Das neue alte Portal im Technik-Check: Wie gut ist Nvidias Edel-Remaster?

Nvidia spendiert Portal ein Raytracing-Upgrade mit RTX Remix. Wie gut ist das Remaster und wie viel Performance kostet es?

Portal RTX fährt mit Raytracing nicht schwere Geschütze auf, es braucht auch schwere Geschütze, um flüssig zu laufen. Portal RTX fährt mit Raytracing nicht schwere Geschütze auf, es braucht auch schwere Geschütze, um flüssig zu laufen.

Als Nvidia im September die neue RTX-40-Reihe der Öffentlichkeit präsentierte, sorgte neben den Grafikkarten vor allem ein Feature für Furore, das mit der Performance eigentlich gar nichts zu tun hat. RTX Remix verspricht, in die Jahre gekommene Spielerklassiker in neuem Glanz erstrahlen zu lassen.

Dafür sollen nicht einmal große Entwicklerteams vonnöten sein. Nvidia zufolge reichen gewillte Modder mit Unterstützung cleverer KI-Alogrithmen. Wie das genau funktioniert, erfahrt ihr im folgenden Artikel:

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Im Zuge der Ankündigung von RTX Remix hatte Nvidia aber direkt auch ein Spiel im Gepäck, das mithilfe der Technik aufgehübscht wurde – Portal. Seither warten viele Spieler sehnsüchtig auf das Remaster, auch GameStar-Redakteur Sören. In wenigen Tagen könnt ihr es selbst ausprobieren, sofern ihr die nötige Hardware mitbringt.

Portal RTX schickt sich in Sachen Systemanforderungen an, das neue Crysis zu werden. Grund genug, uns den Hit aus dem Jahr 2007 in seinem frischen Gewand etwas genauer anzusehen. Wie gut sieht es aus? Und braucht es wirklich so viel Leistung?

Portal RTX sieht verdammt gut aus

Ob Portal RTX nun ein Hardware-Fresser ist, klären wir weiter unten im Text. Gelohnt hat sich das riesige Update unserer Meinung nach aber allemal. Raytracing lässt seine Muskeln spielen und zeigt, was technisch alles möglich ist (links die Version mit Raytracing, rechts die Version ohne Raytracing):

Portal Portal
Portal RTX Portal RTX

Der Vergleich zwischen Portal RTX (links) und Portal (rechts) zeigt, was heutzutage alles möglich ist.

Hier haben wir noch mehr Bilder für euch zusammengestellt:

Portal RTX - Screenshots ansehen

Die für das Remaster verantwortlichen Nvidia Lightspeed Studios haben jedoch zusätzlich Hand angelegt und praktisch alle Texturen und Assets manuell getauscht. Die in RTX Remix enthaltenen KI-Algorithmen, mit denen sich Inhalte per Knopfdruck skalieren lassen, spielen hier also eine eher untergeordnete Rolle. In Bewegtbildern sieht das dann übrigens so aus (links die Version mit Raytracing, rechts die Version ohne Raytracing):

Portal RTX - So schön sieht Nvidias Remaster des Spieleklassikers aus Video starten 0:33 Portal RTX - So schön sieht Nvidias Remaster des Spieleklassikers aus

Ist Portal RTX ein Hardware-Fresser?

Leider müssen wir das mit einem ausdrücklichen Ja beantworten. Um Portal RTX mit flüssigen 60 FPS spielen zu können, braucht ihr mindestes eine RTX 3080 – in Full HD wohlgemerkt:

DLSS Auto
Portal RTX

  • FHD
  • WQHD
  • 4K
Nvidia Geforce RTX 4090 Founders Edition
236,3
176,3
122,7
Asus Geforce RTX 3080 ROG Strix Gaming OC
70,9
53,4
32,5
  • 0,0
  • 48,0
  • 96,0
  • 144,0
  • 192,0
  • 240,0

DLSS Qualität
Portal RTX

  • FHD
  • WQHD
  • 4K
Nvidia Geforce RTX 4090 Founders Edition
236,3
160,8
82,6
Asus Geforce RTX 3080 ROG Strix Gaming OC
71,6
42,0
19,2
  • 0,0
  • 48,0
  • 96,0
  • 144,0
  • 192,0
  • 240,0

Wichtig: DLSS ist für Geforce-Grafikkarten ab der RTX-20-Reihe standardmäßig aktiviert und lässt sich auch nicht deaktivieren. Im RTX Remix-Menü, das ihr via Alt + Einfügen aufrufen könnt, habt ihr lediglich die Möglichkeit, das RTX-40-exklusive Frame Generation abzuschalten. Die Qualitätsstufe von DLSS 3 respektive DLSS 2 für Modelle aus RTX-20- und 30-Reihe könnt ihr dort außerdem manuell festlegen.

Während die RTX 4090 selbst in 4K weit mehr als 60 FPS bei höchsten Einstellungen liefert (83 FPS mit DLSS Qualität und 122 FPS bei DLSS Auto), schafft das Custom-Modell einer RTX 3080 10 GByte nicht einmal in WQHD 60 Bilder pro Sekunde (53 FPS, um genau zu sein). Und das auch nur dann, wenn DLSS die Qualitätsstufe automatisch anpassen darf.

Im Modus Qualität schafft das ehemalige, offizielle Spielerflaggschiff gerade einmal 42 FPS. In Full HD kann sie die 60-FPS-Markle allerdings in beiden Modi knacken. Die gewählte Benchmark-Sequenz beinhaltet dabei zahlreiche Raytracing-Effekte und sollte einen soliden Querschnitt darstellen.

AMD-Nutzer schauen wohl in die Röhre

Die Systemanforderungen haben es bereits angedeutet - ohne High-End-Rechner sieht es schlecht aus. Die Systemanforderungen haben es bereits angedeutet - ohne High-End-Rechner sieht es schlecht aus.

Wir haben uns Portal RTX auch auf einer RX 6800 XT angesehen. Oder vielmehr: Wir wollten es uns ansehen, denn der aktuelle Radeon-Treiber 22.11.2 bietet noch keine Unterstützung für das Remaster von Valves Puzzle-Klassiker.

Es ist aber wohl davon auszugehen, dass selbst mit entsprechendem Support die Performance deutlich unterhalb der RTX 3080 liegt. Schlicht deshalb, weil Nvidia mit Blick auf die Raytracing-Leistung zumindest in der letzten Grafikkarten-Generation deutlich die Nase vorn hat.

Portal RTX nutzt zudem nicht nur gängiges Raytracing, wie es bereits viele Spiele unterstützen. Es kommt auch eine Reihe neuer Raytracing-Techniken zum Einsatz, die weitaus höhere Anforderungen an die Hardware stellen:

Neben Schatten, Reflexionen, Lichtbrechungen und globaler Beleuchtung sind das Direct Illumination (RTXDI) und das zungenbrecherische Reservoir Spatio-Temporal Importance Resampling Global Illumination (ReSTIR GI), die noch einmal für deutlich akkuratere Beleuchtung sorgen sollen.

Außerdem werden ausnahmslos alle Lichtquellen per Raytracing-Algorithmus berechnet. In Summe werdet ihr daher auch immer wieder von Full Ray Tracing oder Path Tracing lesen.

Toller Look, der ordentlich kostet

Portal RTX sieht unserer Meinung nach unglaublich gut aus. Raytracing katapultiert den Spieleklassiker aus dem Jahr 2007 direkt in die Gegenwart. Der tolle Look kommt aber zu einem extrem hohen Preis. Wer nicht gerade eine aktuelle RTX 4080 oder 4090 sein Eigen nennt, braucht gar nicht erst zu hoffen, das Remaster in 4K genießen zu können. Selbst eine RTX 3080 reicht höchstens für WQHD mit niedrigen Bildraten unterhalb der 60-FPS-Schwelle. Den Test zur RTX 4080 lest ihr hier:

Was haltet ihr von Portal RTX? Seid ihr enttäuscht, dass es so viel Leistung benötigt? Schreibt uns das gerne in die Kommentare!

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