Wir sprechen seit Jahren davon, dass Diesel eine tote Technologie ist. Jetzt hat Renault eine Wiederbelebung vorgeschlagen

Während gefühlt alle Welt nur noch über E-Autos spricht, geht Renault zumindest teilweise einen ganz anderen Weg.

So sieht der Renault Trafic aus, der in der Zukunft den besagten Dieselmotor bekommen wird. (Quelle: Renault) So sieht der Renault Trafic aus, der in der Zukunft den besagten Dieselmotor bekommen wird. (Quelle: Renault)

Renault und der Partner Dumarey kündigten am 08. Februar 2024 an, dass eine Teilsparte der Renault-Firmengruppe weiterhin auf Verbrenner-Motoren setzt. Sie entwickelt einen neuen Dieselmotor, der die aktuellen Euro-7 Normen erfüllen will.

Aber warum geht eine Firma diesen steinigen Weg, wenn der politische Pfad für Verbrenner eine beschlossene Sackgasse ist? Denn: 2035 wird die EU den Bau und Verkauf neuer Verbrenner-Autos mit wenigen Ausnahmen einstampfen.

Dafür gibt es gleich mehrere Gründe, wie das spanische Magazin Xataka berichtet.

Eine neue Kooperation

Xataka thematisierte bereits in der Vergangenheit, dass Renault sein Unternehmen in fünf Sparten aufspaltet, damit das Unternehmen eine Zukunft hat. Eine Sparte davon setzt immer noch auf die tot geglaubte Verbrenner-Technologie.

Warum? Nach den Angaben des Konzerns sind die Kosten des Umstiegs auf alternative, emissionsfreie E-Antriebssysteme sehr kostenintensiv. Um das abfedern zu können, hat der Konzern unter anderem Plan, den Diesel wiederzubeleben.

Ein frisch gegründetes Projekt läuft unter dem Namen Horse und arbeitet in Kollaboration mit der Dumarey-Group an einem neuen Dieselmotor.

Der 2.0 Liter-Dieselmotor soll nach firmeneigenen Angaben die Anforderungen des Euro7-Frontantriebs und die des EuroVI-Hinterradantriebs erfüllen. Dieser soll dann den Motor des Modells Renault Trafic ersetzen.

Wissenswert: Der EU-Markt für Dieselfahrzeuge schrumpfte im Dezember 2023 um 9,1 Prozent. Im Gegensatz zum Vorjahr 2023 ging der allgemeine Verkauf von Dieselfahrzeugen EU-weit von 16,4 auf 13,6 Prozent zurück.

In Spanien, Frankreich und Italien war ein Rückgang von knapp 20 bis über 26 Prozent zu verzeichnen. Nur in Deutschland scheint der Trend gegenläufig: Hierzulande verzeichnete der Markt für Dieselfahrzeuge ein Wachstum von 10,3 Prozent.

Kann dieser Plan funktionieren?

Zwar baut Renault auch einige E-Modelle. Doch der Konzern setzt auch immer wieder auf Hybrid-Antriebe - auch die neuesten Projekte scheinen dieser Linie zu folgen.

Die Zusammenarbeit mit dem oben genannten italienischen Unternehmen Dumarey Automotive stellt für Renault ein mögliches Ass im Ärmel dar, das eines Tages der Plan B für Renault werden könnte.

Der Grund: Die Firma besitzt eine Abteilung namens Hydrocells, die sich auf Wasserstoffantriebe spezialisiert hat.

Renault zeigt sich laut Xataka offen gegenüber dieser Antriebsart. Mit Wasserstoff-Motoren würde übrigens auch die Anforderung der EU erfüllt werden: Diese sind CO2-neutral.

Ob Renaults aktueller Weg mit seiner Verbrenner-Sparte erfolgreich ist, wird die Zukunft zeigen. Welche spannenden Entwicklungen es bei Fahrzeugen mit Akkus gibt, erfahrt ihr unter anderem in den folgenden beiden Artikeln:

Was denkt ihr über den Weg, den Renault mit der neuen Kooperation mit Dumarey eingeschlagen hat? Wie sinnvoll ist es, elf Jahre vor dem Verbot noch einen neuen Diesel-Motor zu entwickeln beziehungsweise kann diese Wiederbelebung etwas taugen? Und wie steht ihr zur E-Mobilität und Wasserstoffantrieben? Schreibt uns eure Gedanken dazu gerne in die Kommentare und tauscht euch untereinander aus.

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