Steam Reviews - Neuer Graph soll unfairen Review-Shitstorms entgegenwirken

»Review Bombing« ist so ein konkretes Problem für Steam geworden, dass es sogar schon einen eigenen Begriff dafür gibt. Und einen ersten Lösungsversuch.

Dieser Graph soll bei plötzlichen Negativ-Wellen Auskunft geben. Dieser Graph soll bei plötzlichen Negativ-Wellen Auskunft geben.

2017 gab es einige Vorfälle, in denen das Review-System von Steam Shitstorms erlag, die mit der eigentlichen Qualität des Spiels meist nichts zu tun hatten. Da prasselten Unmengen von negativen Reviews auf die Produktseite ein und die durchschnittlichen Wertungen rasselten in den Keller, weil die Spieler teils wegen ganz anderer Geschichten sauer waren.

Bei Dota 2 zum Beispiel entbrannte der Zorn nach der Ankündigung des Kartenspiels Artifact, weil Valve einfach kein Half-Life 3 liefert. Bei Firewatch hagelte es wütende Reviews, weil der Entwickler Streit mit dem Youtuber PewDiePie hatte. Und GTA 5 bekam auf die Finger, weil Rockstar das Modding-Tool OpenIV abschalten ließ. Langfristig muss Valve darauf reagieren - und jetzt sieht man bereits die ersten Folgen des »Review Bombings«.

Aufklärung statt Sperrung

In einem ausführlichen Blog-Posting erklärt Valves Alden Kroll die Einführung einer neuen Grafik, die bei betroffenen Spielen auf der Produktseite angezeigt wird. Man findet dort einen detaillierten Verlauf der Review-Entwicklung seitens der User. Stürzen Wertungen plötzlich in den Keller, können Spieler diesen Trend dort nachvollziehen und im Zweifelsfall nachrecherchieren.

"Ab heute wird jede Spielseite ein Histogramm anzeigen, auf dem positive und negative Reviews verglichen werden, basierend auf allen Bewertungen, die jemals erstellt wurden. Durch das Klicken auf irgendeinen Teil des Histogramms können Sie eine Stichprobe der Bewertungen aus diesem bestimmten Zeitraum einsehen. Für potenzielle Käufer ist es somit einfach, die vorübergehende Verfälschung der Reviews zu erkennen, zu untersuchen, und dann selbst zu entscheiden, ob diese Informationen für sie relevant sind."

Natürlich steht auch die Option eines gesperrten Review-Bereichs im Raum. Der Gedanke scheint sogar intuitiver: Wenn ein »Beef« mit PewDiePie negative Review-Wellen auslöst, warum nicht zeitweise einen Riegel vorschieben? Hier spricht sich Valve aber entschieden gegen eine Einschränkung der User-Meinungsäußerung aus.

"Was bedeutet das genau, wenn wir Bewertungen für ein Produkt temporär sperren? Werden Spieler nicht mehr in der Lage sein, Beiträge zu diesem Zeitpunkt zu verfassen? Sollten sie in der Lage sein, sie zu posten, aber sie werden für die Berechnung der Review-Bewertung ignoriert? Letztendlich hat uns diese Option nicht gefallen, da wir Spielern nicht die Fähigkeit entziehen möchten, ihre Meinungen zu äußern. Wir möchten auch nicht, dass die Community aufhört, Diskussionen über verschiedene Probleme zu führen, auch wenn es wahrscheinlich bessere Optionen gibt als die Steam Reviews dafür zu nutzen."

Wie seht ihr das? Braucht Valve härtere Einschränkungen für den Review-Prozess der Nutzer?

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