Illegales Filesharing - Zeigt laut Warner Bros. nur, »was sich Kunden wünschen«

Warner Bros. will sein Geschäftsmodell anpassen und sieht illegale Downloads als Hinweis auf Kundenwünsche.

Vor einigen Wochen bezeichnete schon HBO die rekordverdächtig vielen illegalen Downloads der TV-Serie »Game of Thrones« als eine Art Kompliment. Es seien auch keine Nachteile bei den DVD-Verkäufen festzustellen. Zwar sei man gegen illegale Downloads, werde aber die »Game of Thrones-Polizei« nicht alarmieren.

Sorgte diese Aussage schon für Aufsehen, so dürfte die Meinung des Chief of Anti-Piracy Operations bei Warner Bros., David Kaplan, ebenfalls aufhorchen lassen. »Ganz allgemein gesprochen sehen wir illegale Downloads als Zeichen der Kundenwünsche«, so Kaplan. Zwar werde man weiterhin die eigenen Rechte durchsetzen, aber dabei die Balance mit Anpassungen des Geschäftsmodells halten. Diese Änderungen sollen »die Wünsche der Fans nutzen und ihnen anbieten, was sie suchen und zu den Zeitpunkt, an dem sie es suchen.«

Außerdem verriet Kaplan, dass Warner Bros. und Time Warner manche Rechteverstöße nicht verfolgen will, beispielsweise Fan-Art, die nicht kommerziell verwertet wird. Man erlaube Fans, Inhalte zu nutzen, auch wenn das technisch gesehen noch immer eine Urheberrechtsverletzung sei. »Diese freie Meinungsäußerung ist der Schlüssel unseres Geschäfts und Schritte, um unsere Rechte durchzusetzen, behalten dies im Auge.« Kommerzielle Urheberrechtsverletzungen werden aber weiterhin verfolgt.

Trotzdem scheint sich Warner Bros. laut Torrentfreak von der engen Sichtweise »Illegale Kopien sind Diebstahl« zu entfernen, versucht, die Gründe für illegale Downloads zu verstehen und für sich zu nutzen.