Apple - Sieg über Eierbecher »eiPOTT« [Update]

Erst mit dem dritten Versuch ist es Apple gelungen, dem Hersteller Koziol per einstweiliger Verfügung zu verbieten, den Eierbecher »eiPOTT« mit diesem Namen zu vertreiben.

Der Eierbecher, der seit Anfang 2009 verkauft wird, scheint Apple ein ganz besonderer Dorn im Auge gewesen zu sein. Immerhin war der Konzern bereits zwei Mal mit dem Versuch gescheitert, die Herstellung und den Verkauf des eiPOTT zu verbieten.

Erst das Hanseatische Oberlangdesgericht in Hamburg hat nun den Wünschen von Apple entsprochen und eine einstweilige Verfügung gegen die Verwendung der Bezeichnung »eiPOTT« erlassen. Die Begründung: eiPOTT klinge wie iPod, daher bestehe eine Verwechselungsgefahr. Auch wenn der Name zwar eine »witzige Idee« sei, auf die man »erstmal kommen« müsse, ist er trotzdem laut Ansicht der Richter keine »humorvolle oder parodistische Auseinandersetzung« und könne keine Kunstfreiheit für sich in Anspruch nehmen. Ein Kunstwort wie eiPOTT habe keinen klaren Sinngehalt und sei für Eierbecher nicht unüblich, man könne dahinter aber auch andere Geräte wie einen Eierkocher vermuten. Untersagt wurde die Nutzung aber nur für Eierbecher.

Wer die Begründung der Richter, die sich mehrmals zu widersprechen scheint, nicht so ganz versteht, dürfte damit nicht alleine sein. Vielleicht sollte man zumindest dafür dankbar sein, dass wir nun vor der Gefahr geschützt sind, Musik aus Versehen auf einem Eierbecher abzuspielen oder das Frühstücksei von einem iPod zu sich zu nehmen.

Update 25.08.2010

Wie die Frankfurter Allgemeine Zeitung meldet, heißt der Eierbecher in Zukunft nur noch »Pott«, doch der Hersteller will die Entscheidung des OLG Hamburg so nicht akzeptieren. Man denke darüber nach, ein Hauptsacheverfahren anzusträngen, damit die von Apple gemachten Ansprüche auf ihre sachliche Grundlage geprüft werden.

Die Restbestände des »Pott«-Eierbechers darf das Unternehmen übrigens verkaufen und das läuft dank der Klage von Apple noch besser als zuvor. Der ohnehin populäre Eierbecher ist nun ein Verkaufsschlager, für den die Bestellungen laut Koziol »nur so rein rattern«. Ein nicht unüblicher Effekt des Internets bei Dingen, die ein Unternehmen verhindern oder unter den Tisch kehren möchte. Oft erreicht man damit eher das Gegenteil.

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