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Dieses Thema im Forum "Medienforum" wurde erstellt von Spartan117, 23. Februar 2016.

  1. blurps

    blurps
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    Deutsche Uebersetzung ist Scheisse.
     
  2. Rawoe

    Rawoe
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    "Der Sturm war losgebrochen" So beginnt der "Lehrling des Magiers" von Raymond E. Feist. Das fange ich gerade wieder mal an, ich glaube zum 3. Mal. Die einzelnen Zyklen sind dann auch sehr umfangreich, welt- und Genarationenübergreifend. In Zusammenhang mit der Verfilmung des Stoffes schnell noch mal lesen. Wer weiß, wie die Verfilmung wird. Und schließlich ist es die Grundlage eines der von mir am meisten gespielten Rollenspiele "Betrayal At Krondor"
     
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  3. So letzte Woche mit Platon Werke Buch 6 Fertig geworden.

    Dies beinhaltete:

    Theaitetos - Was ist Erkenntnis
    Der Sophist - Was ist ein Sophist
    Der Staatsmann - man ahnt es: Was ist ein Staatsmann, was definiert einen Staatsmann.

    Die 3 Werke kann man auch als einzelnes beachten, denn diese Gespräche fanden an 2 hintereinander folgenden Tagen staat, und Sophist sowie Staatsmann sogar direkt hinter einander. Das geht eindeutig aus den letzten Versen hervor!

    Beim Theaitetos Unterhält sich (hauptsächlich) Sokrates mit dem Namensgeber des Schriftstückes, Bei Sophist und Staatsmann führt hingegen ein "Fremder" das Gespräch zuerst mit Theaitetos (Sophist) und dann mit "Sokrates dem jüngerem" (Staatsmann) Von den beiden Gesprächspartnern habe ich Theaitetos als einen wahrlich interessierten Empfunden, denn seine Antworten waren sehr oft ausführlich und treffend, während "Sokrates der Jüngere" fast zu 99% nur bejahte oder verneinte was zuvor gesagt und behauptet wurde. Selbst an Stellen (die mir jetzt beim besten willen nicht einfallen wollen) welche ich angezweifelt habe!

    PS: Laut Wiki wird vermutet dass "Der Fremde" eingentlich Platon selbst sein könnte.... Dies war auch eine meiner Vermutungen als ich diese Werke laß....

    Der Staatsmann und Der Sophist sind so ausführlich und Ausufernd dass man bereits nach den ersten 20 Seiten vergisst worum es eigentlich geht. Denn auf einmal wird über Tierhaltung und Haushalt gesprochen, oder der Verknüpfung der Seele mit dem Körper.... Dann - wenn gefühlt nur noch 4-5 Seiten eines Stückes übrig sind führt man alle bisherigen Beweise auf, und kommt auf den ursprünglichen Punkt, und erklärt diesen.

    Und JA, das ergibt am ende tatsächlich einen Sinn. Die Griechen waren wahre Denker und Wahrheitsliebende. Erstaunlich!


    Aktuell bin ich beim Buch Nr7: Timaios / Kritias (Entstehung der Welt, Ur-Athen und Atlantis) - aber dazu später mehr.
     
  4. Helli LI-LA-LAUNELÖWE Moderator

    Helli
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    Ich habe heute Die Reise nach Petuschki: Ein Poem von Wenedikt Jerofejew angefangen.. und beendet.

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    Wenedikt Jerofejews aberwitzige Reisebeschreibung einer feuchtfröhlichen Zugfahrt gehört schon heute zu den modernen Klassikern der russischen Literatur. Eine hoch%ige Mischung aus scharfem Witz, bodenloser Albernheit und stiller Poesie.

    Ein wunderbares Buch. Ganz kurze Kapitel, meist nur so 2-3 Seiten, die einfach die Fahrt von Station zu Station abbilden.
    Empfohlen von einem ganz besonderem User hier im Forum. :yes:
    Das Buch selbst geht jetzt auch auf die Reise.
     
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  5. HypNo5

    HypNo5
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    :schreiben:
     
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  6. Zig-Maen Bat-Buchstabennudelsuppe

    Zig-Maen
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    100% reiner Baumwolle
    Endlich Zeit diesen pile of shame an Büchern abzuarbeiten
     
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  7. Terranigma

    Terranigma
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    Chinua Achebe - Things Fall Apart
    Teil 1 der "African Trilogy"

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    Corona sei dank konnte ich nun die erste Erzählung beenden. Chinua Achebe gehört mittlerweile in den Kanon moderner englischer Literatur und das mit Recht. Er erzählt eine Geschichte irgendwo im vor-kolonialen Nigeria vor einer nicht genauer benannten Zeit. Worum's geht? Wandel und Veränderung. Im Mittelpunkt der Erzählung steht Okonkwo - ein Typ, den man heute als Exempel "toxischer Maskulinität" bezeichnen würde. Stoisch, schweigsam und Gefühle - insb. Missmut, Ärger und Frust - zeigt er vornehmlich dadurch, dass er eine seiner drei Frauen schlägt. Sein Vater war das genaue Gegenteil. Anders als Okonkwo nicht reich sondern arm, nicht erfolgreich sondern schlicht, aber ebenso sanft mit einen Interesse für Kunst, Musik und die einfachen Freuden des Lebens. Okonkwo lebt eben so sein Leben, beständig bedacht auf seinen Ruf und Ansehen im Dorf ... und dann kommen die Europäer, und alles ändert sich. Oder ist dabei sich zu ändern.

    Das vorweg gesagt: Es ist nicht der Plot, der mich gepackt hat. Das Buch ist mit ca. 150 Seiten angenehm kurz und knapp. Die Nachfolger sind von ähnlicher Läge. Es ist auf seine Art für mich erstmalig, weil ich bisher noch nie eine derartige Geschichte aus den Augen eines afrikanischen Autoren gelesen haben. Die Erzählung spielt in Afrika, und obwohl der Ort genannt wird, steht sie stellvertretend für den Bruch in Afrika insgesamt, der sich mit der Ankunft der Europäer vollzog. Achebe schrieb in Englisch, aber das Buch ist durchzogen von Begriffen der Igbo-Sprache und der oralen Tradition - Sprichwörtern, Erzählungen, u.Ä. - wodurch sie sich sehr ... nun, eigenständig anfühlt. Das Buch fühlt sich authentisch fremd an. Eben weil nicht Europäer im Mittelpunkt stehen. Die Wertmaßsäbe, Normen und Verhaltensweisen der Charaktere kann ich teils nur bedingt nachvollziehen, weil sie aus einem mir völlig fremden Kulturraum entstammen. "Things Fall Apart" wirkte für mich insofern teils wie eine ethnographische Studie, oder ein SciFi-Roman, der mir in eine mir völlig fremde Welt nahebringt. Und dennoch ist's nachvollziehbar, eben weil die Erzählung in ihrer Struktur doch vertraut ist.

    Vieles von dem, was als s.g. Kanon gilt, trifft nicht meinen Nerv. Das hier hat mich positiv überrascht.
     
    Zuletzt bearbeitet: 15. März 2020
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  8. HypNo5

    HypNo5
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    Ich habe das Buch mal angefangen und dann deswegen abgebrochen. Das wir mir zu dem Zeitpunkt dann doch zu abstoßend/negativ. Irgendwann will ich es aber nochmal anpacken. Aus Afrika habe ich auch aus keinem Land (abgesehen von Algerien und da lässt es sich streiten, da Albert Camus) etwas gelesen, da muss nachgebessert werden.
     
  9. Terranigma

    Terranigma
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    Okonkwo ist widerlich. Verstehe gut, dass man sich damit schwer tut, weil ich auch oft da sitze und mir denke, das für'n scheiß Typ das ist. Insbesondere weil Achebe keinerlei Wertung vornimmt. Okonkwo ist, wie er eben ist und tut, was er gemäß seiner Werte und Normen für richtig und zielführend hält. ... Zumindest solange es eben geht. Habe damals im Studium ein paar afrikanische Autoren in Auszügen gelesen, aber jetzt habe ich doch Lust bekommen, das Eine oder Andere vollständig zu lesen. Nun habe ich auch endlich wieder die Zeit dazu. :yes:
     
  10. HypNo5

    HypNo5
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    Wenn in einem Buch, das ich lese, andere Bücher quasi empfohlen werden. Die Liste soll doch kürzer, nicht länger werden. :uff::ugly:

    Ich will auch definitiv mehr (oder überhaupt) afrikanische Literatur lesen. Sonst bin ich auf der Welt relativ gut vertreten, aber Afrika ist komplett leer. Das ist bei Filmen aber auch so. Mal schauen, was ich nach dem derzeitigen Buch lesen werde. Vielleicht finde ich etwas afrikanisches in der Bibliothek (falls sie dann noch geöffnet ist). Wobei neben dem Bett schon mehrere andere Bücher liegen ...
     
    Zuletzt bearbeitet: 15. März 2020
  11. MrBurns uncooler Geostalker

    MrBurns
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    Kazuaki Takano - 13 Stufen

    Jun'ichi wird auf Bewährung aus dem Gefängnis entlassen, wo er wegen Totschlags zwei Jahre verbracht hat. Kaum zuhause bei seinen Eltern angekommen, wird er von Nangō, einem seiner ehemaligen Aufseher, kontaktiert. Dieser bittet ihn um Hilfe bei der Aufklärung eines alten Mordfalls. Der Mann, der dafür zum Tode verurteilt wurde, soll in Kürze hingerichtet werden, doch jemand bezweifelt dessen Schuld und lässt nun Nangō und Jun'ichi nach den wahren Umständen forschen.

    Die Geschichte selbst ist interessant und spannend. Es geht um Dinge wie Reue, Vergebung und Schuld und die Frage, ob der Tod eine angemessene Form der Bestrafung sein kann. Dabei wird auch immer mal wieder das japanische Justizsystem beleuchtet, speziell im Hinblick auf die Todesstrafe.

    Der Schreibstil lasst für meinen Geschmack allerdings zu wünschen übrig. Man findet hier fast schon die Umkehrung des "show, don't tell" vor. Jedoch wirkt es keinesfalls wie ein bewusstes Stilmittel, sondern eher etwas ungelenk. Ich weiß nicht, ob das an der Übersetzung liegt oder ob in Japan grundsätzlich anders geschrieben wird. Diesen Eindruck hatte ich zumindest auch schon bei anderen japanischen Büchern, wobei ich zugegebenermaßen gerade mal eine Handvoll davon gelesen hab.
     
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  12. Helli LI-LA-LAUNELÖWE Moderator

    Helli
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    Was meinst du damit? Wird zu wenig der Fantasie überlassen? Wird alles zu sehr erklärt?
     
  13. MrBurns uncooler Geostalker

    MrBurns
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    Es liest sich teilweise wie eine sehr ausführliche Zusammenfassung. Viele Dinge geschehen nicht durch Dialoge oder Handlungen, sondern werden im Grunde aufgezählt bzw. erzählt. Dadurch wirkt es oft eher sachlich. Die Dialoge sind dann wiederum recht oberflächlich und uninspiriert. Insgesamt macht es halt schon Spaß zu lesen, aber wirklich mitfiebern kann ich nicht.
     
  14. Helli LI-LA-LAUNELÖWE Moderator

    Helli
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    Verstehe, danke.
     
  15. KingLamer

    KingLamer
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    ich nehme an, die erstausgabe war auf polnisch. hast du die deutsche übersetzung gelesen?
    https://www.amazon.de/Solaris-Stanislaw-Lem/dp/3548606113/
     
  16. Nobody606 Ist ein Niemand

    Nobody606
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    Letztes Wochenende hatte ich dann auch Das Fundament der Ewigkeit beendet, nachdem ich zwischendurch einmal eine Pause eingelegt hatte. Der Anfang ist.... schrecklich. Langatmig und langweilig. Erst nach um die 300 Seiten wird endlich mal Fahrt aufgenommen und dann wird es auch stetig mehr und spannender. Das war auch der Grund, weshalb ich es geschafft habe, es schlussendlich auch durchzulesen. Allerdings bleiben die Charaktere bis zum Ende hin total eindimensional und stumpf. Jeder hat seine definierte Rolle, die aus ein oder zwei Charakterzügen besteht und entsprechend simpel verläuft auch alles in der Geschichte. Da hatte selbst @Lurtz (:wahn:) mit seinem kurzen Auftritt in die Gefährten alleine durch seine Präsenz und Ausstrahlung mehr Flair und Charakter.

    Und Kingsbridge ist halt wirklich komplett unwichtig geworden und wurde wohl nur aufgenommen, um das Marketing und entsprechend die Verkäufe pushen zu können. Bin froh, dass das Buch nur 8€ gekostet hatte. Entspricht ungefähr dem Wert der Story für mich. :ugly:
     
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  17. Lurtz lost

    Lurtz
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    :yes:
     
  18. Nobody606 Ist ein Niemand

    Nobody606
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    Ist aber wirklich so ein fiktiver Charakter, der mir - zusammen mit Boromir - auf alle Ewigkeit im Gedächtnis bleiben wird. Das Zusammenspiel war einfach perfekt. Besser hätte man es mMn nicht machen können. :yes:
     
  19. Helli LI-LA-LAUNELÖWE Moderator

    Helli
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  20. Helli LI-LA-LAUNELÖWE Moderator

    Helli
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    Ich habe heute Aufzeichnungen aus dem Kellerloch von Dostojewskij beendet.

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    In den 'Aufzeichnungen aus dem Kellerloch' von Nietzsche als 'wahrer Geniestreich der Psychologie' bezeichnet - stellt sich ein kranker, verbitterter 'Einzelner', der seine Existenz in einer erbärmlichen Petersburger Kellerwohnung fristet, gegen die von der Utopie des 'Kristallpalastes' und des kollektiven Glücks beherrschte fortschrittsgläubige Ideologie eines Jahrhunderts, verteidigt das Recht auf Freiheit gegen das Diktat einer alles beherrschenden 'Vernunft'.

    Dostojewskij und ich hätten uns gut verstanden.
    Ich nahm an, dass die Aufzeichnungen depressiver wären, aber das war gar nicht der Fall. Der erste Teil spricht einem nur so aus der Seele, der zweite Teil erzählt hm drei spannende Geschichten, wobei ich die rund um Lisa am interessantesten fand. Alles verpackt in relativ kurze, überschaubare Kapitel.
    Das Nachwort von Hans Walter Poll hat mir Lust auf mehr gemacht, ich muss mich definitiv mehr mit Dostojewskij und seinen Werken beschäftigen.
     
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  21. HypNo5

    HypNo5
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    So, jetzt bin ich wieder in meinem jede-Woche-ein-Buch-Rhythmus.

    Ein einfaches Leben aka Pachinko aka Fast 100 Jahre Heimatlosigkeit

    Zum Glück wollte ich während meiner Lektüre von "Der Himmel ist blau, die Erde ist weiß", in der die beiden Protagonisten Pachinko gespielt haben, wissen, was es mit Pachinko wirklich auf sich hat. Ich hatte vorher schon eine grobe Vorstellung, bei der es dann aber auch geblieben ist, da sich meine Aufmerksamkeit auf das Buch von Min Jin Lee verschob. Daher ist es für mich noch immer etwas ähnliches zu Flipperautomanten nur anders (vermutlich ganz anders, wenn ich mir die Bilder auf Google so anschaue). So viel vom Spiel weiß ich aber, dass es metaphorisch für viele Umstände in der Geschichte steht (duh, darum auch der Titel im Original). Das Buch handelt im Kern von einer generationenübergreifenden Heimatlosigkeit beziehungsweise Identitätskrise: Koreaner in Japan. Angefangen mit der Kolonialisierung Koreas durch Japan im frühen 20. Jahrhundert, über die Migration von vielen Familien nach Japan, den zweiten Weltkrieg, den Koreakrieg, die Teilung Koreas, den Aufschwung Japans und Südkoreas und der Abschottung Nordkoreas. Das ist besonders interessant, da man natürlich die historischen Hintergründe oder zumindest die groben Geschehnisse im Hinterkopf hat. So möchte man natürlich die Protagonisten warnen, wenn sie über einen Umzug nach Nordkorea nachdenken oder im Allgemeinen zwischen dem zweiten Weltkrieg und dem Koreakrieg nach Korea wollen. Man erlebt hier das Leben, den Aufschwung und Abschwung, die Hoffnungen und Leiden einer koreanischen Familie über vier Generationen; erst in Korea und dann ab den 1930ern in Japan. Persönlich habe ich wenig Ahnung von der Thematik, aber Japan ist ja doch ein sehr nationalistisches Land und die Autorin selbst ist in den 60ern aus Südkorea in die USA migriert und hat intensiv Interviews und Beobachtungen in Japan durchgeführt. Man erlebt hier, wie Koreaner als Menschen zweiter Klasse behandelt wurden, die in bestimmte Viertel gedrängt werden, die als dreckig und kriminell erachtet werden und daher große Schwierigkeiten haben, einen Job oder eine Wohnung zu finden. So werden sie in bestimmte Tätigkeiten gedrängt, die am Rande der Gesellschaft angesiedelt sind und so die Stereotype und den so entstehenden Teufelskreis befeuern. Es besteht aber auch viel Missgunst innerhalb dieser koreanischen "Klasse" untereinander und bei einer möglichen Rückkehr nach Korea - wenn sie dazu überhaupt in der Lage sind - würden sie ebenso als Fremde erachtet werden. Dies liegt vor allem schwer für Koreaner zweiter oder dritter Generation, die in Japan geboren sind, aber nicht eingebürgert werden (können). Sie sind somit faktisch entwurzelt. Ihr "Heimatland" (Korea) ist ihnen fremd und ihr Heimatland (Japan) feindlich. Die Handlung zeichnet so Geschichten darüber, wie Personen versuchen, sich dieser Situation zu fügen oder aus dieser auszubrechen und wie sich diese Handhabung über die Generationen hinweg verändern kann. Japan wird dabei teilweise verteufelt - als Kolonialherr, Kriegsverbrecher, intolerante Gesellschaft - wobei dies einmal daran liegt, dass die Geschichte aus koreanischer Sicht erzählt wird und auf der anderen Seite wird dies später auch leicht relativiert.

    Es ist eine schöne und sehr gut lesbare Geschichte mit interessanten Personen. Für meinen Geschmack hätte aber das Innenleben der Charaktere noch deutlicher ausgearbeitet werden können. Vor allem eine tiefere Analyse des Gesellschafts- und Generationenkonflikts. Auch die Verbindung Korea-USA-Japan spielt immer ein großes Thema, aber da die Geschichte ausschließlich in Japan spielt, ist die Perspektive etwas begrenzt. Außerdem sind 550 Seiten für 90 Jahre (wobei sich der Großteil in 60 Jahren abspielt) knapp bemessen. Oft hat man ein Kapitel und dann direkt einen Zeitsprung von 5 Jahren. Das Buch hätte daher ruhig länger sein können. Wobei es 100 Jahre Einsamkeit mit einem größeren Cast und der gleichen Länge auch geschafft hat. Aber ich kann das Buch definitiv empfehlen. Diese überschwänglichen Bewertungen im Internet hingegen sind in meinen Augen übertrieben. Ich habe aber auch noch gar keine andere Meinung gelesen. Morgen dann mal in den Feuilleton stürzen und mehr über die Koreaner in Japan (Zainichi) lesen. Es ist doch interessant Japan mal aus einer anderen Richtung als aus der dort heimischen Literatur zu lesen.

    Der Verdacht

    Ein harte Anklage an die Menschheit. Packend geschrieben und vollgestopft mit Absätzen, die einen stocken lassen und zum Nachdenken anregen. Ich habe erst vor zwei Jahren Die Physiker gelesen, das mir sehr gefallen hat und nun das für mich zweite Buch von Dürrenmatt. In der Zukunft wird definitiv noch mehr dazukommen. Ein sterbenskranker Kommissar Kommissär liegt im Spital und kommt auf den Verdacht, dass ein bekannter Arzt in der Schweiz unerkannterweise ein ehemaliger KZ-Arzt. Unabhängig davon, ob er nun Recht hat oder nicht, wird hier verdeutlicht, wie man sich an einer Sachen festbeißen und daran Scheitern kann. Insgesamt ist es ein Aufhänger für eine Debatte über Menschlichkeit, Moral, Glaube, Gerechtigkeit etc und natürlich die Aufarbeitung der NS-Zeit.
     
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  22. Helli LI-LA-LAUNELÖWE Moderator

    Helli
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    Ich habe heute Unser Leben von Stefan Schütz beendet.

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    Ein Lobgesang auf die Liebe, die über den Tod hinausgeht. Ein aus der Zeit gefallenes Buch über unsere Zeit und eines seiner drängendsten und doch tabuisierten Themen: das Alter.

    Eine Kantate für einen Greis, eine Greisin und einen Wolf, als Querflöte, gespielt auf einem kontrafaktischen blauen Kamm, dreiundreißig Zinken bespannt mit Lackmuspapier, dem Jahr ihrer Geburt, dreiunddreißig Töne des Delirs, dreiunddreißig Stellen des Schmerzes am Körper, dreiunddreißig Arten der Angst, dreiunddreißig Empfindungen der Liebe und des Hasses, dreiunddreißig die Zahl des Glückes und der Verdammnis, dreiunddreißig Kreise der Zuneigung gehen über in dreiunddreißig Kreise der Verzweiflung, und am Ende ist er eingehüllt, unentrinnbar, von den vierundvierzig Bahnen seiner Nacht.

    Ein Buch von den letzten Tagen zweier Greise, die sich in Pflege befinden. Anfangs bin ich überhaupt nicht rein gekommen, in die Sprache, in die Schreibwelt des Autors. Ich war kurz davor das Buch abzubrechen (bis etwa S. 20), und das habe ich bisher nur bei einem Buch getan. Aber dann stellt sich der Kopf, langsam und träge wie er manchmal ist, auf das Buch ein und wird belohnt mit einer traurigen Abfahrt der Spirale des Vergessens und Vergessenwerdens, der ewig währenden Liebe und dem Wunsch, dass es einfach bald vorbei ist.

    Lieblingsstellen:
    "ein bißchen Dostojewski und van Gogh steckt in jedem von euch"
    "in der Sinnlosigkeit liegt der Sinn des Daseins"
    "ihr Gedächtnisspiegel lauter Bruchstücke, Erinnerungssteinchen, die sie einzufügen sucht ins fragmentarische Mosaik aus Zeit und Raum"

    Fauxpas des Buches: "Klintsch"
     
  23. Helli LI-LA-LAUNELÖWE Moderator

    Helli
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    Ich habe heute God Hates Us All von Hank Moody beendet.

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    Hank Moody – schlagfertig, versoffen, ein hemmungsloser Frauenheld. „God Hates Us All” – so heißt der legendäre Roman, in dem er seine turbulente Zeit als abgebrannter Student und Kleindealer verarbeitet. Sie wissen es vermutlich: Hank Moody ist die Hauptfigur der preisgekrönten TV-Kultserie „Californication”, und seinen Roman gibt es nur im Fernsehen – oder? Irrtum: „God Hates Us All” erscheint jetzt wirklich. Endlich erfahren wir, was der sympathische Anarcho-Lebenskünstler in jungen Jahren zwischen Selbstfindung, Kiffen, Party und Rock'n'Roll getrieben hat. Ob Sie „Californication” kennen oder nicht: Hank Moodys Charme kann niemand widerstehen.

    Vorab: Ich weiß von der Serie, habe sie aber nie gesehen.

    Zum Buch: Ich sprach bei einem Buch mal von 'literarischem Fastfood' und auch dies bekam ich hier serviert.
    Es passiert viel und eigentlich nichts. Zuletzt auch bei "The Rum Diary" so erlebt. Der Protagonist schlängelt sich durchs Leben, immer zu wenig Geld auf der hohen Kante, immer mal hier und da eine Liebelei, alles irgendwie oberflächlich. Bei den Details müsste ich jetzt spoilern, aber das werde ich nicht tun.

    Nur so viel sei verraten: Das Ende, damit meine ich so in etwa die letzten 50 Seiten, haben mich wieder etwas versöhnt, wobei dann doch wieder alles anders kommt - und ihm so den Weg nach Kalifornien ebnet.

    Für Kenner der Serie sicher ein Muss!

    Lieblingsstellen:
    "Wenn es um Gefühle geht, malen Frauen mit der ganzen Palette an Ölfarben, während Männer nur mit Buntstiften herumkritzeln"
    "Dios Nos Odia A Todos" (Gott hasst uns alle - Titelgebend)
     
    HypNo5 und Gelöschter User 88032 gefällt das.
  24. Ich fand die Serie trotz der späteren Wiederholungen sehr gut. Duchovny ist einfach saugut. Im Anschluss habe ich dann noch Akte X gesehen, was auch absolut goil ist. Der Kerl schafft es wirklich bei mir mit zwei Rollen verbunden zu sein.

    Buch ist dann mal notiert.
     
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  25. HypNo5

    HypNo5
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    Die ersten vier Staffeln sind sehr unterhaltsames Dramedy. Super Musik, sehr lustig und auch viel Drama. :yes:
     
  26. Helli LI-LA-LAUNELÖWE Moderator

    Helli
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    Ich denke mal da gibt es dann für dich mit dem Buch sehr viel mehr Aha-Momente, sehr viel mehr Verknüpfungen.
     
  27. KellogsFrosties

    KellogsFrosties
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    Bin nun endlich mit dem Wälzer "Die Tore der Welt" von Ken Follett durch. An sich ein gutes Buch und ein würdiger Nachfolger aber 100 - 150 Seiten weniger hätten dem Buch gut getan. MMn zieht sich der Schluss schon sehr.
    Ansonsten sind mir 3 Rechtschreibfehler aufgefallen und was unheimlich oft vorkommt: "sagte". In der Hinsicht erwarte ich dann doch ein bisschen mehr, denn das ist schon sehr auffällig gewesen.
     
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  28. Helli LI-LA-LAUNELÖWE Moderator

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    Ich habe heute Artemis von Andy Weir beendet.

    [​IMG]

    Jazz Bashara ist kriminell. Zumindest ein bisschen. Schließlich ist das Leben in Artemis, der ersten und einzigen Stadt auf dem Mond, verdammt teuer. Und verdammt ungemütlich, wenn man kein Millionär ist. Also tut Jazz, was getan werden muss: Sie schmuggelt Zigaretten und andere auf dem Mond verbotene Luxusgüter für ihre reiche Kundschaft. Als sich ihr eines Tages die Chance auf einen ebenso lukrativen wie illegalen Auftrag bietet, greift Jazz zu. Doch die Sache geht schief, und plötzlich steckt Jazz mitten drin in einer tödlichen Verschwörung, in der nichts Geringeres auf dem Spiel steht, als das Schicksal von Artemis selbst.

    Von außen betrachtet klingt das Buch nach einer spannenden Geschichte, nach einem soliden Skript für einen Abenteuerfilm/Thriller auf dem Mond.
    So ähnlich, wie es eben mit dem "Marsianer" schon der Fall war.
    Fans von wissenschaftlichen Themen, von kühlen Erklärungen handwerklicher/mechanischer Abläufe kommen definitiv auf ihre Kosten.

    Was mir aber fehlt ist das Herz.
    Ja, es ist gewohnt locker geschrieben, ja, der Humor kommt auch wieder nicht zu kurz, aber mir fehlt die Tiefe.

    Was positiv auffällt: Toughe/Taffe Frauen in Führungspositionen. So ziemlich jede wichtige Protagonistenstelle ist in diesem Buch mit einer Frau besetzt.
    Ein wenig Homosexualität und Islam wird auch mit reingewurschtelt.

    Lieblingsstellen:
    "Luna ist eine fiese alte Schlampe."
    "Ich hielt vor der Werkstatt von Zsóka Stróbl, einer Kollegin meines Vaters. Offenbar hatte sie den Namen nach einer schweren Vokaldürre erhalten."
    "Er nahm offenbar an, ich sei die Angreiferin. Nur weil ich der Pissnelke die Augen auskratzen und sie ihr in den Arsch schieben wollte."
     
    Zuletzt bearbeitet: 24. März 2020
  29. MrBurns uncooler Geostalker

    MrBurns
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    Ziemlich coole Idee, werd ich für die nächsten Bücher einfach mal übernehmen :yes:
     
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  30. Helli LI-LA-LAUNELÖWE Moderator

    Helli
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    Danke. Mir ist aufgefallen, dass ich das immer mal gemacht habe - mir also beim Lesen so was notiert habe.
    Und warum soll ich das dann nicht weiter geben?
    Außerdem gibt euch das einen Eindruck über den Vibe der Sprache des Buches.

    PS: Habe ich hier zuletzt 3x gemacht. :yes:
     
  31. Helli LI-LA-LAUNELÖWE Moderator

    Helli
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    Ich habe heute Aufzeichnungen eines Wahnsinnigen von Nikolai Gogol beendet.

    [​IMG]

    Unterdrückt und gepeinigt im Beruf und hoffnungslos verliebt, flüchtet sich Titularrat Poprischtschin in seine eigene Welt. Der zu Beginn der Erzählung erworbene Eindruck eines gesunden Menschen wandelt sich zusehends in das Bild eines hoffnungslosen Phantasten und Verrückten. Während anfängliche Phantastereien lediglich sprechende Hunde beinhalten, fällt der Protagonist im weiteren Verlauf seiner Krankheit in immer stärkere Wahnvorstellungen. Er liest in der Zeitung vom Tod des spanischen Königs Ferdinand VII., der ohne männlichen Thronfolger verstorben war, und verfällt in den Glauben, er selbst wäre der nächste spanische König....

    Mit der Beschreibung ist eigentlich alles schon gesagt.

    Ein nettes, kleines Werk aus dem Jahre 1835, angenehm zu lesen, nicht so dem Wahn verfallen wie es ein Dostojewski tut, aber dennoch herrlich verquirlt.
    Ein bisschen wie Dostojewskis Doppelgänger mit ähnlichem Ende. Und das alles wieder wegen der ungestillten Sehnsucht zu einer Frau höheren Standes...

    Lieblingsstelle:
    "Wie richtig hat doch ein Dichter gesagt, die Liebe sei ein zweites Leben."
     
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  32. KingLamer

    KingLamer
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    ich habe letztens die Lightbringer serie beendet.
    https://www.amazon.de/gp/product/1841499048

    [​IMG]

    nach 5 büchern und 4000 seiten bin ich ein wenig traurig darüber, dass diese für mich fesselnde reise nun zu ende ist. :uff:
    es ist dasselbe gefühl, wie wenn man eine der besseren tv serien schaut und der abspann der letzten folge läuft. die zeit mit ihr war zwar keinesfalls nur perfekt, hatte tiefen und langatmige passagen. doch diese vergibt man, denn eigentlich hängt man an den charakteren. man leidet bei jedem twist mit und freut sich über die (zwischen)erfolge. selbst wenn die story eigentlich nichts mehr hergibt, man würde doch gerne mehr von ihnen haben.
    das hat Weeks bei mir nun zum zweiten mal mit einer fantasyreihe geschafft. genau wie bei der Night Angel serie verzeihe ich ihm vieles, denn die charakter sind bestens gezeichnet und das gilt nicht nur für die protagonisten, sondern auch für viele nebencharakter. für mich sind Kip, Andross, Dazen, Karris klar die motivation, sich den lesemarathon mit freude anzutun. die bücher sind in der (nun normalen) weise geschrieben: die hauptfiguren wechseln in den kapiteln hin und her. diese kleinen sequenzen sind die stärke von ihm, die handlungen und dialoge sind nachvollziehbar und man freut demnach richtig auf das zusammentreffen der protagonisten.
    das gilt nicht für die übergreifende story. diese ist wenig überraschend der genrestandard: die weltordnung wird bedroht und einige wenige tun etwas dagegen ( :ugly: ). zudem hat Weeks seinen hang zum (absolut völlig) übertriebenen ende nicht abgelegt, etwas was schon bei Night Angel die geschichte getrübt hat.
    kurz gesagt: wer in der rahmenhandlung und deren ende etwas neues erwartet, wird hier enttäuscht werden.

    ein mehr oder weniger ausführliches, mehr oder weniger gutes review ohne spoiler findet man hier:
    https://fantasybookfanatic.com/the-lightbringer-series/
     
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  33. KingLamer

    KingLamer
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    nb. momentan lese ich Doomsday Book
    https://www.amazon.de/gp/product/0553562738

    das ist nicht nur mit preisen gespickte sci-fi aus dem jahre 1993, sondern handelt parallel von zwei pandemien im 'jetzt' und im mittelalter. das ist purer zufall. dass sich die story um das dreht, wusste ich erst, als ich das buch anfing zu lesen. :ugly:
     
  34. Helli LI-LA-LAUNELÖWE Moderator

    Helli
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    Warum liest du englische Bücher?
     
  35. KingLamer

    KingLamer
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    damit habe ich erst vor 5 jahren begonnen. allerdings habe ich im netz und in games schon seit jeher viel mit englisch zu tun. es gibt für so vieles internationale foren und diese sind halt englisch. genauso wie alle betas oder im allgemeinen viele games halt zuerst englisch sind, ich bin darum immer auf US-servern gelandet. und da sind ja noch die filme, die hier seit anfang 90er alle in originalsprache mit untertitel laufen. mittlerweile lese/höre ich englisch gleich wie deutsch, ich merke den unterschied oft nicht mal.

    bücher will ich so lesen, wie sie der autor geschrieben hat, in seiner sprache. mmn geht bei der übersetzung etwas verloren. und es gibt unendliche viele gute bücher, welche auf englisch verfasst wurden, gerade in meinen beiden genres fantasy und scifi.
    aber das buch Solaris, welches du ja vor kurzem gepostet hast, werde ich auf deutsch lesen. polnisch kann ich nicht.
     
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  36. HypNo5

    HypNo5
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    Gleiche Meinung. Manchmal bin ich aber faul oder, da ich die meisten Bücher aus der Bücherei/Bibliothek ausleihe, habe keine Wahlmöglichkeit bzw keinen Wahlwillen und dann greife ich auch bei englischen Büchern zur deutschen Version oder bei fremdsprachigen Büchern zur englischen Version. Filme und Serien werden eh im Original geschaut.
     
  37. Helli LI-LA-LAUNELÖWE Moderator

    Helli
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    Ich habe es selbst noch nie versucht, bin jetzt auch nicht der Schlechteste in Englisch (schaue möglichst alle Filme/Serien so), aber ich hätte auch irgendwie Angst, dass mir durch manche unbekannte Begriffe Zusammenhänge verloren gehen.
     
  38. KingLamer

    KingLamer
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    es geht halt nicht ohne einen gewissen grundwortschatz. hat man diesen nicht, kann auch nicht (flüssig) lesen und dann ist es frustrierend. aber man muss längst nicht alle wörter kennen. englisch hat ja viel mehr wörter als deutsch. ein paar ergeben sich aus dem zusammenhang und nicht jeder satz in einem buch ist gleich wichtig, aber gerade am anfang habe ich die etwas öfter auftretenden wörter nachgeschlagen.
    dann kommt es auch auf den autor und die ärä an. genau wie beim deutschen lesen sich mmn neue bücher leichter als alte (so <1950), weil die sprache dort einfach ungewohnt ist (zumindest teilweise).

    nb. als schweizer verstehe ich auch in deutschen büchern das eine oder andere nicht. :nervoes:
     
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  39. Terranigma

    Terranigma
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    So gesagt: durch die Übersetzung geht dir ohnehin etwas verloren, seien es Wortwitz, sprachliche Anspielungen, eine explizite Wortwahl, o.Ä. Das Positive am Lesen im Original ist allerdings, dass das eigene Englisch sich mit der Zeit spürbar verbessert, man immer seltener auf unbekannte Begriffe stößt und die Lesegeschwindigkeit erheblich zunimmt. Englisch und Japanisch lese ich auch stets im Original, wobei ich gerade beim Japanischen wieder merke, wie schwer ich mir damals auch mit Englisch tat: so'n Wälzer wie "The African Trilogy" kann ich in Englisch mit Genuss lesen, während japanische Literatur in erster Linie immer noch Arbeit ist.

    Ich bin denke aber die Mühe lohnt sich, wenn man den Wortlaut des Autoren - und nicht des Übersetzers - auf Papier liest. Ich mag das sehr, weil es dann so eine gefühlte Nähe zwischen Leser und Autoren gibt, weil ich eben die echten Worte des Autoren vor mir liegen habe und nicht jene des Übersetzers. Und weil ich nicht genau weiß, ob ein guter Satz oder eine gelungene Metapher nun das Werk des Autoren oder des Übersetzers ist. Und weil ich stets das Gefühl habe, ein Werk nur wie durch ein Milchglas zu betrachten.


    Dann wiederum ist die Haltung sicherlich auch verquer, weil ich französische, italienische, chinesische, usw. Autoren natürlich auch in Übersetzung lese. Aber ich finde die Mühe lohnt sich - gefühlt, zumindest. Auch wenn ich gerne an den Punkt ankommen würde, wo ich Japanisch so flüssig runterlesen kann wie Englisch oder Deutsch. Da lese ich bisher auch nur kürzere Romane im Original, für's Erfolgserlebnis. Meistens. Ich würde mich einfach mal an Englisch wagen. Gerade die SciFi-Romane von Philip K. Dick sind recht kurz und schlicht in der Sprache. Und der Mann hat so viele Klassiker geschrieben, dass es da wohl noch allerlei gibt, das man mal lesen könnte.
     
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  40. KellogsFrosties

    KellogsFrosties
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    Hab nun mit dem Thriller "Der Kreidemann" angefangen, das Erstlingswerk von C. J. Tudor

    Coverzitat: "Wenn Sie meine Bücher mögen, werden Sie auch dieses verschlingen." Stephen King

    Und das merkt man, das Tudor sich vom King, insbesondere von "ES" inspirieren ließ. So heißt die Hauptfigur Eddy, es spielt in 2 Zeitebenen und es gibt wieder ein Gruppe von Kindern und später eben als Erwachsene. Es gibt auch noch mehr Parallelen aber will jetzt auch nicht zuviel spoilern.
    Ich bin selbst erst auf Seite 100 aber finde es bisher nicht schlecht. Bin auf jeden Fall gespannt wie es weitergeht.
     
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