Die Cyborg-Anthropologin Amber Case hat in ihrem Vortrag auf der »Technology, Entertainment, Design Conference« (TED) dargelegt, wie die moderne Technik den Menschen verändert. »Wir sind alle Cyborgs«, so Case, denn ein Cyborg sei ein Organismus mit hinzugefügten Komponenten, die zur Anpassung an neue Umgebungen dienen. Schon der erste Mensch im Weltall sei daher aufgrund seines Raumanzuges eigentlich ein Cyborg gewesen.
Doch heutige Technik sei inzwischen einer Erweiterung unseres Selbst. Schon wenn man abgespeicherte Fotos verliere, die gar nicht physikalisch existieren, fühle man einen Verlust. Im Internet habe man ein zweites Ich, das dort in der Lernphase sogar eine Art Pubertät durchlaufe. Mobiltelefone seien im Grunde »soziale Wurmlöcher«, die zwei Menschen direkt verbinden können, obwohl diese auf zwei verschiedenen Seiten der Erde stehen. Inzwischen könnte jeder mit jedem zu jeder Zeit Kontakt aufnehmen, was physisch niemals möglich wäre.
Allerdings wäre gelegentlich eine Auszeit wichtig, um auch über sich selbst nachzudenken und nicht nur der Instant-Klick-Kultur zu folgen. Die Maschinen übernehmen laut Case aber nicht die Weltherrschaft, sondern helfen sogar dabei, menschlich zu sein. Ein Bild der Vernetzung der Erde sehe außerdem nicht technisch, sondern sogar sehr organisch aus. Der Vortrag in englischer Sprache wurde auf YouTube veröffentlicht.
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