Nvidia vs. Intel - Intel soll bei Benchmarks gemauschelt haben

Nvidia wirft Intel vor, die neuen Xeon-Phi-Prozessoren mit Leistungswerten angepriesen zu haben, die mit der aktuellen Realität nichts zu tun haben. Die Vergleichswerte bezögen sich auf alte Grafikchips und alte Softwareversionen.

Nvidia wirft Intel vor, bei Deep-Learning-Benchmarks alte Vergleichswerte genommen zu haben, um selbst besser auszusehen. (Bildquelle: Nvidia) Nvidia wirft Intel vor, bei Deep-Learning-Benchmarks alte Vergleichswerte genommen zu haben, um selbst besser auszusehen. (Bildquelle: Nvidia)

Auch wenn Intel und Nvidia in den meisten Bereichen keine direkten Konkurrenten sind, bietet Intel seinen neuen Xeon-Phi-Prozessoren CPUs für Superrechner an - ein Bereich, in dem auch Nvidia mit seinen Profi-Grafikkarten sehr aktiv ist. Gerade das Feld der neuralen Netzwerke samt Deep Learning und Künstlicher Intelligenz wird hier immer wichtiger.

Intel hatte bei der Vorstellung der Xeon-Phi-Prozessoren unter anderem behauptet, dass die neuen CPUs in Lernsystemen 2,3 Mal so schnell sind wie Grafikchips und auch um 38 Prozent besser skalieren. Nvidia hat nun in einem Blogbeitrag recht scharf auf diese Behauptungen von Intel reagiert und die »Benchmark-Fehler von Intel korrigiert«. Die Angaben von Intel würden nur deswegen beeindruckend wirken, weil die Xeon-Phi-Prozessoren mit älteren Grafikchips und ebenso alter Software verglichen worden seien.

Als Beispiel nennt Nvidia einen PC mit vier Geforce Titan X auf Maxwell-Basis und der Software auf dem Stand von März 2015. Hier benötigt ein Training-Benchmark 25 Stunden, während vier Xeon-Phi-Server mit 10,5 Stunden tatsächlich deutlich schneller sind. Doch der gleiche PC mit der aktuellen Software vom August 2016 benötigt nur noch 8,2 Stunden und ist damit 1,3 Mal schneller als die Xeon-Phi-Server. Nimmt man statt der Maxwell-Version die neue Pascal-basierte Titan X, so sinkt die Zeit auf 5,5 Stunden.

Der von Nvidia speziell auf Deep Learning ausgelegte Server DGX-1 benötigt sogar nur 2 Stunden und ist damit 5,3 Mal schneller als die Intel-Server. Bei den Skalierungsangaben hätte Intel seine Xeon-Phi-Server sogar mit einem Supercomputer verglichen, in dem vier Jahre alte Tesla K20X-Grafikkarten stecken. Andere Angaben von Intel sind laut Nvidia schlicht falsch. »Es ist großartig, dass Intel nun an Deep Learning arbeitet. Da die Ära der KI vor uns steht, handelt es sich um die wichtigste Computing-Revolution und Deep Learning ist zu groß, um ignoriert zu werden. Aber sie sollten ihre Fakten ins Reine bringen«, so das Ende des Blogbeitrags.

Gegenüber Ars Technica hat Intel auf die Vorwürfe reagiert. »Es ist vollkommen verständlich, dass sich Nvidia Sorgen über den Einstieg von Intel in diesen Bereich macht. Intel veröffentlicht regelmäßig Leistungsangaben auf Basis von öffentlich verfügbaren Produkten zu dieser Zeit und wir stehen zu unseren Daten«, so Intel.

Quellen: Nvidia, Ars Technica

Nvidia Titan X (Pascal) - Bilder ansehen

zu den Kommentaren (24)

Kommentare(22)
Kommentar-Regeln von GameStar
Bitte lies unsere Kommentar-Regeln, bevor Du einen Kommentar verfasst.

Nur angemeldete Benutzer können kommentieren und bewerten.