Was habt ihr euch heute angeschaut? - Teil VII

Dieses Thema im Forum "Medienforum" wurde erstellt von Timber.wulf, 26. Januar 2017.

  1. Threepwoodfan

    Threepwoodfan
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    Die Drei von der Tankstelle (1930)
    Fast 90 Jahre alter Klassiker des deutschen Films und wohl das erste "Musical" überhaupt.
    Die Story ist tatsächlich sehr dünn, die Kulissen teilweise simpel, dennoch interessant,
    was sie seinerzeit aus den geringen Möglichkeiten herausgeholt haben.
    Hier war Rühmann noch nicht der Star, Willy Fritsch bekommt am Ende "das Mädchen". :-D
    Vor allem die Kameraarbeit mit einigen damals wegweisenden Einstellungen und Montagen ist gelungen.
    Am Ende wird sogar die "4th wall" durchbrochen.
    Die Show-und Tanznummern waren ihrer Zeit weit voraus, die Songs reichen von mäßig bis zu absoluten Klassikern, allen voran natürlich "Ein Freund, ein guter Freund".
    Sollte man mal gesehen haben...
    7/10
     
  2. HypNo5

    HypNo5
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    *lufthol* ... ne, kein Bock. So leicht lass ich mich nicht triggern. :ugly:

    Unter der richtigen Führung, hat sie schon sehr überzeugende Leistungen abgeliefert.
    Mehr gibt es dazu von meiner Seite nicht zu sagen.
     
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  3. der.Otti arachnophiler Fant

    der.Otti
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    :wahn:

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  4. HypNo5

    HypNo5
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    :)
     
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  5. Ludwig

    Ludwig
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    Das Ende spoilern ist aber nicht nett.
     
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  6. Faulpelz II

    Faulpelz II
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    The Green Book

    Ein weiterer Film über Segregation und den Rassismus der USA, noch dazu mit einem ziemlich Hollywood-Kitsch-Ende ausgestattet. Soweit nach dutzenden Beiträgen zu dem Thema eigentlich nicht der Rede wert...

    ...wären da nicht Viggo Mortensen als vulgärer, nudelmampfender Italiener mit Mafia-Connections, schwacher Grammatik und großem Herz und Mahershala Ali als hypersensibler, feingliedriger Ästhet mit Hang zur Selbstvernichtung. Beide sind hier in absolut untypischen Rollen zu sehen, die sie aber derart gut verkörpern, dass sie das eher schwache, klischeebehaftete Drehbuch größtenteils vergessen machen. Die Dialoge, die sie führen, sind witzig, zuweilen sogar tiefsinnig oder berührend.

    The Green Book will nicht von Ereignissen erzählen, sondern von einem ungewöhnlichen Paar und das gelingt dem Film dann tatsächlich fantastisch. In meinen Augen ein Beispiel hoher Schauspielkunst.

    8/10
     
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  7. KellogsFrosties

    KellogsFrosties
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    Schlefaz "Laserkill - Todesstrahlen aus dem All (1978)

    Oh mann, der Film tat schon echt verdammt weh. Selten so eine unglaubliche schlechte Grütze gesehen. Peter und Olli habens echt rausgerissen mit ihren Kommentaren. Der Film war einfach nur unglaublich Scheisse xD
     
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  8. Zenon

    Zenon
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    The Fanatic

    Die Youtube-Reviews von Chris Stuckmann und Red Letter Media haben mich dazu verleitet - und siehe da; so schlecht ist der Film nicht. Fast schon finde ich es unverdient, dass er so gut wie gar kein Geld eingespielt hat. John Travolta spielt recht überzeugend einen geistig zurückgebliebenen Erwachsenen, sein Antagonist ist ebenfalls recht gut besetzt. Das große Problem des Streifens ist jedoch die Handlung. Nichts was im Film passiert macht irgendwie einen Sinn oder ist auch nur entfernt in irgendeiner Weise nachvollziehbar; selbst die Handlungen der "normalen" Personen. So agiert z.B. der von Travolta "verfolgte" Star immer wieder völlig irrational und oft unnötig aggressiv. Dann werden Leichen vor dem Eingang einer Villa liegend zwei Tage lang nicht bemerkt und das obwohl ständig Menschen aus der Villa raus- und reingehen. Das Ende ist einfach nur :ugly: Und dass der Regisseur mitten im Film Werbung für seine Band macht setzt dem ganzen die Krone auf :D Positiv waren wie gesagt die Performance von Travolta und von seinem Antagonisten sowie die Ton- und Bildqualität. Der Rest war einfach nur weird und/oder zum Vergessen.

    3/10
    4/10
    wenn man "ungewöhnliche" Filme mag

    The Room


    Zu Recht einer der schlechtesten Filme aller Zeiten. Der Hauptdarsteller, der gleichzeitig auch Regisseur, Drehbuchautor und Finanzier des Streifens war, ist ganz klar beruflich kein Schauspieler und schon gar kein Regisseur oder Drehbuchautor, zumindestens war er das damals als der Film gedreht wurde nicht. Hier stimmt vorne und hinten nichts. Die Handlung ist simpel: Die Verlobte eines Bankers dreht durch und bumst seinen besten Freund. In den über 01:30 h Spielzeit passiert quasi nichts, es werden die immer wieder gleichen Sexszenen und Dialoge in gering abweichenden Variationen abgespielt. Zwischendurch werden völlig unnötige und zu lange Szenen gezeigt (z.B. Ball hin und her werfen - im Anzug). Das einzig positive hier ist dass der Film so schlecht ist, dass man ständig lachen muss.

    1/10
     
    Zuletzt bearbeitet: 5. Oktober 2019
  9. Cas GTI Verbastler

    Cas
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    The Book of Henry 2017

    geniales Drama mit doch durchaus überzeugendem Ende
    auch wenn ein paar Szenen dann doch sehr weit hergeholt sind :ugly:
     
  10. MrBurns uncooler Geostalker

    MrBurns
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    Tucker and Dale vs Evil

    Herrlich bescheuerter Spaß mit einer ordentlichen Portion Blut. Habe mich prächtig amüsiert.
     
  11. DuskX Absolut unkreativer Benutzertitel, weil keine Lust mich anzustrengen.

    DuskX
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    Raiders of the Lost Ark

    Der ist so halb gut gealtert und mir ist gerade aufgefallen, dass ich den eventuell noch nie oder nicht innerhalb der letzten 20 Jahre zu Ende geguckt habe. Der Film ist gut, vor allem weil es heute nicht mehr Abenteuter/Action Filme dieser Art gibt, gleichzeitig merkt man aber, warm es heute nicht mehr solche Filme gibt.

    Das Ende ist... ich sachs mal so, auf einem Level mit dem Ende des Königreichs

    7,5/10
     
  12. Zig-Maen Bat-Buchstabennudelsuppe

    Zig-Maen
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    Blade Runner 2049

    Holy fuck. Ich glaube der Film kam genau vor 2 Jahren ins Kino, zumindest hatte ich ihn da gesehen und mir ist jetzt erst aufgefallen, dass der Code dem Gosling folgt ja 6/10/21 besagt, Zufall ? Naja jedenfalls schaue ich ihn gerade zum dritten Mal. Hatte er mich beim ersten schauen vor allem audiovisuell absolut beeindruckt (ich meine Deakins, Villeneuve und Zimmer gehören zu meinen liebsten Filmschaffenden) und damit ein Bonbon für filmnerds in die Welt geschafft, ist es bei jedem Mal mehr schauen und der verflogenen übermäßigen Erwartungshaltung auch auf inhaltlicher Ebene absolut berauschend. Ja, der Film ist sehr langsam , aber es gibt aus meiner Sicht kaum einen anderen Film, der eine so klare Zukunftsvision zeichnet und dabei so viele philosophische Fragen über das sein stellt. Klar, Philosophie kann auch ein Stalker, aber in Kombination mit Technikvision, Nostalgie und überbordender Sets ist Blade Runner 2049 noch eine Nasenlänge voraus. Vielleicht ist Stalker der bessere Film, aber dennoch bewegen wir uns fast auf Augenhöhe und diese Sinnsuche eines Androiden ist so herrlich melancholisch und schön zugleich. Ich zocke gerade auch Detroit Become human und das passt an so vielen Stellen so gut, ich wünschte, es gäbe auch ein Spiel zu BR2049 (das alte Blade Runner Spiel hab ich geliebt!)

    Für mich 10/10 (i know...)
     
    Zuletzt bearbeitet: 6. Oktober 2019
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  13. Vögelchen Baumwolldealer des Vertrauens

    Vögelchen
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    Habe ebenfalls gerade Blade Runner 2049 gesehen (zum ersten Mal jedoch) und finde auch keine wirkliche Schwäche - dafür aber verdammt viele Pluspunkte. Größter Pluspunkt ist das fantastische Design, an der optischen Front wurde ein unfassbarer Job geleistet.
     
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  14. HypNo5

    HypNo5
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    Eine offene Frage die ich nach dem letzten Mal "Blade Runner 2049" hatte:

    Es wird behauptet, dass die neuen Replikanten von Wallace (Kay etc) nicht mehr die Probleme wie Roy Batty etc haben: weniger Gefühle, rennen nicht weg etc.

    Aber im Endeffekt stimmt das doch nicht. Kay konnte ohne Hindernisse machen was er wollte, sich seiner Untergebenen widersetzen, Menschen/Replikanten töten die nicht sein Auftrag waren usw.

    Habe ich das falsch gelesen, ist es ein Filmfehler oder haben Wallace & Co. einfach gelogen, dass die Replikanten besser seien?
     
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  15. Elbow of Melninec

    Elbow of Melninec
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    Mindestens eine Schwäche hat der Film leider schon: Jared Leto.
     
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  16. Zig-Maen Bat-Buchstabennudelsuppe

    Zig-Maen
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    Also wenn ich es richtig verstehe liegt es daran, dass:

    k's Vorgesetzte ihm Recht viel Autonomie überlässt (auch wenn sie nicht immer übereinstimmt), k durch die implantierten Erinnerungen emotional in einen Konflikt gerät. Diese Erinnerungen wurden ja erst durch den Fall getriggert und wahrscheinlich reagiert er deswegen "autonom". Bzw gehört es ja in dem Kontext eigtl dem Fall an.
     
  17. Zig-Maen Bat-Buchstabennudelsuppe

    Zig-Maen
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    Das finde ich halt gar nicht. Er ist als größenwahnsinniger Magnat einfach absolut überzeugend und auf den Punkt. Enygmatischer Gottkomplex kann Leto.
     
  18. Vögelchen Baumwolldealer des Vertrauens

    Vögelchen
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    Nö, er ist in dem Film halt genau das abgehobene Arschloch, dass er auch auf der Bühne mit seiner "Band" stets überzeugend gibt. Passt schon. :ugly:
     
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  19. Terranigma

    Terranigma
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    Welche Fragen wirft Bladerunner 2049 denn auf und inwiefern erarbeitet es diese Fragen? :parzival:


    Gestern mitbekommen: In the Tall Grass

    Ich war am Zocken, mein Freund hat auf Netflix rumgeklickt und ist beim besagten Film gelandet. Ein Kollege hat mich tags zuvor noch vor dem Film gewarnt, auf IMDB und Co schneidet er schlecht ab und ... er hat mich positiv überrascht. Ich nehme mal die Eingangsfrage nach den ersten zwei Minuten vorweg: Ja, der Film spielt ausschließlich im hohen Gras. Also 106 Minuten sieht man Grashalme. Wechsel der Location, o.Ä. darf man daher nicht erwarten und nachdem sich abzeichnete, dass der Film über seine Laufzeit wirklich nur in einem - naja - hohen Grasfeld spielt, war ich zumindest neugierig zu sehen, wie der Film handwerklich arbeitet, da typische Mittel - Wechsel der Location, u.Ä. - nicht möglich sind. Eigentlich stellen sich da allerlei Fragen: Wie füllt man 106 Minuten mit Grashalmen? Wie erzählt man eine Handlung vor so einem Hintergrund? Wie vermittelt man dem Zuschauer ein Gefühl für Distanz und Zeit? Wie dreht man so einen Film, ohne dass dem Zuschauer nach 20 Minuten das ganze Gras zum Hals raushängt? So aus der Perspektive habe ich den Film gesehen und einen Autounfall erwartet, überraschenderweise aber eine der besseren Stephen King-Verfilmungen erhalten.

    So gesagt: King-Verfilmungen leiden zumeist darunter, dass sie das Wesen der Romane nicht wiederspiegeln. King kann Mysterien und menschliche Charaktere. Und Atmosphäre. Daran scheitern wiederum die meisten King-Verfilmungen, in denen die Charaktere dröge Abziehbilder bleiben und man sich schnöde am Plot abarbeitet, der zumeist gar nicht so sonderlich gut ist. "In the Tall Grass" hat dieses Problem nicht, weil es kaum einen Plot gibt. Die Prämisse der ersten Minuten ist auch die Grundlage aller weiteren Minuten: "Personen laufen in ein Feld und kommen <aus Gründen> nicht mehr heraus." That's it. Vom Material her könnte dies auch der Stoff für eine typischte Twilight Zone-Episode sein. Der Film hat also wenig Material zur Hand und muss mit dem auskommen, was er hat: halt ein paar Menschen, die in hohen Gras herumlaufen. Notwendigerweise stehen also die Charaktere im Mittelpunkt, nicht der Plot. Und das funktioniert für mich weitaus besser als allerlei andere King-Verfilmungen, man nehme nur The Dark Tower oder Pet Sementary und Co. Der zweite Strohhalm, an dem der Film sich klammert, ist die Atmosphäre: es benötigt schon einiges Können, um Grashalme derart ästhetisch - und abwechselungsreich! - in Szene zu setzen. Das meine ich nicht ironisch. Ästhetisch ist der Film sehr ansprechend und das wenige CGI, das zum Einsatz kommt, wirkt. In seinen besten Momenten hat er mich an die Art von Mystery/Grusel-Horror erinnert, den ich in den letzten Jahr(zehnten) kaum noch zu sehen bekam.

    Nein, es ist kein großartiger Film. Nicht einmal ein sehr guter. Oder guter. Aber er ist definitiv interessant und holt aus seiner dünnen Prämisse so viel mehr raus, als viele andere Verfilmungen aus einem Roman. Definitiv eine der besseren und faszinierenden King-Verfilmungen.

    6 / 10 (Grashalm-Fans dürfen sich weitere Punkte dazu denken.)
     
  20. HypNo5

    HypNo5
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    Aber wurde nicht eben gesagt, dass solche emotionalen Konflikte bei den neuen Replikanten nicht mehr entstehen können?

    Naja, egal. Das war halt eine Frage die mich gejuckt hat. Ist ja trotzdem ein guter Film, wenn auch für mich nicht mehr als das.
     
  21. Zig-Maen Bat-Buchstabennudelsuppe

    Zig-Maen
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    Zum Beispiel, ob sich Gefühle einfach ersetzen lassen durch ein identisches Bezugsobjekt (Joy, Rachel). Oder ab wann etwas "menschlich" ist, etwa dann, wenn man sich um den Selbsterhalt kümmert oder für einander eintritt. Oder die Rolle von Erinnerungen für menschliches Handeln. Lassen diese sich einfach ersetzen? Sind die Replikanten menschlicher als die Menschen die dargestellt werden? Wie ernst sollte man sie nehmen und welche Rolle spielt die Instrumentalisierung dieser?

    Jetzt hab ich Mal noch kurz gegoogelt: wenn es dich interessiert, kannst du ja Mal hier schauen : https://www.abenteuer-philosophie.com/traeumen-androiden-von-kuenstlichen-schafen/
     
  22. Terranigma

    Terranigma
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    Meine Frage zielte eher in die Richtung, was der Film in diese Richtung an neuen Ideen und Ansätzen in den Diskurs einbringt. Ich kenne die Romanvorlage, aber ich hatte beim Anschauen von Bladerunner 2049 nicht den Eindruck, dass der Film über das Aufwerfen von typischen SciFi-Fragen hinaus geht. Er bezieht keine für mich erkennbare Position und hat auch nichts dazu zu sagen. Anders gesagt: in Gamestar-Tests wird gerne mal positiv erwähnt, dass ein Spiel "philosophische Fragen" aufwirft. Im Test wird aber nie gesagt, was für Fragen das eigentlich sind und ob das Spiel irgendwas Gehaltvolles dazu zu sagen hat. Alleine das Aufwerfen einer Frage - egal wie trivial sie ist - wird von einigen Testern bereits als Gütekriterium und Ausdruck von "Tiefe" verstanden. Das empfinde ich aber sehr dünn. Ist nicht als Angriff gemeint, aber wenn man das Aufwerfen von "philosopischen Fragen" - irgendwie ist jede Frage philosophisch - als Gütekriterium nennt zucke ich immer etwas zusammen, weil ich da an entsprechende Gamestar-Tests erinnert werde, die nicht einmal die philosphische Frage und deren Erörterung benennen können, aber es trotzdem toll finden, dass sie irgendwie da ist. Mich triggert das irgendwie. :D

    Im verlinkten Artikel heißt's dazu:
    Das empfinde ich als prätentiös. Ein Film kann mit Bildern alleine keine Antwort geben. Das tut auch Bladerunner 2049 nicht. Das werfe ich dem Film jetzt nicht vor. Aus dem Stehgreif fallen mir kaum Filme ein, die mir eine originelle Frage aufgeworfen und dazu auch eine Stellung bezogen haben, sodass ich mir nach dem Film dachte: "Huh, ... ja, so kann man das wohl auch sehen." Als erstes fällt mir da Hero ein. :hmm:


    Bei Bladerunner 2049 - wie auch dem Vorgänger - dachte ich mir das nicht. Dafür ist die Thematik auch zu altbekannt und der Film gewinnt dem Thema für mich auch keine neue Erkenntnis ab. Ist halt so'n "Detroit Become Human."
     
  23. Zig-Maen Bat-Buchstabennudelsuppe

    Zig-Maen
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    Das ging aus deiner ursprünglichen Frage nicht so heraus. Aber:
    Antworten sollte man in der Philosophie sowieso nicht erwarten, wenn dann höchstens konkretere Konturen der Fragestellung, immerhin gibt es immer wieder Abweichungen der Norm und feste Konstrukte lassen sich immer widerlegen. Konturen liefert der Film meiner Ansicht nach aber schon. Etwa wenn es um Verantwortung geht. Beispielsweise im Falle von Joy, die ja auch hätte austauschbar sein können bzw man könnte sie einfach irgendwo hochladen. Aber auch die Rolle der bloßen Funktion, dem Pragmatismus gegenüber der vermenschlichten Technik. eine Frage, die Scott ja auch in Prometheus diskutiert. Der Blade Runner K ist in seiner puren Funktion als Android Killer zuständig, besonders jene, die aufgrund von Emotionen zu vermenschlicht wurden. Und was ihm am Ende passiert,und das nur aufgrund der Erinnerungsfunktion, ist, das ihm das gleiche Schicksal ereilt. Das gab es sicher schon an einigen Stellen, aber in BR ist das schon formvollendet und vor allem angenehm unausbuchstabiert. Es wird viel durch das Weltdesign etabliert und viele Fragen werden sich im pragmatischen Kontext auf, die Krise die er durchwandert wird nicht noch auf einer erzählebene wiedergekäut. K entscheidet sich, übernimmt Verantwortung und lebt mit den Konsequenzen. Das ist melancholisch und verlorener Posten und spiegelt damit die Welt in der es spielt wieder. Gleichzeitig stellt es interessante Fragen zur entfremdeten Gesellschaft die in dieser Welt lebt. Warum sind die Menschen so viel unmenschlicher als diese Maschinen? Ich weiß nicht, da verhandelt der Film so vieles und das nehme ich als angenehm unprätentiös wahr.
     
  24. Terranigma

    Terranigma
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    Doch, schon. :D

    Es hat ja keinerlei Gehalt eine Frage aufzuwerfen, wenn man sich an dieser nicht abarbeitet und zu keiner Position kommt.

    Ich meinte nicht, dass der Film prätentiös sei. So empfinde ich ihn auch nicht, sondern den von dir verlinkten Artikel bzw. das Zitat der Süddeutschen. Das ist so typisches Feuilleton-Geschreibsel, das gut klingt, aber keine Substanz hat. Der Film wirft Fragen auf, aber beantwortet sie mit Bildern - ja, aber wie lauten die Antworten denn? Und die metaphysische Frage des Films sei, "Wer bin ich?" - na, aber die Frage werfen allerlei Filme auf und gehören in den Schrank von SciFi-Klischees. Ich mag den Film sehr, so ist's nicht. Aber ich konnte dort keine originellen Ideen entdecken.

    Überlege immer noch, welche Filme mich mal Grübelnd zurückließen. Seinerzeit wohl Matrix und Hero, aber sonst noch, mh ... :hmm:
     
  25. Zig-Maen Bat-Buchstabennudelsuppe

    Zig-Maen
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    Philosophie legt die Frage auf den Tisch und bietet unterschiedliche Perspektiven und Standpunkte, und das macht doch der Film auch. Aus Sicht von K, aber auch aus Sicht von Love und Wallace. Sicher, das ist nicht alles bis zum Ende durchbuchstabiert, aber es bietet genügend Anknüpfungspunkte, um sich auf die Perspektive einzulassen.
    Zugegeben, Prometheus bezieht da noch mehr Stellung, besonders wenn es um die Frage der Schöpfung und des Schöpfers geht, aber ich denke das man sowas zumindest vom Film nicht erwarten muss und daher kann die Süddeutsche das auch gern schreiben.
     
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  26. Terranigma

    Terranigma
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    Ja, so kann man das wohl auch sehen.

    Da ich den Thread nicht weiter derailen möchte, mal grundlegender gefragt: Welche Filme fandet ihr intellektuell interessant? Oder weniger prätentiös gefragt: Bei welchen Filmen habt ihr nach dem Abspann noch weiter nachgedacht, oder welche Filme haben euch zum Grübeln gebracht?
     
  27. Zig-Maen Bat-Buchstabennudelsuppe

    Zig-Maen
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    Ne spannende Frage! Da finden sich super viele Filme.
    Memento (die Frage nach dem unzuverlässigen Erzähler sowie ebenfalls die Frage nach Erinnerung und wie man sich selbst manipuliert)
    Aktuell:
    Suspiria (Feminismus, Schuld, Psychoanalyse)
    Midsommar (Kultur, Familie, Beziehung),
    The sacred Heart of a deer (Gesellschaft, Rollenerwartungen, griechische Mythologie)
    Moonlight (Rassismus/Homophobie)
    Systemsprenger (Bildung, das "System")
     
    Helli gefällt das.
  28. Faulpelz II

    Faulpelz II
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    Für mich lag das weniger an Leto, sondern eher an der Gestaltung seiner Rolle. Allein optisch war er schon sehr over-the-top (während sonst alles eher dezent punkig gestaltet war) und dann noch dieses unsägliche pseudophilosophische Gebrabbel. Man hätte diese Figur mMn völlig anders gestalten sollen - z.B. auch mit einer eigenen HIntergrundgeschichte.

    So ist er halt einfach nur ein komischer Freak mit Gottkomplex.
     
  29. Zig-Maen Bat-Buchstabennudelsuppe

    Zig-Maen
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    Ein bisschen wird er ja näher durch den Kurzfilm skizziert. Ich finde aber nicht, das er zu over the top ist. Er ist halt Exzentriker, wie auch ein elon Musk oder so...

    https://www.youtube.com/watch?v=UgsS3nhRRzQ
     
  30. 2Mensch gesperrter Benutzer

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    Und dazu postet du das Video??? :ugly: Elon Musk schluckt ein bisschen arg viele Tabletten und ist eben Exzentriker... Das in dem Video ist ein
     
  31. Zig-Maen Bat-Buchstabennudelsuppe

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    Wie gesagt, das ist der Kurzfilm zu Wallace. In einem Interview sagte Leto auch, das man sich Musk vorstellen muss als Vorbild für Wallace. Nur ist Wallace nunmsl noch viel größenwahnsinniger und ja auch einer der Antagonisten des Films ;)
     
  32. Zig-Maen Bat-Buchstabennudelsuppe

    Zig-Maen
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    Ah mir fällt noch Annihilation ein. Dazu haben wir ja lange und ausführlich diskutiert. Aber über den Film habe ich extrem viel nachgedacht und der bietet auch viele Reflexionsmöglichkeiten an. Außerdem nochmals zu nennen wäre da Stalker. Generell finde ich, kann man sehr viele Filme intellektuell genauer betrachten. Die Filmanalyse macht das ja ganz super, ich hab aber auch mit unseren Jugendlichen im Jugendzentrum nach Filmabenden (wenn sie denn Mal stattfinden) Diskussionsrunden im Anschluss, da diskutieren wir dann Amelie, Dr Strange oder Avatar. Und auch da findet man viele wichtige Themen die die Kids umtreiben
     
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  33. Cas GTI Verbastler

    Cas
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    bei so ziemlich allen Filmen, bei welchen es ein Fandom gibt.
    Meistens bei größeren Produktionen mit mehreren Teilen
     
  34. Terranigma

    Terranigma
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    Transformers, Fast & Furious,...?
    :hmm:
     
  35. Cas GTI Verbastler

    Cas
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    hätte dazu sagen sollen, bei Filmen, welche mich mehr interessieren als nur einmal angucken weils jeder macht :ugly:
    Star Wars, Harry Potter, Es, Matrix etc.
     
  36. felico schrecklich unkreativ

    felico
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    Midsommar

    Allein wegen der perfekten ersten 5 Minuten sollte man diesen Film gesehen haben, auch wenn die einem derben Schlag in die Magengrube gleich kommen. Mit welcher Effizienz Midsommar eine spannende oder bedrohliche Atmosphäre aufbaut ist schon sehr beachtlich. Vor allem wenn man bedenkt, dass es die ganze Zeit über taghell ist. Daneben gibt es einige schwer greifbare, unterkühlte Charaktere, die mich zeitweise fast an einen Lanthimos-Film erinnert haben und insbesondere im späteren Verlauf ganz viel WTF-Momente. Manchmal braucht es gar nicht mehr, als einfach durch die Augen der Protagonisten dieses fremdartigen Treiben zu beobachten. Das ist auch gut so, weil der Film im Mittelteil die eigentliche Geschichte und ihre Charaktere ein bisschen aus den Augen verliert.

    Neben der Inszenierung gibt es aber noch einen weiteren sehr persönlichen Grund, warum mich Midsommar so gepackt hat: Ich konnte mich sehr gut in Dani hineinversetzen. In Sachen Sozialkompetenz sind wir uns sehr ähnlich. Die meisten Menschen gehen mir am Arsch vorbei, aber wenn ich Menschen finde die mag, dann möchte ich mich um sie kümmern und sicherstellen, dass es ihnen gut geht. Das manchmal sogar mehr, als gut für mich selbst ist. Ich stecke in Diskussionen zurück, verlange nichts und sage "Ach, passt schon." auch wenn etwas eigentlich gar nicht so gelaufen ist, wie ich es gerne gehabt hätte. Dementsprechend denke ich nach wie vor viel auf dem Ende des Film herum. Ich schätze es sehr, wenn mich ein Film auch noch Tage nach dem Kinobesuch dazu bringt.

    8,5/10


    Widows

    Der ist tonal irgendwie seltsam. Optik und Stimmung passen genau auf ein Heist-Movie oder vielleicht einen Rache-Thriller, aber der Film entscheidet sich dann doch komplett anders und biegt in Richtung Drama ab. Plötzlich geht es um Verlust und Trauer, um Machtspielchen und Lokalpolitik, um Emanzipation und Rassismus. Ganz schön schwere Kost, wenn man einen Actionfilm erwartet. Dafür bekommt man aber schon einiges geboten, wenn man bereit ist dieses Richtungswechsel mitzugehen. Insbesondere inszenatorisch ist Widows eine Wucht und hervorragend gespielt.

    7,5/10


    The Darjeeling Limited

    Normalerweise kann Wes Anderson bei mir nicht viel falsch machen. Ich schreibe normalerweise, weil das auf Darjeeling nicht ganz zutrifft. Irgendwie konnte ich zu diesem Film keinen wirklichen Zugang finden. Im Gegensatz zu einem Grand Budapest Hotel oder einen Moonrise Kingdom, die mich innerhalb von ein paar Minuten in ihre Welt einsaugen, waren mir hier vor allem die Charaktere zu sperrig. Natürlich hat man trotzdem auch hier alle typischen Anderson-Merkmale in der Optik und in den Dialogen, die den Film sympathisch und sehenswert machen. Mein liebster Anderson wird er aber nicht.

    6/10
     
  37. HypNo5

    HypNo5
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    Bei einem McQueen Film sollte man aber auch keine Action erwarten. :teach::D
     
  38. felico schrecklich unkreativ

    felico
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    Hab mich im Vorfeld so gut wie gar nicht informiert und erst hinterher mitbekommen von wem der ist (sprich: Im Abspann :ugly)
     
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  39. HypNo5

    HypNo5
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    Löblich, eigentlich die beste Art einen Film zu schauen. :D
     
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  40. Zig-Maen Bat-Buchstabennudelsuppe

    Zig-Maen
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    Mir ging es aber ähnlich. Ich habe eine Art heat erwartet. Ich find die 7,5 gehen auf jeden Fall klar. Hab mir ein bisschen mehr erhofft aber das ist def. auch ein grower. Zumal er sehr viele (feministische) Themen abdeckt, ohne sie zu offen zu diskutieren. Care Work, Sexarbeit usw. ... Gibt sicher einiges dazu zu diskutieren :)
     
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