Ist es wirklich schon wieder acht Jahre her, seit der allererste Trailer zu Watch Dogs auf der E3 2012 erschien? Erinnert ihr euch noch an diese Aufbruchsstimmung, die damals als Reaktion durch die Spielebranche schwappte, an die Hoffnung auf eine neue Generation von Open-World-Spielen?
Ubisofts Hackerspiel ließ uns von einer vollständig simulierten Welt träumen, in der Tausende NPCs selbstständig ihren Berufen nachgehen, Probleme haben, ihr Leben leben. Und in der wir als Hacker sie beobachten, Einfluss nehmen, den Lauf der Geschehnisse zu unseren Gunsten manipulieren. Mann, war das aufregend!
Dem fertigen Spiel gelang es nie, dieses Versprechen einzulösen: Weder grafisch noch was die spielerischen Möglichkeiten oder die Tiefe der Simulation anging, konnte Watch Dogs die im Trailer geweckten Erwartungen erfüllen. Es folgten Downgrade-Debatten, Kritik am Standard-Missionsdesign, Ärger über das dogmatische Abhaken der Ubisoft-Formel.
Beinahe eine Dekade nachdem wir zum ersten Mal von Watch Dogs gehört haben, könnte Teil 3 nun endlich die Vision des damaligen Trailers verwirklichen. Mit Watch Dogs Legion denkt Ubisoft die Serie neu, macht mutige Schritte in Richtung einer prozedural generierten Sandbox - und streicht einfach mal das Konzept des etablierten Haupthelden.
Update: Dieser Artikel entstand im Juni 2019. Seitdem wurde der Release von Watch Dogs Legion auf unbestimmte Zeit verschoben.
In Watch Dogs Legion ist jeder NPC eine Spielfigur
Verantwortlich dafür ist nach dem hippen Watch Dogs 2 mit Ubisoft Toronto ein neuer Entwickler, dem mit Clint Hocking als Creative Director der wichtigste Mann hinter Far Cry 2 und Splinter Cell: Chaos Theory vorsteht. Zusammen mit seinem Team hatte er vor vier Jahren eine wahnwitzige Idee: Watch Dogs 3 soll nicht nur in einem von einem totalitären Regime beherrschten Cyberpunk-London nach dem Brexit spielen.
Nein, es soll den Spieler auch erstmals wirklich als Teil einer Untergrundbewegung fühlen lassen, indem man ihm erlaubt, in die Haut jedes beliebigen Menschen aus der virtuellen Bevölkerung zu schlüpfen und so den Kampf gegen das Regime aufzunehmen. Statt einen vorgegebenen Protagonisten zu steuern, rekrutiert ihr völlig frei ein Team aus mehr oder weniger unbescholtenen Bürgern, deren Aussehen, Werte und Beziehungen untereinander prozedural generiert werden.
Das könnte, wie wir für die ausführliche Titelstory bei GameStar Plus in Interviews und dem Hands-on auf der E3 2019 in Erfahrung brachten, nichts Geringeres als die nächste große Revolution in Sachen Open World sein, vergleichbar mit der ersten frei begehbaren 3D-Welt in GTA 3. Zumindest aber sorgt das Konzept in Watch Dogs 3 schon jetzt für enormen Spielspaß - dabei ist der Release noch ein gutes Stück weg.
Angesprochen auf die Innovationen von Watch Dogs Legion und den düsteren Grundton des anarchistischen Settings erinnert sich auch Clint Hocking an diesen berühmt-berüchtigten ersten Watch-Dogs-Trailer: »Dieses Video hat mich von einer Welt träumen lassen, in der das Leben jeder Figur wichtig ist und vollständig simuliert wird, wo Charaktere echte Probleme haben, die von Bedeutung sind. Das ist der Keim, aus dem Watch Dogs Legion entstand.«
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