Panasonic TX-P50STW60 - Panasonics letzter Plasma-TV?

Moderne Fernseher dienen nicht nur als schnödes TV-Gerät, sondern ebenso als Spielemonitor, als Heimkino oder sogar als ständig vernetzte Kommunikationszentrale. Grund genug für uns, die neueste TV-Generation zu testen – auch aus Spielersicht.

GameStar Plus Logo
Weiter mit GameStar Plus

Wenn dir gute Spiele wichtig sind.

Besondere Reportagen, Analysen und Hintergründe für Rollenspiel-Helden, Hobbygeneräle und Singleplayer-Fans – von Experten, die wissen, was gespielt wird. Deine Vorteile:

Alle Artikel, Videos & Podcasts von GameStar
Frei von Banner- und Video-Werbung
Einfach online kündbar

Der TX-P50STW60 gehört zur wahrscheinlich letzten Plasma-Generation von Panasonic – dem Hersteller, der die vergangenen Jahre am stärksten auf die Plasma-Technologie gesetzt hat. Der TX-P50STW60 gehört zur wahrscheinlich letzten Plasma-Generation von Panasonic – dem Hersteller, der die vergangenen Jahre am stärksten auf die Plasma-Technologie gesetzt hat.

Der Panasonic Viera TX-P50STW60 ist ein Plasma-TV der neuesten Generation, wahrscheinlich aber der Letzte seiner Art - denn Panasonic will in Zukunft keine Plasma-Fernseher mehr entwickeln. Zu stark war der Einbruch bei den Verkaufszahlen in den letzten Jahren, da die Käufer lieber zu LCD-TVs griffen. Sei es wegen der (häufig übertriebenen) Einbrennproblematik bei Plasma-Displays oder wegen des höheren Stromverbrauchs. Da half auch die den Plasma-TVs häufig zugeschriebene, bessere Bildqualität gegenüber LCD-TVs (vor allem aufgrund einer satten Schwarzdarstellung) wenig. Jedenfalls stellt mit Panasonic der Hauptproduzent von Plasma-Fernsehern die Produktion ein, Samsung und LG verkaufen zwar ebenfalls Plasma-TVs, setzen allerdings weit stärker auf die gängigeren LCD-Fernseher.

Der Panansonic Viera TX-P50STW60 besitzt eine Diagonale von 50 Zoll, die Full-HD-Auflösung 1920x1080 Pixel und eine Bildwiederholrate von imposanten 2500 Hertz (laut Panasonic). 3D-Bilder zeigt der Viera aktiv mittels einer im Lieferumfang enthaltenen Shutter-Brille an. Drei integrierte TV-Tuner für DVB-T, DVB-S und DVB-C sorgen für digitalen TV-Empfang, selbst analoges Kabel-TV ist noch möglich. Ein CI-Slot für eine Sky- oder andere Pay-TV-Karte ist ebenfalls vorhanden, um verschlüsselte Inhalte zu dekodieren. Der Panasonic Viera TX-P50STW60 kostet zum Testzeitpunkt etwa 1.300 Euro und gehört damit bereits zu den gehobenen Modellen im Smart-TV-Segment. Im Test des Panasonic Viera TX-P50STW60 prüfen wir, ob Bildqualität, Ausstattung und Verarbeitung dem Preis gerecht werden.

Update 27. Oktober 2013: Die ersten Testergebnisse des TX-P50STW60 hatten bei uns als auch bei den Anwendern einige Fragen aufgeworfen. Warum etwa war das Bild so dunkel, und warum konnte das Kontrastverhältnis rotz guter Schwarzwerte nicht überzeugen? Wir haben uns den Fernseher noch einmal ins Testlabor geholt und die Messungen mit einer überarbeiteten Testroutine wiederholt.

Als maximale Helligkeit messen wir nunmehr 197,09 cd/qm (vorher 52 cd/qm). Bei einem Schwarzwert von 0,02 cd/qm (vorher 0,05 cd/qm) erreichen wir nun einen mit 12.477:1 deutlich höheren Kontrast (vorher 993:1). Im 3D-Modus konstatieren wir einmal mehr, dass die aktiven Shutter-Brillen deutlich mehr Helligkeit schlucken als passive Polfilterbrillen. So verringert sich die maximale Helligkeitsausbeute auf 43,72 cd/qm (-76 Prozent). Der Kontrast sinkt sogar 324:1 (-98 Prozent).

Inbetriebnahme

Der Standfuß im Aluminium-Look sowie das schmale, in schwarzem Klavierlack gehaltene Gehäuse sind gut verarbeitet und machen einen wertigen Eindruck. Allerdings reflektieren sowohl das Panel als auch der Display-Rahmen spürbar, was bei stärkeren Lichtquellen vor dem Gerät durchaus stören kann. Ein (nerviges) integriertes Tutorial informiert nach dem ersten Start über den Funktionsumfang des Viera, es lässt sich aber jederzeit abstellen.

Der Sendersuchlauf geht je nach TV-Standard hinreichend schnell (DVB-S: 10 Minuten, DVB-T: 2 Minuten)und auch das Einklinken ins heimische Netzwerk folgt den herkömmlichen Konventionen. Allein das Erstellen eines Viera-Connect-Kontos dauert etwas, ist aber nötig für den Zugang zu Panasonics App Store.

Display- und Rahmenoberfläche spiegeln, was bei (starken) Lichtquellen vor dem Fernseher zu nervigen Reflexionen führen kann. Display- und Rahmenoberfläche spiegeln, was bei (starken) Lichtquellen vor dem Fernseher zu nervigen Reflexionen führen kann.

Bildqualität

Plasma-Fernseher zeichnen sich prinzipiell durch gute Schwarzwerte und kurze Schaltzeiten aus. Nach dem Einschalten des Panasonic Viera TX-P50STW60 fällt im Test zunächst auf, dass das Bild im Vergleich zu unserem Referenz-Modell Pioneer Kuro PDP-LX 5090 ziemlich flau wirkt, selbst im hellsten Bildmodus »Dynamik«. Mit einer maximalen Helligkeit von gemessenen 31 cd/m² und einem Kontrastverhältnis von 228:1 ist das auch nicht verwunderlich. Die Homogenität ist mit gerade einmal 44 Prozent mehr als dürftig, doch der Schwarzwert ist mit nur 0,14 Cd/qm respektabel. Nun schalten wir den Umgebungssensor ab. Das Bild gewinnt augenblicklich an Leuchtkraft. Zwar messen wir auch hier nur 52 Cd/qm, doch der Kontrast steigt dank des Schwarzwertes von 0,05 Cd/qm auf 993:1. Auch die Ausleuchtung ist mit einer Abweichung von nur 9 Prozent ausgesprochen homogen. Gespannt sind wir auf den 3D-Modus, da die in die Shutterbrillen eingebauten kleinen LCD-Displays im Allgemeinen noch einmal kräftig Licht schlucken. So bleiben von den 52 Cd/qm gerade einmal 7 Cd/qm übrig, was trotz eines Schwarzwertes von 0,04 Cd/qm lediglich einen Kontrast von 177:1 ergibt.

Je näher der Fernseher (hier: rote Linie) am Referenzwert liegt (grün:PAL, gelb:HDTV, blau: NTSC), desto korrekter werden die Farben dargestellt und um so wahrscheinlicher ist es, dass die Farben so erscheinen, wie sich Kameramann und Regisseur das vorgestellt haben. Beim TX-P50STW60 sieht man sehr deutlich, dass der Farbraum leicht in Richtung Gelb verschoben ist. Die Bilder werden also wärmer dargestellt, als sie sollten. Je näher der Fernseher (hier: rote Linie) am Referenzwert liegt (grün:PAL, gelb:HDTV, blau: NTSC), desto korrekter werden die Farben dargestellt und um so wahrscheinlicher ist es, dass die Farben so erscheinen, wie sich Kameramann und Regisseur das vorgestellt haben. Beim TX-P50STW60 sieht man sehr deutlich, dass der Farbraum leicht in Richtung Gelb verschoben ist. Die Bilder werden also wärmer dargestellt, als sie sollten.

Die vom Blickwinkel des Betrachters abhängige Darstellung von Farbe und Kontrast ist bei diesem Plasmagerät zumeist löblich. Selbst wenn mehrere Personen vor dem Gerät sitzen, verändern sich Farbe und Kontrast für kaum jemanden - zumindest in der Horizontalen. Steht jedoch mal jemand auf und blickt von einer erhöhten Position auf das Gerät sinkt der Kontrast drastisch.

Spiele

Die Reaktionszeit beim Wechsel von Schwarz auf Weiß ist für Spieler von besonderem Interesse, damit auch in rasanten Szenen keine Schlieren oder störende Kantenunschärfe auftritt. Bei unserer Messung richten wir uns nach den Vorgaben der ISO 13406-2 und erhalten eine Reaktionszeit von 13,5 ms (8,6 ms raise/4,9 ms fall). Das ist kein berauschender Wert, zumal einige TFT-Displays mit TN-Panel das in 7 ms schaffen. Für einen Fernseher ist dieser Wert aber durchaus positiv.

Rasante Shooter wie Killzone 3 sind für den Panasonic-TV kein Problem. Rasante Shooter wie Killzone 3 sind für den Panasonic-TV kein Problem.

Grafisch anspruchsvolle Spiele wie Killzone 3 auf der Playstation 3 stellt der Panasonic-TV sehr überzeugend dar. Dank der hohen Bildwiederholrate und der schnellen Schwarz-Weiß-Wechsel wirkt die Darstellung auch bei rasanten Schwenks stets stabil. Es ruckelt nichts, selbst bei schnellen Drehungen um die eigene Achse sind die Bilder sauber und ohne Artefakte. Auch wenn der 3D-Modus einiges an Helligkeit schluckt bleibt der Bildeindruck gut und es stören keine Artefakte oder Ghosting-Effekte. Allerdings ist der Kontrast durch den hohen Helligkeitsverlust der Shutter-Brille derart gering, dass einige dunklen Ecken keine Verläufe mehr zeigen. Was immer sich dort versteckt, bleibt im 3D-Modus also (ungewollt) im Verborgenen.

Wird der Fernseher an einen Rechner angeschlossen und muss Inhalte unterhalb seiner Standardauflösung darstellen (auch wenn das heutzutage selten sein dürfte), macht das Plasma-Panel des Panasonic Viera TX-P50STW60 keine gute Figur. Schriften und Kanten haben einen sichtbaren Saum und wirken ausgefranst, bei Spielen und Filmen in 720p fällt das dagegen nicht auf, sodass die nur mäßige Interpolation des Panels kein allzu gravierender Kritikpunkt ist.

1 von 4

nächste Seite


zu den Kommentaren (48)

Kommentare(47)
Kommentar-Regeln von GameStar
Bitte lies unsere Kommentar-Regeln, bevor Du einen Kommentar verfasst.

Nur angemeldete Benutzer können kommentieren und bewerten.