CoD hat mich wieder - Der War-Modus versöhnt Phil mit Call of Duty

Im neuen War-Modus von Call of Duty: WW2 ist alles anders. Hier zählt nicht die K/D, sondern nur die Mission. Ein Segen, findet Phil Elsner.

Im War-Modus von Call of Duty: WW2 eskortieren wir einen Sherman-Panzer. Fahren dürfen wir aber nicht. Im War-Modus von Call of Duty: WW2 eskortieren wir einen Sherman-Panzer. Fahren dürfen wir aber nicht.

Nach Call of Duty 4: Modern Warfare war bei mir eigentlich Schluss. Zwar habe ich die beiden Nachfolger Modern Warfare 2 und 3 noch sporadisch gespielt, aber irgendwie war für mich einfach die Luft raus. Alle eher futuristischen Ableger danach wie Advanced Warfare, Black Ops 3 und Co. konnten mir bloß noch ein Achselzucken entlocken - Call of Duty war einfach nicht mehr mein Ding. Auf der Gamescom in Köln änderte sich das jetzt schlagartig.

Was mir an Call of Duty nämlich nicht mehr gefallen hat, war der Fokus auf das reine Run&Gun - ohne Ziel und irgendwie auch ohne Verstand. Im Endeffekte zählten doch stets nur die Abschüsse und ich fühlte mich immer wie in einer Arena. Genau deshalb hat mich der neue Modus "War" in Call of Duty: WW2 so positiv überrascht. Denn auf einmal habe ich ein Ziel vor Augen. Ganz ähnlich erging es schon Johannes auf der E3, der dort ebenfalls den War-Modus ausprobieren konnte.

Über den Autor
Für Arena-Shooter wie UT oder Quake hatte Phil Elsner zwar schon immer viel übrig, aber klare Ziele sind ihm im Multiplayer am liebsten. Deshalb spielt er mittlerweile ständig entweder Rainbow Six: Siege, die Operationen in Battlefield 1 oder Payload in Overwatch. Was in diesen Spielen wirklich wichtig ist, sind nicht nur reine Reflexe, sondern auch Köpfchen und Anpassungsvermögen. Und es wäre doch toll, wenn Call of Duty in Zukunft seinen Spielern ein wenig mehr davon abverlangt.

Nur das Ziel zählt

War ist ein zielbasierter Spielmodus, bei dem das Angreifer-Team eine Reihe von Aufgaben erfüllen muss, um weiter vorzurücken. Die Verteidiger versuchen natürlich, das zu verhindern.

Auf der Map Operation Breakout, die in Köln spielbar ist, müssen die US-Streitkräfte zunächst ein Haus einnehmen, anschließend eine zerstörte Brücke reparieren und überqueren, schließlich einen Sherman-Panzer bis zu einem Munitionslager der Deutschen eskortieren und eben dieses in die Luft jagen. Immer wenn die Allierten eines ihrer Ziele erreichen, werden die Verteidiger in einen komplett neuen Bereich der Map zurückgedrängt.

Call of Duty: WW2 - Video: Neue Ansätze im Multiplayer - Kriegt CoD die Kurve? Video starten 19:24 Call of Duty: WW2 - Video: Neue Ansätze im Multiplayer - Kriegt CoD die Kurve?

Für den erfolgreichen (sprich lebendigen) Rückzug gibt's Extra-Punkte, genau wie im Operations-Modus von Battlefield 1. Überhaupt erinnert der War-Modus frappierend an die mehrstufigen Schlachten des DICE-Shooters - allerdings im deutlich kleineren Maßstab mit lediglich 12 Spielern in einer Partie.

Mehr Struktur, mehr Spaß

Durch die klaren Ziele verläuft der Kampf strukturierter. Es ergeben sich klare Frontlinien und Hotspots. Das übliche CoD-Chaos entfällt. Da sich die Map im Verlauf des Matches verschiebt und verändert, sind außerdem unterschiedliche Spielstile und Strategien gefragt. Beide Teams können außerdem an vorgegebenen Stellen bestimmte Strukturen erreichten, wie Mauern oder MG-Nester.

Punkte-Streaks wie Luftangriffe gibt es im War-Modus nicht. Punkte-Streaks wie Luftangriffe gibt es im War-Modus nicht.

All das macht die Gefechte gleichzeitig dynamischer und zielgerichteter, als ich es von einem Call of Duty je erwartet habe. Vorbei sind die Zeiten, als eine gute K/D das oberste Gebot war: Hier zählt die Mission.

Das Team profitiert viel eher davon, wenn ich mich bewusst opfere, um das nächste Ziel zu sichern, als einfach nur Kopfschüsse aus sicherer Entfernung zu verteilen oder die immer gleiche Route mit einer Shotgun ablaufe. Für mich als Fan von zielorientierten Spielarten wie Payload in Overwatch ist das ein Segen.

Natürlich kann ich nach einer Anspiel-Session und nur einer Map noch kein finales Urteil über den Modus fällen. Schließlich steht und fällt alles mit der Map-Vielfalt, abwechslungsreichen Missionszielen und einer guten Balance. Sollte der Rest des Spiel und vor allem vom War-Modus dieses Niveau halten können, dann wird WW2 das erste CoD seit 2007, das mich im Multiplayer wieder richtig glücklich machen könnte.

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