfahrung ist schlimm genug - fast schlimmer ist doch aber, dass viele Leute darauf natürlich keinen Bock haben und sich daher im Alltag tlw. heftig verstellen müssen.

Und wem diese eine Umfrage zu wenig ist, kann ja mal in die 200-Seiten-Studie dazu von der Anti-Diskriminierungsstelle des Bundes schauen: https://www.antidiskriminierungsste...6116C7CF8F149B107B8A7EB.intranet231?nn=304460

 

Es fällt mir schwer, bei diesem Post nicht ausfallend zu werden. Wenn es dich so sehr stört, dass queere Menschen einen, genau einen Monat im Jahr haben, in dem die Farben ihrer Sammelbewegung gezeigt werden, dann ist klar, dass du ihnen feindlich gegenüber stehst. Unter dem schwarz-rot-goldenen Logo der BRD und der DDR wurden queere Menschen jahrzehntelang drangsaliert. Bis heute. Nein, diese Farben stehen nicht für queere Menschen. Genau so wenig, wie sie für Menschen mit Migrationshintergrund stehen, oder schwarze Menschen, oder Menschen mit Behinderung, oder Moslems.

Nein, wir lassen uns nicht für euer nationalistisches Gehabe vereinnahmen. Ganz sicher nicht.

 

Zur klaren Standortbestimmung... wer ist denn in deinem Falle "wir"?

 

Queere Menschen.

 

Selten so einen Bullshit gelesen. Was hat die Fahne der Bundesrepublik mit Nationalismus zu tun?

Wie du sagst, wurden oder werden in der BRD weitere Menschengruppen benachteiligt, aber finden deren Fahnen oder Symbole eine solche Aufmerksamkeit? Nein, doch diese Menschen werden ggf. ebenfalls benachteiligt, aber haben keinen Bezug zur Regenbogenfahne. Daher kann die Regenbogenfahne per se schon mal nicht inklusiv sein.
Dass es Diskriminierung gibt und gab, steht außer Frage und das finde ich sehr schade, denn jeder Mensch sollte Leben können wie er es mag, ohne diskriminiert zu werden. Mir geht es nicht darum, dass die Regenbogenfahne für sich genommen nichts schlimmes oder schlechtes ist, ganz im Gegenteil es ist gut dass auf die Diskriminierung von queeren Menschen aufmerksam gemacht wird. Aber wenn wir auf Missstände und Diskriminierung aufmerksam machen möchten, dann bitte auf ALLE diskriminierten Menschen hier im Land. Und dafür steht diese Fahne nun mal nicht.

 

Wir sind gestartet bei "Werden ja gar nicht mehr diskriminiert" und jetzt sind wir also bei "Gibt ja auch andere die diskriminiert werden!"

Also Bullshit wäre jetzt nicht direkt meine Wortwahl gewesen - passt aber such ganz gut zu dem was Du da schreibst.

Wenn einem jedes legitime Partikularinteresse zu speziell vorkommt und man sich unter nicht-ausgrenzender Solidarität nur ein kollektives Versammeln unter den Nationalfarben vorstellen kann, dann ist das Nationalismus.

Und ich sage es Dir jetzt ein letztes Mal: Es ist ein großer Fehlschluss wenn Du meinst, dass Solidarität in die eine Richtung eine Abwertung in die andere nach sich zieht. Nach deiner Logik wäre jede Spende an den WWF misanthrop. Und jemand der Geld sammelt für krebskranke Kinder würde dadurch was gegen obdachlose Menschen unternehmen etc.

Auf diese Art und Weise könnte man alle marginalisierten Gruppen beständig gegeneinander ausspielen. Aber so läuft der Hase nicht. Es wird niemand davon abgehalten etwas gegen die Ungerechtigkeit der Welt zu unternehmen wenn alle Menschen Respektvoll miteinander umgehen. Punkt.

 

Wie witzig, nach dem letzten Mal muss eine Konsequenz folgen. und die wäre?

Darüber hinaus leben wir in einer Demokratie mit Meinungsfreiheit. Und wenn ich die Regenbogenfahne, gelinde ausgedrückt, nicht so toll finde, dann ist das eine Meinung die du zu akzeptieren hast. Das muss dir nicht gefallen, aber in einer Demokratie muss man das aushalten und es gewinnt auch nicht immer der der am lautesten brüllt. Ich muss ja auch die ganzen Regenbogenfahnen im Alltag aushalten.

 

Oh welch eine schwere Bürde...

Ich wünschte du müsstest die das ganze Jahr sehen, überall.

 

https://xkcd.com/1357/

Nicht die Flagge an sich. Wie du sie benutzt. Die Flagge ist geeignet, um z.B. hoheitliche Institutionen der BRD zu kennzeichnen. Wenn du sie aber einsetzen willst, um verschiedene Bewegungen unter einem Banner zu vereinen, dann ist das buchstäblich Nationalismus. Du willst - unter Druck - verschiedene Gruppen unter einer Fahne einer Nation vereinen, die nur eines gemein haben: Diese Nationalität.

Sorry, aber das ist einfach Nationalismus. Da kannst du nichts dran ändern.

Die Pride-Flagge ist das Symbol der Emanzipationsbewegung queerer Menschen. Natürlich werden auch andere Gruppierungen diskriminiert. Der Pride Month ist nicht dazu gedacht, JEDEN Mißstand dieser Welt gleichzeitig anzugehen. Das würde auch gar nicht funktionieren. Hier geht es um die gesellschaftliche Stellung queerer Menschen. Das heißt nicht, dass man nicht auch für andere Menschen kämpfen muss. Aber irgendwo muss man ja anfangen. In den USA gibt es z.B. auch den Black History Month. Man kann doch nicht jeden Kampf gegen Diskriminierung mit dem Argument untergraben, dass auch andere Gruppierungen diskriminiert werden. Guess what, es gibt IMMER jemand anderen. Irgendwo müssen wir halt anfangen. Hier fangen wir an. Falls es dich interessiert, ich engagiere mich genau so gegen Rassismus. Habe hier in der Stadt schon Protestaktionen initiiert, die Rechten kennen mein Gesicht. Also glaub nicht, dass mir das Thema egal wäre. Das gilt im Übrigen für die meisten queeren Menschen.

Nein. Tut mir leid, aber wenn man einen Misstand nur angehen kann, wenn man ALLE gleichzeitig angeht, dann wird man nie etwas angehen.

Aber ich habe das Gefühl, dass genau das dein Ziel ist.


Da du so auf die Bedürfnisse anderer Gruppen hinweist: An welcher Stelle setzt du dich gegen Diskriminierung ein, und in welcher Form?

 

Muss ich teilweise. Bei uns am Rewe weht sie ganzjährig, seitdem gehe ich dort nicht mehr einkaufen.

 

Ob du es glaubst oder nicht. Ich arbeite in einem gemeinnützigen Verein und setze mich für die Inklusion von Menschen mit Beeinträchtigung ein. Und es gibt dort sogar viele queere Menschen mit welchen ich zusammen arbeite und welche ich auch sehr schätze. Die Regenbogenfahne schätze ich jedoch nicht.

 

Das interessiert mich jetzt, da ich genau aus dem Bereich komme. Wie sieht das genau aus? Über welche Art von Beeinträchtigungen reden wir hier? Und was machst du da konkret?

Keine Sorge, du sollst jetzt nichts sagen, was auf deine Identität hinweist. Aber erzähl doch mal genauer.

 

Ich bin Teilhabeassistent und betreue ein Kind mit einer schweren Mehrfachbehinderung an einer Förderschule.

Um aber wieder auf das Thema zu kommen. Dir fällt deine eigene Intoleranz gar nicht auf. Denn ich habe mit keinem einzigen Satz queere Menschen beleidigt oder diskriminiert. Mir geht es um die Fahne. Da du jedoch eine Ablehnung der Fahne mit Diskriminierung gleich setzt, hast du mich als Nationalisten beleidigt.

 

Moderation:

Trotz mehrfacher Aufforderung beim Thema zu bleiben, wird hier eigentlich nur Off-Topic über andere Themen diskutiert. Aus diesem Grund schließe ich den Thread.