Update: Wie Golem zu diesem Thema meldet, könnte es sich bei dem nicht genau bezeichneten europäischen Provider um die Deutsche Telekom handeln. Diese Vermutung basiert auf einem Bericht aus dem Juli 2013, der Probleme aus dem Jahr 2009 behandelt. Damals hatte sich der internationale Internet-Backbone-Anbieter Cogent Communications bei der deutschen Bundesnetzagentur beschwert. Grund für die Beschwerde war, dass laut Cogent die Telekom sich weigere, ausreichend leistungsfähige Internet-Knotenpunkte bereitzustellen. Statt den benötigten 100 Gbit/s biete die Deutsche Telekom nicht einmal die Hälfte.
Die Telekom hatte damals gefordert, dass Cogent den Ausbau und das Datenvolumen bezahlen solle, da 12 Mal mehr Traffic von Cogent erhalte als man selbst an Cogent weiterleite. Letztlich einigten sich beide Unternehmen im Verfahren der Bundesnetzagentur. Die Telekom baute die Knotenpunkte auf 78 Gbit/s aus und verzichtete auch auf eine Bezahlung. Trotzdem passt das beschriebene Verhalten zu den Beschwerden, die Level 3 nun ebenfalls vorbringt.
Originalmeldung: In Europa und den USA sollen insgesamt sechs große Internetprovider mit dominanter Marktstellung ihre Netzwerke an Engpässen absichtlich nicht ausbauen, um dann von Betreibern von großen Internet-Backbones wie Level 3 oder von Dienste-Anbietern für bevorzugte Behandlung Gebühren verlangen zu können. Das schreibt Mark Taylor, Vizerpräsident bei Level 3, in einem Blogbeitrag.
Während die meisten Internet-Knotenpunkte einen schnellen Datentransfer ermöglichen und im Schnitt mit nur 36 Prozent ausgelastet seien, würden diese sechs Provider – einer davon in Europa – Engpässe mit 90 Prozent Auslastung und einhergehendem Datenverlust absichtlich nicht beheben und so den Dienst für Kunden schädigen. Level3 könne aber den Service für diese Provider nicht einstellen, weil das für Internetnutzer noch schädlicher sei. Taylor wollte die Namen der Provider zwar nicht nennen, wies aber darauf hin, dass es sich bei den betroffenen US-Providern »zufälligerweise« auch genau um die Anbieter handelt, die bei Umfragen in den USA zur Kundenzufriedenheit mit riesigem Abstand stets auf den letzten Rängen landen würden.
Die Aussagen von Taylor sind ein Teil der aktuell immer hitziger geführten Diskussion um Netzneutralität, bei denen in den USA Provider mit lokal marktbeherrschender Stellung Gebühren für die bevorzugte Weiterleitung von Datenpaketen verlangen wollen. Ähnliche Ideen hatte hierzulande auch die Deutsche Telekom, ruderte aber noch einigen Wochen der »Drosselkom«-Diskussionen vorerst zurück.
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