Facebook reagiert auf Kritik aus Deutschland
Facebook hat auf den offenen Brief der Bundesverbraucherministerin Ilse Aigner reagiert. Richard Allan, Facebook Policy Director Europa, hat der Ministerin ein Treffen in Berlin angeboten. Laut ihrem Sprecher, wolle die Ministerin nun die Unternehmensspitze des sozialen Netzwerkes nach Berlin einladen.
Bereits im Vorfeld verteidigt sich Facebook, dass man wie die Ministerin den Schutz persönlicher Daten für grundlegend halte und man in der Branche in Sachen Datenschutzkontrolle sogar führend sei. Es gehe bei den neuen Richtlinien nicht darum, Anwenderdaten für kommerzielle Zwecke weiterzugeben, sondern darum, besser mit Partnern zusammenarbeiten zu können. Das Treffen ist zum Zeitpunkt der Artikel-Recherche noch nicht zustande gekommen.
So äußert sich Facebook zur neuen Datenschutz-Richtlinie
In seiner offiziellen Antwort auf das User-Feedback zur neuen Richtlinie schreibt Facebook, dass Nutzer Fragen zur automatischen Datenweitergabe gestellt hätten. Facebook versucht zu beschwichtigen; bei den Partnern handele es sich um eine kleine Gruppe ausgewählter Unternehmen. Beispielhaft zählt man Yahoo, AOL und CNN auf.
Diese Partner seien vertraglich gebunden und verpflichtet, eine einfache Möglichkeit zum Opt-Out (Widerspruch) direkt auf ihrer Webseite zu bieten. Facebook selbst wolle mit neuen Kontroll-Möglichkeiten nachrüsten. Ziel sei es, dem User relevantere, angepasste Seiteninhalte zu ermöglichen. Doch liest man die Kommentare unter dem Beitrag, stößt man schnell auf den vehementen Widerstand der Nutzer - der übrigens im krassen Gegensatz zur harmlosen Formulierung des Facebook-Beitrages steht. Mehr dazu auf der nächsten Seite.
Protest & Datenschutz - das können Sie tun
In den Kommentaren zur Facebook-Stellungnahme taucht immer wieder ein Protest-Brief an das Facebook Public Policy Team auf. In ihm fordern die User Facebook auf einen Kompromiss zu finden, der sie nicht zwingt, aus datenschutzrechtlichen Bedenken ihre Mitgliedschaft zu beenden. Der Brief geht auf eine Vorlage der Facebook-Gruppe Facebook Privacy Control - NOW! zurück. Diese zweisprachige Gruppe wurde von den Grünen in Deutschland gegründet, versteht sich aber als überparteiliche Protest-Aktion.
Die Gruppe, die zum Zeitpunkt der Artikel-Recherche über 30.000 Mitglieder hat, fordert, ungefragte Weitergaben von Profildaten an Dritte zu unterbinden und eine gemeinsame Entwicklung von Datenschutz-Standards mit Daten- und Verbraucherschützern weltweit. Im Diskussionsforum der Protest-Gruppe können Sie Aktionsideen mitdiskutieren.
Wer sofort etwas für die Sicherheit seiner Daten tun möchte, nimmt die Facebook-Einstellungen genau unter die Lupe. Standardmäßig verrät Facebook so einiges, was Sie vielleicht gar nicht an die große Glocke hängen wollen. Ein falsches Häkchen und schon landet Ihr Profil etwa bei Google oder Ihr Chef sieht die Fotos von der letzten Party.
Dieser Artikel ist von unserer Schwesterwebseite PCWelt.de übernommen.
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