Je nach Auslegung und Definition verdoppelt sich die Anzahl der Transistoren auf gleicher Fläche laut dem »Mooreschen Gesetz« in 12 bis 24 Monaten und damit idealerweise auch die Leistung von Prozessoren. Das Ende der Gültigkeit dieses ohnehin nur statistischen »Gesetzes« wurde schon öfter vorhergesagt, doch bislang konnte der technische Fortschritt die vermeintlichen Stoppschilder bei der Prozessor-Entwicklung umgehen.
Doch laut Robert Colwell, von 1990 bis 2001 Intels Chef-Entwickler für Prozessoren, wird das Mooresche Gesetz gar nicht an der Physik der immer kleineren Strukturen scheitern, wie bisher angenommen, sondern an der Wirtschaftlichkeit. Frühestens 2020 wird das seiner Ansicht nach der Fall sein, bei Strukturen in sieben Nanometern. »Man könnte mich noch zu 2022 überreden, vielleicht sogar zu fünf Nanometern, wer weiß, aber auf keinen Fall einen Nanometer oder gar Femtometer oder Ähnliches«, so Colwell laut The Register auf der Hot Chips-Konferenz.
Dann bliebe den Entwicklern zwar noch die Möglichkeit, durch verbesserte Architekturen mehr Leistung zu erreichen. Doch irgendwann lohne sich auch das nicht mehr, da es rein wirtschaftlich keinen Sinn mehr mache und eine Verbesserung von vielleicht zehn Prozent die Kunden auch kaum dazu bewegen würde, neue Systeme zu kaufen. Dann sei das Ende der exponentiellen Leistungssteigerung und auch das Ende des Mooreschen Gesetzes gekommen. Gordon Moore selbst hatte das Ende seines »Gesetzes« für 2022 erwartet, während Intel davon ausgeht, noch bis ins Jahr 2029 entsprechende Fortschritte erzielen zu können.
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