AMD baut Vorsprung aus: Zehnmal so viele CPU-Verkäufe bei deutschem Händler wie Intel

Verkaufszahlen von Mindfactory zeigen erneut eine deutliche Verschiebung der Marktanteile in Richtung AMD. Und auch in Südkorea legen Ryzen 3000 & Co weiter zu.

Bastler in Deutschland und Südkorea greifen offenbar zu AMD Ryzen. Bastler in Deutschland und Südkorea greifen offenbar zu AMD Ryzen.

Mit den Ryzen 3000 läutete AMD Mitte 2019 endgültig die Kurswende ein und machte mit großen Schritten Marktanteile gegenüber Konkurrent Intel gut.

Beim deutschen Händler Mindfactory beispielsweise verkauften sich statt rund doppelt so vieler CPUs auf einmal viermal so viele. Im April 2020 wurde nun ein neuer Spitzenwert gemessen: Mehr als zehnmal so viele AMD- wie Intel-Prozessoren gingen über die virtuelle Ladentheke des Onlinehändlers.

Auf Rekordkurs dank R5 3600 und R7 3700X

Um genau zu sein, stellten Ryzen 3000 und Co 91 Prozent der Verkäufe bei Mindfactory, während auf die Core-Prozessoren nurmehr 9 Prozent entfielen, wie aus dem jüngsten Diagramm von Reddit-Nutzer ingebor hervorgeht. Den Löwenanteil stellen hier die Modelle Ryzen 5 3600 und Ryzen 7 3700X.

AMD Verkaufszahlen Mindfactory AMD verkauft sich bei Mindfactory traditionell sehr gut. 91 Prozent Marktanteil lassen sich aber nicht allein darauf zurückführen. (Bildquelle: reddit/ingebor)

AMD Umsatz Mindfactory Und auch der relative Umsatz bei Mindfactory durch Ryzen 3000 & Co nimmt weiter zu. (Bildquelle: reddit/ingebor)

Die hervorragenden Verkaufszahlen äußern sich auch in Sachen Umsatz. Mit 86 versus 14 Prozent kann AMD hier seinen Vorsprung gegenüber Intel ebenfalls ausbauen, obgleich - gemessen an den letzten Monaten - nur geringfügig. Im März waren es zum Beispiel 84 gegen 16 Prozent. Im Juni 2019, also kurz vor dem Release der Ryzen 3000, lagen AMD und Intel aber noch gleichauf (52 versus 48 Prozent).

Natürlich sind die Zahlen von Mindfactory nicht repräsentativ für ganz Deutschland. Dennoch sind sie ein Indikator für den Erfolg AMDs.

Auch in Südkorea legt AMD weiter zu

Wie ZDNet Korea (maschinell übersetzt) in Berufung auf Tanawa Research berichtet, konnte AMD im heimischen Komponenten- respektive Selbstbau-PC-Markt weiter zulegen. 60,56 Prozent der im April 2020 verkauften Prozessoren stammen demnach vom roten Team (AMD), während das blaue Team (Intel) weniger als 40 Prozent stellt. Marktexperten sehen hier die Ryzen 5-Modelle als Grund, die sich erfolgreich gegen Intels Core i5-Modelle durchsetzen konnten.

Gespannt darf man auch auf die Auswirkung der neuen Ryzen 3-Modelle sein, die mit Intels Core i3-Modellen konkurrieren. Den Ryzen 3 3300X haben wir in unserem Test bereits genauer unter die Lupe genommen.

Die Ryzen 5-Modelle sollen der Grund für AMDs neuerlichen Erfolg in Südkorea sein. (Bildquelle: ZDNet Korea/Tanawa Research) Die Ryzen 5-Modelle sollen der Grund für AMDs neuerlichen Erfolg in Südkorea sein. (Bildquelle: ZDNet Korea/Tanawa Research)

Mit Ryzen-APUs ausgestattete Notebooks konnten in Südkorea ebenfalls zulegen. Erstmals seit 10 Jahren hat man hier einen Marktanteil von 22 Prozent erreicht. Traditionell dominiert Intel das Segment mit 80 Prozent Marktanteil und mehr.

Woher kommt der neuerliche Aufschwung?

Mit Blick auf die Preispolitik AMDs respektive der Händler wird klar, warum sich die Situation zuletzt noch einmal in Richtung des roten Teams verbessert hat. Seit Februar 2020 fallen nämlich die Preise für die Ryzen-CPUs in Deutschland teils deutlich. Der beliebte Ryzen 5 3600 beispielsweise ist laut Geizhals.de im Schnitt von rund 195 Euro auf 170 Euro im Preis gesunken.

AMD Ryzen 5 3600 Preisentwicklung. (Bildquelle: Geizhals.de) AMD Ryzen 5 3600 Preisentwicklung. (Bildquelle: Geizhals.de)

Ähnlich verhält es sich mit dem Ryzen 7 3700X. Im Januar noch für rund 325 Euro erhältlich, fallen seit Februar die Preise deutlich. So werden seit März etwa nur noch knapp 290 Euro aufgerufen.

Mit dem baldigen Marktstart der Comet Lake-S alias Core i 10000 könnte sich das Blatt wieder etwas zugunsten von Intel wenden. Allerdings werden auch die Ryzen 4000 bereits gegen Ende des Jahres erwartet.

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