Was lest ihr momentan?

Dieses Thema im Forum "Medienforum" wurde erstellt von Spartan117, 23. Februar 2016.

  1. MrBurns uncooler Geostalker

    MrBurns
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    Klingt nach einer guten Sache :) Wobei ich mich glaub ich sehr schwer damit tun würde, mich von einem Buch zu trennen, das ich gelesen hab. Außer es war scheiße. Sowas geb ich dann auch schon mal der Bücherei. Ansonsten ist mein Bücherregal aber schon eine Art Trophäensammlung.

    Eine Freundin von mir hat sich mal so einer kleinen Lesegruppe angeschlossen. Die haben sich in festen Zeitabständen auf ein Buch geeinigt, dann haben es alle gelesen, und schließlich gab es bei einer/einem ein Treffen, bei dem über das Buch diskutiert und auch noch gekocht wurde. Find ich auch sehr spannend, bloß hab ich so überhaupt keine Lust, neue Leute kennenzulernen.

    Ok, das erklärt es :leuchte:

    Um 5 Uhr kann ich noch nicht mal das Ziffernblatt auf meinem Wecker lesen :ugly: Abgesehen davon klingt das nach einem ziemlich vollgepackten Tag. Oder gut genutzt, je nachdem, wie man es betrachtet.
    Mit Buch in der Hand einschlafen kenne ich von meiner Frau...

    Nicht nötig :)
     
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  2. HypNo5

    HypNo5
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    Ich hatte auch immer Interesse so etwas zu machen, aber als ich dann eine andere Gruppe beobachtet habe, hat sich meine Meinung diesbezüglich geändert. Ich möchte einfach in meinem Tempo lesen, wenn es dann mir zu langsam oder zu schnell geht, würde mich das nur nerven. Vielleicht irgendwann mal, mit der richtigen Gruppe ist es sicherlich super.

    Die Alternative ist sonst immer nur im Internet Kommentare zu den Büchern zu lesen ...
     
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  3. Zig-Maen Bat-Buchstabennudelsuppe

    Zig-Maen
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    Haha wir haben Mal hier eine Lesegruppe gegründet (bestimmt schon 10-15 Jahre her) und aus irgend einem ersten Grund haben wir angefangen, Marquis de sades 120 Tage von Sodom zu lesen. Ich glaube es waren am Ende noch 3 von ursprünglich ~10 Lesern die angefangen haben und es war so verrückt weil es durch und durch pervers war... Mal gucken ob ich den Thread noch finde...
     
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  4. Zig-Maen Bat-Buchstabennudelsuppe

    Zig-Maen
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    :ugly:

    https://www.gamestar.de/xenforo/threads/gemeinsam-lesen.393856/
     
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  5. HypNo5

    HypNo5
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    Verdammt, ich vergesse immer wie lange du schon hier im Forum bist. Ich hatte erst 2005 überhaupt Internet. :ugly:
     
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  6. Zig-Maen Bat-Buchstabennudelsuppe

    Zig-Maen
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    :ugly: bin auf jeden Fall ein Forenopa. Ich war schon ~1998/99 oder so im alten Forum aktiv. Krass, ich bin schon mehr als die Hälfte meines Lebens in diesem Forum :eek:
     
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  7. MrBurns uncooler Geostalker

    MrBurns
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    Zum Glück wurde der ugly-Smiley nie modernisiert :schwitz:
     
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  8. Durchgelesen:

    Cicero - Das Höchste Gut und Schlimmste Übel

    Also das war schon harter Tobak. Ich habe das Buch nun zum 2-tem male gelesen, und begreife erst so übergreifend und am Rande was das Buch zu vermitteln versucht. Und ich glaube das hat auch der Übersetzer der Ausgabe so gesehen, weswegen er am Ende noch für jeden Abschnitt eine 2-3 Seitige Zusammenfassung geschrieben hat. Und ja, als ich diese dann gelesen habe, dann erinnerte ich mich an die einzelnen Abschnitte und auch dass DAS was in der Zusammenfassung geschrieben wurde, auch tatsächlich so behauptet wurde, aber - ehrlich: Ohne diese wäre ich -leider- genauso "schlau" wie vor dem lesen des Buches.
    Ich glaube, ich könnte es noch 10x durchlesen, und würde dann langsam erst überhaupt anfangen zu verstehen!

    Ich kann es aber jedem empfehlen welcher sich für die alten Lehren der Epikureer, Stoiker und Parapratiker interessiert.
    Mir kommt es aber auch vor, als ob dieses Buch eine "quasi" Fortsetzung von Ciceros "Vom Wesen der Götter" ist. Es gibt Parallelen welche einfach sind unverkennbar sind. Wie man aber wohl merkt, ist "Das Wesen der Götter" deutlich leichter zu verstehen als dieses Buch.

    Wie im letztem Post erwähnt, ist jetzt Aristoteles - Nikomachische Ethik dran Ein Buch auf welches sich in den anderen 2 erwähnten Büchern häufig berufen wurde.

    Danach Stephen Fry, und danach.... die 9 Bücher welche zu Platons 2400 Geburtstag herausgebracht wurden (Also alle seine verfassten Schriften!) Auf die freue ich mich schon wie ein Kleinkind!
     
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  9. HypNo5

    HypNo5
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    Eventuell ist das ja ein Kompliment: ich hab mir dich immer in meinem Alter vorgestellt. :D
     
  10. Zig-Maen Bat-Buchstabennudelsuppe

    Zig-Maen
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    Solange du keine 16 mehr bist: danke :D

    Ich werd oft auf ca. 25 geschätzt :D
     
  11. Helli LI-LA-LAUNELÖWE Moderator

    Helli
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    Henry Millers Opus Pistorum wäre auch was gewesen. :ugly:
     
  12. MrBurns uncooler Geostalker

    MrBurns
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    Joseph Heller - Catch 22

    Die Vorfreude ist leider sehr schnell Frustration gewichen. Bislang konnte ich mich gerade mal bis auf Seite 80 vorkämpfen, und bis dahin ist noch keinerlei richtige Handlung erkennbar. Jedes Kapitel ist mit dem Namen eines Charakters überschrieben und dreht sich grob um diesen. Dabei ist jeder auf eine andere Art durch den Wind, was oft durch rückblickartige Einstreuungen und Dialoge erklärt wird. Wirklich lustig finde ich das allerdings nicht, weil zum einen wirklich jeder einen an der Mütze hat und der Autor zum anderen versucht, aus so gut wie jedem Absatz einen Gag zu machen. Wirklich flüssig liest sich das leider nicht. Auch die Dialoge laufen oft nach dem gleichen Schema ab, was es weiter erschwert, die Charaktere auseinanderzuhalten. Offenbar habe ich vor der Lektüre des Buches eine der wenigen wirklich witzigen Stellen darin aufgeschlagen.

    Da ich bislang so gut wie keine Freude an dem Buch hatte und noch über 400 Seiten vor mir liegen, breche ich das Ganze an dieser Stelle ab.
     
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  13. Terranigma

    Terranigma
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    Weiterhin: The Name of the Wind

    Was für'n schönes Buch. Humorvoll, angenehm fluffig geschrieben, keine ausufernden Landschaftsbeschreibungen und Charaktere, die einem bereits nach den ersten paar Dialogzeilen sympathisch sind. Rothfuss hat einen sehr angenehm Schreibstil. Pointiert, clever und sehr dialoggetrieben. Während ich bei allerlei Romanen gerne mal ganze Absätze nur scanne oder ganz überspringe - ich will nicht wissen, aus was für einen Material eine Jacke gefertigt ist oder welchen Blauton die Spiegelung des Himmels im Meer hat - muss ich diesen Drang hier erst gar nicht unterdrücken: jede Seite liest sich angenehm und ich habe stets das Gefühl, dass sich die Handlung entfaltet und nicht auf der Stelle tritt. Auch das Worldbuilding ist angenehm zurückhaltend. Im Mittelpunkt stehen nicht Verwandschaftsbeziehungen, Beschreibungen von Ländereien und einen historischen Abriss erhält man ebenfalls nicht. Die Charaktere sind Dreh- und Angelpunkt und die Welt bisher nur die Bühne im Hintergrund, in die man nur nach und nach Einblicke erhält. Mit dieser Art von Fantasy-Erzählung kann ich mich anfreunden.
     
  14. abelian grape Normalteiler

    abelian grape
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    Muss ich auch mal wieder lesen, wirklich tolles Buch. :yes: Würde sich auch anbieten, da ja im August nächsten Jahres Band 3 erscheinen wird, laut Amazon.:jump:

    Ok, daran glaube ich erst, wenn es wirklich da ist, aber lesen werde ich die ersten beiden Teile dennoch wieder.
     
  15. Lurtz lost

    Lurtz
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    Finds auch toll und fand die Kritik am angeblich perfekten Helden immer reichlich überzogen. Am Ende des 2. Bandes fühlt man sich aber doch ziemlich ausgebrannt weil der storytechnisch letztlich nicht viel weiter als der 1. ist...
     
  16. Terranigma

    Terranigma
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    Abschließend kann ich's nicht beurteilen, aber mein bisheriger Eindruck ist: wäre der Held eine Heldin würde man sie vorwurfsvoll "Mary Sue" nennen. So oder so würde ich's nicht tun, weil es halt Fiktion ist. Wenn Rothfuss so'n Überhelden zum Protagonisten ernennen will dann soll er's halt tun. Die Qualität eines Romans bemisst sich ja nicht an der (Un-)Fähigkeit des Helden. Aktuell ist diese bisher naive Heldengeschichte auch genau das, was ich will. Auf Dark'n'Gritty kann ich gut verzichten.
     
  17. Helli LI-LA-LAUNELÖWE Moderator

    Helli
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    Ich habe heute John Streleckys Wenn du Orangen willst, such nicht im Blaubeerfeld: Aha-Momente aus dem Café am Rande der Welt beendet.

    [​IMG]

    In ›Wiedersehen im Café am Rande der Welt‹ erwähnt der Protagonist John sein Notizbuch, in dem er seine persönlichen Aha-Erlebnisse festhält. Hier nun hat er sie aufgezeichnet: Erkenntnisse, inspirierende Informationen, Lebensweisheiten und manchmal auch scheinbar kleine, alltägliche Begebenheiten. Es geht um wesentliche Fragen wie: Wie führe ich ein erfülltes Leben? Wie erkenne ich meine persönlichen Ziele? Wie kann ich meine Träume verwirklichen? Wie vermeide ich Umwege beim Verfolgen meiner Ziele und wie lassen sich Widerstände und Probleme überwinden? Was ist mir wirklich wichtig? Wie gebe ich meinem Leben einen Sinn?

    Eine ganz nette Sammlung von "Alltagsweisheiten". Leider wiederholt sich einiges im späteren Verlauf, so ab 3/4 des Buches. Das bleibt wohl nicht aus...
    Jedenfalls für mich nicht der große Wurf.
     
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  18. MrBurns uncooler Geostalker

    MrBurns
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    Ich hab mich von dem Hinweis "Von dem Autor..." total irritieren lassen. War gedanklich beim Restaurant am Ende des Universums und dachte mir bei der Beschreibung die ganze Zeit: "Das klingt mal so gar nicht nach Douglas Adams :hmm:"

    :ugly:
     
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  19. MrBurns uncooler Geostalker

    MrBurns
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    Matt Haig - The Humans

    Ein namenloser Außerirdischer übernimmt den Körper eines (menschlichen) Mathematikprofessors, der eine bahnbrechende Entdeckung gemacht hat, um sicherzustellen, dass selbige Entdeckung nicht an die Öffentlichkeit gerät. Dabei hat er mit argen Startschwierigkeiten zu kämpfen, denn die Menschen an sich und all ihre Eigenarten stellen zu Beginn ein einziges, unlogisches Rätsel dar.

    Das Buch lässt sich nicht nur äußerst flüssig lesen (die ersten 100 Seiten gingen in einem Rutsch), es ist auch sehr charmant geschrieben. Der Autor schafft es amüsant zu sein, ohne klamaukig zu werden, unsere Schwächen zu betrachten, ohne die Moralkeule zu schwingen, und das Herz zu berühren, ohne kitschig zu sein. Eine tolle Mischung.
     
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  20. Zig-Maen Bat-Buchstabennudelsuppe

    Zig-Maen
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    Ah das hab ich auch Mal gelesen. Da hatte ich wirklich viel Spaß mit
     
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  21. Vögelchen Baumwolldealer des Vertrauens

    Vögelchen
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    Markus Heitz - Die Dunklen Lande
    Vom Autor kenne ich nur Die Zwerge, was überhaupt nicht mein Fall war/ist. Fantasy kickt mich aber auch allgemein eher weniger.

    Die Dunklen Lande erzählt die Vorgeschichte des kommenden Blind Guardian Orchesteralbums, beide Werke zusammen bilden eine Einheit. Ein reines Orchesteralbum ohne E-Gitarre und co. ist schon ungewöhnlich für eine Metal-Band, die Kombination mit einem Roman setzt dem die Krone auf. Ich bin sehr gespannt, wie und ob das funktioniert. :yes:
     
    Zuletzt bearbeitet: 11. Oktober 2019
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  22. ArminCH

    ArminCH
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    Selbst wenn das stimmen sollte, dürfte ich es nicht bestätigen. Ich habe einen Beratervertrag mit einer gewissen Regierungsstelle, der es mir verbietet, öffentlich unter Klarnamen oder erkennbarer / herausfindbarer Identität künstlerische Werke qualitativ zu beurteilen. Das hört sich bescheuert an, macht aber Sinn, da ich (mit-)entscheide, wo Steuergeld hinfließt und jede Optik einer persönlichen Präferenz verheerend wäre.

    Davon abgesehen, und ohne Übertreibung oder dir irgendwie schmeicheln zu wollen: Die gesamte Avatar Reihe ist großartig, und jeder hier, der sich noch nicht an Mutation und den Nachfolgern versucht hat, sollte das schleunigst nachholen. Egal ob Science Fiction Fan oder nicht.

    Ehrlich gesagt - und ich hoffe das kommt jetzt nicht in den falschen Hals - bist du erst durch deine Bücher sympathisch geworden. Natürlich waren deine Indie Games lustiger Wahnsinn, aber die Art und Weise, wie du mit Kritik umgegangen bist, war dann doch wieder ziemlich arrogant. Und den angeblichen Idealismus, den du schon zu Jowood Zeiten reklamiert hast, nehme ich dir auch erst seit Mutation und Generation 23 ab. Und zu JoWood / WorldofGothic Zeiten warst du manchmal ein ziemlicher Arschkeks.

    Aber zurück zum Thema:

    Ganymed, Gone ist wieder ein rasanter Weltraumspaß, den man sich nicht entgehen lassen sollte. Mir gefällt die Ausdifferenzierung zwischen dem "korechinesischen Regime", das ja schon drei Bände lang als das Böse in Regierungsform herhalten musste, und dem einzelnen Individuum in einer Gesellschaft, die Individualismus nicht goutiert. Dr. Martin Wong ist ein großartiger Charakter, und ich hoffe, er spielt im 4. Band eine tragende Rolle.
    Beim Thema Religion hast du dich tatsächlich wie versprochen sehr weit aus dem Fenster gelehnt. Natürlich werden nur wenige Leser alle theologischen Verknüpfungen verstehen und den richtigen Schluss ziehen. Da ist sehr viel akademisches Know How zwischen den Zeilen verbraten, ohne dass es Otto-Normal-Leser verstehen kann.

    Kurzfassung: Die Talash stehen für die Sunniten im Islam bzw. die Katholiken im Christentum, die Slaran für die Shia beziehungsweise das Protestantentum, richtig? Und Slaran selbst entspricht weitestgehend Shia Ali?

    Und das ist die Stärke deines Schreibens: Für den Action, Science Fiction, Comedy Fan gibt es einfach nur gute Unterhaltung mit reichlich Spaß und Spannung. Aber wenn man will und es versteht, bekommt man auch ein richtig tiefgehendes Reflektieren serviert. Ganz ehrlich: Ich kenne derzeit keinen anderen deutschsprachigen Autor, der Spaß & Ernst auf diesem Niveau schafft. Gratuliere.

    Themenwechsel:

    Nachdem mich Amazon mit Werbungen dafür bombardiert hat, griff ich per Kindle Unlimited zu "Lumera Expedition: Survive".
    "Bombardieren" meine ich ernst - da muss richtig viel Kohle ins Marketing fließen. Es ist das Debüt der deutschen Autorin Jona Sheffield, wobei letzteres wahrscheinlich für Schaffeld steht. Zumindest lässt darauf eine "familiäre" Rezension auf Amazon schließen.

    Der Klappentext verspricht:
    "Absoluter Klimakollaps, todbringende Regierungsverschwörungen und der Aufbruch zu einem weit entfernten Planeten. Eine faszinierende Dystopie über den verzweifelten Kampf der Menschheit ums Überleben."

    Wer sich denkt "hm, da hat jemand den Zahn der zeit richtig gut getroffen", liegt richtig. Und zwar verdächtig richtig. Ein Großteil des Buches wirkt marktoptimiert geschrieben, hechelt dem Zeitgeist hinterher, will unbedingt aktuell sein und jedem gefallen. Mit anderen Worten, hier springt jemand auf den Greta Zug auf und treibt ihn durch alle anderen Buzzword Stationen.

    Trotzdem ist das Buch gut. Spannend, flott erzählt, mit einer insgesamt logischen Geschichte, die erst gegen Ende hanebüchene Haken schlägt um die angekündigten Fortsetzungen zu rechtfertigen.

    Eine bedingte Lese-Empfehlung von mir mit zwei Haken:
    1. Die Dialoge sind manchmal grausam klischeehaft, wie ein schlecht ins Deutsche übersetztes Hollywood B-Ware Skript.
    2. Die Namen der Nebendarsteller sind teilweise ziemlich dreist von anderen Genrewerken übernommen, ohne dies ironisch zu reflektieren.
     
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  23. IvanErtlov

    IvanErtlov
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    Lawson, New South Wales, Australia
    Ahja, sowas kenne ich noch von meiner Zeit im Gemeinderat und Kulturausschuss. Als Social Media aufkam, mussten wir richtig vorsichtig sein - stell dir vor du outest dich als Fan eines Künstlers, und ausgerechent der bekommt dann nächstes Jahr eine fette Förderung. Selbst wenn es keinen Zusammenhang gibt, schaut es immer fragwürdig aus.

    Ja, beide Vermutungen sind korrekt. Und vielen Dank für das Lob!

    Guilty as charged :user:

    Interessant, das ist nicht nur dir aufgefallen. Tatsächlich haben ein paar Kollegen der SF schreibenden Zunft und meine Wenigkeit dies in den letzten Wochen beobachtet. Nicht aus Neid, eher aus Neugier. Die Platzierungen für die Ads sind einfach irre dicht, die Marketing Hirne dahinter müssen manuell richtig hohe Gebote pro Klick abgegeben haben. Und offenbar verwenden sie auch die Namen von uns anderen Autoren, sowohl unsere Pseudonyme als auch Realnamen, als keywords. Was aber vollkommen legal ist.

    Ich habe es noch nicht gelesen, aber da muss ich die Kollegin in Schutz nehmen. Marktgerecht schreiben heißt noch lange nicht lieblos oder "ohne Herzblut" zu arbeiten. Und klar gibt man den Lesern manchmal, was die Leser wollen, selbst wenn es anders gedacht war. Mache ich ehrlicherweise auch. Fredderick war z.B. eigentlich als kurzer Gag, als einmaliger Auftritt gedacht, um zu zeigen, wie durchgeknallt das venusianische Kollektiv ist. Und jetzt bin ich der Autor mit dem sprechenden Schwein :groundi:
    Warum?
    Weil er ein absoluter Publikumsliebling ist.
     
  24. Lurtz lost

    Lurtz
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    Robert Harris - The Ghost

    Ganz interessanter Thriller, der eine Erklärung versucht wie ein Politiker wie Tony Blair sich in Nibelungentreue zu den USA schwerster Menschenrechtsverletzungen schuldig machen konnte. Das spannende ist, dass der Protagonist ein unbenannter Ghost Writer ist, der die Memoiren des britischen Ex-Premier beenden soll. Letztlich ist dann alles eine große Verschwörung, die zwar nicht mal unwahrscheinlich, am Ende aber doch ziemlich gehetzt und offensichtlich runtergeschrieben wirkt.

    Das Buch steht zudem stark unter dem Eindruck des War on Terror der damaligen Zeit und der Person Tony Blair, was es schon heute etwas veraltet wirken lässt.

    Am schlimmsten ist der Versuch des Autors, eine "sexy" Szene zu schreiben:
    :ugly:²

    Ich hätte mir mehr Gespräche des Ghost Writer mit "Tony Blair" gewünscht, weniger Standard-Thrillerkost.

    Traurige Anmerkung aus der Vergangenheit: Der Protagonist muss den Begriff Waterboarding nachschlagen.

    Dan Simmons - Terror


    Ein grausames Buch, und das liegt nicht am Horror. Wer schon immer lesen wollte wie Menschen auf alle erdenklichen Formen zu Schaden oder zu Tode kommen, ist hier richtig. Erfrieren, verdursten, verhungern, Skorbut, Pneumonie, Amputationen, Vergiftungen über Blei bis hin zu schwersten Lebensmittelvergiftungen, Ertrinken, Erfrierungen an allen möglichen und unmöglichen Stellen, Pfählen, Zerstückelung, Köpfen, Hängen, Auspeitschen, Geistesschwäche, schwerste körperliche Traumata, gefressen werden, körperliche und geistige Erschöpfung ... ich habe bestimmt noch ein paar vergessen. Unvorstellbar was manche Menschen in ihrem Leben durchlitten haben.

    Dan Simmons ist natürlich ein großartiger Erzähler, andere Autoren könnten da leicht die Fäden verlieren, Simmons behält aber stets den Überblick. Zwar lassen einen die Zeitsprünge anfangs etwas verwirrt zurück, sie werden erzählerisch aber geschickt zur Charakterisierung der Figuren genutzt. Die Beschränkung auf die Sichtweisen einiger weniger Charaktere sorgt dennoch immer wieder für Überraschungen. Dennoch zieht sich das Buch ab der Hälfte doch etwas, weil es zwar atmosphärisch, aber doch etwas beliebig und repetitiv wird. Zudem wird das Buch nach einem nicht-linearen Beginn dann doch komplett linear.

    So gelungen die Erzählung auch ist, ich hätte mir doch ein etwas gestraffteres Buch gewünscht. Und das Horrorelement stört zwar nicht weiter und liefert sogar ein paar mögliche Erklärungen, wirkt aber eher um seiner selbst Willen reingeschrieben. Das englische Hörbuch ist hervorragend vertont und ein Gewinn.

    Side Note: Bei den ganzen Beschreibungen der Inuit in der Gedankenwelt der Protagonisten als "Savages" ist man sich unangenehmerweise nicht sicher ob da jemand im Ton seiner Zeit schreibt oder ob da die rechte Gesinnung des Autors ausgelebt wird.
     
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  25. KellogsFrosties

    KellogsFrosties
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    "Wyrm" von Wolfgang Hohlbein beendet. Spannendes, wenn auch sehr kurzes Buch und das Ende war mir dann doch etwas zu doof. Allerdings hat mir das Grundkonzept sehr gut gefallen und das Buch hätte auch gern noch 50 Seiten länger gehen können.

    Jetzt hol ich endlich mal den letzten Band "Ein Killer wie du und ich" nach von Dan Wells Serienkiller-Reihe.
     
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  26. Grum1986 gesperrter Benutzer

    Grum1986
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    Ich lese momentan ES. Ich habe zwar immer die Filme gesehen, aber ich habe mir vorgenommen endlich mal das Buch zu lesen. Im Buch ist es oft anders als im Film. Und ich habe schon viele Stephan King Bücher gelesen.
     
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  27. KellogsFrosties

    KellogsFrosties
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    "Es" hat mir bisher am besten von King gefallen. Gelesen habe ich noch "Puls" aber das war totaler Rotz. "Carrie" fand ich nicht schlecht, "Shining" dagegen hat mich sehr gelangweilt. Kannst du irgendwas vom ihn empfehlen?
     
  28. Lurtz lost

    Lurtz
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    Der Anschlag, Friedhof der Kuscheltiere.

    On Writing ist auch sehr genial, aber das ist keine klassische Geschichte.
     
  29. LittleRose

    LittleRose
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    Fehlt nur noch vom Rasenmäher überrollt werden und in den Häcksler geraten. Aber das deckt er ja schon in Sommer der Nacht ab.:ugly:
     
  30. Aspen Call me BAKA

    Aspen
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    Gibt es sowas wie IMDB für Bücher? Würd wirklich gerne in verschiedene Genres reinschnuppern, dann aber nicht mit Google lang suchen müssen was wirklich zu empfehlen ist und weltweit gut ankam.
     
  31. HypNo5

    HypNo5
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    goodreads. Siehe meine Sig. Bewertungen sollte man - wie bei imdb - immer etwas kritisch beäugen. Bücher aus "Fan"-Genres wie Fantasy sind zum Beispiel im Schnitt deutlich besser bewertet, als Nicht-Fantastik.
     
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  32. Vögelchen Baumwolldealer des Vertrauens

    Vögelchen
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    Ich habe das Buch bei knapp 50% zur Seite gelegt. Die Serie habe ich geliebt, aber das Buch kommt einfach nicht zu Potte. Und da ich die Serie schon kenne, weiß ich ja auch, was noch kommt.

    Hatte mir viel mehr erhofft nach der starken Serie. :(
     
  33. Lurtz lost

    Lurtz
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    Ganz so schwach finde ich es nicht. Hat schon seine Stärken. Crozier ist auch ein echt guter Charakter. Und das Wesen wird viel besser als in der Serie inszeniert, ist so ein typischer Fall wo zu viel Visuelles den Horror IMO zerstört.

    Aber besser Abbrechen als Zeit verschwenden :yes:
     
  34. Vögelchen Baumwolldealer des Vertrauens

    Vögelchen
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    Sowohl bei Buch als auch bei Serie hätte ich gerne auf das Monster verzichtet. Der Horror des Eismeeres ist ja schon stark genug. Crozier ist tatsächlich in beiden Versionen super, da stimme ich zu.
     
  35. Also die Hyperion Gesänge von dem Autor finde ich sehr gut, zumindest Band 1 und 2.
     
  36. Terranigma

    Terranigma
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    14.789
    So eben beendet: The Name of the Wind

    Ach, das war nett. Ließ ein gewisses Drizz Do'Urden-Vibe aufkommen, u.a. was das angenehm pointierte Writing anging als auch den überdurchschnittlich fähigen Protagonisten. Gibt's ein Problem kann man sich sicher sein, dass Kvothe weniger Augenblicke später eine Lösung hat. In seinem Heroismus ist der Roman naiv. Wäre ich in anderer Stimmung würde ich das wahrscheinlich als Kritikpunkt anbringen, aber derzeit trifft's genau meinen Nerv. Magie - großer Pluspunkt - bleibt durchgehend rar, unterliegt aber einem in sich plausiblen System. Ich fühlte mich unfreiwillig an Full Metal Alchemist erinnert und wäre nicht überrascht, wenn Rothfuss dort auch ein wenig Inspiration bezog. Es liest sich fluffig und wie Kvothe, der Protagonist, bleibt dier Erzählung selten lange an einen Ort. Obwohl Kvothe am Ende des Romanes noch nicht der Mann ist, der er wohl werden wird, kann man es gut als "Heldenreise" bezeichnen - mit Betonung auf "Reise." Kvothe reist alleine und ist und bleibt die einzige Bezugsperson. In der Folge begegnen dem Leser, wie's bei einer Reise üblich ist, allerlei Personen, die wenige Seiten später wieder verschwinden. Eben sobald Kvothe weiterzieht. Die Vielzahl der Figuren, deren Bekanntschaft oftmals nur von kurzer Dauer ist, empfand ich anfangs etwas irritierend. Soll ich mir die Namen merken - hat das für später noch Relevanz, oder ist das hier nur eine in sich abgeschlossene Vignette? Zumeist ist's letzteres.

    Anders als bei allerlei anderen Fantasy-Romanen steht die Welt und ihre Exposition nicht im Mittelpunkt und trotz beiliegender Karte im Roman erhielt ich nur durch die Dialoge und Andeutungen eine Ahnung, wie die Welt funktioniert. Kvothe lebt eben von Anfang an in dieser Welt und der Leser muss damit klar kommen, dass er zu Anfang keine ausgiebige Exposition erhält. Im Gegenzug blieb die Welt für mich allerdings auch nach über 600 Seiten nicht sehr ... greifbar. Ich lernte allerlei Städtenamen und derlei kennen, kann aber nicht sagen, dass sich mir die Welt vor Augen als Ganzes erschlossen hat. Der Roman wirft eben nur einzelne Schlaglichter, soweit es notwendig ist. Die Namensgebung erscheint mir teilweise allerdings unglücklich. Namen sind ein typisches Mittel um gewisse Assoziationen oder ein gewisses Flair zu verbreiten, doch bei "The Name of the Wind" stellte sich dies bei mir nicht ein. Lorren, Lyra, Larren, Trebon, Torbean, ... teilweise erinnerte ich mich an die Namensgebung meiner D&D-Runde, wenn jemand den Random Name Generator benutzte. Das Worldbuilding empfand ich insgesamt als schwach.

    ... was aber nichts weiter macht, weil der Roman sehr dialoglastig ist und - großer Pluspunkt! - Rothfuss gute Dialoge schreiben kann. Kvothe ist witty und clever, kann mit Sprache umgehen und zeigt das auch. Sie lesen sich flüssig und - ebenfalls großer Pluspunkt! - sind nicht schwafelig. Der Plot ist solide und das grundlegende Mysterium geht in Ordnung, auch wenn ich hier ebenfalls sagen würde: das sah ich in der Form auch schon in D&D-Runden und hätte ich den Spielern dort auch als "Klischee!" um die Ohren gehauen. Aber gut, it gets the job done. Einzig die Nebenhandlung um Deanna - oder wie sie sich nennt - zog sich für mein Dafürhalten zu sehr in die Länge und dies war auch das erste Mal, dass ich das Verlangen zum Weiterblättern in meinen Fingern verspürte. Aber selbst dieser Handlungsstrang war am Ende doch durchaus nett.


    Fazit: Große Kunst war's für mich nun nicht, aber muss es auch nicht. Sehr fluffig geschriebene einfach nette Fantasy. Kvothe ist ein cooler dude.

    7 / 10


    Aktuell: The Wise Man's Fear
    :yes:
     
    Lurtz und Helli gefällt das.

  37. Also ich würde ja Klische bei einem Fantasy Buch irgendwie nie kritisieren. Ich will bei Fantasy ne klassische Helden-Truppe, ich will klassische Monster und ne klassische Welt :D

    Innovative Geschichten sind ja schön und gut, aber am meisten Spaß habe ich irgendwie an dem was ich schon 100 mal gelesen habe.

    Die Musik der Stille ist übrigens auch ein sehr schönes Buch, was ganz ohne Dialoge auskommt :)
     
  38. HypNo5

    HypNo5
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    Ich hasse das. :ugly:

    Charaktere die alles können und gleichzeitig noch sehr jung sind, das absolut böse als Antagonist, gute Elfen/böse Orks/geizige Zwerge etc. geht gar nicht. Diese ganze Schwarzwald-Fantasy. :no:
     
    Zuletzt bearbeitet: 18. Oktober 2019
  39. Terranigma

    Terranigma
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    Ich sage ja auch, dass es mir ebenso gefällt, weil mir gerade der Sinn nach seichter Unterhaltung steht und The Name of the Wind in der Kategorie definitiv eine gute Empfehlung war. "Großartig" ist's halt dennoch nicht, aber eben sehr gute Unterhaltung. Wäre Kvothe allerdings ein Mädel würde man sie wohl Mary Sue nennen. Nicht dass ich diesen Vorwurf mache: ich finde das Klischee vom jugendlichen Alleskönner voll in Ordnung. Ist halt ein typisches Fantasy-Trope. Habe noch gut eine Woche Ferien, die verbringe ich derweil mit dem zweiten Teil. :yes:
     
  40. Bin gespannt was du von dem hälst, ist schon etwas anders als der Erste.

    Ich stehe da irgendwie total drauf. Natürlich mag ich die anderen Sachen lieber, aber ab und zu bekomme ichr ichtig heißhunger auf Schwarzwald-Fantasy :D
     
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