Ein echter Game-Changer: Warum diese ungewöhnliche Tastatur für mich die beste überhaupt ist

Ich dachte, alle Tastaturen wären gleich. Aber mit der ungewöhnlichen Mountain Everest Max tippe ich jetzt besser. Diese Tastatur überzeugt - vielleicht auch euch!

Dieser Artikel ist ein Liebesbrief an meine Mountain Everest Max. Findet auch ihr eure große Liebe in Tastatur-Form! (Bild: monicore über Pixabay). Dieser Artikel ist ein Liebesbrief an meine Mountain Everest Max. Findet auch ihr eure große Liebe in Tastatur-Form! (Bild: monicore über Pixabay).

Tasten, Tippen und Tastaturen. Letztlich ist es doch Jacke wie Hose, auf welchem ABC-Peripheriegerät ihr eure Beschwerde-Mails, Suchanfragen bei Suchmaschinen oder Weltbild aufmachende Bildungsromane hämmert, oder? Das dachte ich persönlich bis vor kurzem zumindest - bis mir die fast 300 Euro teure Tastatur Mountain Everest Max unter die zehn Finger geriet.

Seither weiß ich: Das Wort Liebe beginnt mit T und endet auf astatur! Auch wenn der Geldbeutel schwer darunter leidet. Das kann übrigens auch mein Kollege Nils Raettig bestätigen, allerdings unter ganz anderen Umständen, wie ihr hier erfahrt:

Folgt mir ins mit Keycaps und Cherry Switches behangene Liebesnest, wo wir das Gipfelkreuz der Mountain Everest Max erklimmen - und uns drei Funktionen anschauen, die mich an diesem Tastenwunder besonders begeistern.

Feature 1: Stoppuhr-Funktion des Media Docks

Ein Killer-Feature, dass den hochtrabenden Begriff nach meinem Dafürhalten wahrlich verdient, ist das Media Dock. Genauer: Ist die Möglichkeit, die Pomodoro-Technik übers Media-Dock zu benutzen. Aber was ist das überhaupt?

Das Media-Dock ist eine abnehmbare Leiste am oberen Rand der Tastatur, über die sich zum Beispiel nützliche Makros programmieren lassen.

Die Pomodoro-Technik ist eine simple Methode, um Aufgaben zu erledigen. Im Kern funktioniert Pomodoro so: Ich stelle mir eine Eieruhr (aka Küchenwecker) auf ein gewünschtes Zeitfenster (bei mir irgendwas zwischen 30 und 60 Minuten).  

Während dieser Zeit arbeitet ihr stumpf an eurer Aufgabe – und ignoriert auf euch einprasselnde Ablenkungen. Sogar intrinsische, also, aus meinem Inneren kommende Ablenkungen wische ich weg, indem ich den ablenkenden Gedanken händisch auf einem Blatt Papier niederschreibe (Idee für eine Netflix-Serie über einen Bankangestellten, der in einem Drogentraum von William S. Burroughs lebt).

Wenn ihr genauer wissen wollt, wie das funktioniert, empfehle ich euch den folgenden Erfahrungsbericht meiner Kollegin Alana Friedrichs:

Bevor ich die Mountain Everest Max unter die Fingerchen bekam, habe ich den Timer meines Handys bemüht. Aber das hatte einen entschiedenen Nachteil.

Die eintrudelnden Nachrichten über WhatsApp, Signal, GoogleMail, und Haste-Nicht-Gesehen-Messenger-Client, sind drohende Ablenkungen – vor allem, wenn ihr rasch aufs Handy linst, um zu gucken, ob die lebensverändernde Nachricht eingetrudelt ist.

Media Dock mit Drehrad Mehr als ein Drehrad: Die Funktionsweisen des Ziffernblatts sind mannigfaltig.

Die Funktionen des Media Docks Ihr könnt unter anderem Windows-Einstellungen vornehmen oder die Auslastung der CPU anzeigen.

Und, ja, sicher könnt ihr die Bitte nicht stören-Funktion eures Mobilteils nutzen – oder gleich den Flugmodus starten. Damit sind Ablenkungen passé. Aber seitdem ich den Media Dock meiner Everest Max nutze, bringe ich die Pomodoro-Technik ganz entspannt ohne Handy zur Anwendung. 

Das funktioniert vor allem deshalb dermaßen komfortabel, weil das Media Dock über ein Drehrad verfügt. Über das Media Dock könnt ihr mitunter die RGB-Beleuchtung der Tastatur einstellen, die Lautstärke regulieren – oder eben einen Timer einrichten. 

So kann ich, die Mountain Everest Max im Anschlag, das Handy in die entlegensten Winkel der Weltgeschichte pfeffern, während mir der Timer des Media Docks die Sekunden und Minuten runterzählt, bis ich ein Pomodoro-Portiönchen erfolgreich runtergerissen habe.

Feature 2: Abnehmbarer Nummernblock 

Klar, Technik-affine Menschen haben gernne mehr als eine Tastatur daheim. Ich kann von mir selbst sagen: Früher habe ich stets auf zwei Tastaturen gehämmert.

Die Haupt-Tastatur stand auf dem heimischen Schreibtisch, war nicht nur form- und blickschön, sondern auch kabelgebunden - und vor allem war’s eine mechanische Tastatur. Die günstigere Rubberdome-Nebentastatur war für Reisezwecke gedacht, da schlanker, flacher und mit Bluetooth.

Randgedanke: Auf Rubberdome-Tastaturen mit Gummimatte zu tippen, ist für mich persönliche eine Unsitte – oder zumindest mit meinem persönlichen Tastsinn inkompatibel. Denn: Verglichen mit der mechanischen Tastatur vertippe ich mich deutlich häufiger; das mangelnde Tasten-Feedback lässt mich unbefriedigt zurück. 

Aber weg von persönlichen Präferenzen und zurück zur Gipfelstürmerin: Mit der Mountain Everest schmelzen für mich Haupt- und Neben-Tastatur in einem Tastengerät zusammen. Gangbar wird das mit dem abnehmbaren Nummernblock. Bin ich daheim, belasse ich den Nummernblock an der Tastatur - und profitiere von den Funktionstasten überm Nummernblock.  

Schritt 1: Nummernblock abnehmen Ein beherztes Ziehen reicht aus - und schon (Ratsch!) ist der Ziffernblock entfernt.

Schritt 2: Schlitten verschieben Den Schlitten auf der Unterseite des Nummernblocks verschieben - und somit die Anschluss-Seite wechseln. Alle Fussel sind vom Fotografen unbeabsichtigt.

Schritt 3: Nummernblock links anbringen Den Nummernblock auf die linke Seite anstöpseln. Fertig ist die Laube!

Die insgesamt vier Funktionstasten lassen sich frei belegen und benutzerdefiniert mit Bildchen verschönern. Persönliche belege ich immerzu eine Taste mit der Funktion, den Rechner in den Standby-Modus zu schicken. Ideal, wenn man sich als Textarbeiter vom Tastenwerk wegschiebt, um sich eine Focaccia zu gönnen.

Wandert die Mountain Everest in mein Reisegepäck, nehme ich die Tastatur in Sekundenschnelle ab, und verkleinere somit die Länge der Tastatur um ein Fünftel. So um ihre Länge beschnitten, passt die Tastatur bequem in den Rucksack.  

Fast vergessen: Der Nummernblock wirft sich auch sinistralen Menschen unter die Handteller. Sinistrale Menschen? Ja, das ist ein hochgestochenes Wort für Linkshänder - denn genau dieses Kuchenstück der Käuferschaft wird mit der Mountain Everest Max abgeholt. Warum? Weil sich der Nummernblock mit drei kurzen Handgriffen von der rechten Seite der Tastatur zur linken Seite der Tastatur bewegen lässt.

Wessen Tischplatte den Platz hergibt, der kann auch eine USB-Verkabelung zwischen Nummernblock und Tastatur nutzen. So liegt der Nummernblock dann losgelöst vom Haupt-Tastenwerk auf der Tischplatte.

Wahlweise dürft ihr den Nummernblock per USB verkabeln! Wahlweise dürft ihr den Nummernblock per USB verkabeln!

Feature 3: Herausnehmbare Keycaps und Switches

Seitdem ich mit Fingerspitzen auf Tastaturen einschlage, ekelt mich der Tastenzwischenraum. Egal, ob Kekskrümel, Katzenhaar oder was auch immer: Was da alles zwischen dem Alphabet wuchert, geht eigentlich ins Biotop – und nicht unter meine Papillarleisten.

Da ist’s mir eine Dienstleistung an die Gerätehygiene, wenn der Hersteller das Reinigen der Tastatur mitgedacht hat. Bei der Mountain Everest Max wird eine Pinzette mitgeliefert, mit der sich die Tastenkappen und darunterliegenden Switches relativ rasch entfernen (und wieder anbringen) lassen.

Bei relativ rasch liegt die Betonung auf relativ, denn in Echtzeit bringe ich mindestens zwei Stunden damit zu, um das Tastenwerk abzubauen, die Gerätschaft mit einem feuchten Tuch zu schrubben, die Tastenkappen in die Spülmaschine zu packen, und Switches & Keycaps wieder aufzusetzen.

Bild aus dem Handbuch: Im Lieferumfang ist eine Pinzette dabei, die beides kann - Keycaps und Switches de- und installieren. Bild aus dem Handbuch: Im Lieferumfang ist eine Pinzette dabei, die beides kann - Keycaps und Switches de- und installieren.

Und weil binnen zwei Stunden nach meinem Zeitgefühl ganze Zivilisationen erstehen und wieder kollabieren, wage ich mich nur jedes halbe Jahr an das Großprojekt Tastaturreinigung heran.

Unter Hygiene-Gesichtspunkten gewiss mehr als fraglich, aber um Welten besser als die traditionelle Methode des Saubermachens – die da war: Tastatur umdrehen, mit ein paar beherzten Schlägen auf den Geräterücken die gröbsten Kekskrümel und Ohrenfussel aus den Lücken klopfen.

Dafür, dass mir die Mountain Everest Max ein praktikables Verfahren mitliefert, mit meiner Tastatur den Saubermann zu spielen, bin ich dennoch dankbar. Auch wenn sie vermutlich primär dafür gedacht ist, defekte Schalter austauschen zu können - oder gleich alle Schalter, wenn man andere nutzen will.

Sonstige Funktionen & Fazit 

Jenseits der oben aufgeführten Vorteile bietet die Mountain Everest Max weitere Vorteile. Zu nennen sind etwa die ebenfalls im Lieferumfang enthaltenen Magnetplättchen. Diese könnt ihr unter die Tastatur stapeln, um die Höhe des Geräts in feinen Abstufungen zu verstellen. Hinzu kommen Kabelkanäle auf der Unterseite der Tastatur, um den Kabelsalat in geordnete Bahnen zu lenken. 

Abseits obiger Nutzwert-Funktionalitäten bietet meine Königin im Reich der Tastaturen selbstredend auch jedwedes, einstellbares RGB-Inferno, das sich Fürsprecher des Gamer-Schicks wünschen. Die sind mir aber egal – und ausschalten lässt sich der spaßige Unfug ja problemlos.

Der große Haken kommt zum Schluss: Ja, mit einem Preisschild von ungefähr 280 Euro poltert die Mountian Everest in einem sehr teuren Preissegment.

Aber: Da ich die – und somit fällt der Produktname zum allerletzten Male – Mountain Everest Max seit mittlerweile über einem Jahr beharke, ohne irgendwelche Verschleißerscheinungen festzustellen, bleibe ich begeistert. Und ich werkle sowohl beruflich als auch privat täglich mehrere Stunden auf der Tastatur. Deswegen meine letzten Meinungsworte: ein sehr teures, aber auch sehr feines Produkt! 

Konnte euch mein, durch Dopamin geschwenkter, Liebesbrief an dieses teure Kleinod in Tastenform überzeugen - oder ist das alles Kokolores mit Sauce? Und überhaupt: Auf welches Eingabegerät schwört ihr? Schreibt es uns gerne (mit eurer Lieblingstastatur) in die Kommentare! 

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