Batman: Arkham Knight - Technik-Check zu den PC-Problemen

Die PC-Version von Batman: Arkham Knight wird im Netz wegen technischer Probleme mit Kritik überhäuft. In unserem Technik-Check gehen wir der Sache auf den Grund.

Batman: Arkham Knight basiert auf der Unreal Engine 3 und setzt Arkham City damit zwar durchaus ansehnlich in Szene, der Spielspaß wird auf dem PC aber durch massive Performance-Probleme getrübt. Batman: Arkham Knight basiert auf der Unreal Engine 3 und setzt Arkham City damit zwar durchaus ansehnlich in Szene, der Spielspaß wird auf dem PC aber durch massive Performance-Probleme getrübt.

Über Batman: Arkham Knight bricht wegen bei vielen Käufern schlechter Performance der PC-Version gerade ein regelrechter Shitstorm herein. Da wir keine passende Testversion vorab erhalten haben, sondern Arkham Knight wie alle anderen auch erst seit dem Release heute auf dem PC spielen können, ist der Technik-Check noch nicht fertig, in diesem Ersteindruck wollen wir Ihnen aber unsere bisherigen Erfahrungen bereits schildern.

Die Erwartungshaltung an die PC-Version von Arkham Knight war dabei sowohl in der Community als auch bei uns zunächst durchaus positiv, wie man beispielsweise an diesem Foren-Thread auf Neogaf gut nachvollziehen kann, der mittlerweile auf über 60 Seiten angewachsen ist. Zu Beginn fragen sich die User darin hauptsächlich, wie gut das Spiel wohl auf ihren Systemen laufen wird und freuen sich über den doch noch erschienenen AMD-Patch, da die Entwickler im Vorfeld bereits Probleme mit AMD-Grafikkarten zugegeben haben.

Auch die ersten Beiträge von heute Nacht sind eher noch neutral: Da werden gute Benchmark-Ergebnisse gepostet und leichte Kritik an den nicht sehr umfangreichen Grafikeinstellungen geäußert, zunächst ist ein Shitstorm nicht in Sicht. Je mehr Kommentare gepostet werden, desto negativer wird die Stimmung allerdings, und zwar auch bei Besitzern von schnellen Nvidia-Grafikkarten. Unserer Erfahrung nach müssen wir sagen: zu Recht.

Extreme Frame Drops

Das Hauptproblem des Spiels besteht in immer wieder auftretenden Einbrüchen der Bildwiederholrate, besonders beim Fahren mit dem Batmobil und bei schnellen Kamerabewegungen. Im einen Moment läuft das Spiel noch mit flüssigen 50 Bildern pro Sekunde, im nächsten bricht es auf unter 20 fps ein. Dabei handelt es sich aber offensichtlich nicht um die gewohnten fps-Einbrüche, die von einer Kombination aus zu langsamer Hardware und sehr anspruchsvollen Spielszenen hervorgerufen werden, denn identische Spielabschnitte laufen mal flüssig und mal absolut ruckelig.

Diese Probleme treten unserer Erfahrung nach außerdem weitgehend von der Hardware unabhängig auf. Bei unseren Tests haben wir sie bislang bei sowohl mit verschiedenen Grafikkarten (GTX 980, GTX 770, Radeon R9 290X, Radeon HD 7950) also auch mit diversen Prozessoren (Core i7 4790K, Core i5 2500K, AMD FX 6300) beobachtet. Zwei Faktoren mildern den negativen Effekt der fps-Einbrüche dabei naturgemäß spürbar ab: Auf sehr schnellen PCs – etwa mit einer Kombination von Core i7 4790K und GTX 980 – bleibt das Spiel auch mit den Einbrüchen oft spielbar, weil es dann beispielsweise von 80 bis 90 fps auf immer noch akzeptable 40 bis 50 fps einbricht und nicht wie bei langsameren Rechnern von 40 bis 50 fps auf ruckelige 20 bis 30 fps.

Im nicht gerade sehr umfangreichen Grafikmenü gibt es einen eigenen Bereich für die Nvidia Gameworks-Effekte. Trotz der offensichtlich engen Zusammenarbeit mit den Batman-Entwicklern sind Nvidia-Grafikkarten von den fps-Einbrüchen allerdings ebenfalls betroffen. Im nicht gerade sehr umfangreichen Grafikmenü gibt es einen eigenen Bereich für die Nvidia Gameworks-Effekte. Trotz der offensichtlich engen Zusammenarbeit mit den Batman-Entwicklern sind Nvidia-Grafikkarten von den fps-Einbrüchen allerdings ebenfalls betroffen.

Ebenfalls eine kleine Hilfe: die Begrenzung auf 30 Bilder pro Sekunde so belassen, anstatt sie per Änderung einer ini-Datei aufzuheben, da der drastische Wechsel von hohen Bildraten zu niedrigen Bildraten durch das 30-fps-lock unseren Erfahrungen nach deutlich seltener auftritt. Eine echte Lösung des Problems ist das aber natürlich nicht – vor allem, wenn man mit einem leistungsstarken PC ausgestattet ist, der eine künstliche Begrenzung der Bildrate auf 30 fps überhaupt nicht nötig hätte.

Batman: Arkham Knight - PC, PS4 und Xbox One im Grafikvergleich Video starten 05:42 Batman: Arkham Knight - PC, PS4 und Xbox One im Grafikvergleich

Das gilt umso mehr, da Batman: Arkham Knight auf der nicht gerade topaktuellen Unreal Engine 3 basiert und mit seiner stimmigen, aber sicher nicht rundum überzeugenden Grafik eigentlich gar nicht so hohe Ansprüche an die Hardware stellt. Bewegen wir uns zu Fuß und möglichst langsam durch die Spielwelt, erreicht zum Beispiel auch ein eher langsamer FX 6300 von AMD mit einer Radeon HD 7950 in vielen Szenen gut spielbare 50 Bilder pro Sekunde und mehr, und zwar bei maximaler Bildqualität (abgesehen von den Nvidia Gameworks-Effekten). Bei schnelleren Richtungswechseln oder dem Fahren mit dem Batmobil sind häufige Einbrüche auf höchstens 10 bis 15 Bilder pro Sekunde dann aber sofort an der Tagesordnung.

Lösungsansätze

Was die Einbrüche der Bildwiederholrate verursacht, lässt sich noch nicht zweifelsfrei sagen, in Verdacht ist unter anderem der Kopierschutz. Einige User berichten, dass die Pre-Load-Dateien Probleme machen und ein erneutes Herunterladen hilft, auf unseren Systemen hat das aber keine Abhilfe geschaffen. Es kursieren außerdem umfangreiche Anleitungen wie diese hier zu möglicherweise hilfreichen Anpassungen in den Treiber-Einstellungen im Netz, es spricht allerdings viel dafür, dass die PC-Portierung von Batman: Arkham Knight schlichtweg schlecht und schlampig ist und dass nur Patches die Probleme wirklich in den Griff kriegen können – hoffentlich.

Mittlerweile gibt es auch ein Statement von Entwickler Rocksteady zu den Performance-Problemen, in dem wie üblich schnelle Hilfe versprochen wird. Die kann Rocksteady aber nicht selbst liefern, die PC-Portierung hat man nämlich an ein externen Partner ausgelagert. Dabei handelt es sich vermutlich um das im PC-Bereich eher unerfahrene Studio Iron Galaxy, im besagten Statement werden sie aber nicht direkt genannt. Diese Auslagerung dürfte Rocksteady vermutlich längst bereuen, denn beim aktuellen Stand der PC-Version von Arkham Knight können wir Ihnen vom Kauf nur dringend abraten!

Einen ausführlicheren Technik-Check mit Grafikvergleich werden wir morgen im Laufe des Tages veröffentlichen, ob es beim aktuellen Stand der PC-Version allerdings überhaupt Sinn macht, auch eine komplette Technik-Tabelle dazu anzufertigen, ist eher fragwürdig.

Die Beleuchtung wirkt in Arkham Knights durchaus stimmig, insgesamt ist die grafische Qualität des Spiels aber nicht auf dem allerhöchsten Niveau. Die Beleuchtung wirkt in Arkham Knights durchaus stimmig, insgesamt ist die grafische Qualität des Spiels aber nicht auf dem allerhöchsten Niveau.

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