Sony-Pictures-Hack - Anwälte drohen US-Medien wegen Veröffentlichung von Details

Sony Pictures droht US-Medien damit, sie schadensersatzpflichtig zu machen, wenn weiter geleakte Informationen veröffentlicht werden.

Der Hack von Sony Pictures durch GOP hat zu vielen geleakten Details geführt. (Bildquelle: The Next Web) Der Hack von Sony Pictures durch GOP hat zu vielen geleakten Details geführt. (Bildquelle: The Next Web)

Bei dem Angriff auf Sony Pictures fielen den Hackern riesige Datenmengen in die Hände, von E-Mail-Datenbanken über Kalkulationen bis hin zu privaten Sozialversicherungsnummern oder auch Ideen und Scripts für geplante Filme. Viele Medien in den USA berichten sehr detailreich über die geleakten Informationen, die zum Teil auch wenig schmeichelhaft für die Manager von Sony Pictures sind. Eine Managerin hat sich inzwischen wegen vermeintlich rassistischer Aussagen in E-Mails entschuldigt, außerdem gibt es Hinweise darauf, dass sich die Filmindustrie Hollywoods unter dem Codenamen »Goliath« speziell gegen Google verbündet und Staatsanwälten in den USA »Wahlkampfspenden« zugesagt hat, wenn diese die Ziele der Studios unterstützen.

Sony Pictures selbst hat nun mehrere US-Medien wie die Webseite Recode, die New York Times oder auch den Hollywood Reporter durch ihren hochrangigen Anwalt David Boies anschreiben lassen. Darin fordert das Unternehmen die Medien auf, kein weiteres Material aus dem Hackerangriff zu veröffentlichen und alle vorhandenen Kopien zu vernichten. Sony Pictures erteile keine Genehmigung für »Besitz, das Ansehen, Kopieren, Verbreiten, Veröffentlichen, Hochladen, Herunterladen oder sonstige Nutzung der gestohlenen Informationen«. Sollten die Medien den Forderungen nicht entsprechen, habe Sony Pictures keine Wahl, diese für jeglichen Schaden verantwortlich zu machen.

Die Hacker haben inzwischen acht große Datenpakte veröffentlicht, in denen sich unter anderem vier nicht veröffentlichte Filme von Sony Pictures, mehrere Gigabyte an E-Mails, interne Dokumente über Gehälter und Geschäftspläne und angeblich sogar das Script für den nächsten James-Bond-Film »Spectre· befinden. Besonders peinlich dürfte für Sony Pictures sein, dass in den E-Mails auch ein Bericht über eine Sicherheitsprüfung der IT-Systeme gefunden wurde, die Mitte Juli bis Anfang August 2014 durch PriceWaterhouseCoopers durchgeführt wurde. Dort wurden gravierende Schwächen der Sicherheit entdeckt und Maßnahmen empfohlen, die anscheinend nicht umgesetzt wurden.

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