Als Apples Software-Chef Craig Federighi am vergangenen Dienstag eine Demo zum iPhone X und dessen neuer Entsperr-Technik Face ID gab, verlangte das Smartphone ganz regulär nach der PIN-Code-Eingabe statt wie angepriesen das Gesicht zu erkennen und sich zu entsperren.
Sichtlich irritiert griff Federighi zum Backup-Gerät, wo Face ID ordnungsgemäß funktionierte. Die Präsentation ging weiter, das Internet tobte: Face ID sei ein Fail, hieß es oft. Nun meldet sich Apple in einem Statement bei Yahoo zu Wort und erklärt, warum Face ID trotz der Aufforderung des PIN-Codes wie vorgesehen funktionierte.
Vor der Präsentation soll das iPhone X von einigen Apple-Mitarbeitern gehalten worden sein und Face ID habe versucht, die Gesichter zu erkennen. Da aber deren Gesichter nicht eingerichtet waren, entsperrte sich das iPhone X nicht. Die fehlgeschlagenen Versuche häuften sich und letztlich verlangte das Smartphone während der Demonstration die PIN-Code-Eingabe von Craig, um Face ID wieder zu aktivieren.
Dieses Prozedere gleicht dem Entsperren mittels Touch ID und schützt vor Brute-Force-Angriffen: Nach mehreren Fehlversuchen, den Fingerabdruck eines Nutzers zu identifizieren, deaktiviert sich Touch ID und verlangt nach dem PIN-Code. Nach dessen erfolgreicher Eingabe steht die Funktion wieder bereit. Während Touch ID hingegen fünf Fehlversuche gewährt, deaktiviert sich Face ID bereits nach zwei fehlgeschlagenen Versuchen.
Der Präsentationseffekt bleibt bestehen, die Technik scheint aber wie von Apple gewollt zu funktionieren. Laut Apple sei Face ID sogar 20 mal sicherer als Touch ID und erkenne den Nutzer selbst dann, wenn sie eine Sonnenbrille aufhaben. Auch ein manuelles Deaktivieren von Face ID in Notfällen sei gegeben, dazu müsse man nur alle seitlichen Knöpfe des iPhone X drücken.
Wie gut sich die neue Entsperr-Technik in der Praxis schlägt, müssen unabhängige Tests erst noch zeigen. Das iPhone X kann ab dem 27. Oktober um 9:01 Uhr deutscher Zeit ab 1.149 Euro vorbestellt werden, die Auslieferung beginnt am 3. November.
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