Google als Tyrann - Ex-Opera-Chef von Tetzchner fordert Regulierung

Der ehemalige CEO und Mitgründer von Opera Software Jon Stephenson von Tetzchner beklagt sich in einem Blogbeitrag über das Verhalten des »Tyrannen« Google.

Google benimmt sich laut Jon von Tetzchner wie ein Tyrann und missbraucht seine Macht. Google benimmt sich laut Jon von Tetzchner wie ein Tyrann und missbraucht seine Macht.

Jon von Tetzchner hatte früher in seiner Position als CEO von Opera zunächst eine gute Meinung von Google. Immerhin war der Browser Opera der erste, der Google als Suche in die eigene Benutzeroberfläche eingebaut hatte. Damals war Google allerdings noch ein recht neues Unternehmen von Geeks, so Tetzchner, der sich auch gerne an die damaligen Treffen mit den beiden Gründern Larry Page und Sergey Brin erinnert. Die Zusammenarbeit mit Google sei für beide Seiten gut gewesen, doch dann habe sich alles verändert.

Die dunkle Seite von Google

Nach der Veröffentlichung von Google Docs und einer Annäherung von Google an Mozilla sei die »dunkle Seite« von Google offensichtlich geworden. Der neue Dienst sei so gestaltet worden, dass er mit Opera nicht funktioniert und habe Nutzer auffordert, den Browser zu wechseln. Ein Gespräch mit Sergey Brin habe nichts verändert.

Nachdem Google auch noch Chrome veröffentlicht hatte, sei die Situation noch schlechter geworden. Jon von Tetzchner arbeitet aktuell an Vivaldi, einem neuen Browser, der auf dem von Google initiierten Open-Source-Projekt Chromium basiert. Damit sollten eigentlich auch Dienste wie Google Docs problemlos funktionieren, aber nach wie vor muss sich Vivaldi wie Opera als anderer Browser ausgeben, um Google Docs nutzen zu können.

Adwords nach Kritik suspendiert

Der Grund für den aktuellen Blogbeitrag ist aber, dass Google laut von Tetzchner nun auch Adwords nutzt, um die Konkurrenz zu behindern. Nachdem er in mehreren Interviews Kritik am Verhalten von Google und Facebook beim Datensammeln und bei gezielter Werbung geäußert habe, habe Google zwei Tage später alle Adwords-Kampagnen von Vivaldi ohne Vorwarnung suspendiert. Google habe dann Anforderungen gestellt, wie Inhalte auf der Webseite von Vivaldi auszusehen haben und wie Informationen an die Vivaldi-Kunden weitergegeben werden müssten.

Nach drei Monaten der Diskussion sei die Kampagne dann wieder aktiviert worden, aber nur, nachdem sich Vivaldi »verbogen habe, um den Forderungen von Google zu entsprechen.

Nachdem Google ein Monopol bei der Websuche und bei der Werbung habe, sei es offensichtlich, dass das Unternehmen nicht in der Lage sei, dem Missbrauch dieser Macht zu widerstehen.

»Mich macht diese Veränderung von einem positiven Geek-Unternehmen zu dem Tyrannen, der sie 2017 sind, traurig", so von Tetzchner, der nun eine Regulierung des Unternehmens fordert.

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