Festplatten jahrelang zu teuer? US-Ermittler decken Preisabsprache bei Bauteilen auf

Die US-Kartellbehörde hat eine weltweite Preisabsprache von Festplatten-Bauteilen aufgedeckt. Kronzeuge ist ein japanisches Unternehmen.

Festplatten könnten jahrelang teurer als nötig verkauft worden sein. Festplatten könnten jahrelang teurer als nötig verkauft worden sein.

Gegen ein weltweites Kartell ermittelt die Kartellabteilung des US-Justizministeriums zusammen mit dem FBI. Offenbar sind die Preise für Festplatten jahrelang künstlich durch Preisabsprachen erhöht worden (via Heise).

Dabei ging es laut einer Mitteilung insbesondere um die Schreib- und Leseköpfe von magnetischen Festplatten. Um eine stabile Einnahme auf dem schrumpfenden Markt zu sichern, wurden die Preise von den Firmen abgesprochen.

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Die Firma NHK Spring hat sich durch den Druck der US-Behörden dazu bringen lassen, genau diesen Verdacht durch eine Aussage zu bestätigen.

Als Kronzeuge kommt NHK Spring bei dem nun angestrebten Verfahren möglicherweise mit einer Geldstrafe davon. Die anderen Kartell-Mitglieder haben unterdessen deutlich härtere Strafen zu erwarten.

NHK Spring gesteht Preisabsprache

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Festplatten wurden durch die Absprachen zu einem Preis verkauft, der über dem eigentlich gerechtfertigten Preis lag. Wie hoch der Schaden insgesamt ausfällt, ist aber noch unklar.

Bisher ist nur bekannt, dass NHK Spring gut 25,5 Millionen Euro Strafe zahlen muss, was wahrscheinlich dem Mehrverdienst durch die abgesprochenen Preise entspricht. Zusätzlich steht noch eine fünfjährige Überwachung im Raum.

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Begonnen habe die Preisabsprache bereits im Mai 2008, bis April 2016 wirkte NHK Spring mit. Wer sonst an der künstlichen Preiserhöhung teilgenommen hat, ist bisher nicht veröffentlicht. Allerdings ist es aufgrund der Kooperation von NHK Spring zu erwarten, dass weitere Anklagen folgen.

Am Montag veröffentlichte die Justizabteilung, dass der japanische Hersteller sich schuldig der illegalen Preisabsprache bekannte. »Das FBI wird weiterhin aggressiv gegen jegliche Preisabsprachen vorgehen«, erklärte Robert Johnson, Assistant Director der FBI Criminal Investigative Division.

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