Die Radeon R7 265 ist im Test der nominell bislang stärkste Vertreter der Radeon-R7-Reihe von AMD. Anders als bei den älteren Radeon-HD-Grafikkarten unterteilt sich die aktuelle GPU-Generation von AMD generell in zwei Segmente: Die Radeons mit dem Kürzel »R7« stellen den Einsteigerbereich dar, dementsprechend niedrig fällt hier der Preis aus - für die Radeon R7 265 liegt er zum Testzeitpunkt bei rund 145 Euro. Damit richten sich die R7-Karten besonders an Spieler, die zwar in Full-HD-Auflösung flüssig spielen möchten, dafür jedoch nicht zu tief in die Tasche greifen wollen und gleichzeitig bereit sind, in anspruchsvollen Titeln auf Bildverbesserungen wie Kantenglättung zu verzichten. Über den R7-Radeons platziert AMD die R9-Reihe, deren Fokus weniger auf dem Preis und dafür stärker auf der Leistung liegt. Manchen Karten verpasst der Hersteller zusätzlich ein »X« im Titel, was ähnlich wie bei Nvidia mit dem »Ti«-Anhängsel auf die höheren Leistung innerhalb der ansonsten gleichen Modellnummer hinweisen soll.
Wie viele der aktuellen Radeon-R-Karten ist auch die Radeon R7 265 eine Neuauflage einer älteren Radeon HD 7000 (in diesem Fall Radeon HD 7850). Sie platziert sich preislich zwischen der Radeon R7 260X (100 Euro) und der Radeon R9 270 (150 Euro) und setzt genau wie die R9-Karte auf eine Pitcairn-GPU. Die Taktrate von 925 MHz, die 1.024 Shader-Einheiten und der 2,0 GByte Videospeicher entsprechen einer höher getakteten Radeon HD 7850, damit haben inzwischen fast alle der älteren HD-7000-Karten unter neuem Namen ihren Weg in die aktuelle Radeon-R-Generation gefunden.
Interessanterweise tauchte die Radeon R7 265 im Vorfeld in keiner von AMDs Roadmaps auf und wurde somit ziemlich überraschend gleichzeitig mit der Präsentation von Nvidias erster Maxwell-Grafikkarte Geforce GTX 750 Ti (130 Euro) angekündigt. Zusammen mit der Tatsache, dass es eine ganze Weile gedauert hat, bis die ersten Karten wirklich verfügbar waren, lässt dies vermuten, dass die Radeon R7 265 als Konter zur Geforce GTX 750 Ti relativ kurzfristig aus dem Boden gestampft wurde. So blieb den Herstellern wenig Zeit, entsprechende Grafikkarten-Modelle zu produzieren, ein Referenzdesign von AMD selbst gibt es gar nicht. Diesen Weg ging AMD auch schon bei der Radeon R9 280X, von der es ebenfalls kein offizielles Referenzdesign gibt, sondern ausschließlich Varianten mit angepassten Kühlern und Taktraten.
Im Test haben wir die Radeon R7 265 Dual-X von Sapphire, die ähnlich wie die meisten anderen Herstellermodelle der Radeon R7 265 auf ein Kühlsystem mit zwei Lüftern setzt, jedoch nicht werkseitig übertatet wurde. Die Frequenzen von Chip- und Videospeicher sind daher identisch mit AMDs Standardangaben für die Radeon R7 265, wodurch auch die Ergebnisse der Benchmarks repräsentativ für diese Grafikkarte sein sollten.
Technische Daten
Grafikchip |
Bonaire |
Pitcairn Pro |
Pitcairn Pro |
Pitcairn Pro |
Pitcairn Pro |
GM 107 |
---|---|---|---|---|---|---|
Chip- / Speichertakt |
1.100 / 6.500 MHz |
925 / 5.600 MHz |
925 / 5.600 MHz |
1.050 / 5.600 MHz |
860 / 4.800 MHz |
1.020 / 5.400 MHz |
Shader-Einheiten |
896 |
1.024 |
1.280 |
1.280 |
1.024 |
640 |
Textureinheiten |
56 |
64 |
80 |
80 |
64 |
40 |
ROPs |
16 |
32 |
32 |
32 |
32 |
16 |
Speicheranbindung |
128 Bit |
256 Bit |
256 Bit |
256 Bit |
256 Bit |
128 Bit |
Preis |
100 Euro |
145 Euro |
150 Euro |
170 Euro |
140 Euro |
130 Euro |
Testsystem
Herzstück unseres aktuellen Grafikkarten-Testsystems bildet der Intel Core i7 4770K, den wir auf 4,5 GHz übertaktet haben. Die vier Kerne samt Hyperthreading und der hohe Takt sorgen dafür, dass der Prozessor nie zum Flaschenhals wird und die Grafikkarten stets ihr volles Leistungspotenzial ausschöpfen können. Die Speicherbänke des MSI Z87-GD65-Mainboards sind mit 16,0 GByte DDR3-1600-Arbeitsspeicher bestückt. Als Betriebsystem kommt Windows 8 zum Einsatz, das auf einer 512 GByte großen Samsung SSD 840 Pro Platz findet.
Wie alle Grafikkarten muss sich auch die Radeon R7 265 in sechs DirectX-11-Spielen beweisen (Anno 2070, Battlefield 4, Crysis 3, Grid 2, Rome 2 und Metro Last Light). Alle genannten Titel testen wir mit maximalen Details in den Auflösungen 1920x1080 und 2560x1440. Dabei überprüfen wir die Leistung sowohl ohne als auch mit vierfacher Kantenglättung sowie sechzehnfacher anisotroper Filterung und nehmen den Mittelwert aus jeweils drei Messungen.
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