Software
In Sachen Software ist das Galaxy Tab S nicht ganz auf dem allerneusten Stand: Das etwas ältere Android 4.4.2 kommt zum Einsatz und nicht die aktuelle Version 4.4.4, spürbare Auswirkungen hat das im Tablet-Alltag allerdings nicht. Das liegt auch daran, dass Samsung über das Betriebssystem wie gehabt Samsung seine hauseigene Oberfläche namens »TouchWiz« stülpt.
Doch damit nicht genug, der Hersteller installiert auch zahlreiche Apps vor, die sich zudem nicht ohne weiteres löschen lassen, außerdem klebt TouchWiz am Tablet wie Kaugummi am Turnschuh. Das ist ärgerlich, verlangsamt die Samsung-Oberfläche das Tablet doch spürbar. Das Scrollen durch den Startbildschirm ruckelt mitunter erstaunlich stark, vor allem wenn es auf eine Seite mit Samsungs Magazin-Apps gehen soll. Hinzu kommt, dass komplexe Webseiten ebenfalls nicht wirklich flüssig scrollen.
Wie bereits von anderen Samsung-Geräten bekannt, spendieren die Koreaner auch dem Galaxy Tab S selbst entwickelte Multitasking-Funktionen. Dabei lassen sich mehrere Anwendungen nicht nur gleichzeitig öffnen, sondern auch simultan nutzen - beim Surfen einen Film schauen ist also im Gegensatz zu den meisten anderen Android-Geräten problemlos möglich. Die Multitasking-Funktionen lassen sich aber nicht sonderlich flüssig bedienen, obwohl das Tab S sogar etwas besser ausgestattet ist als das TabPro 12.2. Das TabPro setzt auf den gleichen Exynos-Prozessor, verfügt über weniger RAM und arbeitet das Multitasking dennoch spürbar flüssiger ab.
SideSync
Eine Neuerung bei Samsung ist die Funktion SideSync. Mit dieser App lässt sich das Galaxy Tab S mit einem Galaxy S5 koppeln, so dass der Inhalt des Smartphones auf dem Tablet dargestellt und nutzbar wird. Die Verbindung läuft dabei via W-LAN, die beiden zu koppelnden Geräte müssen sich daher in einem gemeinsamen W-LAN-Netz befinden. Generell arbeitet SideSync wie ein Streaming-Dienst, sodass die Smartphone-Inhalte mit einer gewissen Verzögerung auf dem Tablet ankommen – auf dem Handy installierte Spiele lassen sich daher nicht auf dem Tablet genießen.
Was aber funktioniert, ist die Weiterleitung von Telefonaten auf das Galaxy Tab S: Ist das Galaxy S5 mit dem Tablet gekoppelt, während ein Anruf eingeht, lässt sich dieser auf dem Tablet entgegennehmen. Dabei werden dann die Lautsprecher und das Mikrofon des Tablets genutzt - oder ein angeschlossenes Headset. Die Sprachqualität solcher gestreamten Telefonate ist in Ordnung, zumindest solange die W-LAN-Signalstärke und -Übertragungsgeschwindigkeit hoch genug ist. Bei zu schlechten Verbindungen leidet die Telefonqualität stark und es kommt zu verwirrenden Lags beim Telefonieren.
SideSync funktioniert aktuell ausschließlich in Kombination mit einem Galaxy S5, Samsung will in absehbarer Zeit aber auch andere Telefone der Galaxy-S-Klasse auf die Kompatibilitätsliste setzen. Smartphones anderer Hersteller bleiben bis auf weiteres außen vor. Das ist allerdings leicht zu verschmerzen, da es aus unserer Sicht nur wenige sinnvolle Gelgenheiten gibt, Inhalte vom Smartphone auf das Tablet zu übertragen.
Samsung Galaxy Tab S 10.5 - Screenshots ansehen
Haptik und Handling
In Sachen Handhabung weiß das Samsung-Tablet zu überzeugen: Das Galaxy Tab S ist extrem flach, leicht und liegt generell gut in der Hand. Die Rückseite ist mit einem Kunststoff in Golfballoptik überzogen - optisch mag das Geschmackssache sein, es sorgt aber in jedem Fall für Griffigkeit und verhindert störende Kratzer.
Mit 24,7 Zentimetern Breite, 17,7 Zentimetern Tiefe und nur 6,6 Millimetern Höhe gibt das Maßband unserem Ersteindruck Recht, auch das Gewicht liegt mit 465 Gramm auf niedrigem Niveau. Zum Vergleich: Das ipad Air wiegt mit 469 Gramm trotz geringerer Displaydiagonale vier Gramm mehr und ist mit 7,5 Millimetern Höhe auch etwas dicker.
Die genoppte Kunststoff-Rückseite sorgt für ein angenehmes Tragegefühl und dafür, dass die Finger auch bei hitzigen Rennspiel-Verrenkungen den Halt nicht verlieren. Allerdings verweigert sich Samsung auch weiterhin der Verwendung von Aluminium, obwohl das einem Tablet in dieser Preisklasse durchaus gut gestanden hätte. Zwar lässt sich das Galaxy Tab S nicht durchbiegen und wirkt auch sonst nicht fragil, bei flüchtigem Betrachten scheint es auf den ersten Blick aber rein äußerlich kein ernstzunehmender iPad-Konkurrent zu sein.
Dafür ist Samsung die Bedienung gelungen. Neben den klassischen Knöpfen zum Ein- und Ausschalten des Tablets und für die Lautstärke gibt es zwei Android-Sensortasten und einen Home Button. Dieser ist nicht als Sensorfläche ausgelegt und etwas erhaben, was die Bedienung erleichtert.
Wie schon beim Galaxy S5 handelt es sich beim Home Button zusätzlich um einen Fingerabdruck-Scanner, mit dem sich beispielsweise das Tablet entsperren lässt. Ganz so komfortabel wie bei Apple ist das nicht gelöst, zum Entsperren muss der Finger im richtigen Winkel über den Knopf gewischt werden, bei der Konkurrenz reicht das Auflegen des Fingers. Praktisch ist der Fingerabdruck-Scan aber, wenn sich mehrere Personen mit unterschiedlichen Accounts das Tablet teilen - beim Einloggen wird dann automatisch der passende Account gestartet.
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