Im Sci-Fi-Film »Moon« baut der Protagonist, gespielt von Sam Rockwell, Helium-3 ab, damit der Energiebedarf der Erde gedeckt werden kann. Der Clou: Er lebt dort allein. Ihm zur Seite steht die KI namens GERTY, gesprochen von Kevin Spacey.
Ein Start-up will dieses fiktive Szenario nun wahr machen und wirklich Helium-3 von der Mondoberfläche abbauen, so Ars Technica.
Das ist der Plan von Interlune
Zwei frühere Mitarbeiter der US-Raumfahrt-Unternehmens Blue Origin haben diese Woche ihren Plan bekannt gemacht, Helium-3 auf dem Mond abzubauen.
Im Verborgenen operiert ihre Firma namens Interlune seit 2022 und gab nun bekannt, dass sie bereits 15 Millionen US-Dollar für das Unterfangen aufgebracht haben.
Wie Ars Technica schreibt, gab es zuletzt immer wieder Bestrebungen, den Mond und seine Ressourcen auf der Erde nutzbar zu machen. Die Quelle bezeichnet den momentanen Rush
zum Mond wie den einstigen Goldrausch in Kalifornien – nur mit anderen Ressourcen als Ziel.
Einfach ist das Unterfangen allerdings nicht. Für Interlune ergeben sich folgende Probleme:
- Die Firma muss ein Verfahren präsentieren, mit dem sie das Gas aus Mondregolith gewinnen wird.
- Das Helium-3 muss sicher zur Erde gebracht werden.
- Es muss bewiesen werden, dass es auf der Erde einen nachhaltigen Markt für das Isotop gibt.
Helium-3: Was ist das?
Helium-3 ist ein stabiles Isotop, das auf der Erde nicht natürlich vorkommt. Daher haben wir nur begrenzten Zugang dazu, weil wir es bisher nur in kleinen Mengen aus Kernwaffentests, Kernreaktoren und radioaktivem Zerfall extrahieren konnten.
Darum besitzt der Mond voraussichtlich viel Helium-3: Das Isotop entsteht in der Sonne und wird durch Solarwinde durchs All getragen. Die Magnetosphäre der Erde schirmt das Material allerdings von der Erde ab.
Der Mond dagegen ist nicht von einer Magnetosphäre umgeben. Deshalb geht man davon aus, dass dort große Mengen an Helium-3-Gas in Bereiche des Mondregoliths eingeschlossen sind.
Dafür ist Helium-3 gut: Laut Meyerson, einem der Gründer von Interlune, besteht eine hohe Nachfrage des Materials in der Quantencomputerindustrie und der medizinischen Bildgebung.
Längerfristig steht sogar im Raum, Fusionsreaktoren mit Helium-3 als Brennstoff zu betreiben, um daraus Energie zu gewinnen.
Solange allerdings die oben genannten Baustellen nicht behoben sind, sehen Experten keine Möglichkeit, Helium-3 gewinnbringend auf die Erde zu bringen und es hier einzusetzen.
Helium-3-Abbau auf dem Mond: Wie realistisch ist »Moon«?
Die von Sam Rockwell gespielte Figur lebt allein auf dem Mond und ist dafür verantwortlich, dass Helium-3 zur Erde transportiert wird. Im Szenario des Films wird der Energiehaushalt unseres Planeten durch das Material zu 70 Prozent abgedeckt.
Eine KI hilft dem Protagonist bei seiner Aufgabe, die er jeden Tag zu bewältigen hat, bevor er schließlich auf die Erde zurück darf.
Achtung, SPOILER: Am Ende des Films stellt sich heraus, dass die Hauptfigur nur ein Klon war und ein neuer seinen Platz als Minenarbeiter auf dem Mond einnehmen wird. So weit ist die Wissenschaft natürlich noch nicht.
Die Geschichte von »Moon« basiert auf dem Buch des Raumfahrtingenieurs Robert Zubrin. Die Seite Reel Science gab 2012 eine Kritik zum Film von 2009 ab und fand lobende Worte.
Tatsächlich hat der Film damals ein wenig die Zukunft vorausgesagt. Bei einer Vorführung in New York vor NASA-Angestellten wurde bereits vor 15 Jahren bestätigt, dass Weltraumfirmen rund um den Globus daran arbeiten, das wahrzumachen, was »Moon« zeigt.
Mit Interlune ist nun das erste Unternehmen angetreten, einen seltenen Rohstoff auf dem Mond abzubauen. 2026 soll der erste Probeflug stattfinden.
Glaubt ihr, dass wir den Rohstoff Helium-3 vom Mond abbauen werden können? Habt ihr »Moon« gesehen? Wenn ja, wie fandet ihr ihn? Schreibt gerne eure Meinung in die Kommentare.
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