Die Geforce GTX 1080 Ti FTW3 Elite Gaming von EVGA im Test ist die erste Grafikkarte mit einem effektiven Speichertakt von 12,0 GHz. Die Steigerung um 1,0 GHz gegenüber den Vorgaben Nvidias für die GTX 1080 Ti wird durch dafür spezifizierte GDDR5X-Chips mit Übertaktung erreicht. Wir vergleichen die FTW3 Elite Gaming mit schnellen Custom Designs von Zotac und Asus, die ebenfalls einen hoch übertakteten Chip- und Speichertakt besitzen.
EVGA versieht die FTW3 Elite Gaming mit einem Chiptakt von 1.569 MHz (1.683 MHz Boost). Im Vergleich mit der Asus GTX 1080 Ti ROG Strix OC (1.594 / 1.708 MHz) und der Zotac GTX 1080 Ti AMP Extreme (1.645 / 1.759 MHz) hat das Custom Design von EVGA zwar das Nachsehen in Sachen Chiptakt. Durch die GPU Boost 3.0 Funktionalität dürfte sich der typische Takt in Spielen aber nicht groß zwischen den drei Modellen unterscheiden.
Der im Vergleich niedrige Chiptakt könnte außerdem durch den Speichertakt von 12,0 GHz kompensiert werden. Denn erstmals sind auf einer Geforce-Grafikkarte derart schnelle GDDR5X-Chips verbaut, die auch die übertaktete Konkurrenz um 900 MHz (ROG Strix OC) beziehungsweise um 800 MHz (AMP Extreme) übertrumpfen.
Das erhöht gleichzeitig die Speicherbandbreite von gängigen 484 auf 528 GByte pro Sekunde. Zudem dürfte sich der VRAM-Takt der FTW3 Elite Gaming noch etwas weiter steigern lassen. Dazu mehr in unserem Overclocking-Abschnitt.
Kühlung
Die EVGA GTX 1080 Ti FTW3 Elite Gaming setzt auf die zwei Slot hohe iCX-Kühlung, eine überarbeitete Variante des ACX-3.0-Kühlers, der im vergangenen Jahr für Aufsehen durch hitzige Spannungswandler sorgte.
EVGA schaffte das Hitzeproblem mit kostenlosen Wärmeleitpads und angepassten BIOS-Versionen aus der Welt und nahm analog zu den mit ACX-Kühler bestückten Grafikkarten-Modellen auch Custom Designs mit iCX-Kühler mit ins Angebot auf.
Die neue Kühlung kommt wie von EVGA gewohnt im Sandwich-Design daher, sprich: zusätzlich zu der auf der Rückseite montierten, mit nun vielen Lüftungsschlitzen versehenen Backplate sitzt auf der Grafikkartenfront eine weitere Kühlplatte, die zur Stabilisierung beiträgt. Außerdem sind beide Platten auf ihren Innenseiten mit mehreren Wärmeleitpads bestückt und tragen somit zur Kühlung bei.
Das eigentliche Highlight der iCX-Kühlung ist der Einsatz von insgesamt neun Temperatursensoren (zwei für die GPU, drei für den Videospeicher und die verbleibenden fünf für die Spannungswandler), die mithilfe des hauseigenen Precision-Tools ausgelesen werden können.
In unserem Test entpuppt sich das als hilfreiche Zusatz-Information zur Grafikkarte. Endlich wissen wir, wie heiß andere Bauteile neben dem eigentlichen Grafikchip werden. Für die meisten wird dies aber vermutlich als mehr oder weniger nützliche Randnotiz abgestempelt, detailverliebte Enthusiasten freuen sich hingegen darüber.
Die drei 90 Millimeter großen Axial-Lüfter besitzen zudem jeweils eine gesonderte Lüfterkurve, die sich nach den Temperatursensoren richtet. Im Precision-Tool lassen sich auch eigene Kurven anlegen. Auf der beleuchteten Grafikkartenseite der FTW3 Elite Gaming finden sich außerdem drei LEDs, die als Temperatur-Indikator für GPU, VRAM und Spannungswandler dienen.
Die komplett vernickelte Kühlung besteht im Fall der FTW3 Elite Gaming aus einer Heatsink und einen von fünf Heatpipes durchzogenen Radiator. Eine sechste, kupferne Heatpipe mit zusätzlicher Kühlfläche findet sich unterhalb der Front-Kühlplatte und kümmert sich um die produzierte Wärme der Spulen.
Weitere Ausstattung
Die Ausstattung der nur zwei Slot hohen EVGA GTX 1080 Ti FTW3 Elite Gaming wird von einer seitlichen und auf der Backplate befindlichen RGB-Beleuchtung abgerundet, die mithilfe des Precision-Tools nach Belieben angepasst werden kann.
Zusätzlich verfügt das Custom Design über einen BIOS-Switch. Darüber kann auf das OC-BIOS mit höherem Power Target (127 statt 117 Prozent), angezogenen Lüfterdrehzahlen und im Leerlauf drehenden Lüftern gewechselt werden.
Die FTW3 Elite Gaming ist wahlweise mit weißer und schwarzer Kühlerabdeckung erhältlich und wird derzeit ausschließlich bei Caseking für 899 Euro angeboten. Eine Alternative ist die mit rund 815 Euro deutlich günstigere Geforce GTX 1080 Ti FTW3 Gaming, die abgesehen vom Speichertakt (11,0 statt 12,0 GHz) und der grauen Kühlerabdeckung identisch ausgestattet ist und nur ein paar Prozent langsamer sein dürfte.
EVGA bietet für alle Grafikkarten eine dreijährige Garantie, die über den Händler und auch direkt bei EVGA abgewickelt werden kann – das europäische Reparaturcenter befindet sich übrigens in München. Käufer können die Garantie optional gegen Aufpreis auf fünf oder zehn Jahre verlängern.
Die Garantie bleibt auch bei einem Kühlerwechsel sowie bei Overclocking und Overvolting bestehen. Der Hersteller zeigt sich unserer Erfahrung nach auch sehr kulant bei Problemen wie etwa zu lautem Spulenfiepen (das es bei unserem Testmodell nicht gab).
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