Ein defekte Grafikkarte wieder lauffähig zu machen, ist in vielen Fällen kaum oder gar nicht möglich. Das liegt oftmals daran, dass wir uns aufgrund mangelnder Fachkenntnis nicht an die filigrane Elektronik heranwagen, oder uns schlicht die technische Ausrüstung fehlt.
Ab und an reichen aber auch Grundwissen und simple Hausmittelchen, um eine kaputte Grafikkarte wieder flott zu machen. So hat Reddit-Nutzer FledPotato eigenen Angaben zufolge eine defekte Grafikkarte geschenkt bekommen und sie mithilfe seines Backofens wieder reparieren können.
Bei der GPU handelt es sich im Übrigen um das ehemalige und immer noch sehr beliebte Flaggschiff Nvidia Geforce GTX 1080 Ti, wie die Chip-Bezeichung GP102-350-K1-A1
im Bild oben verrät. Zur Information: Die Pascal-Grafikkarte wird bei Ebay immer noch für rund 500 Euro verkauft und liegt mit Blick auf die reine Rasterisierungsleistung (also ohne Raytracing) in etwa auf Augenhöhe mit der RTX 3060 Ti.
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Grafikkarte backen - das hilft wirklich?
Was hat FledPotato nun genau gemacht? Eigentlich ist es wirklich ganz einfach. Der Reddit-Nutzer hat den Kühlkörper der Grafikkarte abmontiert, Platine, Grafikspeichermodule, Grafikchip und andere Kleinstkomponenten mit Isopropanol (Alkohol) von Schmutz und Resten von Wärmeleitpaste befreit, anschließend auf Alufolie gesetzt und in seinen handelsüblichen Backofen gepackt.
Bei welcher Temperatur er das genau gemacht hat, haben wir in dem Reddit-Thread zwar nicht entdeckt, üblicherweise werden jedoch um die 120 Grad bei rund 20 bis 30 Minuten Backzeit empfohlen. Sinn des Ganzen ist, das verwendete Lot soweit aufzuweichen, dass eventuell Schwachstellen wie Brüche zwischen Lotstelle und Bauelement beziehungsweise sogenannte kalte Lotstellen wieder zu reparieren.
Der eigentliche Schmelzpunkt von Lot liegt je nach Legierung bei um die 180 Grad (beispielsweise, wenn Blei beigemischt ist) oder auch viel höher. Aus eigener Erfahrung können wir sagen, dass das Backen der Grafikkarte tatsächlich zum Erfolg führen kann, auch wenn das Verfahren gerne als Mythos bezeichnet wird. Wie lange die Reparatur hält, steht jedoch auf einem anderen Blatt. Gut möglich, dass FledPotato die Prozedur von Zeit zu Zeit wiederholen muss.
Übrigens: Wer jetzt Sorge hat, dass dieser Vorgang doch die Grafikkarte noch mehr beschädigen könnte, den können wir direkt beruhigen. 120 Grad halten die Komponenten in der Regel mühelos aus, solange sie dabei nicht in Betrieb sind.
Habt ihr sowas schon selbst einmal gemacht? Und falls ja, war es von Erfolg gekrönt? Schreibt es uns gerne in die Kommentare!
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