Mit dem Surface Pro 3 sucht sich Microsoft eine Nische auf dem mittlerweile gut bestückten Tablet-Markt und präsentiert das Gerät primär als Arbeitstier mit Windows und Office. Konkurrenz sieht Microsoft daher weniger in den klassischen Tablets mit Android oder iOS, sondern eher in den Ultrabooks sowie dem Macbook Air. Das Display des Surface Pro 3 im Test ist im Vergleich zum Vorgänger von 10,6 auf 12,0 Zoll angewachsen und glänzt jetzt mit hoher Auflösung und guten Farbwerten. Auch den Eingabestift und andere Details hat Microsoft überarbeitet.
Wir haben das Microsoft Surface Pro 3 einem intensiven Test unterzogen und verraten, ob die Verbesserungen gelungen sind und ob das Tablet seine stolzen 1.000 Euro tatsächlich wert ist. Zumal zum Tablet meist noch eines der Tastatur-Cover dazu kommen dürfte - wir testen das Type-Cover für 130 Euro mit, das eher matschige Tippgefühl des Touch-Cover haben wir bereits beim Test des Surface RT bemängelt. Für die Bereitstellung des Surface Pro 3-Testmusters sowie des Type-Covers bedanken wir uns bei www.notebooksbilliger.de – Microsoft Surface Pro 3 bei Notebooksbilliger.de
Hardware
Die meisten Tablets setzen auf ARM-basierte Prozessoren und sind dadurch nicht kompatibel zu klassischer Windows-Software. Seit dem Erscheinen von Windows 8.1 gibt es zwar eine etwas größere Auswahl an Tablets mit x86-CPU, auf denen sich auch Windows-Programme ausführen lassen, die oftmals eingesetzten schwachbrüstigen Atom-Prozessoren von Intel verhindern bei den meisten preiswerten Windows-Tablets allerdings den Spaß an komplexen Anwendungen oder gar an Spielen.
Dass es auch anders geht, beweist Microsoft schon seit geraumer Zeit mit der Surface-Pro-Serie. Sie besteht aus teuren, aber auch vollständig ausgestatteten Windows-Tablets, die sich problemlos als Ersatz für ein Ultrabook nutzen lassen. Das soll besonders für das aktuelle Surface Pro 3 gelten, bei dem Microsoft den Bildschirm vergrößert, die Auflösung und Rechenleistung erhöht und die Stifteingabe verbessert haben will. Ein schneller Blick auf die Hardware bestätigt: Hier steckt Notebook-Hardware im Tablet-Gehäuse.
Unser Testmodell entspricht dem für 1.000 Euro angebotenen Mittelklasse-Surface. Als Prozessor kommt ein Intel Core i5 4300U mit 1,9 Gigahertz Taktfrequenz (Turbo: bis zu 2,9 Gigahertz) zum Einsatz. Für die Grafik ist die in die CPU integrierte Intel HD4400-GPU verantwortlich. Die 4,0 GByte Arbeitsspeicher (Tablet-typisch nicht erweiterbar) sind als LPDDR3 ausgelegt und arbeiten entsprechend stromsparend. Gegenüber dem Vorgängermodell wurde der Prozessor also sanft beschleunigt, was sich allerdings eher in Benchmarks als im Alltag bemerkbar macht.
Den Massenspeicher stellt eine 128 Gigabyte große SSD aus dem Hause Samsung, Microsoft verbaut aber auch Laufwerke anderer Hersteller. Im Gegensatz zu den preiswerteren Freizeit-Tablets ist die SSD hier nicht langsam per eMMC angebunden sondern flott via mSATA. So sind Transferraten von durchschnittlich 380 Megabyte pro Sekunde möglich, während eMMC oft nur knapp 10 Prozent davon leistet.
Mit einer TDP von nur 15 Watt kann der Dualcore-i5 im normalen Desktop-Betrieb lautlos gekühlt werden. Sobald Last anliegt, arbeitet ein gut hörbarer, aber nur selten störender Lüfter an der Kühlung. Wie schon beim Pro 2 verbaut Microsoft einen USB-3.0-Port an der Seite des Gehäuses. Monitore lassen sich via Mini-Displayport (oder entsprechende Adapter) anschließen.
Erfreulich ist die Ausdauer des Surface Pro 3: Trotz eines größeren Bildschirms, mehr Rechenleistung und geringerem Gewicht verspricht Microsoft eine gegenüber dem Vorgänger um 10 Prozent verbesserte Akkulaufzeit, die sich bei unserem Test bestätigt. Im Batterie-Test des PCMark08, der durchgehende Belastung durch alltägliche Arbeiten simuliert, hält der Akku etwas mehr als drei Stunden durch. Bei reinem WLAN-Surfen (Displayhelligkeit mittel) sind es 8,5 Stunden. Das Surface Pro 2 musste im WLAN-Test bereits nach 6,5 Stunden an die Steckdose.
Unter voller Last beim Spielen leert sich der Akku deutlich schneller: Schon nach etwa zwei Stunden muss das Tablet wieder an die Steckdose. Die ersten beiden Surface-Pro-Tablets waren allerdings schon nach gut 90 Minuten leer gespielt.
Nicht so recht im Griff scheint Microsoft jedoch die Wärmeentwicklung des 15-Watt-Prozessors zu haben. Zwar drosselt die CPU ihre Leistung im Alltag nicht, die höheren Turbostufen werden allerdings nur sehr selten erreicht. Und bei GPU-Last ist ein Heruntertakten der HD Graphics 4400 gut zu beobachten. Ausgelegt ist die GPU für Taktraten zwischen 200 und 1.100 Megahertz - je nach Wärmeentwicklung und verfügbarem TDP-Budget. Beim Lasttest mit Furmark startet die Grafikeinheit mit 850 Megahertz, um dann nach einigen Minuten trotz laufendem Lüfter auf bis zu 400 Megahertz herunterzutakten. Den Auswirkungen dieser Taktsenkungen gehen wir im Benchmark-Abschnitt nach.
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