Die RDNA-Architektur
Die beiden neuen Navi-Grafikkarten werden wie Ryzen-3000-CPUs und die Radeon VII in 7-Nanometer-Strukturbreite gefertigt. Neu ist die mit Navi debütierende RDNA-Architektur (Radeon DNA), die AMD an entscheidenden Stellschrauben optimiert haben will.
Ein überarbeitetes Design der Compute Units soll deren Effizienz erhöhen, neue Caches die Latenzen reduzieren und gleichzeitig die Bandbreite erhöhen sowie die Leistungsaufnahme senken.
Verbesserungen bei der Grafik-Pipeline sollen zudem für höhere Taktraten und eine allgemein höhere Performance sorgen.
AMD spricht durch die feinere Fertigung in 7 Nanometer und die Verbesserungen der Architektur von einer um 25 Prozent höheren Leistung pro Takt (Instructions per Cycle, IPC) und einer um 50 Prozent besseren Energieeffizienz im Vergleich zu den Vega-Grafikkarten RX Vega 56 und RX Vega 64, die noch auf der Vorgängerarchitektur GCN (Graphics Core Next) basieren.
Außerdem neu ist der Umstieg von GDDR5 (RX-500-Serie) und HBM2 (Vega-Modelle) zu GDDR6 mit effektiven Taktraten von 14,0 GHz. Damit zieht AMD mit Nvidia gleich, die seit der Einführung der RTX-2000-Serie im September 2018 auf die schnelleren Chips setzen.
Ein weiteres, für die Spiele-Performance vermutlich vernachlässigbares Feature ist PCI Express 4.0. Um die Technik zu nutzen, bedarf es nicht nur einer geeigneten Grafikkarte, auch ein Prozessor und ein entsprechendes Mainboard wird benötigt.
AMD hat die Technik zusammen mit den neuen Ryzen-3000-CPUs und X570-Mainboards ebenfalls am 7. Juli 2019 auf den Markt gebracht. PCIe 4.0 verdoppelt im Vergleich zu PCIe 3.0 die Datenbandbreite.
Spiele profitieren davon (noch) nicht, weil die zusätzliche Bandbreite derzeit schlichtweg nicht benötigt wird. Ein denkbares Einsatzszenario sind NVMe-M.2-SSDs, die mittels PCIe 4.0 schnellere Lese- und Schreibraten erreichen, aber noch sehr selten sind.
Navi-10-Grafikchip
Das Herzstück der Radeon RX 5700 (XT) ist der Navi-10-Grafikchip. Auf einer Fläche von 251 mm² werden 10,3 Milliarden Transistoren beherbergt. Zum Vergleich: Der Vega-10-Chip auf RX Vega 64 misst im 14-Nanometer-Fertigungsverfahren 486 mm² mit 12,5 Milliarden Transistoren.
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