Ein Simulator, bei dem es um Industriefischerei geht? Tja. Äh. Nun. Zugegeben, die Kombination erscheint im ersten Moment gewagt. Ähnlich spannend wie eine Studie zum Paarungsverhalten der Japanischen Stachelseegurke. Aber: Es besteht tatsächlich Unterhaltungswert! Ja, auch im Fall von Fishing: Barents Sea, wo der Spieler vom Fischputzer zum Millionär wird.
Anfangs gondelt er mit dem Erbe seines Großvaters umher, einer ollen Nussschale. Am Ende sitzt er in der Kommandobrücke eines 55-Meter-Stahlmonsters, dem Hermes Trawler. Das ist eine schwimmende Fischfabrik mit Gefrieranlage. Dazwischen liegen einiger Spaß und manche Seemannsflucherei.
Lichtblicke
Betrachtet der Spieler die Grafik von Fishing: Barents Seamit den scharfen Augen eines Sehadlers, stellt er fest: Die Optik geht nicht als Top-Sehenswürdigkeit durch, mangerät aber auch keineswegs in Sehnot. Dank der hübschen Schiffsmodelle, des flüssig animierten Wassers und wegen einiger Lichteffekt-Lichtblicke droht Sehbären und Sehmannsbräuten weder sehlischer Schaden noch eine physische Sehkrankheit.
Etwas Meeraufwand hätte die überwiegend karge Landschaft drumherum vertragen. Direkt in den Häfen sieht alles ganz gut aus. Aber die trostlosen Gebirge, maximal bestückt mit wenigen, oft plötzlich aufploppenden Bäumchen oder kulissenhaften Häusern, taugen einzig als hässliche Sehblockade.
Fishing: Barents Sea - Screenshots ansehen
Massaker im Meer
Unterwegs ist der virtuelle Kapitän mit Fishing: Barents Sea auf dem titelgebenden Randmeer des Arktischen Ozeans, auf der Barentssee nördlich von Norwegen. Die Langleinenfischerei bringt das erste Geld: Der Spieler vergleicht die Preise der unterschiedlichen Fischarten, kauft den passenden Köder für die an der Strippe hängenden Haken und sucht auf der Karte aussichtsreiche Stellen. Dort gilt es vor allem, geschickt zu manövrieren.
Dann ist Reaktionsschnelligkeit gefragt: Um die Tiere aus dem Wasser zu picken, muss der Fischer in kurzen Zeitfenstern rechtzeitig mit der Maus klicken. Je exakter er das tut, desto größer fällt der Fang aus. Im ungünstigsten Fall haut die Beute ab. Der Bootsbesitzer nimmt die Fische auch aus, wobei das zugehörige blutige Minispiel nichts für Zartbesaitete ist. Möglichst exakte Schnitte entscheiden über die Qualität der Ware, die im Hafen zu Geld gemacht wird. In Bars gibt es dort auch die eine oder andere Mission, meist Jobs nach dem Motto »Bringe Fisch von A nach B«.
Motivations-Motor
In der Folgezeit entsteht eine Suchtspirale: Der Spieler verbessert seine Schaluppe, erweitert etwa den Frachtraum oder gönnt ihr einen stärkeren Motor. Für Individualität sorgt die Möglichkeit, dem Boot einen neuen Anstrich verpassen und ihm einen anderen Namen geben zu dürfen. Mit einem Bankkredit ist bald ein besserer Kutter mit Netzwinde drin. Damit eröffnet sich die nächste Fangmethode, was wiederum neue Minispiele freischaltet.
Für bestimmte Technik benötigt der Wohnungs-Kapitän Mitarbeiter, die sich in Jobbörsen finden lassen. Das Wirtschaftssystem bleibt rudimentär: Anders als zum Beispiel im Euro Truck Simulator 2 gibt es keinen erweiterbaren Firmensitz. Der Boss kann auch keine Mitarbeiter alleine auf Tour schicken. Ja, in diesem Unternehmen schifft der Chef noch selbst!
Nur angemeldete Benutzer können kommentieren und bewerten.
Dein Kommentar wurde nicht gespeichert. Dies kann folgende Ursachen haben:
1. Der Kommentar ist länger als 4000 Zeichen.
2. Du hast versucht, einen Kommentar innerhalb der 10-Sekunden-Schreibsperre zu senden.
3. Dein Kommentar wurde als Spam identifiziert. Bitte beachte unsere Richtlinien zum Erstellen von Kommentaren.
4. Du verfügst nicht über die nötigen Schreibrechte bzw. wurdest gebannt.
Bei Fragen oder Problemen nutze bitte das Kontakt-Formular.
Nur angemeldete Benutzer können kommentieren und bewerten.
Nur angemeldete Plus-Mitglieder können Plus-Inhalte kommentieren und bewerten.