Update vom 07.08.2019: Ein Sprecher des Verbunds der Telekommunikations-Endgerätehersteller (VTKE) widerspricht gegenüber Golem.de teilweise den Aussagen von Vodafone. Die fehlenden Firmware-Updates seien bei Kabelmodems ohnehin nicht notwendig. Zudem nennt er einen weiteren Kritikpunkt.
»Wenn der Vodafone-Sprecher sagt, 'mindestens 8 Prozent der kundeneigenen Geräte wurden noch nie mit kundeneigener Firmware versorgt', dann liegt dieser Anteil vermutlich erheblich unter dem Anteil providereigener Geräte ohne Update«, so der Sprecher der VTKE.
Ein Brancheninsider stellte auch die Vodafone-Behauptung in Frage, dass in ihrem Netzwerk 50 unterschiedliche Gerätetypen zum Einsatz kämen, da es für Kabelanschlüsse lediglich 15 Produkte auf dem Markt gibt.
Originalmeldung: Am 1. August 2016 wurde der Routerzwang per Gesetz verboten. Für die Kunden war das ein Sieg gegen die erzwungenen Geräte der Internetanbieter. Doch Vodafone sieht Nutzer mit Eigengeräten durchaus kritisch.
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Ein Grund dafür: »Mindestens acht Prozent der kundeneigenen Geräte wurden noch nie mit aktueller Firmware versorgt«, beklagt sich Vodafone-Sprecher Volker Petendorf bei Golem.de. Diese Router würden also noch mit Software betrieben, die bei der Produkteinführung aufgespielt wurde.
Auf eigene Geräte setzen dabei zwar stetig mehr, aber insgesamt weiter nur einer geringe Zahl an Kunden. Waren es 2017 erst ein Prozent der Vodafone-Kunden, setzten im vergangenen Jahr zwei Prozent auf eigene Technik beim Kabel-Internetanschluss, in diesem Jahr sind es 3,5 Prozent.
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Laut Angaben von Vodafone kommen mittlerweile 50 verschiedene Gerätetypen mit über 100 Firmware-Versionen zum Einsatz. Ein weiteres Problem sei, dass einige Kunden beim Umstieg auf schnellere Datenraten eigentlich das Kabelmodem austauschen müssten.
Routerzwang im Kabelnetz lange gängige Praxis
Besonders bei Internetverbindungen über Kabel war es laut Golem lange üblich, die Zugangsdaten geheim zu halten, um die Kunden zu einem bestimmten Router zu zwingen.
1&1 versuchte eine Zeit lang sogar über einen Trick, Kunden bei der Bestellungen ein Mietgerät aufzuzwingen (siehe den folgenden Link).
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Trotz der Freiheit, sich für einen eigenen Router entscheiden zu können, setzen auch bei Unitymedia nach wie vor viele Kunden auf ein vom Provider angebotenes Gerät.
»Rund 98 Prozent der 3,6 Millionen Breitbandkunden setzen auf einen Unitymedia-Router«, bestätigte Firmensprecher Helge Buchheister gegenüber Golem.de. Damit setzen bei Unitymedia etwa 72.000 Kunden auf eigene Technik für die Internetverbindung.
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