Wo ist der Mehrwert/die Sinnhaftigkeit von nacherzählten Reddit-Annekdoten?

Nur mal so als Gegenpol:
Ich finde die Redditartikel à la "Typ kauft verstaubten PC aber findet Schatz" oft ganz amüsant, da ich selbst gar kein Reddit benutze und diese Geschichten somit nie zu sehen bekommen würde.

 

Und das ist jetzt nicht einmal abwertend gemeint, sondern wirtschaftlich absolut nachvollziehbar. Diese Artikel benötigen im Verhältnis gesehen minimalsten Zeit-, Arbeits- und Rechercheaufwand und quasi Null berufliches Know How. Verhältnismäßig gut kommen diese Artikel aber anscheinend bei einem großen Teil der GameStar.de Zielgruppe an.
Win/Win Situation für beide Seiten, egal, ob mir das persönlich schmeckt oder nicht.

Es ist natürlich traurig, wenn eine in zehn Minuten zusammengeschusterte Inhaltsangabe eines Reddit Artikels ebensoviel Reichweite generiert, wie ein tage- oder wochenlang recherchierter und aufbereiteter Fachartikel, aber so sieht die Realität im Internet nun einmal leider aus.

 

Nicht bei VG-Wort? Da verlieren die Redakteure aber massiv Geld. Der Verlag auch, nur für eine reine Statistiklieferung. Klingt nicht realistisch.

Ansonsten sollte man den Eintrag hier bearbeiten, wenn VG-Wort doch nicht verwendet wird.
Selbst in der Datenschutzerklärung steht dass man VG-Wort verwendet.


Warum wird im Artikel gefragt wie etwa:

Wenn auf die Kommentare nicht eingegangen wird? Entweder als neue Nachricht oder in den Kommentaren selber. Da könnte man diverse "Reddit"-Artikel so generieren. Oder im Forum?

 

Wer hat denn gesagt, dass die Artikel nicht bei der VG-Wort gemeldet werden? Es wurde nur gesagt, dass die Artikel nicht "für" die VG Wort, also zur Maximierung der Tantiemenzahlungen, geschrieben werden, was eben unterstellt wurde.

 

Ich nutze die Gelegenheit noch mal die individualisierbare Startseite anzupreisen. Zwar würden die üblichen Verdächtigen auch dann ihr Leiden am Zeiten- & Medienwandel beklagen, aber man könnte 1) selbst Schuld antworten und 2) hätte das Plus-Abo ein echtes Highlight an Mehrwert.

So wenig Worte und so viel Inhalt. Einfach fabelhaft.

 

@Dimitry Halley
Das VG Wort als Kalkulation in eurem Alltag nicht vorkommt, glaube ich euch.
Aber besteht nicht die Möglichkeit, dass dieser "Bonus" einen Redakteur beim Schreiben am Ende doch - und sei es nur unterbewusst und nicht durch gemeine Absicht! - beeinflussen kann?

Bzw. habe ich mich mit dem System von VG Wort zu wenig auseinandergesetzt und frage daher ehrlich aus Unwissenheit und Interesse heraus: Lohnen sich die zusätzlichen Einnahmen für den Redakteur bzw. das Unternehmen in einem Ausmaß, welches die journalistische Integrität beeinflussen kann?

 

Danke dir für die Info, Dimi!

Da gebe ich dir definitiv Recht. Meine Frau schreibt mir WhatsApp Nachrichten, die länger sind.

 

Und bekommen wir dann nächste Woche eine Kolumne zum sonntagsfrühstück?

 

Die wären mir Lieber als der dröflte "Person X auf Reddit" "Artikel"" die gleich nach "Da erfindet jemand auf Reddit mal wieder was" stinken.

 

Die 1.800 Zeichen sind mit a) einem Absatz Einleitung, b) einem Absatz Artikelquerverweis zu anderen spannenden und mehr oder weniger themenbezogenen Gamestarartikeln, c) einem Satz Werbeplatzierung, d) einem Absatz zum eigentlichen Thema, e) einem Absatz persönlicher Einordnung und f) einem Absatz Outro tatsächlich schon erfüllt und entsprechend braucht es da wirklich keine "künstliche" Streckung.

Ob es denn a) eine Einleitung, b) einen Artikelquerverweis, c) eine Werbeplatzierung und f) ein Outro überhaupt braucht, ist natürlich die andere Frage, wenn die Info eigentlich schon in den Titel oder den Untertitel passt.

Der journalistische Mehrwert ist aber tatsächlich durch e) die persönliche Einordnung gegeben, denn ich will schließlich schon wissen, wie denn nun das Thema nach Ansicht des Verfassers zu verstehen ist.

Und warum ich das überhaupt klicke, erklärt d) das eigentliche Thema selbst. Ich klicke mich doch nicht täglich stundenlang durch Reddit, wenn ich auch so ab und an ein Häppchen präsentiert bekomme. Für die kleine Zerstreuung zwischendurch reicht das doch.

 

Ich würde viel lieber über deine Lieblingspizza oder dein Sonntagsfrühstück lesen als über irgendeinen Typen auf Reddit.

 

Wie wäre es denn mal mit einem redaktionellen Artikel, der VG-Wort erklärt und erläutert und inwiefern dies Einfluss auf Artikel nimmt (1800 Zeichen etc.)?

Bei Gamespodcast wurde auch berichtet, dass VG Wort so einen Einfluss hat, dass beim Bewerbungsgespräch eines Redakteurs/Redakteurin auf VG-Wort hingewiesen wird. Auch die geringe Bezahlung von Redakteuren wurde mit VG-Wort begründet. Gerade als Laie, der sich nur am Rande mit den Hintergründen von redaktioneller Arbeit beschäftigt, wäre doch so ein FAQ Artikel zum Thema VG-Wort angebracht (aus meiner Sicht, da dieses ganze Konstrukt doch recht undurchsichtig und kompliziert ist).

Ich persönlich empfinde viele Artikel, wie hier schon geschrieben wurde, aufgebläht und mit unnötigen themenfremden Absätzen gesprenkelt und für mich liest sich das immer so: ach verdammt, ich bin erst bei 1600 Zeichen und muss jetzt hier noch ein paar Zeichen schinden, damit ich auch die 30€ (habe die aktuellen Zahlen nicht parat) VG-Wort Anteil kassiere.

Interessieren würde mich auch, wie sich der VG-Wort Anteil verhält, wenn mehrere Redakteure an einem Artikel arbeiten, wie das dann aufgeteilt wird.

Es wäre schön, dazu mehr offiziele Informationen seitens Gamestar/Webedia zu erhalten, habe aber den Verdacht, dass kein großes Interesse daran besteht, so etwas öffentlich zu machen.

 

Die VGWort ist keine Geheimgesellschaft. Da kann sich jeder anmelden, selbst mit einem privaten Blog. Alle diese Fragen beantwortet sie selbst:

https://www.vgwort.de/auszahlungen/texte-im-internet-metis.html

Im Kern ganz simpel:

Dein Artikel hat 1.800 Zeichen, dann bekommst du Geld von der VGWort dafür in jedem Jahr, in dem er 1.500 Klicks macht. Ab 10.000 Zeichen reichen weniger Klicks für eine anteilige Auszahlung.

30% gehen mittlerweile an den Verleger (war nicht immer so. Erst seit 1-2 Jahren muss das so gemacht werden. Davor war es freiwillig.)

Bei mehreren Autoren wird die Ausschüttung gleichmäßig zwischen allen gemeldeten Schreibern aufgeteilt.

Wie viel man bekommt, errechnet sich jedes Jahr neu aus den Einnahmen der VGWort. Aber es gibt ein Maximum von ... 64.000 oder so pro Autor.

 

Also wenn ich einen 10.000 Nonsens Artikel in meinen Blog werfe und das bei der VG Wort anmelde krieg ich Geld für nix? Oder kostet die Mitgliedschaft und man hat dem GEMA Effekt das nur die großen was kriegen und die kleinen draufzahlen?

Und wo ist der Arikel über Dimis Sonntagsfrühstück?

 

Und du machst deine Arbeit gemeinsam mit Geraldine dort einfach großartig! ❤️
Ihr seid bei mir im Auto auf dem Weg zur Arbeit quasi immer mit dabei.

 

Mitgliedschaft kostet nix. Die Hürde sind die 1.500 Klicks, die du erreichen musst. Also ja: Wenn du 10.000 Nonsens-Artikel schreibst und es schaffst, dass die Leute jährlich genug draufklicken, kannst du nett was an Geld bekommen. Du musst die Einnahmen aber bei der Steuer angeben.

 

...Ich überlege mir gerade, meinen Job zu kündigen.

 

Bekommst du (als Beamter) nicht schon Geld von der Allgemeinheit für Nonsens?

 

Wenn du meine Arbeit gerne als "Nonsens" bezeichnen würdest, dann ja.

 

Vielleicht nicht komplett, wie könnte ich das beurteilen, aber ein wenig "Nonsens" gehört doch zu jeder Arbeit und ist sogar manchmal fremdverschuldet.