Mit dem 60 Euro teuren Soundblaster Tactic 3D Sigma bietet Creative ein Stereo-Headset inklusive einem USB-Soundchip an, der über ganz ähnliche Funktionen verfügt wie eine ausgewachsene Soundblaster X-Fi. Den USB-Soundchip können Sie aber auch abstecken und das Tactic 3D Sigma mit Hilfe der 3,5-mm-Klinkenstecker an eine (Onboard-)Soundkarte stöpseln. Dann müssen Sie allerdings auf die Funktionen des USB-Soundchips verzichten, der eine Raumklangsimulation beherrscht, Ihre Stimme auf Wunsch in die eines Aliens oder einer Fantasy-Gestalt verwandelt und einen grafischen Equalizer bietet.
Klang Spiele und Filme
Der erste Höreindruck des Soundblaster Tactic 3D Sigma ist in Spielen gut: Die Bässe klingen satt, druckvoll und ohne störende Verzerrungen. Der Gefechtslärm in Battlefield: Bad Company 2kommt wuchtig und eindrucksvoll zur Geltung. Auch Mitten und Höhen bleiben trotz der dominanten Bässe noch präsent und unterscheidbar. Aber im Vergleich zu größeren (und meist teureren) Headsets wie dem Sennheiser PC 360oder Corsair HS1mangelt es dem Creative Soundblaster Tactic3D Sigma im Test etwas an Dynamikumfang, so dass die kräftige Bässe teils leisere Geräusche überlagern. Das geschieht aber nur selten, in der Regel verpassen Sie nichts.
Mit Hilfe des USB-Soundchips beherrscht das Tactic 3D Sigma zudem eine Raumklangsimulation. Beim Tactic3D Sigma nennt Creative die Technik »THX Trustudio Pro« (in Zusammenarbeit mit der George-Lucas-Firmengruppe, die die THX-Zertifikate vergibt), diese soll aber teils auf dem von der Soundblaster X-Fi bekannten »CMSS-3D« basieren. Im Praxistest taugt die Surround-Simulation mit Hilfe von THX Trustudio Pro durchaus – die Ortung von Gegnern und Geräuschen gelingt zuverlässig. Selbst die virtuelle Positionierung über dem Spielerohr klappt glaubwürdig: das Motorengeräusch eines vorbeifliegenden Hubschraubers etwa klingt tatsächlich so, als wäre die Geräuschquelle erhöht.
Im direkten Vergleich zu einer Soundblaster X-Fi ist die Positionierung der Geräusche im Raum mit THX Trustudio Pro aber etwas unpräziser. Der rechenstarke Soundchip der X-Fi erzeugt hier den glaubwürdigeren Eindruck als der beim Tactic 3D Sigma mitgelieferte USB-Soundchip, der alle Berechnungen auf der CPU ausführt. Bei Filmen gilt im Prinzip das Gleiche wie beim Spielen: Die Bässe klingen druckvoll und präzise, überlagern aufgrund der etwas eingeschränkten Dynamik aber teils feinere Geräusche in höheren Tonlagen.
Klang Musik und Sprache
Beim Musikhören offenbart das Creative Soundblaster Tactc3D Sigma eine bei Headsets weit verbreitete Schwäche: Die Höhen wirken im Test zu scharf und überbetont. Das verbessert zwar die Sprachverständlichkeit, besonders wenn Sie online mit Freunden spielen und diese im Gefechtslärm noch verstehen wollen, bei Musik führt das aber zu zischelnden Becken und (je nach Stimmlage) irritierend scharfem Gesang. Mit Hilfe des im Treiber integrierten grafischen Equalizers kriegen Sie das Problem aber in den Griff und auch Musik klingt nach etwas Hand anlegen deutlich ausgewogener. Allerdings fällt der eingeschränkte Dynamikumfang des Tactic 3D Sigma bei Musik mehr auf als beim Spielen. Einigen unserer Testtitel fehlt es merklich an Dynamik im Vergleich zu teureren Headsets.
Unterhaltungen mit Ihren Freunden meistert das Tactic3D Sigma mit sehr guter Sprachverständlichkeit und guter Sprachübertragung. Das absteckbare und flexible Mikrofon arbeitet zuverlässig und weitgehend rauschfrei, nur merklich teurere Modelle wie Sennheisers PC 360 klingen hörbar besser. Mit Hilfe des USB-Soundchips verändert das Tactic3D Sigma auf Wunsch sogar Ihre Stimme. Insgesamt 18 Voreinstellungen stehen zur Verfügung, die Auswahl umfasst die üblichen Alien-, Monster- und Fantasy-Stimmen, außerdem wechseln Sie auf Wunsch auch das Geschlecht, was teils recht überzeugend gelingt.
Ergonomie und Verarbeitung
Aufgrund seines geringen Gewichts von nur 275 Gramm sowie dem dick gepolsterten Bügel trägt sich das Tactic 3D Sigma im Test auch nach Stunden noch problemlos und ohne drückende Stellen. Einzig die Ohren erwärmen sich durch die Kunstlederpolsterung der Hörer spürbar, was bei längerem Spielen etwas unangenehm wird. Praktischer als die Kabelfernbedienung wären zudem am Ohrhörer untergebrachte Bedienelemente gewesen, wie sie mittlerweile zunehmend mehr Hersteller bei ihren Headsets verwenden. Die Verarbeitung ist insgesamt solide und stabil, der Kopfbügel besitzt etwa einen Kern aus Metall. An manchen Stellen wirkt das Plastik aber etwas billig und hat leicht scharfe Kanten.
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