Für viele Spieler ist die Energieeffizienz von Grafikkarten und Prozessoren schon heute ein wichtiges Thema, doch bei besonders leistungsfähigen Spiele-PCs mit riesigen Monitoren und mehreren Grafikkarten steigt der Energieverbrauch deutlich an. In einer Studie haben sich die Forscher des Berkeley Lab angesehen, wie viel Energie Spiele-PCs heute schon verbrauchen und wie hoch dieser Verbrauch im Jahr 2020 sein dürfte. Außerdem wurde in der Studie geprüft, wie sich durch energiesparende Einstellungen und dem Austausch bestimmter Komponenten dieser Verbrauch senken lässt.
Spiele-PCs sind laut der Studie für 20 Prozent des Verbrauchs aller PCs verantwortlich, haben aber nur einen Anteil von 2,5 Prozent aller vorhandenen Rechner. Der Verbrauch eines Spiele-PCs soll bei 1.400 Kilowatt-Stunden pro Jahr liegen und damit sechs Mal so hoch wie bei einem typischen PC, 10 Mal über dem einer Spielekonsole und ungefähr dem von drei Kühlschränken entsprechen. Im Jahr 2012 lag der weltweite Energiebedarf demnach bei rund 75 Terawatt-Stunden im Wert von 10 Milliarden US-Dollar und würde sich ohne energiesparende Anpassungen bis 2020 vermutlich verdoppeln. Das würde umgerechnet rund 50 Standard-Kraftwerken entsprechen. Durch Maßnahmen zur Erhöhung der Energieeffizienz ließen sich davon aber bis zu 40 Kraftwerke oder Kosten von 18 Milliarden US-Dollar einsparen.
Laut dem Forscher Evan Mills wären beispielsweise Energieeffizienz-Angaben für Mainboards, Laufwerke und weitere Komponenten ein möglicher Ansatz, den dort gibt es im Gegensatz zu Monitoren und Netzteilen noch nicht einmal freiwillige Einstufungen. Damit könnten Käufer auch keine informierte Entscheidung treffen. Außerdem bestünde zwischen Energieverbrauch und Leistung beispielsweise bei Grafikkarten nicht immer ein direkter Zusammenhang.
Durch die Auswahl von effizienten Komponenten und durch das Aktivieren von Energiesparoptionen im Betriebssystem könnten bei Test-Rechnern bis zu 75 Prozent Energie eingespart werden, ohne dass dabei auf Leistung verzichtet werden musste. »Man kann sogar alles auf einmal haben. Tatsächlich sind energieeffiziente Systeme kühler und leiser, beides Eigenschaften, die bei Gamern sehr erwünscht sind«, so Mills. Zu den vermutlich höheren Kosten für effizientere Hardware gibt es aber keine Angaben. Anlass für die Studie über den hohen Energieverbrauch der Spiele-PCs weltweit war übrigens Mills‘ Sohn und dessen High-End-Rechner, der die häusliche Stromrechnung erhöhte. Auf der Webseite Greening The Beast soll eine Community zum Sromsparen mit Spiele-PCs ohne Leistungsverlust entstehen.
Quelle: newscenter.lbl.gov
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