Asus hat mit dem Raikiri Pro einen Pro-Controller im Sortiment, der dem Xbox Elite Series 2 Konkurrenz machen soll. Ich habe ihn für euch zwei Wochen lang getestet und inzwischen hat er sich eigentlich zu meinem Lieblings-Controller für PC-Spiele gemausert – wären da nicht einige Nachteile, die ich ungern bei Controllern sehe. Und für Xbox-Spieler gibt es einen großen Wermutstropfen.
Nachtrag zur Wertung: Ich persönlich verwende den Asus ROG Raikiri Pro wegen der sehr guten Ergonomie gerne. Trotzdem hat er große Schwächen, die ich bei einem günstigeren Controller vernachlässigen könnte, aber nicht bei einem Preis von knapp 150 Euro.
Wie habe ich getestet? Ich habe den Raikiri Pro von Asus zur Verfügung gestellt und habe ihn über einen Zeitraum von zwei Wochen getestet. Dabei habe ich ihn auf dem PC und an der Xbox Series S mit unterschiedlichen Spielen aus verschiedenen Genres verwendet. Der Hersteller hatte keinen Einfluss auf den Test.
Zum Testzeitpunkt kostete der Asus ROG Raikiri Pro 152 Euro.
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- Kabellos kompatibel mit: Windows 11 / 10
- Kabelgebunden kompatibel mit: Windows 11 / 10 und Xbox Series / One
- Gewicht: 330 Gramm mit Kabel
- Maße: 103 x 64 x 155 mm
- Anschlüsse: USB-C und 3,5mm-Klinke
- OLED-Bildschirm: 1,3-Zoll, 120 x 40 Pixel, Zwei Graustufen
- Akkulaufzeit: Bis zu 48 Stunden
- USB-Kabel: Drei Meter, USB-C zu USB-A
Vorteile
Sehr komfortabel
Wenn euch die Ergonomie und der Formfaktor des Original-Xbox-Controllers gefällt, dann werdet ihr euch beim Raikiri Pro direkt Zuhause fühlen. Asus hat sich beim Design stark am Xbox Controller orientiert. Nicht nur ist das Design sehr ähnlich, sondern auch die Tasten und Bedienelemente fühlen sich identisch an.
Im Gegensatz zum Xbox Wireless Controller konnte ich nur vier nennenswerte Unterschiede in der Ergonomie wahrnehmen:
- Die ABXY-Tasten erfordern etwas mehr Druck zum Auslösen
- Das D-Pad verwendet eine flachere Scheibenform
- Der Xbox-Button ist hervorgehoben und nicht in das Gehäuse versenkt
- Die Rückseite ist auch texturiert, aber rauer als beim Microsoft Xbox-Controller
Die gute Ergonomie lässt mich immer wieder gerne zu diesem Controller greifen.
Vier belegbare Tasten
Wie viele andere Elite- und Pro-Controller besitzt der Raikiri Pro belegbare Tasten auf der Rückseite - vier in der Anzahl. Asus hat sich dazu entschieden, sie etwas mittiger zu platzieren, um versehentliche Eingaben zu minimieren.
Die Position hat etwas Eingewöhnungszeit gebraucht, aber ich halte sie für sehr sinnvoll. Ich habe so gut wie nie eine versehentliche Eingabe gemacht, was mir mit anderen Pro-Controllern immer wieder mal passiert und mit den Mittelfingern kann man die Tasten dennoch gut erreichen.
USB-Dongle kann im Controller verstaut werden
Zwischen den belegbaren Tasten befindet sich eine kleine Klappe, die magnetisch öffnet und schließt. Hier kann man den USB-Dongle verstauen, wenn man den Controller zum Beispiel mitnehmen möchte oder kabelgebunden verwendet. Man sollte nur aufpassen, die Klappe nicht zu verlieren, da sie nicht am Controller befestigt ist.
Lange Akkulaufzeit
Asus gibt eine besonders lange Akkulaufzeit von 48 Stunden an. In meinem Test konnte ich diese Zahl zwar nicht genau bestätigen, jedoch musste ich den Controller in zwei Wochen nur ein einziges Mal aufladen. Dabei habe ich jeden Abend etwa ein bis zwei Stunden damit gespielt (mit deaktiviertem OLED-Bildschirm).
Anpassbare Trigger
Die Trigger können in zwei Stufen eingestellt werden: normal und Hair-Trigger-Modus. Der erste Modus eignet sich gut für Spiele, bei denen ein analoger Trigger wichtig ist, wie zum Beispiel Rennspiele. Der Hair-Trigger-Modus ist perfekt für Spiele, die eine hohe Reaktionsgeschwindigkeit erfordern, wie zum Beispiel Shooter und Fighting-Games.
RGB-Beleuchtung
Natürlich darf das in einem Produkt für »Pro-Gamer« nicht fehlen: RGB-Beleuchtung. In diesem Fall habe ich sogar nichts dagegen. Die Beleuchtung des Controllers ist sehr dezent und fügt sich schön in das zweiteilige Design ein. Bei Bedarf kann sie in Farbe und Helligkeit angepasst werden - oder ihr schaltet sie einfach ab.
Nachteile
Nicht austauschbares Scheiben-D-Pad
Ich bin kein Fan von scheibenförmigen D-Pads, weil ich es auf diesen schwieriger finde präzise Eingaben zu machen und Diagonalen zu »erfühlen«. Das vom Raikiri Pro ist besonders flach und hat kaum Markierungen.
Beim Backdash-Cancelling in Tekken 8 muss man schnell hintereinander nach hinten, unten und dann unten links tippen. Bei der »Nach hinten«-Eingabe kann es schnell passieren, dass man versehentlich auf »Oben links« kommt, was dazu führt, dass der Charakter stattdessen nach hinten springt.
Ein Steuerkreuz im klassischen Sinne oder eines mit vier getrennten Tasten, wie beim Dualsense, wäre meiner Meinung nach besser.
Joysticks ohne Hall-Sensoren und nur in einer Größe
Die Joysticks verwenden enttäuschenderweise keine magnetischen Hall-Sensoren, weshalb sie mechanisch schneller verschleißen könnten. Das Ergebnis: Stick-Drift. Wie und ob diese Joysticks wirklich driftanfällig sind, kann nur in einem Langzeittest herausgefunden werden.
Immerhin verfügt der Controller über Anti-Friction-Ringe, die nicht nur die Bedienung weicher machen, sondern auch den Abrieb an den Sticks verringern.
Die Höhe der Sticks ist bedauerlicherweise nicht anpassbar, jedoch passen die Kontrolfreeks für Xbox-Controller auf die Knüppel.
OLED-Bildschirm hat nur wenig Funktionen
Den OLED-Bildschirm hätte man sich sparen können. Ich habe gehofft, dass man die Tasten auf der Rückseite über das Display programmieren kann, aber leider ist der Funktionsumfang des Bildschirms stark begrenzt:
- Profil ändern
- Hintergrund-Animation ändern
- Status prüfen (Profil, Akkulaufzeit, Verbindungsmodus)
- Verbindungsmodus wechseln (PC und Xbox)
- Bildschirm-Abschaltautomatik einstellen
- Bildschirmhelligkeit ändern
Die einzige wirklich nützliche Funktion des OLED-Bildschirms ist die Möglichkeit, den Akkustand zu prüfen. Das Wechseln von Profilen ist meiner Meinung nach intuitiver über Tasten und LEDs, wie beim Elite Series 2.
Nicht kabellos an der Xbox verwendbar
Das könnte ein potenzielles K.-o.-Kriterium für einige von euch sein. Der ROG Raikiri Pro kann nur am PC kabellos verwendet werden. Als Xbox-Spieler müsst ihr ihn kabelgebunden benutzen.
Armory Crate ist für Einstellungen notwendig
Der Controller ist sehr anpassungsfähig: Ihr könnt Reaktionskurven und Deadzones der Sticks einstellen, Profile einrichten, die Beleuchtung anpassen und vieles mehr. Der Nachteil: Ihr müsst den Raikiri Pro an einen PC anschließen und die Asus Armory Crate herunterladen - auch wenn ihr den Controller an der Xbox verwenden wollt.
Hier ärgert es mich schon wieder, dass man keine Einstellungen über den OLED-Bildschirm vornehmen kann.
Meine Empfehlung
Empfohlen für | Nicht empfohlen für |
PC-Spieler | Xbox-Spieler |
Shooter und Actionspiele | Plattformer |
Rennspiele | Fighting Games |
RPGs | |
Ergonomie-bewusste Spieler |
Was haltet ihr vom Asus ROG Raikiri Pro? Findet ihr einen Preis von 150 Euro für zu hoch oder ist er für das Gebotene angemessen? Welche Features sind euch bei einem Controller besonders wichtig und welcher ist deswegen euer Favorit? Oder geht es euch so wie mir hier? Obwohl der Controller objektiv nicht perfekt ist, greift ihr trotzdem gerne zu diesem? Schreibt es wie immer in die Kommentare!
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