Was habt ihr euch heute angeschaut? - Teil VII

Zu Blade Runner 2049 habe ich nach wie vor keine finale Meinung. Setting, Look, Sound, etc. waren schlicht genial. Handlung, Spannung und Co. fand ich aber eher mäßig und der Film hat teilweise echt langwierige Szenen. Dieses Langwierige ist zwar offenkundig gewollt und somit kein schlechtes Handwerk, aber ich habe weiterhin Probleme, das final zu benoten. Ich denke, ich muss dem Film noch einmal eine Chance geben.

 

Der Blade Runner 2049 verhandelt halt noch mehr SciFi Themen, besonders ums Androiden Dasein. Der Film ist optisch und musikalisch eine Wucht, die Handlung sehr subtil und das Ganze ist eher auch in ruhige Noir Töne getaucht. Noch etwas näher an der Realität vielleicht, aber vor allem sehr entschleunigt. Wenn du keinen actioner erwartest ist der Film ne absolute Wucht, den man aber auch erst beim zweiten Sehen richtig verdaut

 

Da ich die meisten Filme mit viel Action eh nicht mag, und ich so einen Film auch schon bei Blade Runner nicht erwartet habe, ist das für mich völlig in Ordnung.

-----

Werd dann mal bei einer günstigen BluRay zugreifen, danke an alle

 

Er lohnt sich definitiv. So ein langer, ruhiger und ambitionierter Film kommt sehr selten. Vor allem visuell und akustisch (mit Abstrichen) ist der Film sehr gut. Ebenso hat er einige gute Ideen. Ich, als großer Fan des Vorgängers, war aber enttäuscht. Obwohl ich schon sehr viele, sehr lange (langatmige) Filme gesehen habe, bin ich klar der Meinung, dass in dem Film viel wegfallen hätte können (alles mit Jared Leto beispielsweise). Außerdem - siehe meine Meinung zum Original - legt der Film einen für mich zu großen Fokus auf eine klare Handlung, die den Film eher belastet und nicht das ist, wofür in meinen Augen Blade Runner steht. Ihm fehlen auch Charaktere oder Szenen, die mich noch länger begleiten. Er war für mich zu "aufgeräumt" und poliert. Aber absolut sehenswert, ganz klar. Mir hat er beim zweiten Mal auch besser gefallen.

 

Das triffts wohl am besten.

 

Es gibt ja etliche (im Detail teilweise recht unterschiedliche) Schnittfassungen des Films.
Persönlich finde ich die "Final Cut"-Version am besten.

Aber in allen Fassungen wird es imho nicht annähernd so deutlich wie in Dick's Novelle Do Androids Dream of Electric Sheep?, dass Deckard immer stärker den Verdacht hat, er selbst sei einer dieser neuen Replikanten mit implantierten falschen Erinnerungen.

Oder ist das nur eine falsche Interpretation meinerseits?

 

Ich glaube niemand schaut nicht den Final Cut an. An die erste Kinoversion kommt man ja gar nicht mehr (wirklich) ran. Der Zuschauer und Deckard merken in etwa zur gleichen Zeit, dass er ein Replikant ist. Man kann natürlich vorher schon eine Vermutung haben (vor allem wenn man ihn heute das erste Mal schaut und mehr an Twists gewöhnt ist), aber ich könnte mich nicht daran erinnern, dass Deckard selbst es vorher vermutet oder das dies im Film angedeutet wird.

 

Ich habe die Blade Runner-Box mit insgesamt 5 Schnittfassungen (eine davon eine frühe Version noch vor dem Kinostart) im Regal stehen.

Habe ich vor ein paar Jahren mal für 14,95 € auf einem Grabbeltisch beim Media Markt gefunden.

 

Okay, dann bist du eine der wenigen Personen. Wie gesagt, die Voice-over Version mit Sonnenschein-Ende bekommt man sonst nicht zu sehen / zu kaufen. Ich kenne die auch nicht. Will ich aber auch gar nicht.

 

Ja, die ist übel.

 

14,95 €.

So eine Box müsste es auch mal für die Star-Wars-Original-Trilogie geben. >_>

 

Sehe ich ähnlich. Würde sogar noch weitergehen: die Handlung war trivial. Ich mochte und mag Bladerunner sehr, aber ich nehme den Film ausschließlich als audiovisuelles Erlebnis wahr. Die Charaktere sind mir gleichgültig, die Handlung erreicht mich weder emotional noch intellektuell und wenn das, was ich positiv am Film erwähnen kann, bezieht sich quasi ausschließlich auf Setting, Inszenierung, Ambiente, Stimmung und Atmosphäre. Er ist in dieser Hinsicht eine typische Philip K. Dick-Erzählung: tolle "What If"-Idee im Mittelpunkt, originelle Ideen aber belanglose Charaktere samt eines Plots, der mich nicht packt. Der Nachfolger erbt die Stärken und Schwächen des Originals. Ich mag beide sehr und in einer Top-Liste würde ich mindestens das Original definitiv unterbringen, aber es sind keine Filme, die ich auf Grund der Charaktere oder Erzählung empfehlen würde. Insbesondere nicht mehr heutzutage, wo die Thematik - "Was ist Identität? Was ist ein Mensch?", u.Ä. - wiederholt aufgegriffen wurde und Cyberpunk kein Mainstream, aber durchaus eine gut bediente Nische ist.


Aktuell beendet: The Outsider

Tolle Schauspieler. Ansonsten ... nja. Schon zäh. Und teils öde. Irgendwie. Was wirklich ärgerlich ist, da Ben Mendelsohn absolut großartig spielt. Aber man hätte die Serie derart straffen können - und müssen.

6 / 10

 

Zum traurigen Anlass der Ablebens von Max von Sydow abends mal wieder reingezogen:
FLASH GORDON (England 1980) im englischen Original


Viel muss man ja dazu nicht mehr schreiben, ich mag neben dem selbstironischen Comic-Trash-Gehalt vor allem das "Bösewicht-Triumvirat" aus Ming, Klytus und Kala. Die Bösen sind hier IMHO das viel interessantere Charakterensemble als die Helden Flash, Dale und Zarkov. Dass die Bösewichte alle so eine leicht lüstern-sexuell-perverse Aura um sich haben (wie auch der ganze Film mit seinen sehr freizügigen Kostümen - zumindest für die weibliche DarstellerInnen-Riege), gibt dem ganzen eine besondere Note, die auch heute noch ziemlich einzigartig im Genre ist. Im heutigen Zeitalter der Political Correctness wäre so etwas undenkbar.
Auch wenn die deutsche Synchro ordentlich ausgefallen ist, schlägt nichts die Stimmen der Originaldarsteller, nicht nur von Sydow, auch Peter Wyngarde (Klytus) und Marieangela Melato (Kala), sowie der unübertroffene Brian Blessed als Vultan und Timothy Dalton in seiner Vor-Bond-Phase mit ihren klassisch britisch akzentuierten Stimmen in ihrem herrlichen Overacting sorgen für absolut wunderbar trashig-überdrehte Dialogszenen und kultige Unterhaltung.

Ein Klassiker für jeden 80er Sci-Fi/Fantasy Fan - mehr muss man dazu nicht sagen...

 

https://www.youtube.com/watch?v=0Xo6FaypcpY

 

OK, muss ich einräumen - DAS ist vermutlich noch "schärfer" (und trashiger). das waren halt die wilden 60er...

 

Es war halt auch total vorhersehbar. Die ersten zwei Folgen waren ja noch spannend.aber dann... Schade

 

Allein schon wegen

https://www.youtube.com/watch?v=LfmrHTdXgK4

ein muss!


Edit: lustig wie viele Deutsche bei 1:41 "Gurkensalaat" verstehen wo Vultan "Gordon 's alive!" sagt.

 

Sully

Sehr solide und unerwartet spannend (obwohl man eigentlich glaubt eh schon alles über das Ereignis zu wissen) - jedoch viele Filler-Szenen die den Film unnötig in die Länge ziehen (kurze, wenig sagende Rückblicke aus Sullenbergers Leben) - die hätte man besser verwerten oder gleich weglassen sollen mMn. Auch hätte dem Film die eine oder andere Sexszene gut getan.

7/10

 

Ein Kollege von mir muss gelegentlich unsere Maschinen auf einen neuen Softwarestand bringen. ich verabschiede ihn dann immer mit Flash - AhAhh. Savior of the Universe.

 

Flash Gordon + Batman als Trashkomboo = bester Filmabend. Die richtigen Leute vorausgesetzt.

 

Der Gurkensalat ist aber ziemlich deutlich zu hören.

 

Gurkensalat?

 

https://www.youtube.com/watch?v=9TjAw4I4Vro

Empfehle dir, nach weiteren Videos zu suchen. Du brichst ab.

 

Ich hole endlich Mal Better call Saul nach. Ich hatte aufgrund von Terminproblemen die vierte Staffel nicht weiterschauen können und es dann immer vor mir her geschoben. Dabei hatte ich ständig Bock drauf. Jetzt freue ich mich, das ich quasi gleich 1,5 Staffeln schauen kann. Es ist großartig und so witzig. Echt eine absolute perle für Netflix dieses Auge für Details und skurrile Dialoge... Im Grunde ist es Fargo in der Wüste. Geil.

 

Kann man "Better Call Soul" eigentlich auch "stand-alone" gucken, wenn man "Breaking Bad" noch nicht gesehen hat? Oder ist das zum Verständnis der Vorgeschichte zwingend erforderlich? (bin zu "Breaking Bad" leider immer noch nicht gekommen...gibt einfach zu viel anderes zu gucken und spielen)

 

Spielt das nicht vor Breaking Bad?

 

Dark Encounter



Leute hocken im 80er Jahre Setting in einer Hütte rum und erschrecken sich vor Kinderspielzeug und Lichtern. Dazu gibts Musik/Soundeffekte als ob gerade wunder was passiert. Ab und an darf auch die gute alte Nebelmaschine für "Spannung" sorgen. Der Mix wohin das Ganze dann steuert ist auch irgendwie sonderbar. Das Cover gefällt.

 

Teils, teils. Es spielt nämlich vor Breaking Bad, aber auch in kleinen Teilen danach. Ich würde dir definitiv empfehlen, erst Breaking Bad zu schauen. Ich bin aber generell eine Person, die für Release-Chronologie einsteht.

 

Die Serie lebt von vielen "aaaahh so war das " Momenten, die wirklich fantastisch sind, zumal man hier noch einmal die famose Charakterentwicklung besonders merkt. Ich würde auf jeden Fall mit Breaking Bad anfangen. Die hat noch ein anderes pacing und die erste Staffel ist zwar gewöhnungsbedürftig, aber danach steigert sich die serie ins unermessliche. Wenn einem die dann wirklich gefällt und man sich an den Look und feel gewöhnt hat, dann ist man bereit für Better Call Saul. Das könnte sonst vielleicht öde sein weil es sehr sehr entschleunigt und unaufgeregt ist.

 

Ich höre immer "Gordon s alive!"

 

Ich fand schon immer, dass Blade Runner ohne diese Stimme aus dem Hintergrund einfach etwas fehlt. Diese Stimme trägt (für mich) sooo viel zur Stimmung bei und passt wie die Faust aufs Auge. Weiß noch wie enttäuscht ich war, als der Film nur als DC raus kam.

 

Ich kann es natürlich nicht richtig einschätzen, da ich a) die Version nie gesehen habe und b) für mich der Final Cut das "Original" ist. Harrison Ford hatte sich aber damals auf jeden Fall überhaupt keine Mühe gegeben, Ridley Scott wollte das Voice-over nie und ich bin im Allgemeinen eher kein Freund von diesem Stilmittel.

 

Jo, hab gehört Harrison Ford war ziemlich angepisst nachträglich die Offstimme einzusprechen. Wobei ich davon natürlich nichts in der deutschen Synchro merke und diese hervorragend finde. Vielleicht sollte ich mir den Film (ohne Offstimme) mal im original anschauen. Wird wirklich mal wieder Zeit.

 

War das Voice-Over von Deckart nicht Studio Mandat? Weil die meinten das doofe Publikum kapiert sonst nicht was los ist? Gleiches Mandat wollte das "Happy Ending" wo Deckart und Rachel mit seinem Auto weg fahren. Deckart "no end date" sagte, um auch das letzt Mysterium - was macht Rachel besonders - aufzulösen.

 

Eh, bei dem Thema bin ich etwas uneins mit mir. Einerseits macht die Kinofassung so bestimmte Aspekte der Filmwelt etwas verständlicher. Andererseits stört der Off-Kommentar manchmal auch einfach nur und ist nicht wirklich nötig. Vor allem ganz am Ende.

 

Jo, glaub war so weil das Testpublikum oder die Bosse nix blickten und Panik hatten dass der Film floppt weil ihn niemand versteht. *g*

Aber egal, ich mag einfach diese Offstimmen in Filmen. Gerade bei so Film Noir Setting wo dann im Hintergrund Dinge gemurmelt werden wie, es war ein regnerischer Tag, die Tür ging auf und eine Dame in schwarzem Pelz stand vor mir, was sie wohl auf dem Herzen hatte... blablub. Gehört (für mich) einfach dazu und Bladerunner versprüht ebenfalls dieses düstere Flair.

 

Und ZACK!...schon will ich wissen, wies weitergeht...was hatte sie auf dem Herzen? :-D

 

Einen Schrittmacher.

 

Genau so etwas ist in meinen Augen sehr plump, da eine Off-Stimme nichts sagen sollte, was man eh mit eigenen Augen sehen kann (es regnet, eine Frau, was sie trägt etc). Aber im Endeffekt ist es Geschmackssache (wie eigentlich alles) und als Stilmittel kann es mal besser, mal schlechter eingesetzt sein, auch - wie du sagst - je nach Genre (zB Noir).