Mangelnde Tiefbaukapazitäten gehören zu den Haupthemmnissen eines schnellen Breitbandausbaus in Deutschland. Die Deutsche Telekom versucht, diesem Problem mit neuen Bauverfahren zu begegnen und hat sich dafür mit der österreichischen Firma Layjet Micro-Rohr zusammengetan.
Layjet hat eine Technik entwickelt, bei der mithilfe einer speziellen Fräse neue Glasfaserkabel zehnmal schneller verlegt werden können als mit herkömmlichen Methoden (via Golem).
Die Telekom spricht in einem offiziellen Youtube-Video von drei Kilometern statt 300 Metern Glasfaserkabel pro Tag, außerdem sollen die Kosten deutlich sinken. Von 30 bis 50 Prozent ist die Rede.
Eine Maschine für alle Aufgaben
Bevor die eigentliche Fräse mit ihrer Arbeit beginnt, präpariert ein Bagger den Boden neben der asphaltierten Straße. Die Fräse erzeugt dann in zehn Zentimeter Abstand zum Asphalt einen Schlitzgraben, in den dieselbe Maschine die Rohre verlegt.
Anschließend schüttet sie den Graben mit dem ausgehobenen Boden wieder zu. Zu guter Letzt erfolgt eine Verdichtung des Bodens zur Erhöhung der nachträglichen Tragfähigkeit. Der Schlitzgraben selbst misst in der Breite 15 bis 18 Zentimeter und in der Sohlentiefe 35 bis 70 Zentimeter.
Die von Layjet entwickelte Maschine übernimmt sowohl das Fräsen als auch die Aufbereitung des ausgehobenen Materials und das Zuschütten des Grabens, sodass der komplette Verlegevorgang aus einem Guss erfolgt.
Die Layjet-Technologie kommt derzeit im Rahmen eines Testlaufs der Telekom im bayerischen Schnaittach bei Nürnberg zum Einsatz. Ob das Unternehmen das Verfahren künftig großflächig nutzen wird, dürfte von weiteren Tests und Zertifizierungen abhängen.
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