Update: Der Marketing-Chef Jascha Kaykas-Wolff hat gegenüber cnet erklärt, dass Mozilla nur gute Absichten gehabt habe, aber nicht alles so funktioniere, wie man es sich gedacht habe. Aus den letzten Stunden habe man viel gelernt, so Kaykas-Wolff über die Kritik an dem heimlich installierten Addon zur TV-Serie Mr. Robot.
Inzwischen hat Mozilla das Addon wie jede andere Erweiterung ganz normal im Addon-Store veröffentlicht. Der Sicherheitsexperte Bruce Schreier vergleicht den Fauxpas von Mozilla mit dem ungefragten Installieren des U2-Albums »Songs of Innocence« durch Apple in den iTunes-Accounts der Nutzer oder dem versehentlichen Löschen des Buches »1984« von George Orwell auf Kindle-Readern durch Amazon.
Das fast Tragische an der ungefragten Installation des Addons in Firefox ist wohl, dass Mozilla laut Kaykas-Wolff nicht einmal dafür bezahlt wurde, sondern tatsächlich nur den Fans der Serie eine Freude machen wollte. Viele Nutzer sahen das aber anders, manche befürchteten sogar, gehackt worden zu sein. Sogar Mitarbeiter von Mozilla wurden überrascht und hatten sich verärgert bei Twitter geäußert.
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Seltsames Addon in Firefox aufgetaucht
Ursprüngliche Meldung: Mozilla hatte in den letzten Jahren immer wieder einige Ideen, die bei den Firefox-Nutzern Kopfschütteln oder sogar Abwanderungen zur Konkurrenz auslösten. Meistens handelte es sich bei diesen Einfällen um neue Marketing- oder Werbemöglichkeiten innerhalb des Browsers, auf die die Nutzer ablehnend reagierten. Trotz dieser Erfahrungen hat Mozilla nun aber genau diese Art von Fettnäpfchen ganz bewusst angesteuert und damit wieder Nutzer verärgert.
Im Laufe der letzten Woche stellten manche Firefox-Nutzer fest, dass in ihrem Browser ohne ihr eigenes Zutun ein Addon mit dem Titel »Looking Glass 1.0.3« und der Beschreibung »Meine Realität ist nur anders als deine« installiert worden war.
Wie sich herausstellte, handelt es sich um eine Erweiterung für eine Promo-Kampagne zur Serie Mr. Robot und für ein entsprechendes Spiel. Die Erweiterung ist zwar nicht wirklich aktiv, solange der Nutzer sich nicht auch bei dem Spiel angemeldet hat. Doch wie Techcrunch schreibt, kann sich Mozilla nicht einerseits als die Privatsphäre achtende Alternative zu Google präsentieren und gleichzeitig ohne Nachfrage beim Nutzer eine Erweiterung installieren.
Außerdem stammt die Erweiterung auch noch von dem Mozilla-Projekt Shield, das eigentlich experimentelle Features nur per Opt-in anbietet, damit Nutzer diese testen können. Vermutlich dürften sich viele der Nutzer, bei denen das Addon installiert wurde, gar nicht für die TV-Serie interessieren.
Mozilla sieht kein Problem
Mozilla sieht aber laut dem Chief Marketing Officer Jascha Kaykas-Wolff kein Problem. Man habe mit dem Team von Mr. Robot zusammengearbeitet, um die Nutzer zu überraschen und den Fans der Serie eine Freude zu machen.
Die Zusammenarbeit habe die Prinzipien und Werte bezüglich der Privatsphäre nicht kompromittiert, denn es würden keine Daten gesammelt oder geteilt. Die Fans von Mr. Robot erhielten so ein einzigartiges Rätsel, das ihre Verbindung zur Serie verstärkt und nur in Firefox verfügbar sei.
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